Gibt es eigentlich noch Ammen?

Die Frage steht ja oben, mich würde es interessieren, ob es noch Mütter gibt, die ihre Mumi "abgeben" oder ist das im Zeitalter von HIV & Co vielleicht sogar verboten? Online habe ich nicht viel dazu gefunden, vielleicht weiß jemand von euch mehr.

Ich denke, ich hätte – sollte es noch Ammen geben – trotzdem keine in Anspruch genommen. Zu verwirrend für das Kind, gerade im Bindungsaufbau. Abgepumpt vielleicht, aber dann wäre ich ja auch wieder bei der Flasche gelandet.

Bin gespannt auf euer Wissen zum Thema.

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Guten morgen!

schau mal hier:
http://www.muttermilchbanken.de/liste-der-muttermilchbanken

Ich selbst habe schon "fremdgestillt" und Karl hat in unserer schweren Anfangszeit auch einmal fremdgestillt. Das war zur Industriemilch eine echte Alternative für uns.
Würde ich auch immer wieder so machen.

LG, Uta

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Oh super – danke. Ich hätte Bedenken gehabt, das Kind schon wieder "weiterzureichen". Es war einfach wichtig, das Kind nicht weiter zu verwirren, da es schon in den ersten Tagen durch "so viele Hände ging". Ich habe Mausi zwar angelegt zum beruhigen, aber Nahrungsquelle war ich (leider) nicht.

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Na die heutzutage gespendete Milch geht ausschliesslich an die Frühchen um Darminfektionen zu vermeiden. Die Muttermilch schützt den Darm und die Kinderintensivstationen sind auf Spenden angewiesen, da nicht alle Mütter genug abpumpen können. Sie wird allerding keimfrei gemacht.
Ich habe mir bei Karl überhaupt keine Gedanken gemacht, was das fremdstillen angeht.
Er hatte durch die Geburt (Stirnlage) extreme Saugprobleme durch Blockaden im Kiefergelenk. Diese wurden erst mit ca. 4 Wochen durch osteopatische Hilfe behandelt und gelöst. Erst danach hatte Ich einen richtigen Milcheinschuß. Die Zeit vorher war eher ein rumdümpeln auf dem Geburtsgewicht. Er hielt es nach einigen Tagen allerdings gab es keine Zunahme.
Ich habe stündlich angelegt, danach gepumpt, per Fingerfeeder nachgefüttert...ich war sooo fix und fertig.
Nach ausgelösten Milchspendereflex durch das Baby meiner Freundin konnte Karl, ohne sich großartig anstrengen zu müssen, gut und viel trinken. Das war das erste Mal seit der Geburt, wo er 3 Stunden schlief, ne richtig nasse Windel hatte und es ihm sichtlich gut ging. Das hat so eine Zufriedenheit in mir ausgelöst, dass ich beim nächsten pumpen über 100ml raus bekam.
und eine Woche später war ja dann der Osteopatietermin und alles wurde gut.

Schade, dass Du Probleme hattest! Wenn es um das versorgen mit Nahrung geht, kann man richtig dünnhäutig werden-. Die Verunsicherung ist so gewaltig! Es drehte sich 4 Wochen nur um die Nahrungsaufnahme, scheiß Wiegerei, die mich völlig blockiert hat.
Ich bin so froh, dass es nicht noch länger dauerte.
Ich weiss ja, dass ich stillen kann, das hat mich die ganze Zeit über Wasser gehalten.
Ich wusste, es ist nur eine Phase, eine schwierige Zeit, die vorbei geht!
Liebe Grüße, Uta

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Hi,

Ammen im übertragenen Sinn gibts glaub echt nicht mehr. Allerdings hatte ich neulich von jemandem gelesen, der die MuMi spendet. Wofür genau weiß ich aber nicht.

LG

Isabel

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Grundsätzlich ist es eine gute Alternative zur Säuglibgsnahrung. Bedarf gibt es sicherlich nicht zu knapp: Frühchen, Stillproblemkinder, Ado- und Pflegekinder. Die Frage ist für mich eher: ist es praktikabel?

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zur Überbrückung bei Problemen von kurzer Dauer mit absehbarem Ende finde Ich es sehr wertvoll und durchaus praktikabel!
Es gibt ja auch in D Internetportale, wo Frauenmilch abgegeben wird für solche spezialen Fälle.
Ich glaube zur ausschliesslichen Fütterung über eine längere Dauer ist es unpraktikabel.
LG, Uta

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guten morgen!

Also ich hab vor kurzem nen Beitrag im fernsehen gesehen das es in Amerika wohl n Riesen Geschäft ist Seine Milch zu verkaufen :-) wie es hier in Deutschland ist weiß ich nicht. Grundsätzlich finde ich die Idee gut Milch abzugeben wenn zuviel da ist. Aber dann schon über ne Organisation welche die Milch vorher untersucht und Haltbar macht (da drüber hab ich auch schon mal n Artikel gelesen weiß aber Grad nicht wie das verfahren heißt ) ich bin total fürs stillen und könnte mir vorstellen meine Milch zu spenden hätte ich zu viel :-) aber eben spenden, kostenlos. Damit Geld zu machen finde ich nicht in Ordnung. Ob ich es für mein Kind in Anspruch nehmen würde? Nein, ganz einfach weil ich auch 2 Flaschenkinder habe die dadurch nicht benachteiligt wurden. ich finde stillen ist etwas ganz intimes und privates. Ein fremdes Kind zu stillen oder gar mein Kind fremd stillen zu lassen finde ich ein totales no go. Im der heutigen Zeit mit HIV und was es sonst noch so alles gibt wäre das für mich unvorstellbar! Denn wer sagt mir das die Frau die mein Kind stillen würde auch gesund ist?

LG und noch nen schönen Tag!
Isolde und die Rasselbande

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Hallo,

Was ist in diesem Zusammenhang eigentlich stillen nach Adoption?
Auch wenn das wohl eher selten oder gar nicht vorkommt, ist das ja grundsätzlich möglich.

Gruß Lucccy

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Guten morgen!
Die induzierte Laktation ist grundsätzlich möglich, aber unter Umständen sehr schwierig und langwierig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. In der ersten Zeit könnte man da schon auf Fremdfrauenmilch zurückgreifen und diese per Brusternährungsset füttern, damit beim trinken die eigene Laktation angeregt wird.
Meistens gibt es da auch Medikamente, die den Prolaktinspiegel erhöhen und den Milchspendereflex auslösen.
schau mal hier:
http://www.uebersstillen.org/jnadoptd.htm
LG, Uta

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So einfach ist Adoptivstillen nicht. Dafür braucht es Vorbereitung und die ist bei einer Inlandsado nicht möglich. Nach unserem Adoverfahren war es nach ein paar Monaten so: Bei Anruf neugeborenes Kind. Von einer Stunde auf die andere. Wie hätte ich da vorbereiten sollen? Anlegen ja, aber ernähren von jetzt auf gleich – schwer. Ich habe mich intensiv admit auseinandergesetzt, praktikabel ist es nur, wenn man weiß, wann ein Kind kommt (und wie alt es ist). Beides ist bei einer Inlandsadoption (oder Dauerpflege ohne Rückkehroption) nicht gegeben.

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Hallo!

http://www.hm4hb.net/communities.html
Hier gibt es Gemeinschaften in sehr vielen Ländern der Welt. Auch in Deutschland :-)

Ich finde es klasse, dass es sowas gibt #pro

Du hast schon Recht, gerade zu Beginn einer Elternschaft ist es nicht förderlich, sein Kind von jemand anderem Stillen zu lassen. Immerhin ist Stillen etwas sehr intimes, Nähe-spendendes und tröstendes.

Aber aus der Flasche wäre es durchaus eine sehr gute Alternative zur Pre :-)

Liebe Grüße!

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Beim nächsten angenommenem Kind werde ich es als Alternative in Erwägung ziehen. Mal schauen, wie praktikabel das dann in meiner Nähe ist.

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Hi!

Meine beste Freundin und ich haben unsere Töchter fast zeitgleich bekommen.
Und wenn ich mal kurz auf ihre Tochter aufgepasst habe, dann durfte sie auch an meiner Brust trinken. Umgekehrt war es genauso.
Für uns war das kein Problem. Aber bei einer mir weniger bekannten Frau hätte ich das natürlich niemals gemacht !
Grundsätzlich finde ich die Idee Muttermilch zu spenden sehr, sehr gut. Diese Milch wird ja genauestens auf evt. Keime, Bakterien usw. untersucht.

Gruß,

v.

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Das finde ich ein super Arrangement.

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Soweit ich weiß, gibt es nur in Dresden eine MuMI-Bank, das Münchner Klinikum Großhadern ist aber gerade dabei, eine aufzubauen. Ich hab mit einer Freundin öfter mal die Stillkinder getauscht, weil ich mir gedacht habe, mehr Immunglobuline schaden nix ;-)