Bruder geht Schwester körperlich an

Wir haben seit ein paar Tagen ein Problem mit unserem Sohn. Er ist jetzt 27 Monate alt. Er geht derzeit seine Schwester bei jeder erdenklich Kleinigkeit an. Seine Schwester ist 8 Monate alt und krabbelt seit ein paar Wochen recht aktiv.
Seitdem ist hier manchmal die Hölle auf Erden. Die kleine krabbelt nur im seine Nähe und er fängt an zu schreien "Nein, Stop".
Wenn beide im Wohnzimmer spielen, und der Große das ganze Wohnzimmer voll gestellt hat mit seinem Spielzeug nimmt sich die Kleine natürlich was davon. Egal was der Große bisdahin gespielt hat, er legt es weg und will sofort das haben was seine Schwester genommen hat.
Das geht manchmal so weit das er sie dann haut oder mit Spielzeug mach ihr schlägt.
Wenn die kleine zu mir oder zum Papa krabbelt, hat er sich heute 2x auf die gesetzt.
Das geht gar nicht, das hält ihr Körper noch gar nicht aus.
Eigentlich bin ich gar nicht der Typ der ausflippt, aber heute war es nah dran. Jetzt ist der Große natürlich selber auch noch klein. Wie kann ich ihm vermitteln, dass diese körperliche Gewalt nicht geht. Wir haben jetzt beschlossen, dass er einen eigenen Spielbereich im Wohnzimmer bekommt, wo die kleine ihn nicht stören kann. Außerdem soll die kleine mehr eigenes Spielzeug bekommen, damit seine Grenze bei seinen Sachen gewahrt wird. Was können wir noch tun?

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Hi,

also erfahrungsgemäß kann ich dir sagen, dass eigenes Spielzeug für die Schwester wohl nicht so viel bringen wird. Bei uns ist es genauso wie bei euch.
Man muss das eben immer begleiten. Immer sagen "oh, du willst nun das Spielzeug haben was xy hat. Dann biete ihr doch was zum Tausch an. Es wird nichts einfach weggenommen. Du darfst ja auch mit ihrem Spielzeug spielen"
Oder wenn es körperlich wird "halt, Stopp. Es wird nicht gehauen. Deine Hände bleiben bei dir"

Also meine Kinder sind mittlerweile fast 4 und fast 2 und beide hauen sich, wollen das gleiche Spielzeug und sind grob zueinander. 🙈😅
Das gehört wohl leider dazu. Das muss man einfach immer sprachlich begleiten und versuchen das eng zu begleiten damit es gar nicht erst zu körperlichen Auseinandersetzung kommt.

Mittlerweile ist es hier oft besser. Das gefragt wird ob man tauschen kann oder mit dem Spielzeug spielen kann. Es wird auch oft zusammen gespielt. Aber Grad wenn der Große müde ist, dann haut er die kleine noch oft oder ärgert sie. Mittlerweile kann sie sich zum Glück auch wehren und beißt auch Mal oder so und dann ist das nichtmehr ganz so schlimm, wenn mal was passiert, weil das Kleinkind nichtmehr das Baby haut sondern nun beide größer sind. 🙈😄

Viel Kraft. 😅

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Das hab ich befürchtet. Sobald sie sich vernünftig wehren kann, sehe ich es auch so dass es nicht mehr so schlimm ist. Dann müssen die beiden auch ein bisschen ihre Beziehung so austragen, aber noch kann sich die kleine ja gar nicht zur wehr setzen.
Das eigene Spielzeug hatte ich gedacht, wäre dann was zum tauschen. Weil jetzt tauscht sie sein Spielzeug gegen seins 😉
Es gibt win paar Dinge, die als er kleiner war natürlich für ihn alleine da waren, aber die jetzt von beiden genutzt werden sollen. Die kann sie natürlich auch so einigermaßen tauschen. Bei seinen Sachen ist sein Besitzanspruch derzeit ziemlich hoch

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Oh ja, das kommt mir sehr bekannt vor...meine Kids haben 22 bzw. 18 Monate Abstand und sobald das Baby krabbelte, war das echt seeeehr anstrengend.

Wir haben auch getrennte Spielbereiche geschaffen, dazu hab ich so ein großes Kaminschutzgitter aufgestellt. Das hat viel Entspannung rein gebracht, und der Große war sehr dankbar, dass ich seine Not erkannt habe und er endlich wieder in Ruhe spielen konnte. Trotzdem muss man viel begleiten, im Zweifel ganz viel rausgehen, da war es auch leichter. Aber es ist trotzdem eine anstrengende Zeit, man braucht einen langen Atem und starke Nerven. Aber es wird besser...versprochen!

Ansonsten musste ich mir einfach auch immer wieder vor Augen halten, wie klein die "Großen" ja eigentlich noch sind. Sie sind nicht aggressiv oder böse, sie wissen sich einfach nicht anders zu helfen...daran musste ich mich immer wieder selbst erinnern, um nicht auszuflippen, wenn das Baby mal wieder was abbekommen hatte