Wie haben sich eure (späten) Frühchen entwickelt?

Wie war das bei euch? Hatten eure Babys einen Entwicklungsrückstand und bis wann hatte sich der "verwachsen"?

Mein Sohn hatte einen eher holprigen Start; er ist ein spätes Frühchen aus 36+0 (also in puncto Frühgeburtlichkeit eigentlich nicht dramatisch), hatte das Apnoe-Syndrom, einen Heimmonitor und eine ausgeprägte und mehrfach transfusionspflichtige Anämie, weshalb wir die ersten Lebensmonate noch mehrfach im Krankenhaus waren. So richtig gesund war er dann mit 12 Wochen.

Anfangs hat er für alle Entwicklungsschritte (also z.b. Lächeln, Kopf heben, drehen...) ziemlich genau die 4 Wochen länger gebraucht die er zu früh zur Welt kam - war also für sein korrigiertes Alter altersentsprechend entwickelt. Das Ding ist - je älter er wird, desto größer wird sein Rückstand statt umgekehrt. Er hat jetzt in 2 Wochen Geburtstag und kann nicht frei sitzen wenn er hingesetzt wird, er setzt sich nicht auf, er krabbelt nicht, er benutzt keine Doppelsilben (nur "Ba" und "Da"), hangelt sich nicht an Möbeln entlang usw. Letzten Monat war die U6 und da meinte der Kinderarzt schon dass er zumindest das freie Sitzen schon können sollte und wir das im Auge behalten müssen (wir haben in ein paar Wochen einen Termin zur Entwicklungskontrolle).

Kennt ihr das von euren späten Frühchen? Also dass sich erst mit der Zeit ein gewisser Rückstand zeigt? Eigentlich dachte ich immer, dass es umgekehrt sein müsste - also dass die Kinder anfangs etwas länger brauchen und dann aufholen, wenn sie älter werden 🤔 Ich weiß jedes Kind hat sein Tempo und Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht, aber langsam mache ich mir doch einfach Sorgen. In den letzten 3 Monaten ist entwicklungstechnisch kaum etwas passiert - in keinem Bereich. War das bei jemanden ähnlich? Oder denkt ihr es ist am Ende kein Frühchen - Thema sondern das Problem liegt vielleicht wo anders?🤔

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Unser Sohn kam zwar schon 28+4 aber ich antworte Mal trotzdem.
"Aufholen" tut kein Frühchen. Irgendwann fällt es einfach nicht mehr auf dass sie zu früh geboren wurden weil die Spannweite was zb ein drei jähriges Kind kann einfach sooo groß ist, dass 4 Wochen unterschied nicht merkbar sind.
Einen "Entwicklungsstopp" gab es bei unserem Zwerg auch. Er hat mir 6 Monaten angefangen zu robben und dann kam einfach eine sehr lange Zeit gar nichts mehr. An seinem ersten Geburtstag ist er plötzlich in der Badewanne aufgestanden. Danach kam wieder nichts für fast 3 Monate. Und plötzlich wollte er alles gleichzeitig. Er hat sich hingesetzt, ist aufgestanden und von da an hat es nur 4 Wochen gedauert bis er frei und sicher laufen konnte. Wegen der Doppelsilben waren wir ebenfalls etwas besorgt, letztendlich hat er die "typischen" Doppelsilben wie "Baba" oder "dada" einfach gar nicht gemacht. Im SPZ sagte man uns, dass es als Doppelsilben zählt wenn er mehr als eine benutzt aber es müssen nicht die selben sein.
Alles gute für euch 🍀

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Danke dir für deine Liebe und ausführliche Nachricht!
Es beruhigt mich ein wenig, dass es bei euch auch so Entwicklungsstopps gab...mal sehen, vllt. macht er ja demnächst einen Schub 🤷‍♀️ Hattet ihr Therapien oder habt ihr einfach abgewartet? Vielleicht wäre ja mal zumindest Physio oder so nicht schlecht🤔 Schaden kann es ja eigentl nicht

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Wir waren 1-2 Mal die Woche bei der Physio bis er robben konnte. Danach nicht mehr. Zur U Untersuchung und den ersten Geburtstag hatten wir fest damit gerechnet nochmal hin zu müssen weil er wirklich gar nichts gemacht hat was gefragt war (auch kein Pinzetten Griff), und das was er konnte wollte er einfach nicht vor "fremden" machen aber glücklicherweise hatte der Kinderarzt da kein Problem mit und hat ihm die Zeit gegeben die er gebraucht hat 😅
Schaden würde die Physio auf jeden Fall nicht! Sie hat uns damals sehr gute Tipps gegeben wie wir ihn unterstützen können.

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Hallo,

ich hab zwar kein Frühchen aber antworte trotzdem mal. Ich habe eine Freundin deren Sohn jetzt demnächst 15 Monate alt wird. Er ist kein Frühchen gewesen. Er kann sich erst seit 2 Wochen selbst hinsetzen. Krabbeln tut er auch nicht. Er robbt zwar aber er zieht sich auch noch nicht hoch und wirklich viel „reden“ tut er auch noch nicht. Da waren die Kinderärzte aber nicht beunruhigt sondern geben ihm noch Zeit. Meine Nichten sind auch erst mit 18 Monaten gelaufen. Manche Kinder lassen sich halt Zeit und sind von der gemütlichen Sorte. Was ja nicht schlimm ist… Dein Sohn hatte ja auch echt einen schwierigen Start. Ich würde ihm noch Zeit geben. Manche Kinder krabbeln ja auch gar nicht. Ansonsten würde vielleicht ein bisschen Physio auch nicht schaden. Vielleicht hilft es ihm. Oder Osteopathie um ggf. Blockaden zu lösen.

Ich wünsche euch alles Gute.

Liebe Grüße

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Danke dir! Vielleicht ist unser Arzt einfach ein bisschen vorsichtiger, weil wir so eine komplizierte SS und einen erschwerten Start hatten. Ich denke ich werde mal beim nächsten Termin danach fragen. Schaden kann es ja eigentlich nicht

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Hallo!
Wir haben im engen Umfeld 2 späte Frühchen (mein Neffe von 36+0 per geplanter Sectio bei Plazenta praevia und der Sohn einer guten Freundin, per Sectio bei 37+0 aufgrund eines Herzfehlers, der wenige Tage nach der Geburt in einer komplexen OP operiert werden musste). Beide Kinder haben wahnsinnig schnell aufgeholt und mit 12 Monaten hat man ihnen ihren schweren Start auch im Vergleich mit Gleichaltrigen nicht mehr angemerkt. Mein Neffe (inzwischen 3,5 J) ist zwar eher der vorsichtige, langsamere Typ aber er hat alle Meilensteine zeitgerecht erreicht. Der andere kleine Junge (inzwischen 4 J.) ist eher ein Draufgänger und ziemlich fit sowohl motorisch als auch sprachlich.

Euer kleiner Sohn hatte es durch die Anämie ja auch im Bauch schon nicht so leicht, so dass sein eigentlicher Rückstand/Aufholbedarf vielleicht etwas mehr als sein tatsächlicher, rechnerischer Rückstand ist. Sorgen würde mir als Mutter machen, dass sich sein Rückstand vergrößert, das klingt für mich nach Unterstützungsbedarf. Es gibt einfach Kinder, die sich langsamer entwickeln, völlig unabhängig ob Frühchen oder nicht. Engmaschige Überwachung und rechtzeitige Unterstützung durch Physio etc sind sicherlich richtig, egal wodurch sein Rückstand kommt.

Alles Gute und ich drücke euch die Daumen, dass euer Kleiner bald einen großen Sprung macht 🍀

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Ja das war es eben was mir Sorgen macht - dass er nach der SS und Anfangszeit länger braucht für alles - geschenkt! Aber dass der Abstand immer größer wird erscheint mir doch seltsam🤔
Man muss sicher mehr als die 4 Wochen zu früh wegrechnen. Die ersten 10 Wochen hat er all seine Kraft gebraucht um wenigstens zu trinken, alles andere ging nicht und er hat eigentlich nur geschlafen.
Hatte auch schon an Physio gedacht, werde den Kinderarzt beim nächsten Termin mal danach fragen. Danke dir!

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Mein spätes frühchen wird am Freitag 16 j

Sie kam bei 34+2

Unsere Schwachstelle waren die Bronchien.

Im Kleinkindalter oft schwere Erkrankungen , Lungenentzündungen usw

Hat sich mit eintritt in die Schule verwachsen .

An sonsten ist sie nachgewiesen Hochbegabt,und hatte nie irgend welche Problem.

Sie hat zwar spät gesprochen ,erst mit 3,aber dafür sofort volle Sätze.

Jedes Kind ist da leider anders
Und vergleichen bringt da echt nicht viel

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Danke dir! Klar, jedes Kind hat natürlich sein Tempo, und dass er länger braucht ist eigentlich nach unserem Start eh klar und ja auch überhaupt nicht schlimm...

Ich fand es nur seltsam, dass der Rückstand immer größer zu werden scheint anstatt umgekehrt. Mich hätte einfach interessiert, ob es bei jemanden vielleicht ähnlich war🤷‍♀️

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Huhu,

Mein Sohn kam bei 34+1 durch vorzeitige Wehen. Er ist jetzt tatsächliche 14 Monate alt, korrigiert 12,5.

Er war motorisch immer eher langsam, aber noch im Rahmen.

Drehen mit 6 Monaten, Robben mit 8 Monaten, Hochziehen mit 10 Monaten, krabbeln mit 11 Monaten.

Seit ein paar Tagen fängt er an, frei zu stehen, bisher nur so für max 30 Sekunden.

Wir waren von Anfang an 1 mal in der Woche zur Physio, verordnet unsere Kinderärztin immer bei Frühchen auch ohne besondere Baustellen.

Ich denke, er hat davon sehr profitiert.

Würde euch das auf jeden Fall auch empfehlen.

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Danke dir!
Ja an Physio dachte ich auch schon, Schaden tut es ja in keinem Fall.
Ich hab auch schon gehört dass viele Frühchen prophylaktisch Physio ab Geburt haben. Irgendwie doch komisch dass das bei unserer Vorgeschichte nie Thema war bisher🤔

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Ja, schon, machen die Kinderärzte leider sehr unterschiedlich.

Ich selbst bin ein Frühchen aus der 31. SSW und meine Mutter weiß nicht mehr, wann ich was konnte. Naja, ich bin grobmotorisch und unsportlich. Habe aber 1er Abitur und 2 voneinander unabhängige Hochschulabschlüsse.

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Hallo
Mein Sohn ist auch ein spätes Frühchen, auch Apnoe, Heimmonitor (immernoch), Coffein bis3. Lebensmonat, Temperaturregul.störg/Ikterus nach der Geburt

Er ist jetzt 13 Monate alt, ich habe einen guten Vergleich mit dem reif geboren Sohn einer Freundin-chronologisch 4 Wochen älter

Es war auch so, wie du es beschreibst-alles ca4, Wochen später… manches hat er aber einfach nie gemacht…robben zb, erste krabbeelversuche erst mit 9 Monaten, er läuft auch noch nicht, steht kurz frei.

Ich bin selbst auch ein spätes Frühchen-bin erst mit 18 Monaten gelaufen, meine Kinderärztin muss damals gesagt haben-„ die können nur eins-quasseln oder laufen „ ☺️☺️

War bei mir dann das quasseln

Physio hatten u haben wir nicht. Schadet sicher nicht, aber ich denke, Du solltest Deinem Sohn noch etwas Zeit geben.

Alles Gute ☺️

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Hey,
Auch dir vielen Dank! Da hattet ihr ja tatsächlich die gleichen Baustellen wie wir...

Bisher hat mir mein Gefühl auch gesagt, dass er das alles lernt und nur einfach noch Zeit braucht; nur dieser Entwicklungs-Stopp hat mich ein wenig beunruhigt 🤔

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Ja,

Ist schwer zu sagen. Es ist ja eher merkwürdig dass er trotz der fast reifen Geburt so viele Probleme am Anfang hatte...... hatten Dir die Kinderärzte mal erklärt was sie als Ursache vermuten?

Meine Tochter ist ein "mittleres" Frühchen (31. Woche). Sie hatte insbesondere in den ersten anderthalb Jahren deutliche Entwicklungsprobleme. Sie konnte erst mit 13 Monaten korrigiert frei sitzen z.B. Gelaufen ist sie sicher erst mit 24,5 Monaten.

Ich selbst hatte nicht so sehr den Eindruck dass die Physiotherapie so viel gebracht hat. Lächeln und brabbeln am Anfang ging auch gut und zeitgerecht aber mit so 4,5 korrigierten Monaten haben wir gemerkt dass die Entwicklung nicht so ganz läuft wie sie sollte. Das drehen kam erst mit 9,5 Monaten. Das Sitzen dann erst 3,5 Monate später. Und auch die Zeitspanne von den ersten Schritten mit Unterstützung bis zu den ersten freien Schritten war sieben Monate lang.

Bei uns war es dann ab anderthalb trotzdem so dass ich gemerkt habe dass sie sich in den anderen Bereichen (sprachlich, kognitiv) sehr gut entwickelt. Das hat mir ein klein wenig die Sorge gemildert trotzdem habe ich im SPZ eine Abklärung eingefordert. Das MRT hat dann tatsächlich gezeigt dass sie Schäden im Sinne einer diffusen periventrikulären Leukomalazie hat. Das war ein totaler Schock für mich allerdings denke ich dass wir Glück im Unglück hatten. Letztlich ist sie allgemein eher überdurchschnittlich entwickelt, nur im Grobmotorischen liegt sie deutlich zurück. Aber sie entwickelt sich trotzdem gut weiter. Manche Dinge sind bei ihr anders als bei Gleichaltrigen. Das fällt immer wieder auf. Aber im Grunde ist mittlerweile alles okay.

Also ich denke es ist jeder "Fall" anders. Manchmal mag es sein dass auch gesunde Kinder sich langsam entwickeln. Aber sicher ist das nicht immer so. Meiner Erfahrung nach muss man wenn man sich Sorgen macht und das Gefühl hat, es stimmt was nicht, bei sämtlichen Ärzten extrem darum kämpfen, gehört und ernst genommen zu werden.

Vielleicht kannst Du etwas mit meiner Antwort anfangen oder etwas für Dich heraus ziehen.

Liebe Grüße

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Hallo und danke für deine Antwort!

Also zu deiner Frage warum er trotz der späten SS - Woche so viele Probleme hatte , das war tatsächlich abzusehen. Eigentlich ging es ihm sogar erstaunlich gut. Ich habe aus einer vorherigen SS Rhesusantikörper, weil die Prophylaxe nicht gewirkt hat. Dadurch hatte mein Sohn schon während der SS eine fetale Anämie, wir mussten über die Bauchdecke einen kompletten Blutaustausch vornehmen lassen, sonst wäre er gestorben. Bei Geburt hatte er dann keinen einzigen Tropfen eigenes Blut mehr im Körper und es dauerte noch 3 Monate, bis alle Antikörper weg waren und er selbst Blut produzieren konnte. Dadurch hat er außer zum Trinken auch die ersten 3 Monate komplett verschlafen.

Schön dass sich deine Tochter trotz der Diagnose so gut entwickelt 🙏

Du hast recht, meistens hat der Mama - Instinkt schon recht, wenn der sagt irgendwas stimmt nicht

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Guten Morgen!
Tut mir leid, dass es dein Schatzi so schwer hat🥺 Es ist total unterschiedlich, wie sich frühgeburtlichkeit aufs jeweilige Kind auswirkt… Eine Freundin hat letztes Jahr bei 36+5 ihr Kind bekommen. Es war sogar im normbereich von gewicht und Größe und hatte keine nennenswerten Auffälligkeiten. Von einer Mama mit extremfrühchen habe ich gehört, dass Osteopathie sehr bei der Entwicklung geholfen hat. Wir machen das auch „einfach so“ mit beiden Kindern und können es sehr empfehlen. Viel Glück 🍀

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Mein Sohn war ein spaetes Fruehchen, geboren als sga-Baby bei 36+3. Motorisch hat er tatsaechlich innerhalb der ersten 6 Monate aufgeholt. er hat sich mit 7 Monaten selbstaendig hingesetzt und kurz danach angefangen zu krabbeln. Da hat man dann wirklich keinen Unterschied zu anderen mehr gemerkt.

Anders mit der Sprache. Die kam spaet, und er hatte lange Schwirigkeiten mit vielen Konsonanten. Man sagt ja, dass bei late-talkern, die den Rueckstand nicht bis zum 3. Geburtstag aufgeholt haben, eine Sprachverzoegerung bestehen bleibt. Das kann ich so nicht bestaetigen. Unser Sohn hat zwischen dem 3. und 4. Geburtstag eine steile Entwicklung hingelegt faellt seitdem sprachlich nicht mehr auf. Heute ist er uebrigens 12, ein wirklich guter Schueler und sprachlich sehr gewandt.

Ich wuerde also sagen, nicht jedes Kind entwickelt sich nach Plan, und nicht jede Abweichung vom Plan bedeutet ein dauerhaftes Problem.

Aber: Ein laengerer Stillstand in der Entwicklung und eine Zunahme des Rueckstands sollten immer genau beobachtet werden. Ich wuerde also vermutlich beim Kinderartz darauf draengen, den Kleinen mal bei der Physiotherapie vorzustellen. Oft haben Physios auch nochmal einen besseren Blick dafuer, ob ein Kind nur langsamer in der Entwicklung ist, oder ob es da etwas gibt, dass die Entwicklung bremst und behandelt werden muss.

Auch die Sprache wuerde ich im Augen behalten. Wenn da keine Entwicklung zu sehen ist, wuerde ich zumindest mal das Gehoer abklaeren lassen. Habt ihr denn das Gefuehl, dass er anfaengt, einfache Dinge zu verstehen, sich zB umschaut, wenn jemand sagt "Wo ist denn der Papa/ die Mama?"? Oder habt ihr das Gefuehl, dass er noch gar keinen Bezug zur Sprache entwickelt hat?