Hausbau - welche finanziellen Voraussetzungen?

Hallo Ihr Lieben,
mich würde interessieren, wer hier im forum schon gebaut / gekauft hat und welche Voraussetzungen individuell gegeben waren...
Also, keine Kontostände, wer nicht möchte, aber zB in % den Eigenkapitalanteil...

Zu uns:
wir möchten gern bauen oder von einem Bauträger kaufen - was hier in der Region allerdings bei zB Reihenhäusern bei ca 300.000 Euro liegen würde.
Wir haben ca 50% Eigenkapital, was meiner Meinung nach eine Menge ist...
Aber wir müssten ja trotzdem noch 150.000 aufnehmen und bei dem Gedanken an so einen Kredit wird mir ganz anders...
Wir sind beide berufstätig und verdienen zusammen ca 3.800 netto - mein Gehalt (1600) und auch mein Firmenwagen fallen hoffentlich aber wegen Kinderwunsch zumindest zeitweise weg...
An sich ist es natürlich viel Geld, aber wenn ich jetzt eine auflistung mache und sehe, was momentan schon anfällt für Miete (1000 € derzeit), Riester, haushalt und und und...?!?!
Wir sind bestimmt sparsam, gönnen uns aber ab und zu natürlich auch was...

Ich hatte noch nie Schulden und hab irgendwie den Horror, dass wir uns mit so einem riesigen Kredit verkaspern... (Arbeitslosigkeit ungeplant o.ä.)

Hmmm, ein Risiko ist wohl immer dabei oder wie lief / läuft das bei Euch?

Danke für Eure Antworten, viele Grüsse von Antab

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Der Gedanke an Arbeitslosigkeit ist schon ok.
Aber wenn du zur Miete wohnst kannst du auch arbeitslos werden, da musst du halt deine Miete zahlen.
Beim Kredit zahlst du halt Zinsen und Tilgung, das ist ja vom PRinzip her nichts anderes.

Sicher muss man vorausschauen.

Wir waren auch Doppelverdiener als wir unsere Haus kauften und finanzierten. Allerdings war der Kredit so ausgelegt, dass man auch von einem Gehalt über die Runden kommt.

Bei den Kaufpreisen für Immobilien sollte man allerdings immer anders rechnen. Nicht was kostet die Immobilie und wieviel Kredit brauch eich dafür, sondern welchen Kredit kann ich mir bei meinem Einkommen und den monatlichen Belastungen leisten.

In deinem Fall sehe ich dar überhaupt keine Probleme.

Sicherlich dauert das tilgen der 125.000 Euro lange, aber imerhin hast du eine eigene Immobilie!
Das hat man schon gleich mehr Wohn- und Lebensqualität.

Schöne Grüße

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Hallo!

Wir haben diese Entscheidung vor knapp zwei Jahren gefällt - hier kurz eine Übersicht:

Wir haben (und hatten auch damals schon) zwei Kinder, weitere sind ausgeschlossen.
Wir hatten 130 T€ Eigenkapital und haben 190 T€ aufgenommen, davon 50T€ von der KfW zum damaligen Zinssatz von 1% (!!).
Die gesamte Kalkulation beruht auf dem Gehalt meines Mannes, da ich damals noch in Elternzeit war.
Die Darlehen laufen über 15 Jahre, danach können wir die Restschuld mit einer dann fälligen (recht hohen) Lebensversicherung begleichen.
Über Arbeitslosigkeit müssen wir uns (beide Beamte auf Lebenszeit) zum Glück keine Sorgen machen.
Mittlerweile arbeite ich wieder in Teilzeit, so dass wir im Monat etwa 500 € ansparen können (dann kann man auch nachts wieder ruhig schlafen!).

Mein Tipp:
Listet mal eure festen und variablen (Haushaltsbuch) Ausgaben auf und schaut dann, wieviel Abtrag ihr euch monatlich leisten könnt - auch wenn ein Gehalt wegfällt. Bedenkt, dass ein Haus höhere NK hat als eine Mietwohnung!

LG und viel Spaß beim Planen,
Tina.

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Hallo Antab

Wir haben ein Haus gekauft mit nicht ganz der Hälfte an Eigenkapital.

Ich würde mir überlegen, ob das Objekt das ist was ihr wollt, und ob ihr die nächsten 10, 20 und mehr Jahre dort verbringen wollt.

Banken rechnen immer nur mit einem Gehalt. Meins wurde seinerzeit auch komplett ausser Acht gelassen, weil mein Gehalt irgendwann wegfällt.

Ihr zahlt 1'000 Euro Miete - das Geld ist futsch!
Bei 1'000 Euro Zinsen und Abtragung - ist das Geld sinnvoll investiert!!

Wenn ihr bereits 150'000 Euro Eigenkapital habt, habt ihr wirklich eine Menge!! Das hat lange nicht jeder, der den Mut hat sich ein Eigenheim zu leisten!!

Ich kann nur jedem zu diesem Schritt raten!! Auch wenn sich die Schulden immens anhören, so ist es doch sinnvoll investiertes Geld.

Meine Grosseltern, resp. mein Opa, hatte immer Angst vor den Schulden. Die beiden haben immer gespart und als sie 60 waren haben sie sich ihre erste ETW gekauft. Heute würde mein Opa es auch anders machen. All die Jahre, die sie so "sinnlos" Miete gezahlt haben sind weg. Das Geld ist weg. Anders weg, als wenn sie Zinsen für einen Kredit bezahlt hätten...

LG, Ciara

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"Ihr zahlt 1'000 Euro Miete - das Geld ist futsch! "

Das würde ich nicht so sehen, schließlich bekommt man ja auch einen Gegenwert für die Miete.

Anders bei den Zinsen an die Bank, außer einem feuchten Händedruck bekommt man dafür nichts.

Und Eigentum verpflichtet auch: nämlich zur Werterhaltung, die gerne mal den halben Neuwert alle 20 Jahre ausmacht. Diese Kosten werden gerne vergessen. Bei Miete ist das alles drin!