Kita Start mit 13 Monaten - zu früh?

Hallo zusammen,

Ich habe eine 13 Monate alte Tochter, die sehr fröhlich und aufgeweckt ist und freundlich und zugewandt auf andere Menschen zugeht.

Wie die meisten Kleinkinder ist sie aber auch etwas anhänglich und sucht sehr viel meine Nähe, egal ob wir alleine oder mit anderen Menschen zusammen sind. Aus diesem Grund habe ich überlegt, sie erst mit 2 Jahren in die Kita zu geben. Jetzt haben wir aber spontan einen Platz in einer guten Kita bekommen und diesen angenommen. Ihre Bezugserzieherin ist toll, die Kita schön und die anderen Kinder sehr lieb (sie rufen schon nach meiner Tochter wenn wir kommen und wollen sie umarmen). Es könnte alles perfekt sein.

Nun ist die erste Eingewöhnungswoche rum und ich bin sehr zwiegespalten ob wir sie wirklich in die Kita geben sollen. Meine Tochter hat die ersten Trennungen (30min) super mitgemacht und nicht geweint. Allerdings gibt es zwei Kinder in der Gruppe (ca. 1 1/2 Jahre), die - wenn ich in der Gruppe war - sehr viel geweint haben. Beide fragen viel nach Mama. Mir macht das sehr zu schaffen. Ich frage mich, wieso die Eingewöhnungszeit bei den Kindern nicht verlängert wurde - ich weiß, dass die Mütter wieder arbeiten mussten, aber sollte die Kita hier nicht das Kindeswohl an erste Stelle setzen? Das kann doch nicht gut für die Zwerge sein. Außerdem ist meine Bezugserzieherin sehr mit einem der beiden beschäftigt, der Junge möchte quasi nonstop auf ihren Arm.

Ich finde, das die Erzieherinnen (ja, nur Frauen) sehr liebevoll mit den Kindern umgehen (zumindest in meinem Beisein); aber zum einen habe ich das Gefühl, dass es die Stimmung in der Gruppe sehr herunterzieht wenn zwei Kinder oft weinen und nach Mama fragen. Zum anderen denke ich, dass es für die weinenden Kids sicher traumatisch ist solche Trennungsängste durchzustehen.

Ich habe zudem Sorge, dass es für meine Tochter bestimmt nicht toll ist, wenn die Erzieherinnen sich stets um die traurigen Kinder kümmern müssen und keine Zeit für sie haben. Meine Tochter läuft noch nicht und ist das jüngste Kind in der Gruppe.

Ich will darüber auf jeden Fall mit der Kita-Leitung sprechen, aber vorab wollte ich Mal eure Meinung hören. Sollte ich die Eltern darauf ansprechen? Das können die doch nicht ernsthaft wollen? Ist das normal, bzw. legt sich das nach kurzer Zeit? (die beiden Kinder sind erst seit August dort).

Danke für eure Hinweise! Ich bin wirklich verunsichert....

2

Letztlich kannst du für dein Kind eine Entscheidung treffen und die anderen Eltern müssen die Entscheidung für sich uns ihr Kind treffen. Ich finde da solltest du dich nicht einmischen. Für mich klingt es so, als ob die Erzieherinnen die Gefühle der weinenden Kinder liebevoll begleiten.
Auch wenn du dein Kind mit 2 Jahren in die Kita gibst kann es sein, dass in der Gruppe Kinder sind die weinen, dass Erzieherinnen sich vermehrt um andere Kinder kümmern müssen.
Ich würde an deiner Stelle die Beweggründe warum du dich für den Start in der Kita entschieden hast einfach nochmal hinterfragen, und auch, ob es für dich vielleicht zu früh ist dein Kind abzugeben, letztlich sollte dies aber unabhängig davon sein, was andere Kinder und Eltern tun.

1

<<<Sollte ich die Eltern darauf ansprechen? Das können die doch nicht ernsthaft wollen?<<

Liebe TE,

das würde ich an deiner Stelle lieber lassen. Es kann als Einmischung verstanden werden. Mein Großer war damals 3 Jahre alt und hatte auch zum Anfang ziemlich viel geweint bei der Eingewöhnung. Das ging auch über Wochen, allerdings nicht jeden Tag. Es ist Aufgabe der Erzieher, den Eltern zu sagen, was mit den Kindern los ist. Und jedes Kind ist auch anders. Das eine brauch halt länger um sich einzugewöhnen.

<<<Ich will darüber auf jeden Fall mit der Kita-Leitung sprechen, aber vorab wollte ich Mal eure Meinung hören<<<

Das würde ich nicht unbedingt machen. Warte bitte ab, wie deine Tochter sich eingewöhnt. Und ich finde das zählt.

LG Hinzwife

3

Hallo ihr Beiden,

Vielen Dank für die schnellen Antworten... das hilft für die Perspektive! Zum Hintergrund warum ich meine Tochter in die Kita bringen möchte:

1. Kita Plätze sind bei uns rar und der Platz ist ein absoluter Glücksfall.
2. Ich möchte eigentlich schon gerne wieder arbeiten und in meinem Bereich ist es sehr wichtig nicht zu lange raus zu sein, weil es sonst schwierig ist, den Anschluss zu behalten.

Aber ihr merkt - mein Herz ist sich unschlüssig. Nach außen hin wirkt es auch nicht so (die Erzieherinnen finden mich super entspannt). Traut nie der Fassade. ;)

Also ist es wirklich "normal", dass Kinder längere Zeit weinen und sich das gibt, bzw dass die Kinder nach einer Weile richtig gerne in die Kita gehen?

Ich hätte gedacht, dass die Eingewöhnung IMMER so lange läuft, bis die Kinder nicht mehr weinen und happy sind. Ich höre auch immer nur von allen Eltern "mein Kind ging von Anfang an super gerne in die Kita, nie geweint, alles Friede-Freude-Eierkuchen"...

4

Hey,

zum Alter beim Kita-Start kann ich nicht so viel sagen, außer dass für jeden der Zeitpunkt wann anders "richtig" ist. Die Rahmenbedingungen sind bei jeder Familie anders, jedes Kind ist anders.

Meine beiden Töchter sind letztes Jahr im August in die Kita gekommen. Da war die Große 3¼ und die Kleine ist unmittelbar 2 geworden. Bei der Großen war die Eingewöhnung nach einer Woche erledigt, obwohl ich gerade ihr gedanklich viel mehr Zeit eingeräumt hätte. Die Kleine tat sich schwer - und das das komplette erste Kitajahr über. Wir haben eine super Kita, top ErzieherInnen und die Eingewöhnung war wirklich ganz individuell und langsam. Ich hatte auch keinen zeitlichen Druck, also war ich selbst da entspannt. Aber sie hat geweint, sehr viel sogar. Jeden Tag der Eingewöhnung und auch danach. Jeden Montag, jedes Mal nach einer Pause durch Krankheit oder Notbetreuung usw. Wie gesagt, das ganze erste Jahr über. Sie ist erst jetzt so richtig angekommen und es gibt selten nur noch Tränen. Dafür hatte meine Große nun eine Phase, wo es ihr schwer fiel.

Was ich sagen will: jedes Kind ist anders und bei manchen geht es schnell, bei anderen wiederum nicht. Ich denke, das ist unabhängig vom Alter. Im Übrigen höre ich noch immer zwischendurch, dass sie nicht in die Kita wollen. Wenn sie erstmal da sind, haben sie aber Spaß. Und sie gehen beide nur 25 Stunden, sind also auch einen Großteil der Zeit des Tages auch zu Hause.

Wann auch immer du dich dafür entscheidest, dein Kind in Fremdbetreuung zu geben, du musst dich dabei gut fühlen. Mit schlechtem Bauchgefühl wird es schwer für euch - für dich und für das Kind.

Unsere Nachbarin hat mit dem zweiten Kind nun mit 11 Monaten die Eingewöhnung gemacht. Er hat auch geweint und sie mussten nach ein paar Wochen auch nochmal drei Schritte zurück gehen, aber wenn sie erstmal weg ist, geht es wohl gut. Der Abschied ist immer das Schwerste und das jeden Tag.

Alles Gute für euch! 🍀

LG Xorac

7

Wir haben auch so einen in der Kita... Sogar wenn Papa ihn bringt oder holt weint er nach Mama ... Scheint ein generelles Problem zu sein...

Ich würde mich nicht einmischen. Über Sohn fühle dich trotz des anderen Kindes in der Kita echt wohl - er geht hin seitdem er 14 Monate ist!

weitere Kommentare laden
5

Hallo ☺️
Zu den weinenden Kinder: ich glaube, die haben gesehen, dass da plötzlich eine Mama sitzt und ihre einfach nicht da ist.
Meiner wird 3,5 und sagt auch: Mama, da war eine andere Mama, du auch mal kommen?

Zudem wird bei uns noch einmal darauf hingewiesen, dass es untersagt ist, andere Eltern anzusprechen! Dies übernehmen die Erzieher!

Wie gesagt, meiner ist 3,5, geht seitdem er genau 2 ist in den Kindergarten/Krippe.
Er hat immer noch Trennungsprobleme.
Er geht suuuuper gerne in den Kindergarten, jubelt morgens schon, flitzt wie ein wilder rein…..aber wenn ich gehe, dann wird fast täglich geweint. Dauert zum Glück nur 2 Minuten, dann ist alles wieder gut….

Ich bin nun mit dem 2. Kind schwanger und werde es tatsächlich auch schon mit etwa 1 in die Krippe geben. Meinem Sohn hat die Krippe wirklich gut getan und weit gebracht.
Daher mache ich es mit dem 2. nun anders🙈

12

Meine große ist jetzt 2,5 Jahre alt und hatte bis vor kurzen nie abgabeprobleme. Sie geht in die KiTa seit sie 8 Monate ist. Momentan klammert sie dann kurz, ist traurig, aber das ist dann auch wieder schnell vergessen. Ich denke, dass sind Phasen.

Ich wäre allenfalls von der anderen Mutter angefressen, wenn sie mich ansprechen würde, dass mein Kind in der KiTa weint, ich dann zur Erzieherin gehe und diese mir sagt, dass das aber alles in Rahmen (den sie mir dann sicher beschreiben müsste) ist. Natürlich ist Kinderbetreuung immer auch ein Kompromiss, aber was möchte man machen. Nicht arbeiten? Was ist, wenn das Kind sich selbst in der 1. Klasse noch nicht trennen möchte?

Bearbeitet von ina86b
6

Uns wurde gesagt: Weinen ist okay. Wichtig ist, dass die Kinder sich von den Erzieherinnen beruhigen lassen.

Wenn meine Kinder untröstlich gewesen wären, hätten die Erzieherinnen mich angerufen. Da du die Erzieherinnen bei dir als liebevoll und zugewandt schilderst, gehe ich davon aus, dass sie es ähnlich handhaben würden.

Was genau möchtest du damit erreichen, die Eltern anzusprechen? Ich spekuliere mal: Sie hören dich, haben ein schlechtes Gewissen, können ob der Arbeit die Betreuungszeiten nicht reduzieren oder ganz aussetzen.. und dann?

10

Vielleicht liegt es ja an deiner Anwesenheit , dass die Kinder mehr weinen, weil du als Mama da bist und sie das an ihre Mama erinnert?

Wenn du eine 1:1 Betreuung willst, musst du sie selbst betreuen, in keiner Einrichtung wird sich eine Erzieherin nur um dein Kind kümmern.

11

Wenn dein Kind jetzt in die Kita geht und gut eingewöhnt ist und in 3 Monaten wird ein neues Kind eingewöhnt und dessen Mutter sieht, dass dein Kind ab und zu weint und nach dir fragt. Willst du dann wirklich, dass die dir das erzählt?

Also ich verlasse mich nicht auf die Momentausschnitte die andere Eltern machen, sondern auf die Berichte der Erzieher*innen. Und ich fände es ziemlich unmöglich, wenn mir da jemand ein schlechtes Gewissen macht mit seinen Ausschnitt-Beobachrungen.

Mein Kind geht seit es 13 Monate ist in die Kita. Es hat sich recht schnell vom Papa eingewöhnen lassen, aber klar gab es beim Abgeben auch mal Tränen und auch mal zwischendurch. Das wichtigste ist doch, dass das Kind dabei liebevoll aufgefangen wird und sich schnell wieder fängt.

13

Mein Sohn ist mit 13 Monaten auch in die Krippe gegangen und natürlich war es nicht immer einfach aber nach 2 Wochen war das Thema durch.

Mittlerweile hat er es mit 5 Jahren in der Kita noch immer das es mal Phasen gibt wo er sich schwer trennen kann morgens und weint. Natürlich tut es mir auch weh aber mit Rücksprache mit den Erziehern war das Thema schon wieder durch als ich aus der Gruppe bin. Dann ist er zum normalen Alltag über. Diese Phasen gibt es immer mal wieder und nur 1x haben sie mich angerufen das er über längere Zeit weinerlich war.

Im Normalfall rufen sie an wenn sich ein kind gar nicht trösten lässt.
Ich würde die Eltern nicht ansprechen. Was erhoffst du dir den davon? Was sollen sie deiner Meinung nach machen?
Was soll die Leitung da tun?

Oder hast du nur Sorge das dein Kind vielleicht "zu kurz" kommt weil sich einen Moment um die anderen Kinder gekümmert wird weil sie weinen?

Lieber sollen sie sich einen Moment um die Kids kümmern weil sie weinen als das zu ignorieren. Das würde ich viel schlimmer finden wenn sich keiner Kümmern würde.