Zwei unter zwei wie verstehen sich eure Kleinkinder

Hallo,
es gab ja schon viele Beiträge zu dem Thema. Mich plagt allerdings trotzdem eine Frage und ich freue mich, auf eure Erfahrungen.
Mein älterer Sohn ist 26 Monate, der jüngere 8 Monate (Abstand also 18 Monate). Es war nicht ganz so knapp geplant aber jetzt ist es so. Der Alltag läuft insgesamt gut, wenn auch anstrengend. Der Große geht bis 12.00 in die Kita, nachmittags sind wir viel draußen. Jetzt merke ich allerdings wo der Kleine anfängt mobil zu werden, dass es häufiger zu schubsen oder auch hauen kommt.
Ich frage mich besonders, wie es dann wird wenn die beiden älter sind. Könnt ihr mir Mut machen? Ab wann war gemeinsames Spielen möglich oder gab es bei euch hauptsächlich Streit? (Vorallem in der Konstellation 2 Jungs) Sagt ihr jetzt nach Hause einigen Jahren, dass ihr es wieder so machen würdet ? Oder bereut ihr diesen Abstand?
Vielen Dank für eure Antworten!!

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Wir haben mehr Abstand/andere Konstellation, aber meine Beobachtung ist, dass jede neue Entwicklung beim jüngeren Kind erstmal eine Herausforderung für das ältere Kind ist. Also wenn das jüngere Kind mobil wird und an die Spielsachen des Älteren geht. Oder wenn es dann steht und läuft und an alles dran kommt. Und jetzt nochmal, als das Jüngere angefangen hat viel zu sprechen und dadurch im Familienleben viel Raum eingenommen hat, der vorher dem älteren Kind vorbehalten war.

Da gilt es dann für uns Eltern, Strategien zu finden um die Situation zu entspannen. Viel draußen sein war auch immer meine Lieblingsstrategie. Ansonsten war es mit zunehmend mobilem Baby wichtig, dem älteren Kind sichere Zonen zu schaffen (wir haben damals einen Teil des Wohnzimmers mit einem Gitter abgetrennt, quasi eine VIP-Area). Und jetzt wo die Kleine spricht ist es plötzlich ganz wichtig, Quality Time zu zweit mit dem Großen zu verbringen. So kommt man durch diese Phasen gut hindurch.

Solange man dafür sorgt, dass sich die Fronten nicht verhärten, wird das gemeinsame Spiel ja von alleine nach und nach mehr werden. Das nahm bei uns Fahrt auf, als die Kleine sicher laufen konnte und sie dann gemeinsam getobt haben, gemeinsam Bobbycar gefahren sind etc. Es wurde dann nochmal mehr, als die Kleine mit 1,5 Jahren einfache Rollenspiele nach Anleitung des Bruders mitspielen konnte. Und natürlich hilft dann auch mit 2 Jahren das zunehmende Sprachvermögen um noch komplexere Spiele miteinander er spielen.

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Beziehungsweise welche Zeit fandet ihr mit euren am anstrengendsten? Damit Ich weiß, was noch mich zukommt 🙈

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Hallo, das habe ich mich tatsächlich früher auch oft gefragt. Also insgesamt "wann wird es besser?!". Aber der Reihe nach:
Könnt ihr mir Mut machen? Ab wann war gemeinsames Spielen möglich oder gab es bei euch hauptsächlich Streit?
Meine zwei sind 3 und fast 2 Jahre alt. Junge und Mädchen. Das Baby wurde lange ignoriert. Ab Mobilwerden gab es quasi nur Streit. Jetzt gerade gibt es Streit und Spiel im Wechsel. Insgesamt ist es aber DEUTLICH entspannter als noch zu Babyzeiten der Kleinen. Allerdings hängt das meiner Meinung nach mit der Reife des Großen zusammen. Er ist gerade im Empathiestadium angekommen. Er ärgert seine Schwester nur noch selten einfach so aus Langeweile (war früher Gang und Gebe). Sie widerrum ist ein sehr robustes Persönchen, das quasi nie aus Schmerz weint, auch nicht beim Umgeschubstwerden. Es ist wahrscheinlich so individuell wie deine Kinder wohl sind...

Sagt ihr jetzt nach Hause einigen Jahren, dass ihr es wieder so machen würdet ? Oder bereut ihr diesen Abstand?
Bei uns ist der Abstand 14 Monate. Es ist ideal, perfekt und mega passend, aber irre anstrengend. Gerade sind z.B. beide krank zuhause. Da denke ich schon, dass ein größerer Abstand sicher einfacher wäre.

Aber insgesamt kann ich wirklich nur Mut machen :)

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Vielen lieben Dank dir!!!

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Ich hab zwei Jungs mit einem Abstand von 15 Monaten. Der dritte kam dann etwa 7 Jahre später.
Im Grunde ist es wie bei allen anderen Familien die ich kenne.
Egal welcher Abstand, es gibt gute und schlechte Tage.
Auch der neunjährige hat unseren einjährigen mal aus Wut geschubst und der (inzwischen) zwei jährige haut seine zwei Brüder auch mal (9 und 10) wenn er sauer ist.
Die Großen waren so ganz allgemein zusammen harmonischer als sie kleiner waren.
Sie werden ziemlich gleichzeitig in der Pupertät sein. Juhu 😂🥳

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Danke für deine Erfahrungen!

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Hallo,

meine (erst Mädchen, dann Junge) zwei sind 2 Jahre und 7 Monate auseinander, deswegen kann ich selbst nicht mit reden. Meine zwei lieben sich 🥰. Von kleineren Reibereien mal abgesehen. Ich hab aber zwei Beispiele, wo das erste Kind bei der Geburt des zweiten noch keine zwei war.
Als erstes die Kinder meiner Freuden. Tochter so alt wie meine Tochter und ganz anders. Meine Tochter hat ihren Bruder von Anfang an geliebt.
Ich hab noch kein einziges Mal erlebt, dass die Tochter meiner Freundin lieb mit ihrem Bruder umgegangen ist. Meine Freundin meint auch, dass sie nur streiten. Die zwei verstehen sich überhaupt gar nicht. Woran das liegt weiß ich nicht. Es geht aber schon eher von der Großen aus.
Zweites Beispiel: meine Neffen. 17 Monate auseinander.
Der Kleine kann gar nicht ohne den Großen. Mein Vater sagt immer im Spaß das ist sein Schatten. Die zwei verstehen sich richtig gut.
Dass die auch mal streiten versteht sich.
Ich denke, das hat auch was mit dem Charakter zu tun.

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Wir haben die exakt gleiche Konstellation: 2 Jungs im Abstand von 18M. Sie sind aktuell 3,5 und 5.

Wie der Kleine Säugling/Baby war, haben wir immer versucht dem Großen möglichst wenig das Gefühl zu geben, dass er wegen dem Kleinen zurückstecken muss. Z.B. hab ich gesagt, dass ich jetzt mal ne Pause brauche anstatt zu sagen, dass ich jetzt den Kleinen stillen möchte. Manchmal haben wir auch überbetont, dass das Baby jetzt mit etwas noch kurz warten muss, bis der Große mit z.B. dem Buch lesen fertig ist. So hatten wir in der Babyzeit eigentlich kein Thema mit Eifersucht.
Als der Kleine mobiler wurde war ich viel mit den Kindern draußen um das klassische "Der hat meinen Turm kaputt gemacht" zu vermeiden. Drinnen saß ich immer mit dabei um schnell einzugreifen um möglichst wenig Frust beim Großen auszulösen. So mit 1,5 und 3 wurden dann die Interessen ähnlicher. Zwar hatte ich oft gelesen, man solle möglichst nicht die Rolle des Schiedsrichter einnehmen aber für mich hat es nicht gepasst einfach daneben zu sitzen. So hab ich mich halt als Vermittler betätigt.
Schnell hatten sie das "immer abwechselnd"-Prinzip verstanden und so wurde erst ein Buch vorgelesen, danach eines angeschaut. "Besonderes" Spielzeug (z.B. BobbyCar) wurde allerdings 2x angeschafft/geschenkt um Emotionen herauszunehmen.

So mit 2 und 3,5 wurden sie dann so langsam richtig "dicke". Wenn z.B. einer der Beiden nicht da war, hat der Andere immer gefragt wo er ist und wann er denn endlich wieder kommt.

Heute wird alles geteilt und sich beim Kartenspielen verbündet um die Mama abzuzocken.


Zu Deinen Fragen:
Ab wann war gemeinsames Spielen möglich oder gab es bei euch hauptsächlich Streit?
Ab ca 1,5 & 3 mit mir
Ab ca 3 & 4,5 ohne mir

Sagt ihr jetzt nach Hause einigen Jahren, dass ihr es wieder so machen würdet ? Oder bereut ihr diesen Abstand?
Es gab definitiv anstrengende Zeiten aber ich würde es auf jeden Fall immer wieder so machen!! Ohne Einschränkungen!

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Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort!