Wie beantworte ich am Besten Fragen über das Sterben?

Hallo, Mein Sohn (Drei und halb) hat gestern wieder seinen Osterhasen Tonie angehört. In der Geschichte erfährt man, dass der Großvater des kleinen Hasen verstorben ist und er deshalb sehr traurig ist.
Mein Sohn hat es wohl schon verstanden und war selbst traurig. Dann kam er mit Fragen wie Mama muss ich auch sterben? Wirst du auch sterben? Ich will aber nicht! Und hat dann fast angefangen zu weinen.
Wie beantworte ich solche Fragen einem so jungen Kind am Besten? Hat jemand Tipps?

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Es gibt sehr schöne Kinderbücher zu dem Thema. Vielleicht helfen die Dir, den für Euch richtigen Weg zu finden.

Wir mussten uns Anfang des Jahres mit dem Thema auseinandersetzen, da waren meine Jungs gerade fünf und die Oma verstorben.

Ich halte nichts davon, Kinder bei etwas so wichtigem anzulügen. Auf die Frage, ob ich auch sterben muss, habe ich also geantwortet, dass jeder Mensch irgendwann stirbt, dass das ganz normal ist, dass es aber hoffentlich noch sehr viele Jahre bis dahin dauert.

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Hallo,

wie bei allen schwierigen Themen, beantworte ich sie ehrlich aber kurz.
"Musst du auch sterben?" "Ja, aber ich werde bestimmt ganz alt und habe noch lange zu leben".
Jenachdem ob dann noch mehr Fragen können, einfach immer "kurz" beantworten und nicht so weit ausholen. Hat halt einfach den Hintergrund, dass Kinder meistens nur dann fragen, wenn sie auch bereit für die Antworten sind.

So handhabe ich es hier auch beim Thema wo kommen die Babys her, Krieg, Tod. Also alles wichtige Sachen, so man definitiv ehrlich sein sollte, aber eben auch schauen muss, dass man die.kinder damit nicht überfordert. 😅

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So habe ich auch gedacht, ist bei unserem 4-Jährigen aber nach hinten losgegangen. Er hat wochenlang täglich die gleichen Fragen gestellt, ist sogar nachts deswegen aufgewacht. Also die Fragen gingen nicht weiter in die Tiefe, vermutlich weil er nicht ganz wusste, was man fragen könnte. Erst als wir unsere Einstellung geändert haben, ein Buch dazu gekauft und ausführlich mit ihm über das Thema Tod und die Rituale drum herum gesprochen haben, hat er das Thema abhaken können.

Ich würde es trotzdem zuerst so machen wie du sagst, aber wenn man merkt dass es bei dem Thema irgendwie hakt, würde ich als nächsten Schritt ein gutes Buch anschaffen und das Kind fragen, ob es sich das zusammen anschauen möchte. Dann kann das Kind immer noch leiten, wie viel es hören möchte.

Wir haben das Buch zum Thema Tod und Trauer aus der Wieso weshalb warum Reihe. Ich finde es ist gut gemacht, ist aber für 4-7-Jährige gedacht glaube ich. Je nach Entwicklungsstand des 3-Jährigen könnte man es vielleicht trotzdem versuchen.

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Da hier der Opa gestorben ist als meine Tochter ein Baby war und auch mal Tiere verstorben sind, war der Tod regelmäßig Thema. Mit 3,5 wusste sie bereits alles. Ich war ehrlich gesagt ziemlich ehrlich. Ich sag schon dass wir alle irgendwann sterben wenn wir Ur ur alt sind. Dass der Körper dann tot ist und die Seele in den Himmel steigt. Dort können dann die Seelen miteinander spielen, auf uns aufpassen und uns besuchen. Das war die Kleinkindversion bei uns. Mit dem Himmel hab ich dann schön ausgeschmückt.

Jetzt ist mein Kind 7. Sie weiß mittlerweile dass man auch durch Krankheit sterben kann oder Unfälle. Und sie weiß auch, dass man nicht weiß was nach dem Tod kommt. Jeder muss an eine Veriante glauben die zu einem passt. Viele denken man ist hinterher weg, andere Wiedergeburt usw. Aber die komplette Wahrheit habe ich dann erst mit 6 erzählt.

Für uns war das der richtige Weg

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Es gibt Bücher dazu, die ganz gut sind, zum Beispiel "Wieso? Weshalb? Warum?"
Wir gehen mit unseren Kindern oft auf den Friedhof, auch, wenn wir da niemanden kennen. Unsere Tochter (2 Jahre) liebt es.

Wir beantworten alle Fragen, die unsere Tochter stellt.
Und wir halten auch das Weinen aus. Weinen ist gut. Der Tod ist traurig. Natürlich weint man da.

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Wir haben verschiedene Bücher, die den Tod thematisieren.
Für Sachfragen finde ich das Buch von "Wieso? Weshalb? Warum?" toll.
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1053791537?buchhandlungId=5147&ProvID=11007871&ProvID=11000522&gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIstGPg7-bgwMV_YVoCR096QCoEAQYASABEgKpB_D_BwE

Fürs Emotionale gefällt mir "Die Regenbogenbrücke - ein kleiner Hase in Trauer" am besten.
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1040063684

Wir beantworten offen und ehrlich alle Fragen, die unsere Kinder stellen.
Unser erster Sohn wollte am meisten wissen. Er hat den Tod seiner Schwester mitbekommen und war sehr neugierig. Manchmal traurig, aber auch interessiert.
Wir haben von unserem Glauben erzählt (wie wir uns den Himmel vorstellen), sind auf den Friedhof gegangen, er durfte auch seine Schwester sehen und war natürlich bei der Beerdigung mit dabei (auch bei seinem Opa).

Er hatte keine Angst vor dem Tod.


"Muss ich/musst du auch sterben?"
Irgendwann muss jeder sterben. Die meisten Menschen sterben erst, wenn sie ganz alt sind.
(Manchmal sterben auch Menschen, die noch gar nicht alt sind oder Kinder.) Das ist sehr traurig, da muss man viel weinen. Aber sie sind immer in unserem Herzen und das ist schön. Wer stirbt, geht in den Himmel zu Jesus. Jesus passt gut auf alle auf.

Wir sagen das mit den Kindern dazu, weil wir selbst Kinder verloren haben, da kann man das nicht übergehen.

Es ist okay, wenn er weinen muss, es ist auch traurig. Ich habe schon mit unserem Sohn gebetet: "Lieber Gott, bitte mach, dass keiner von uns stirbt."