Bücher in der Schule...?

Hallo,

meine Tochter ist jetzt in der 5.Klasse.
Sie ist normalerweise total sortiert. Sie erledigt selbstständig ihre Hausaufgaben, lernt Englisch-Vokabeln wenn nötig und packt abends ohne extra Aufforderung ihren Ranzen für den nächsten Tag.

Fantastisch oder?
(Bevor Neid aufkommt: ich habe noch ein Kind ... ;-) ).

An einer Sache scheitert sie aber auch und mein Mann und ich fragen uns, wie wir das eigentlich früher gemacht haben?

Immer wieder mal fehlt ihr das richtige Buch für die Hausaufgaben.
Denn in der Schule gibt es ein Fach, in dem die Kinder die Bücher lassen können, die sie Zuhause nicht brauchen. Das Mathebuch wandert also meist hin und her, aber z.b. der Dierke-Weltatlas bleibt meist in der Schule.

Manchmal steht aber erst auf dem Arbeitsblatt für die Hausaufgaben, dass sie ein bestimmtes Buch dafür braucht (heute: den Atlas). Das Arbeitsblatt liest sie sich in der Schule noch nicht durch.
Oder sie verpeilt, dass "Buch S.23" in Englisch nicht wie fast immer das Workbook ist sondern das Hardcover-Buch.

Gerade diese selten benutzten Bücher hat sie dann oft nicht Zuhause.

Wie machen eure Kinder das? Nachträglich holen ist keine Option - wir wohnen zu weit weg und der Klassenraum wird nach Schulschluss auch abgeschlossen.

Oder sagen die Lehrer bei euch in der 5.Klasse noch an, welches Material benötigt wird?
Oder merken sich die Schüler irgendwann besser, was in der Schule liegt und was Zuhause?
Oder habt ihr alles doppelt?

Hier schieben sich die Hausaufgaben dann manchmal ganz blöd nach hinten - sie kann die Aufgaben ja nicht sofort erledigen, sondern muss am nächsten Tag erstmal das Buch mitbringen.
Heute hat sie Googlemaps statt Atlas verwendet, was natürlich nicht der Sinn der Sache ist und auch viel länger dauert.

Wie machen das andere Kinder? Meine Tochter kann unmöglich die Einzige sein, die davon überfordert ist zu erkennen, dass bei Aufgabe 3 auf dem Arbeitsblatt der Atlas erforderlich ist... Oder dass man für Aufgabe 5 in Reli eine Bibelstelle nachschlagen muss (ok, geht auch online. Wie man die Lutherübersetzung findet, muss ich dann aber meiner Tochter zeigen.#augen)

LG

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Ich bin Lehrerin und wir haben zwar keine Hausaufgaben und die Kinder müssen nur die Bücher vom Fach zu ihrem Tisch holen. Wir sagen selbstverständlich welches Buch/Heft/Ordner sie brauchen. Alleine bekommen unsere Schüler das noch nicht hin. Ich arbeite aber auch nicht am Gymnasium.

Du hast jetzt natürlich die Option die Bücher ein zweites Mal zu kaufen. Allerdings denke ich, dass Gymnasialkindet tatsächlich schon soweit denken können oder diese Kompetenz angebahnt werden soll. Da würde ein zweiter Satz Material nicht helfen.
Wenn ihr die Klassenleitung niederschwellig erreichen könnt und/oder bald ein Elternsprechtag ansteht, würde ich direkt fragen, wie ihr euch verhalten sollt.

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Unsere Schule bietet zusätzlich die E-books an-- die kann man dann für 1 Jahr kaufen wenn das Kind das möchte zusätzlich zu den Büchern die wir hier gegen Leihgebühr über die Schule haben.


Allerdings haben wir das Glück, dass wir das Engslichbuch über eine Freundin deren Tochter älter ist zusätzlich haben-- so ist eins immer in der Schule und eins zu Hause.

Und auch Latein haben wir extra angeschafft ( gebraucht über Ebxx Kleinanzeigen) weil sie das Buch von der 6 bis zur 10 braucht, da lohnte sich das dann schon.


Unsere Tochter macht es ansonsten so, dass sie IMMER alle Sachen für das jeweilige Fach mitnimmt-- also auch die Arbeitshefte-- was sie an dem Tag in der Schule hatte und wo sie HA auf hat.

Der Atlas wird hier- seit Corona und den Schließungen-- immer extra angesagt.


Und hier ist es so, dass ja nicht jedes Fach jeden Tag drankommt-- wenn sie also am Montag Bio hat und das Buch ausnahmsweise mal vergisst-- dann bringt sie es eben Di mit--- die 2 Std. Bio ist erst am Freitag.

Bearbeitet von Elise22
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"Unsere Schule bietet zusätzlich die E-books an-- die kann man dann für 1 Jahr kaufen"

Ist bei uns auch so.

Du kannst aber auch privat E-books von Schulbüchern erwerben. Kostet dann halt 2 Euro mehr, als wenn man es als Klasse kauft (ca. 5 Euro / E-book)
Schau z.B. mal auf die Seite vom Klett-Verlag. Dort werden E-Books von verschiedenen Schulbüchern angeboten.


Sonst würde ich mal mit den Lehrern sprechen und sie fragen bzw. bitten, ob sie - zumindest jetzt am Anfang der 5. Klasse - die Kinder nochmal daran erinnern könnten, welche Bücher für die HA gebraucht werden.

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Bei uns (auch Gymnasium 5. Klasse) sind immer alle Bücher und sonstigen Unterrichtsmaterialien zu Hause. Es wird nur das mit in die Schule genommen, was an dem Tag benötigt wird. Andersherum (alles in der Schule lassen) würde es bei uns absolut nicht funktionieren, und zwar aus genau den von Dir genannten Gründen: Meinem Kind würden hier ständig Bücher und sonstige Materialien zum Lernen oder für die Hausaufgaben fehlen. Vielleicht ist diese Variante ja für euch auch eine Option?

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Ich bin zwar keine Mama, aber Gymnasiallehrerin. :)

Also sowohl ich als auch alle meine Kollegen, von denen ich weiß, sprechen die HAs am Unterrichtsende durch. Das heißt: Aufgaben werden gemeinsam gelesen. Da fällt es dann auf, wenn z.B. der Atlas gebraucht wird. Ich kann jetzt natürlich weder wissen, ob die Lehrer deiner Tochter das machen, noch ob deine Tochter eine Minute vor Schluss noch so gewissenhaft zuhört… ;)

Grundsätzlich wird erwartet, dass Kinder in der 5. Klasse beginnen, sich selbst zu organisieren. D. h. selbstständig an ihr Material zu denken- sowohl im Unterricht als auch für die HAs- und gegebenenfalls die HAs eben nach hinten zu verschieben und an einem anderen Tag zu erledigen. Besonders ärgerlich ist das natürlich dann, wenn z. B. am Montag auffällt, dass für die HA auf Dienstag der Atlas gebraucht wird, der praktischerweise im Spind liegt. Das ist dann halt so und dann werden die HAs halt mal vergessen und müssen selbstständig nachgeholt werden. Auch das gehört zur (neuen) Planunhskompetenz.

Zu guter letzt aber noch: Im Fall von fehlender HA wegen liegengelassenem Material ist deine Tochter eines von ca. 10 Kinder/Stunde, denen es genauso geht. Es ist halt ein Prozess. Sie müssen es lernen.
Alles Gute euch. 😊

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Hallo!
An meiner Schule haben wir gar keine Ablagen. Da ist alles zu Hause. An den Schulen meiner Töchter werden aber auch nur die für die Hausaufgaben benötigten Unterlagen mit nach Hause gebracht.
Das klappt erstaunlicherweise bei der Drittklässlerin besser als bei der Sechstklässlerin.

Habe ich das richtig verstanden? Die Hausaufgabe ist die Bearbeitung eines Arbeitsblattes und darauf steht dann irgendwo im Kleingedruckten, dass noch andere Materialien benötigt werden? Dann fände ich es wirklich fair, wenn hierauf kurz hingewiesen würde. Da das aber offensichtlich nicht passiert, bleibt deinem Kind wohl nichts anderes übrig, als die Arbeitsblätter noch in der Schule zu überfliegen.

Im Notfall kann man ja auch sicher mal die KlassenkameradInnen anhauen - auf welchem Weg auch immer. ;-)

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Ich glaube wirklich mittlerweile, dass der schulische Erfolg auch davon abhängt, ob sich die Eltern je 2 Ausführungen der jeweiligen Bücher fürs Kind anschaffen oder nicht.
Ich bin drauf und dran welche für zu Hause zu kaufen...

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Wirklich? Kinder müssen doch lernen Verantwortung zu übernehmen, das bedeutet für mich auch, dass sie lernen selbstständig zu sein und ihre Schulsachen dabei zu haben. Wenn ein Kind einfach nicht gut ist in der Schule, da hilft auch kein zweiter Satz Bücher zu Hause.

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Ja also ich finde schon, dass es Sinn macht. Die "Streber" haben meistens eine weitere Ausführung zu Hause... kommen aus wohlhabenden Familien, die es sich eben leisten können. Zusätzlich werden die ergänzenden Trainingsbücher angeschafft. Fällt den Lehrern nicht auf. Stattdessen sind diejenigen Kinder ach so selbstständig, klug und haben eine schnelle Auffassungsgabe (durch das Training mit ergänzenden Aufgaben zu Hause). Traurig aber wahr.

📚

Die Kinder sind ganz normale Kinder und nicht "einfach schlecht in der Schule" oder "unselbstständig" nur weil sie ein Buch vergessen / keine doppelte Ausführung besitzen. #augen

Bearbeitet von Inaktiv
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Mein gewissenhafter Sohn hat wegen der Problematik immer alles zwischen Schule und Zuhause hin- und hergeschleppt und dabei einen Rückenschaden riskiert, mein nicht-so-gewissenhafter Sohn hat bei Mitschülern Fotos der betreffenden Seiten erschnorrt. Zu ihrer Rechtfertigung sei gesagt, dass sie vor der Wahl standen, nach Schulschluss noch die Bücher aus dem Spind zu holen oder den Zug zu erwischen.

Das Ganze entspannte sich, als sie in Klasse 7 in Digital-Klassen wechselten und die Bücher analog und digital vorlagen. Die gedruckten Werke blieben in der Schule, die digitalen Ausgaben hatten sie auf Tablet / Computer.

Natürlich kann man auf dem Standpunkt stehen '5.Klässler müssen das auf die Reihe kriegen!', oder - wie so oft - einen pragmatischen Ansatz wählen. Tatsächlich kenne ich viele Familien, die sich einen zweiten Satz Schulbücher günstig gebraucht zugelegt haben.

Grüsse
BiDi

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In der 5. Klasse (meine Großen sind in der 6 und in der 8) hatten beide jegliche Bücher auch auf dem Tablett. Da ist es egal, wenn das echte Buch noch in der Schule liegt. Alternativ (so war es im ersten Halbjahr der Schule) gab es immer Kinder die sich ein Foto der Seite aus dem Buch haben per Handy schicken lassen. Besser als nichts.

Meine Jüngste ist in der 3. Sie sollen leider auch nur mitnehmen was sie zu Hause brauchen. Das ging ein paar mal daneben. Mittlerweile guckt die Kleine bevor sie nach Hause gebt auf ihr Blatt, überlegt was sie Hause erledigen möchte und bringt dann entsprechend mit.
Ich vermute wenn deine Tochter ein paar mal wegen fehlender Hausaufgaben auf die Nase fällt, wird sie es lernen.

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Hallo.

Du sprichst hier aber nicht von meinem Kind, oder? 😄😅
Meier Tochter ist auch in der 5. Und auch ein sehr gewissenhaftes und organisiertes Kind. Aber es wandern auch nicht immer alle Schulsachen mit nach Hause 🙈

Alles zu Hause lassen wäre hier keine Option. Wenn sie jeden Tag ALLES, was sie für die Schule braucht, in die Schule mitnehmen müsste, wäre ihre Schultasche wohl schwerer, als sie selbst.

Wir haben an unserer Schule das Glück, dass alle Schulbücher digital am Tablet der Kinder verfügbar sind. (Jedes Kind bekommt in der 5. ein Tablet hier)
Das heißt, sie hat die Sachen dann immer zur Verfügung.

Wahrscheinlich ist es ein Lernprozess, den sie noch verinnerlichen müssen dass sie immer an alles denken.