Mein Sohn „fremdelt“ bei bekannten Personen

Hallo,

mein Sohn ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt und ja eigentlich aus dem Fremdelalter draußen. Trotzdem ist es grad so schlimm wie es nie war.

Früher ging es ihm gar nicht schnell genug zu den Großeltern. Seit ein paar Wochen weint er sofort los, wenn man sagt, dass er eine Welle allein dort hin muss. Obwohl sie sich richtig viel Mühe geben. Er sagt dauernd Mama gehen oder Papa gehen. Wenn man mit ihm dort bleibt, taut er auch irgendwann auf und kuschelt. Anfangs drückt er sich aber total an mich. Wenn er die Wahl hat zwischen allein dort bleiben und heim gehen, geht er lieber heim. Meine Tochter war nie so. Die will nie heim. Die würde am liebsten dort wohnen 😂. Nicht, dass ich es nicht schön finde, dass er an uns hängt. Aber das tut mir total leid, wenn er dort ist, obwohl er gar nicht will.
Auch wenn ich weiß, dass er gut aufgehoben ist. Einmal die Woche geht es nlcht anders. Da hat meine Tochter einen Termin. Ihn nicht dort lassen würde die Situation ja auch nicht bessern.

Oder gestern: Meine Freundin und ihr Mann, die er beide kennt waren nach dem Schwimmbadbesuch mit meiner Tochter (er war nicht dabei, weil Schwimmbad nichts für ihn ist) noch bei uns, damit sie und ihre Kinder noch spielen konnten. Er war bei Oma und Opa, weil mein Mann auch weg musste.
Ich hab dann erfahren, dass er total geweint hat, weil er dort bleiben musste. Sie waren dann mit ihm spazieren und er hat geschlafen. Kaum war er wach wollte er sofort heim. Da war ich zum Glück schon zurück.
Als er meine Freundin und ihren Mann gesehen hat, hing er nur noch an mir dran. Ich durfte gar nicht dran denken, ihn abzusetzen, hat er panisch Mama gesagt,

Heute war meine Freundin nochmal kurz da, um was zu bringen. Während meine Tochter sie freudig begrüßt hat, ist mein Sohn mit nackter Panik in den Augen zu mir gerannt und wollte auf den Arm.

Ich weiß nicht, was da grad mit ihm los ist, dass er solche Angst hat.

Auch vor seiner Tante hatte er Angst, was sonst nie so war und die sehen sich regelmäßig.

Ist fremden in dem Alter noch normal?

Ich war heute wegen was anderem mit ihm beim Arzt, aber da ging es. Er hat sich ganz lieb untersuchen lassen. Ich hab ihn aber auch vorbereitet. Vielleicht war es das.

Kennt ihr sowas?

Ich muss das mal weiter beobachten.

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Hey :)
Kein kleiner ist genau so alt und fremdelt seit neusten bei meinem Papa extrem. Letzt kam er uns besuchen, geht zur Tür rein, der kleine sieht ihn und fängt panisch das weinen an und rennt weg. Die ganze Zeit hat gerufen „Mama weg opa“.. er hatte richtig Angst.
Es ist nie etwas vorgefallen, der kleine noch nie alleine bei ihm war (mein Papa und ich sehen uns nicht wirklich häufig), aber trotzdem hatten sie ein gutes Verhältnis.

Vllt ist das aktuell einfach eine Phase, die bald wieder verschwindet

Grüße :)

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Hi,

ja genau, zu meinem Papa will er auch nicht hin, wenn wir ihn besuchen. Meine Große hat das in dem Alter nicht mehr gemacht.
Die hatte am Anfang aber auch Angst vor ihm. Den sieht er nur alle paar Wochen. Meine Schwiegereltern aber fast täglich.
Vor Leuten draußen und beim Einkauf, die ihn angucken hat er keine Angst. Und vor den Erziehern und anderen Eltern im Kindergarten, wenn wir die Schwester abholen auch nicht. Wobei da auch keiner zu nahe kommt.

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Für mich klingt das völlig normal, weil ich solche Phasen mit 2 Jahren von beiden Kindern kenne. Ich glaube, dass sie erst mit 2 Jahren langsam anfangen zu begreifen, wie komplex die Welt eigentlich ist und dass sie selbst noch keinerlei Überblick haben, was wann passiert und was in welchen Situationen erwartet wird. Da macht es Sinn, sich an die engsten Bezugspersonen zu klammern, die einfach am meisten Sicherheit bietet.

In der Kita konnte ich auch schon oft beobachten, dass sich 2-Jährige bei der Eingewöhnung am schwersten tun. Haben auch die ErzieherInnen bestätigt. 1-Jährige machen sich vermutlich weniger Gedanken und 3-Jährige sind oft schon selbstständiger. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

Bearbeitet von Inaktiv
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In die Richtung habe ich auch schon gedacht. Aber Oma und Opa sind ja auch enge Bezugspersonen. Da versteh ich nicht, warum er plötzlich Angst hat. Bis vor kurzem hat er sich immer riesig gefreut sie zu sehen. Und es ist wirklich nichts vorgefallen.
Jetzt mag er es gar nicht mehr, wenn Schwiegermama auf ihn zugestürmt kommt.
Nach einer Weile geht er aber dann schon hin. In Ruhe lassen sie ihn aber dann auch nicht erst mal. Da wird alles mögliche versucht, dass er abgelenkt wird und nicht mehr weint. Muss dann immer was sagen.
Ist wahrscheinlich grad besser, wenn jemand von uns mit dort bleibt oder? Allein will er ja auch nicht.

Meine Tochter wurde mit 3 Jahren und fast 4 Monaten eingewöhnt und das war ne Katastrophe. Die hat ein halbes Jahr beim Bringen alles zusammengebrüllt. Die anderen Mütter haben mich immer total bemitleidet 🙈. Und jetzt geht sie super gerne. Bald ist sie 5. Ich muss aber dazu sagen, dass sie davor kaum noch Kontakte gewöhnt war durch Corona. Er wird noch 1,5 Monate vor seinem 3. Geburtstag eingewöhnt. Da bin ich mal gespannt. Weinen wird er aber sicher.

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Hallo,

Meine Zwillinge sind frisch drei, und sie hatten das in dem Alter auch. Sie waren immer mal bei Oma und Opa in Betreuung, wenn ich Termine hatte, seit Baby eigentlich. Sie waren es also gewohnt. Oma und Opa wohnen auch direkt nebenan, so dass sie sie auch täglich gesehen haben. Und plötzlich wollten sie nicht mehr da bleiben. Es ging einige Zeit so, und wenn ich es doch anders hinbekommen habe, habe ich die beiden mitgenommen. Es war ja auch für Oma und Opa nicht schön, dann gleich zwei quengelnde Kinder da zu haben. Manchmal klappte es, wenn die großen Geschwister dabei waren, aber auch nicht immer. Ich hab sie dann eine Zeitlang halt nur noch da gelassen, wenn es gar nicht anders ging.
Irgendwann hat das dann wieder nachgelassen. Aber auch heute höre ich noch „Mama, nicht weggehen“, wenn wir da sind. Wenn es aber sein muss, erkläre ich es ihnen und sage, wo ich hin gehe und dass ich bald wiederkomme. Dann ist auch das dableiben kein Problem mehr.
LG Fifikus

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Hallo,

ja, hier genau die gleiche Situation. Beide Kinder sind es gewöhnt, von Baby an allein bei den Großeltern zu sein. Beide sehen die Großeltern fast täglich, weil wir so nah beieinander wohnen.
Während meine Tochter so eine Phase nie hatte (Oma ist für sie das Allerwichtigste, nur der Mann meiner Schwägerin schlägt sie. Da ist selbst sie abgeschrieben, wenn der Onkel da ist 😂. Ich finde das voll süß).
Wenn seine Schwester da ist, hilft das auch nicht. Er bleibt grad auch nur noch alleine da, wenn es nicht anders geht. Immer montags, wenn meine Tochter zum Logopäden muss. Ich kann ihn da zwar mit nehmen, aber Schwiegermama sagt immer, lass ihn bei uns. Ich hoffe dann eben, dass es klappt. Bisher hat er in der Zeit auch immer geschlafen. Jetzt will er aber nicht mehr. Ich hoffe das wird bald wieder besser.

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Wer sagt, dass das Fremdelalter vorbei sein muss? Mein Sohn ist 4 und ist zur Zeit schüchtern und versteckt sich hinter mir in Situationen, in denen er früher gar keine Probleme hatte. Das sind einfach Phasen, kommen und gehen und man sitzt sie aus. Ich mache mir keinen Kopf darüber.

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Ich denke auch mit dem Fremdeln ist es eher wie mit der Autonomiephase. Beides hat vielleicht einen spürbaren Anfang aufgrund einer Weiterentwicklung und mit der Zeit lernt man damit besser umzugehen, aber es hört nicht plötzlich wieder auf.

Es gibt auch viele Erwachsene, die sich in bestimmten sozialen Situationen gerne hinter jemanden verstecken würden. Wir können diese Impulse nur besser unterdrücken als Kleinkinder.