schlechte Noten und Lernprobleme lang*

Hallo,
ich brauche mal euren Rat, was meine Große angeht.
Sie ist 10 und geht in die 4.Grundschulklasse, wird nach den So-Fe auf die Mittelschule (Real) wechseln.
Sie ist eine mässig gute Schülerin, würde ich sagen. Was sie gern mag, darin ist sie gut, je weniger sie es mag, desto schlechter werden die Noten. Unser großes Problem ist Mathe. Sie kann es einfach nicht. Jede Arbeit die sie schreibt, ist gerade mal ausreichend, jetzt brachte sie eine 5- mit nach Hause. Ich weiss schon nicht mehr was ich tun soll, ich übe mit ihr, mein Freund hat es ihr angeboten ebenfalls mit ihr zu üben, mein Exmann übt mit ihr, wenn sie dort ist auch ab und an (natürlich kann so ein kurzes WE nicht mit Mathenachhilfe verschwendet werden)... sie verweigert sich immer wieder. Kürzlich brachte meine Kleine eine Mathearbeit mit heim. Die Blätter für die berichtigung kopierten wir für die Große und liessen sie die Arbeit als Übung schreiben. Sie hatte soweit alles richtig, ABER um die richtige Lösung rauszufinden, musste sie bei zwei Aufgaben erst ihre Schwester fragen, wie sie gehen (Kleine ist 2.Klasse) *grübel*... ich mache mir also Gedanken, da meiner Meinung nach die Große den Grundschulstoff 2. Klasse noch nicht mal verinnerlicht hat. Ich weiss nicht, wie sie den Anforderungen einer 5.Klasse gerecht werden soll. Ich weiss auch nicht, wie ich mitihr lernen soll. Ich habe es mit Spielen versucht, zb Rechenpirat von haba oder auch mit Kniffel (einfaches addieren) etc, aber nichts hilft wirklich.
Richtige Nachhilfe kann ich mir finanziell absolut nicht leisten,ausserdem vermute ich mal, dass sie dort ebenfalls "zu" machen würde wie bei uns (sie hat eine SEHR niedrige Frustrationsgrenze).
Ahja, Diskalkulie wurde bei ihr ausgeschlossen...

Wie schaffe ich es, ihr das Rechnen "schmackhaft" zu machen? Ich probier schon Sachen wie, "miss doch mal 1/4l Wasser und 250ml Milch ab" beim Kochenhelfen um ihr die Maßeinheiten in ihren Unterschieden nahe zu bringen...
Im TV habe ich nun öfter Werbung für eine Internetnachhilfe (doyoo??) gesehen, kennt das jemand???

VG

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Ich erlebe immer wieder, dass sich die Situation eher verschlimmert, wenn Eltern - die nicht wirklich Ahnung von Lernproblemen haben - mit den Kindern üben. Oft erkennen sie das Problem gar nicht.

Wenn Du eine grobe Einschätzung möchtest, dann kannst Du mich über VK kontaktieren und ich versuche dann mal einen Überblick zu gewinnen.

Es ist normal, dass Kinder Dinge die sie nicht so gut können, bei Seite schieben.

Wie ist Deine Tochter in Deutsch? Was kann sie gut, was weniger: Texte lesen, Texte verstehen, Inhalte mündlich oder schriftlich wieder geben, Bildgeschichte, freier Aufsatz, Grammatikregeln, Grammatik im Text selbst anwenden, Rechtschreibung in eigenen Texten, Diktat?

Mathe: kann sie das kleine und das große Ein-Mal-Eins? Kann sie Mengen erkennen, gelingt der Umgang mit Geld, ist sie in der Lage, sich im Raum zu orientieren, Was ist mit Plus, Minus, Mal und Geteilt? Kann sie eine gerade Linie ziehen, arbeitet sie sorgfältig, kann man erkennen, was sie schreibt, steht der Rechenweg komplett auf dem Blatt oder nur das Ergebnis. Ist sie in der Lage bei Textaufgaben den Ergebnissatz zu formulieren, kann sie eine Gegenprobe rechnen?

Wie sind die Arbeitsergebnisse in den anderen Fächern? Was ist mit Sachkunde? Wie ist da die Heftführung, das Interesse, hat sie schon Referate gemacht, wie ist die mündliche Mitarbeit?

Von irgendwelchem Computerquatsch in der Grundschule rate ich ab. Das beste Arbeitsmaterial in dieser Altersklasse ist: Papier, Bleistift, Buntstifte, Radiergummi. Und Lernhilfen, die auf den Lernplan abgestimmt sind in Buchform. Wenn Du mich kontaktierst und wir herausfinden, wo das Problem sein könnte, dann suche ich Dir das passende Material raus.

Gruß

Manavgat

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Hallo,
erstmal danke und erstmal hier... PN folgt mit etwas mehr Zeit, die fehlt mir leider jetzt.

Also in Deutsch ist sie "gut-befriedigend", sie liest sehr ungerne vor, hat Schwierigkeiten flüssig zu lesen (Problem hier, sie steht quasi hinter ihrer kleinen Schwester, die mit 4 J durch SIE lesen lernte und schon mit 5 ganze Bücher verschlungen hat... dadurch traute sie sich schon nichts mehr zu)
Rechtschreibung ist ok, sie hat nach dem Schreiben-wie-man-es-hört Prinzip gelernt, naja.
Aufsätze etc klappt gut, Grammatik geht so

Mathe
also sie kann das große 1x1 gar nicht, da haben sie noch nicht viel mit gemacht, aber auch das kleine 1x1 sitzt nicht, sie kann auch die einzelnen Reihen nicht auswendig. Einfaches Addieren u Multiplizieren setzt sie unter druck, es kommt also schon vor, dass sie wenn man sie zb 17-4 im Kopf rechnen lässt, die Finger zur Hand nimmt.
Alles was mit Zeichnen zutun hat kann sie sehr gut, auch im mathematischen.
Mit Geld umgehen kann sie noch nicht wirklich, aber sie kennt die Werte.

andere Fächer
Sachkunde, Religion.. das sind Fächer die für sie nötige Pflicht sind, sie macht wohl je nach Laune mit, im schriftlichen siehts da auch eher befriedigend aus.

Alles künstlerisch und sportliche ist sie sehrgut-gut.

Das erstmal in Kürze.
VG

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"...ich übe mit ihr, mein Freund hat es ihr angeboten ebenfalls mit ihr zu üben, mein Exmann übt mit ihr, wenn sie dort ist..."

Das ist zu viel Druck! Natürlich verweigert sie die Mitarbeit.

Mein Großer mochte die Mathe nie, ich habe auch viel mit ihm gearbeitet. Nun ist er in der Realschule, 6. Klasse und bringt nur noch 1 oder 2 nach Hause! Wie es kam kann ich Dir nicht genau sagen. Ich habe ihm gesagt, dass er weiß wo ich wohne :-p und dass er sich, wenn er Hilfe braucht, immer an mich wenden kann.

Es war natürlich etwas schwierig für mich, seine "Schwäche" zu akzeptieren. Mein Mann und ich waren beide 1-er Schüler, beide auf dem Gymnasium, haben beide studiert und unsere Kinder sind da viel weniger ergeizig. Aber er ist so wie er ist und hat wirklich von alleine die guten Noten und, vor allem, das Interesse entwickelt!

Ihr müsst es lockerer angehen und ihr Interesse wecken. Sie darf es nicht als lässtige Pflicht empfinden.

LG Miss Bennett

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Hallo
das mit dem üben war auch weniger gemeint, dass wir jetzt ständig mit Matheblättern hinter ihr her laufen, sondern dass sie mehrere Möglichkeiten hat, zu lernen. Aber sie macht ja gar nichts.
Was den Druck angeht, ja das habe ich allerdings anderweitig festgestellt. Wir haben versucht, ihr das Lernen bzw das Ergebnis der nächsten Arbeit mit einer Belohnung schmackhaft zu machen. Sicher nicht der richtige Weg, aber ein Versuch war es wert. Auch wenn er gescheitert ist, denn sicherlich hat sie sich selbst so unter Druck gesetzt, als sie was besseres als 4 mit heimbringen wollte... und eben mit der 5- kam. Ich glaube aber auch sie bekommt Blockaden, wenn sie vor der Arbeit sitzt, denn das was drin vorkam, war bekannt und geübt und sie konnte das meiste soweit auch vorher. Es sieht oft so aus als würde sie sich ewig an Aufgaben aufhalten, dass sie die relavanten auch nicht mehr schafft. Die einzige Aufgabe die sie wirklich richtig hatte u wirklich konnte in der letzten Arbeit, davon gab es 11 weitere... hätte sie die gemacht, anstatt an den anderen rumzudoktorn, wären diese Punkte schon die halbe Miete gewesen...
Wir haben ihr schon gesagt, schau dir das Blatt an und mach erst das, wovon du weisst, du kannst es, auch wenn es mehr Zeit braucht. Du musst das Blatt nicht von oben nach unten arbeiten. Das versucht sie auch, aber gelingt eben nicht immer.

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Bei meinem Großen hatten wir eine 3 auch belohnt, am Anfang. Es musste nicht gleich eine 1 sein.
Die Kinder bauen sich den Druck so auf, dass sie dann nichts mehr machen können, gell?
Wie gesagt, als er feststellte, mit wie wenig Leistung er schon vorwärts kommt, ging es plötzlich los und er wuchs über sich hinaus.

Ich wünsche Euch noch viel Geduld und alles Liebe

Miss Bennett

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hi
ähnliche probleme haben wir auch mit unserer tochter.
sie ist 8 und in der 3.klasse.
es ist leider eine recht grosse klasse, und es gibt in ihr ein paar problemkinder (dyslexie, und andere lernschwierigkeiten) sodas ich das gefühl habe, sie geht dort unter.
sie liest sehr gut, und auch ihre kleine schwester(jetzt 7) hat sich mit ende 4 jahren über sie das lesen selber beigebracht, auch rechnen, aber bei meiner grossen liegen zb. auch die textaufgaben im argen. auch wenn es im grunde immer schema x ist, versteht sie die aufgaben nicht. auch bei anderen 3.-klasse typischen aufgaben hängt es. wir sind einfach am überlegen, ob es sinn machen würde, sie die dritte wiederholen zu lassen. leider gibt es keine garantie, das ihr das helfen würde den rückstand aufzuholen. sie hat sich vom halbjahr überall um eine note verschlechtert. von einer 2+ in deutsch auf eine 3, und von einer guten zwei in mathe auch auf eine drei...und die vierte wird noch härter.....
bin auch auf der suche nach hilfe und antworten, da ich nicht das gefühl habe, ihre klassenlehrerin kann mir da weiterhelfen.
hoffe du bekommst deine hilfe für deine tochter.
grüsse
conny

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klingt fast wie bei mir.
an der klassengröße liegt es bei uns nicht, ich hatte gehofft, es würde besser, wir sind vor einem halben Jahr umgezogen. vorher waren in ihrer klasse 34 kinder. heute ist es eine klasse wo 3 u 4 parallel unterrichtet werden u ich glaube es sind so 14 schüler in ihrer klasse.
bei meiner tochter sind auch sämtliche noten runtergerutscht, von jahr zu jahr. mit dem schulwechsel hat sie manche noten aber im letzten zeugnis verbessern können, nur eben mathe nicht.

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Hallo Daac,

meine Meinung zu dem Thema ist:
Es bringt nichts Dinge zu üben, wenn man sie nicht kapiert hat. Der Knoten im Kopf muss erstmal platzen.

Da solltet ihr tatsächlich "Profis" ranlassen. Wäre Nachhilfe eine Option? Was sagen den die Lehrer dazu?

Nachhilfe sollte nicht von anderen Schülern erfolgen, sondern wenn, dann in einem Studio. Da hat sie den Lehrer von Angesicht zu Angesicht und er kann besser auf die Probleme eingehen.

In Baden Württemberg hätte sie mit dieser Problematik keine Realschulempfehlung bekommen. Damit sie sich dort halten kann, solltet ihr wirklich Fachleute ran lassen.

Liebe Grüße und viel Erfolg.

Barbarelle

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Hallo und danke für Deine Meinung.
Nachhilfe ist im Moment leider eben keine Option, so gern ich es machen würde. Wir wohnen aufm Dorf und die Nachhilfe in der Stadt kostet ein Heidengeld, dass KANN ich mir im Moment einfach nicht leisten... Das kann schnell anders aussehen aber im Moment muss ich eben auf jeden Euro achten :-(. Die Lehrerin sagt nur sie hätte es eben nicht so mit Mathe. Aber sie sieht das wohl nicht so problematisch wie ich. Find ich etwas merkwürdig.

LG

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Hallo,
nur eine kleine Bemerkung von mir. Ich würde sie auf gar keinen Fall (auch wenn Du Dir Nachhilfe leisten könntest) zu einem Institut schicken sondern privat einen Studenten7Studentin suchen, die sich individuell mit Deinem Kind beschäftigt. Die sind auch normalerweise günstiger und um ein vielfaches effektiver als Nachhilfe-Institute. Auch wenn diese Institute meinen sich als Profis darstellen zu müssen, sehr oft wird "fachfremd" unterrichtet und immer in einer Gruppe von 5-6 Schülern (es sei denn man zahlt einen immensen Aufschlag!). Da kommt bei Problemen in Mathe, so wie Du sie darstellst nicht viel bei rum. Meine Meinung und Erfahrung bisher.

Alles Gute für Dich und Deine Tochter.
Mauerblümchen#blume

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Hallo,

ich kann mich gut in Deine Tochter hineinversetzen. Ich war immer eine gute Schülerin aber Mathe da viel bei mir die Klappe und es ging gar nichts.
Ich hab es einfach nicht verstanden.

Ich denke Du solltest irgendwie in Nachhilfe investieren. Es gibt Dinge die können Eltern ihren Kinder nicht beibringen. Meiner Meinung nach gehört dazu Schwimmen, Einradfahren und Nachhilfe.

Mein Mathe Lehrer hat in der 5ten übrings etwas zu mir gesagt das ALLE meine Mathe Probleme in Luft aufgeölst hat.
Er meinte zu mir : Du muss nicht vestehen WIESO das so ist was wir rechnen MACH es einfach ! Mehr wird von Dir jetzt im Augenblick nicht verlangt. Du MUSST es NICHT verstehen.

Wen Du es verstehen möchtest kann Du später Mathematik studieren aber jetzt rechne es einfach !!!!

Das hab ich dann gemacht und habe auch in Mathe nur noch gute Noten bekommen.

LG dore

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Hi
der Witz ist, ich war in Mathe genauso. Ich habe mich mein ganzes Schulleben da durch gekämpft, im Grunde habe ich nie verstanden, was ich da rechne... vieles verstehe ich auch rückblickend erst heute und ebensovieles kann ich auch heute nicht. Daher ist mir schon bewusst, dass ich ihr mit dem "höheren" Stoff auch kaum noch helfen kann.

Den Satz deines Lehrers find ich gut.
Vielleicht sollte ich den auch mal anbringen :-)

LG

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Hallo!

Meine Tochter ist zwar erst im 3., aber auch bei ihr ist Mathe immer ein Problem gewesen.

Und vor allem Mathe üben. Sie war zwar einerseits traurig über die 4en, die sie schrieb, aber üben mit ihr war immer ein einziger Krampf und wenn ich versuchte Matheaufgaben in den Alltag zu integrieren, also zum Beispiel das Wechselgeld nachzurechnen, durchschaute sie meine Absicht sofort und verweigerte sich.

Eher per Zufall bin ich dann auf die Schulserie in Elternforfamily gestossen. Müsste eigentlich noch im Internet stehen.

Dort geht es darum, dass man wenn ein Kind schlecht in Mathe ist, nicht die aktuellen Aufgaben üben soll, sondern von dem aus aufbauen, wo die ersten Schwierigkeiten beginnen, das Üben bis das Kind darin sicher ist, dann erst darauf aufbauen. Zur Not dann auch noch mal den Stoff aus dem 2. Schuljahr mit einer Viertklässlerin. Und maximal eine Viertelstunde pro Tag.

Bei meiner Tochter war es so, dass es effektiver war, sogar nur 5 Minuten zu üben.

Seit ich mit der Methode lerne, schreibt sie nur noch 3er, obwohl ich den aktuellen Lernstoff gar nicht mit ihr übe. Und es gibt keine Schreierei wegen dem Üben mehr.

Zur Einserkandidatin ist sie damit zwar nicht geworden, aber mit einer 3 in Mathe kann man ganz gut leben.

Mehr ist eben ohne Kinderquälerei nicht möglich.

Und wenn ich sie schon durch die Grundschule schleife, was soll dann erst später werden...

Schau doch mal im Internet nach, vielleicht wäre die Methode ja auch eine Möglichkeit für deine Tochter.

Gruss,
zickentwins

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danke, das klingt schon mal gut. ich will ja keine einser, aber selbst ne 3- wäre doch mal ein highlight.
und dass ich beim üben viel früher ansetzen muss weiss ich, wie gesagt sie beherrscht die grundrechenarten der 2.klasse (kleine 1x1) ja noch nicht.

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Hallo,

oft ist es bei Kindern so, dass sie "vergrault" wurden, was bestimmte Schulfächer angeht.
Sie wurden eingeengt, hatten Druck und keinen Freiraum, ihre eigenen Wege zu entdecken.
Wenn du weißt, wo die Probleme deiner Tochter beginnen, solltest du versuchen, sie die Problemstellungen und Wege selbst entdecken zu lassen. Z.B. an Aufgaben, bei denen sie knoblen muss oder die mit einem Thema zu tun haben, das sie interessiert.
Das nennt sich ganzheitlicher Ansatz und kann wirklich gut helfen.
Wenn du mehr Infos brauchst, melde dich!

Lg
Laura