Erfahrungen Ferienbetreuung katholische Kirche

Unser Fünftklässler kann in den kommenden Ferien erstmalig nicht mehr zur Ferienbetreuung der OGSen, weil es das bei uns ab der ersten Klasse nicht mehr gibt.
Ich möchte nicht, dass er tagelang unbeaufsichtigt zuhause rumhängt. Wie seine Freunde an einer Jugendfahrt teilnehmen möchte ich nicht.

Ich weiß nicht, welche Angebote es bei uns geben wird, weil die nach und nach kommen. Das Museum macht oft etwas. Normalerweise ist es interessant, manchmal aber auch nicht der Bringer.

Die katholische Kirche bietet jetzt schon ein Programm für Kinder ab zehn an, das man wochenweise buchen kann. Mit Fußball, Tischtennis, Tischkicker, Lagerfeuer mit Stockbrot und Gesellschaftsspielen hört sich das recht interessant an.
Ich habe mal rumgefragt, kenne aber keinen dessen Kinder schon daran teilgenommen haben.

Unser Sohn ist überhaupt nicht religiös interessiert. Ist es trotzdem etwas für ihn? Wer hat Erfahrungen? Würdet ihr lieber warten und das Risiko eingehen, dass dann die Plätze schon belegt sind und die anderen Angebote uninteressant sind?

Bearbeitet von Knolle1
2

Meine Tochter hat den evang. KiGa besucht ist aber nicht getauft und nimmt schon seit mehreren Jahren an den Jugendfreizeiten der kath. Kirche teil (Hüttenfreizeiten, Zeltlager).

Der Träger ist zwar die kath. Kirchengemeinde, die Teilnehmer und auch Betreuer sind aber bunt gemischt.
Das Zeltlager gibt es seit Anfang der 1970er Jahre und war ursprünglich wohl eine Ministrantenfreizeit für ein paar wenige Kinder/Jugendliche und ist über die Jahrzehnte gewachsen.
Da wir in Oberschwaben leben, waren vermutlich in den Anfangsjahren die meisten Freizeiten "katholisch", da dies einfach sehr verbreitet ist. Und die Kommunen sind vermutlich froh, dass es diese Angebote gibt und sie (also die Kommune) nicht auch noch dafür Personal und Strukturen schaffen müssen.
Religiös ist nur der Name des Veranstalters - alles weitere ist einfach eine coole zweiwöchige Freizeit (an der ich selber schon in den 1980ern teilgenommen habe).
Morgens gibt es eine kurze Ansprache - das kann tatsächlich einen religiösen Bezug haben, kann aber auch einfach ein besinnlicher Spruch sein oder eine kurze Geschichte. Aber wirklich religös im Sinne von Beten, etc. war das nie.

Bearbeitet von jewala1973
1

Hallo,

ich finde, kirchliche Ferienbetreuung ist (zumindest hier im Umkreis) meistens ziemlich gut organisiert. Gute Mitarbeiter, tolle Ideen, abwechslungsreiches Programm. Die kümmern sich, haben viel Erfahrung, da läuft nix schief.

Aber: Hier muss man immer davon ausgehen, dass die Religion in den Tagesablauf mit einbezogen wird. Da wird mehrfach am Tag gebetet, gesungen, täglich eine christliche Thematik besprochen und verarbeitet. Niemand wird gezwungen, daran teilzunehmen, aber es läuft nebenher nichts anderes. Kinder, die damit nichts am Hut haben, stehen blöd nebendran und wissen nicht recht, was sie tun sollen.
Man kann es natürlich auch als Angebot betrachten, sich mal damit auseinanderzusetzen.

Mein atheistischer Sohn war früher gern mit der Kirchenjugend unterwegs und hat sich das alles angeschaut oder sogar mitgemacht, aber so ab der weiterführenden Schule konnte er sich damit überhaupt nicht mehr identifizieren, wollte aber auch niemandem mit seiner Meinung zu nahe treten. Dann war einfach Schluss mit Jugendgruppen in der Kirche und Gemeindefesten. Er hat sich da einfach nicht mehr wohlgefühlt und so eine Freizeit hätte ihn brutal genervt.

Dann ging er lieber in die Ferienwoche ins Umweltzentrum, die hatten ein ähnliches Programm, aber eben ohne religiösen Hintergrund.

3

Meine Sohn war 3 Jahre lang in den Osterferienr bei den Legotagen der freien christlichen Gemeinde. (waren immer 4 Tage mit Großbauprojekten - da liefert ein LKW hunderttausende Steine an).

Natürlich wurde da auch zur Eröffnung gesunden, - beim Essen gebetet und vereinzelt auch Themen besprochen.
Er hat einfach mit gemacht oder zugehört. Ganz dominant und überpräsent war es nicht. Am Hut hatte er nie was damit , aber gestört hat es ihn jetzt auch nicht. -- das Programm war ihm wichtiger.

Bei den Tagesfreizeiten unserer Kath. Kirche wird nur bei der Begrüssung und im Abschlußkreis so was ähnliches, wie gebetet. - Nicht das Vater Unser, - aber mit Botschaft. -- ansonsten ist den ganzen Tag nix von Religion zu hören.

Macht jeder unterschiedlich. Aber es schadet ja auch nicht und es wird nicht überhand nehmen. - Das Programm klingt doch lustig. Warum also nicht?
Wenn ihr aber Alternativen habt, dann könnt ihr ja auch dort anmelden. - Meine Kids waren mal eine Woche im Jugend-Museum. -- das war aber tatsächlich nicht ganz so toll, weil es wenige Kinder waren und der Anschluß nicht so da war.
Große Gruppen sind da dankbar.

Bearbeitet von tr357
4

Das klingt doch nach einem tollen Programm. Ich habe als Jugendliche oft Kinderfreizeiten der katholischen Kirche mitbetreut. Schon damals ging es einfach darum, dass alle Kinder eine schöne Zeit haben. Ab und an haben wir kirchliche Lieder gesungen. Ich hatte eine atheistische Freundin, die auch dabei war. Sie sollte von zu Hause aus keine kirchlichen Lieder mitsingen. War auch okay. Ansonsten halt einfach eine schöne Freizeit mit vielen engagierten Betreuern und netten Kindern.

5

Es kommt natürlich, wie immer, sehr auf die Mitarbeiter an, die die Freizeit leiten.
Hier im Ort ist das eine gute Sache.
Mit katholisch hat das nicht so viel zu tun. Es gibt zum Abschluss einen gemeinsamen Familiengottesdienst.
Ansonsten ist es ein buntes Programm, bei dem jeder mitmachen kann.

6

Mit der Ferienbetreuung habe ich keine Erfahrung. Ich denke es kommt sehr auf die örtliche Organisation und auf das Thema an wie viel Gebete und Lieder gesprochen werden.
Bei uns sind z.b die Bastel- und Lesenachmittage vollständig frei von Gebeten.
Bei offenen Veranstaltungen wie ein Fußballtag würde es auf ein kurzes Tischgebet hinauslaufen.

7

Hm, Erfahrung habe nicht, hat aber andere Gründe.

Ich weiß aber aus unserer Gegend, das die Plätze dort (kurz bevor der Flyer rauskommt) schon alle mit Vitamin B unterm Tisch verteilt wurden. Hier hat man keine Chance ohne Beziehungen an einen Platz bei den Ferienspielen zu gelangen. Zumal die Plätze eh schon mit den Kids fast weg sind, die auch das Jahr über zu den diversen Treffen dort gehen.

Soll bei uns aber gut gemacht sein, was man so hört. Allerdings sind hier die Kids mit 10 da schon durch, weil es eben schon ab Schulstart angeboten wird. Da fangen hier dann entweder die Fahrten oder eben gerne alleine bleiben an.

Ich würde an deiner Stelle dort erstmal versuchen einen Platz zu bekommen, absagen kann man immer noch.

8

Ich denke, das kann so oder so sein. Steht und fällt mit den einzelnen Personen.
Ich habe selbst als junge Erwachsene (zw 14 und 19) im evangelischen Waldheim als "Teamerin" gearbeitet. Das ging 2 Wochen, jeweils von 8 bis 18 Uhr, inkl Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Klar wurde auch gesungen und es gab n biblischen Impuls. Aber eben auch Lieder wie "die Affen rasen durch den Wald ", also nicht nur christlich.
Und halt tolles Programm drum herum mit Sport, basteln, Schnitzeljagd. Ein paar mal sind wir auch alle als riesen Gruppe beim Umzug im Rahmen des örtlichen Volksfestes mitgelaufen.
Die Plätze der Kinder waren immer schnell belegt.
Und auch als Teamer wars ne coole Zeit inkl erste Liebe und ersten Kuss 😉

Also ich würde ihn anmelden. Wenn es je ganz schlimm wird, danm verbucht es als "Erfahrung".