1-Jähriges und Kita-Eingewöhnung. Brauche Tipps.

Hallo! Ich hab mal eine Frage und bräuchte Meinungen von Leuten, die in einer ähnlichen Situation sind wie wir.

Wir, das sind meine 1 jährige Tochter (13 Monate) und ich, die uns an einer Kita-Eingewöhnung probieren. Wir haben spontan einen Platz bekommen und dachten wir versuchen es mal, da ich auch in nächster Zeit keinen Zeitdruck habe, wollte auch erst im Oktober weiter studieren. Ich hab mich schon Wochen vorher auf die Eingewöhnung gefreut, war sicher sie ist soweit. "Fremdbetreuung" kennt sie, sie ist einmal die Woche für einige Stunden bei meinen Eltern und liebt es dort. Abschiedsschmerz kannten wir nicht. So. Dann fing die Eingewöhnung an.

Mit der Einrichtung bin ich eigentlich super glücklich, erstens ist sie um die Ecke, zweitens ist das Personal pädagogisch gut geschult. Man erklärte uns, dass wir nach dem Münchner Modell vorgehen werden, kennen ja sicher die meisten. Ist dem Berliner Modell auch nicht sehr unähnlich. Long story short: wir starteten am 8. Januar und sind jetzt ergo nächsten Montag in der 5. Woche. Wobei wir zwei Wochen davon zur Hälfte krank waren. Trennungsversuche hatten wir ein paar. Der erste gut (10min) dann ging es steil bergab (jetzt nur noch Trennungen mit wenigen Minuten wenn überhaupt). Jetzt war ich mit meiner Maus einige Tage (da krank) wieder zuhause und es offenbarte sich mir ein Verhalten was mir richtig Sorgen macht: sie weint jetzt jedes mal wenn ich nur eine Türschwelle übertrete. Das war so nie! Glas Wasser holen - sie weint. Kurz aufs Klo - auf keinen Fall. Egal ob mit Ankündigung oder kurz ins Nebenzimmer huschen (mit Blickkontakt), sie kriegt Panik. Auch wenn mein Mann noch im Raum ist. Sie lässt sich weiterhin problemlos von meiner Schwester durch den Park schieben und von meinem Mann in der Trage tragen, auch von meinen Eltern abholen, aber: wenn ich im Raum bin und rausgehe, haben wir ein Problem! Was mache ich jetzt? Wie ordne ich das ein? Ist sie noch nicht bereit für die Kita? Die BetreuerInnen aus der Kita meinen, dass meine Kleine auch gerade einen Sprung erlebt. Ich weis es einfach nicht. Hat einer einen Rat?

Wie lange hat eure Kita-Eingewöhnung gedauert?

Anmelden und Abstimmen
5

Ich habe es gestern schon in einem anderen Forum geschrieben: jedes Kind ist anders und man sollte auf die Erfahrungen der Erzieher vertrauen. Und man braucht Geduld.

Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber es könnte auch einfach am Alter Deines Kindes liegen, dass es gerade schwer Trennungen von Dir zu lässt. Wäre eine Alternative, dass der Papa die Eingewöhnung übernimmt?
Fremdbetreuung in einer Einrichtung ist nochmal ganz anders als in der Familie, wo sich meist alles um das eine Kind dreht.

Unsere große Tochter war auch 13 Monate als sie vor sechs Jahren im Februar in der Kita startete - nach drei Tagen war sie das erste Mal krank. Die Eingewöhnung dauerte für mich ewig, sie war noch einige Male krank und ich hatte den Eindruck, die Erzieher blockierten. Es lief absolut nicht wie erwartet und hätte ich arbeiten müssen, wäre es nicht gegangen. Mit den Erkrankungen wurde es im Sommer besser, dann aber waren drei Wochen Ferien und nach den Ferien weinte das Kind plötzlich jeden Morgen beim Abgeben, was vorher nie war. Die Erzieher sagten mir, ich solle mich zügig verabschieden und gehen, es war ein schlechtes Gefühl. Dann kam der Herbst/ Winter und wieder war das Kind alle paar Tage krank...ich hatte Probezeit in einem neuen Job. Es war echt hart aber im zweiten Jahr wurde es besser und sie war letztlich noch sehr glücklich in der Einrichtung bis zu ihrer Verabschiedung im letzten Sommer.

Unser jüngeres Kind ist anderthalb und kam vor einem Jahr mit sieben Monaten in die Kita (andere Einrichtung). Die Eingewöhnung war unspektakulär und dauerte vier Tage, schon am zweiten Tag war ich eine Stunde draußen spazieren. Leider ist der Zwerg auch ständig krank, seit September im Schnitt anderthalb Wochen pro Monat, was den Erziehern dort Sorgen macht und mich stresst. Auch hier war es so, dass die Krankheitshäufigkeit im Sommer abnahm.

9

Hej, Danke für deine Antwort! Im Nachhinein glaube ich auch, die Eingewöhnung wäre leichter gewesen, hätte mein Mann sie übernommen. Ein Wechsel erlauben sie dort aber glaube ich nicht mehr. Es ist nicht leicht, sich als Mutter ganz auf die ErzieherInnen einzulassen, besonders wenn das Kind weint. Auch wenn sie tolle Arbeit leisten. Aber bestimmt hast du Recht, Geduld bringt Rosen (oder ein zufriedenes Kind in der Kita) 😀

11

Gibt es denn kein Feedback von den Erziehern oder ein Elterngespräch? So bist Du ja total verunsichert und weißt gar nicht, woran Du bist und wie es weitergeht. Alles nur mit einem Sprung zu begründen, finde ich dürftig. Mir wurde immer am Vortag beim Gehen mitgeteilt, was für den nächsten Tag vorgesehen ist, damit ich mich selbst darauf einstellen konnte.

Es kommt oft vor, dass sich Essverhalten oder Schlafverhalten zu Kitastart erheblich ändern, aber die Kinder bewegen sich auch mehr und bekommen mehr Reize. Meine Kinder hatten in der Kita anfangs z.B. beide große Probleme mit der Flüssigkeitszufuhr: zuhause gab es noch relativ viele Milchflaschen und wenig Wasser, in der Kita machten Milchflaschen aber Arbeit, das Kind sollte normal mit essen, gar nicht so einfach ohne Zähne und wenn man kaum festes Essen gewöhnt ist, oft wurde die Wasserflasche einfach vergessen und das Kind war nachmittags quengelig vor Durst.

Der Tipp, dass Papa oder Oma oder so die Eingewöhnung bei Problemen übernehmen soll, kommt oft von den Erziehern, nur muss derjenige ja die Kapazitäten dafür haben, wenn es ungeplant ist, da ja meist die Mütter damit eingeplant sind und noch in Elternzeit sind. Alles nicht so leicht, wäre aber eine Überlegung wert. Allzu schnell abbrechen würde ich die Eingewöhnung aber nicht, manche Kinder brauchen einfach etwas länger.

weiteren Kommentar laden
1

Wir haben im September gestartet. Im November waren wir endlich fertig! Die 4-6 Wochen (die einen vorher gesagt werden) sind ohne Krankheit gerechnet - wenn ich die vielen krank Tage einrechne waren es bei uns nur 5-6 Wochen... Aber in Winter würde uns gesagt ist es immer länger wegen Krankheit. Und nach jeder Krankheit fängt man nicht wieder da an wo man schon war

Wir hatten das Berliner Modell aber ja dass es erstmal schlimmer wird kennen wir auch. Sobald das Kind versteht dass du nun immer gehst... Aber das wird besser sobald es merkt dass das nette Leute sind, die sich toll kümmern!
Bei uns war es Papa an den Junior dann geklebt hat... Auch das ist normal... Geht aber auch wieder weg. Deine Tochter muss jetzt auch lernen dass du wieder kommst. Sobald sie das weiß, ist alles gut!

3

Hej, das freut mich ehrlich zu hören und macht mir ganz viel Mut! Die ganzen Kitakeime fliegen uns jetzt auch um die Ohren, das sind Sachen, die wir ewig nicht mehr hatten. 😫 Ich bin erleichtert, dass das Verhalten meiner Kleinen nicht so ungewöhnlich ist.

2

Mein kleiner wurde bereits kurz vor dem ersten Geburtstag eingewöhnt und fand es total super in der Krippe. Unabhängig davon hatten wir aber auch mit ca. 13 Monaten eine Phase wo er Zuhause jede Sekunde an mir dran hing und es war großes Drama wenn ich mal sein Blickfeld verlassen habe (nur Zuhause).
Also vielleicht hat bei euch auch das eine gar nichts mit dem anderen zu tun

4

Bei uns ging die Eingewöhnung sehr schnell sie geht auch gerne hin selten gibt es Tränen beim abgeben.
Sie bleibt auch überall alleine ohne Probleme
Aber zurzeit wenn wir zuhause sind ( seit 2 Wochen ) darf ich den Raum nicht verlassen da wird geweint und gemeckert.
Glaub das muss nicht zusammen hängen

6

Ich würde tatsächlich die Eingewöhnung abbrechen und auf in zwei Jahren schieben. Mit drei Jahren sieht das ganz anders aus. Wäre es für euch realisierbar?

8

Warum sollte man?

10

Tja, wenn alle alle alle Stricke reißen und die Kita mir nahe legt es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu versuchen, bleibt mir nichts anderes übrig. Aber ich glaube, dass wir da noch nicht sind.

7

Also mein Sohn, 12 Monate, macht das aktuell ohne dass er bisher je auch nur in die Nähe einer „Fremd“Betreuung gekommen wäre. Wir haben Familie in unmittelbarer Nähe, die sieht er seit Geburt täglich bis alle paar Tage und bleibt problemlos dort.

Trotzdem ist es zu Hause aktuell so, dass wenn ich aus dem Raum gehe, er mit dem Finger auf mich zeigt, anfängt zu nölen, dann zu weinen.

Ich tippe auch auf Sprung oder Phase und dass es vorbei gehen wird. Vielleicht ist es bei euch auch unabhängig von der Kita.

Bearbeitet von Augusta88