Momentan extreme Weinphasen

Hi.

Ich bin momentan mit den Nerven am Ende. Zum einen weil unser Sohn (2 3/4 Jahre alt)
wegen wirklich jeder Kleinigkeit weint wenn er etwas nicht bekommt , ich die falsche Flasche nehme, oder ich nicht sofort mit ihm spielen gehe wenn ich noch was fertig machen muss, oder auf toilette muss.
Er nimmt mich dann an der Hand und versucht mich mit zu ziehen. Das mehrmals . Gehe ich nicht mit, weint er extrem, wirft sich auf Boden.
Ich lasse ihn nie einfach dann weinen oder liegen. Versuche ihn zu trösten und zu verstehen. Wobei es mir manchmal auch schwer fällt zu verstehen weil es so nervenzerreissend ist. Aber es ist extrem anstrengend.
Noch dazu kommt aber erschwerend mein „zweites Kind“, mein Mann.
Der ist immer kurz vorm austicken und schreit unseren Sohn an er soll aufhören zu weinen, sagt zu mir ich soll schauen dass ich ihn ruhig kriege. Dann schreit unser sohn noch mehr.
Ich weiss langsam nicht mehr wie ich damit umgehen soll.
Ich sage meinem Mann mehrfach dass er es durch sein laut sein nur schlimmer macht und dass er es lassen soll, man schreit kein Kind an.
Er meint ich sei dran schuld dass er so weint wenn er was nicht bekommt. Wegen meiner falschen Erziehung.

Ich kenne Trotzphasen schon bei unserem Sohn aber momentan ist es halt schlimmer.

Ist das nur eine Phase? Bin ich wirklich selber dran schuld? Hab ich was falsch gemacht? Wie reagiere ich richtig?

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Achja noch ein beispiel: wenn es zum frühstück kein eis gibt (was es noch nie gab), wird sofort los geheult.

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Ich vermute, dass das mit deinem Mann das eigentliche Problem ist. Sowohl du als auch dein Sohn seid in der Situation ja doppelt angespannt, weil ihr wisst, dass gleich wieder Ärger kommt. Ohne deinen Mann gäbe es das Problem vielleicht gar nicht. Kannst du mit deinem Mann zu einer Familienberatung gehen oder ihn bitten dir zuliebe ein Buch zum Umgang mit Kleinkindern zu lesen? Wenn er nicht bereit ist, sein Verhalten zu hinterfragen, würde ich ehrlich gesagt die Partnerschaft hinterfragen.

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Ja da hast du irgendwie recht.
Wenn unser sohn weint dann zitter ich schon innerlich was jetzt wieder kommt.
Und es ist definitiv noch angespannter.
Das ist ja das Problem. Er würde nie ein Buch darüber lesen weil er meint ich erziehe nach Buch und von einer seiner verwandschaft erzählt (die selbst kein kind hat aber in verwandschaft viel mit bekommen hat) , gibt es ein kind wo total frech ist und keiner will was mit dem kind zu tun haben weil es so verzogen ist und die mutter von dem erzieht auch nach buch.
Und auch besagte person meint dass ich falsch erziehe, ihn verhätschele, ich es in ein paar jahren selber sehen werde. Auch anderenPersonen würden so von mir denken.
An eine Erziehungsberatung o.ä. hab ich auch schon gedacht aber ob er da hin geht? Ich weiß es nicht.
Ja manchmal denke ich dass es ohne ihn manchmal einfacher wäre.
Das macht mich alles so fertig.
Wir hatten schon mal differenzen da hatte er es dann letztendlich eingesehen. Aber glaub auch nur weil ne freundin von mir es auch so sah wie ich.

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Ich weiß nicht wirklich, war ich dir raten würde. Ich persönlich würde von meinem Partner erwarten, dass er meine Meinung immerhin so ernst nimmt, dass er sich (wenn es mir wichtig ist) auch mit meiner Sichtweise ausführlich auseinandersetzt. Wenn er alle Quellen und Personen, die deine Sichtweise vertreten, nicht ernst nimmt, klappt das aber natürlich nicht.

Meine Eltern haben es damals so gelöst, dass sie verschiedene Bereiche aufgeteilt haben: Meine Mutter hatte bei Erziehungsfragen das letzte Wort, mein Vater beim Thema Finanzen und Kaufentscheidungen. Ich würde das in meiner Beziehung nicht so wollen, aber jede Partnerschaft ist anders. Irgendeine Regelung müsst ihr Eltern finden, sonst ist euer Sohn der Leidtragende.

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Ich glaube, das ist einfach eine heißere Episode der trotzphase oder autonomiephase (welcher Begriff dir lieber ist).
Manchmal kann man solche Ausbrüche nicht vermeiden. Die ganze Zeit alles so machen, wie das Kind es will, ist keine Option (Klassiker wie Eis zum Frühstück, keine Zähne putzen, im Winter mit Sandalen raus…).
Manche Kinder brüllen und toben (meine Tochter), andere Kinder weinen (z.B. meine Nichte). Beides nicht schön, aber da müssen wir alle durch.
Was deinen Mann angeht: vielleicht hilft ihm (dir aber auch) ein Buch zum Thema. Da gibts ganz viele. Die Mehrheit hier bei Urbia liebt „das gewünschteste Wunschkind…“. Ich persönlich mag die Bücher von jesper juul lieber.
Ich drück dir die Daumen, dass ihr bald wieder in ruhigere Fahrwasser geratet…die trotzphase ist ein reines auf und ab. Unsere große ist fast 4 und gerade gehts hier mal wieder rund.

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Danke für deine Antwort.
Oh nein, mit 4 immer noch nicht vorbei? 🙈

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Nein, aber es ist wirklich nicht durchgehend so 😅 zum Glück 🤪
Wir hatten mit 3 für 4 oder 5 monate ne richtig üble Phase, da kam allerdings auch die kleine Schwester und hat das ganze nochmal ordentlich befeuert. Jetzt hatten wir von September bis Weihnachten eine super entspannte Phase, es gab zwar Wutausbrüche, aber nicht täglich und nicht ständig diese Reibereien im Alltag. Seit Weihnachten haben wir alle wieder ordentlich zu kämpfen. Es ist anstrengend, aber irgendwann wird’s immer wieder besser!
Ich denke immer, das ist alles nur Vorbereitung für die Pubertät 😅🙃

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Hallo,

das Verhalten Deines Kindes ist völlig normal. Für ihn bricht in diesem Moment die Welt zusammen, da sein Wunsch für ihn "alles" ist und alles darum nicht mehr existiert. Das ist eine Phase und die Kinder lernen, mit ihren Emotionen und Gefühlen umzugehen.

Das Verhalten Deines Mannes ist wohlwollend ausgedrückt suboptimal.... Er reagiert wie mein 17jähriger pubertierender Sohn auf die Trotzanfälle unserer 2jährigen (diese sind mit denen Deines Sohnes gut vergleichbar).

Dein Mann schadet nicht nur Eurem Kind, sondern macht Dir unnötigen Druck. Und diese Energie brauchst Du für Dein Kind.

Dein Mann sollte sich dringend über das Verhalten und die Erziehung von Kleinkindern informieren.

Liebe Grüße
Delenn

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Mein Mann meint immer man muss solche Reaktionen abgewöhnen sonst hat er das mit 6 immer noch oder haut irgendwann mal und wird immer schlimmer . Und dann tanzt einem das Kind auf der Nase rum und man hat gar nix mehr zu melden.
Auch in meiner Familie ist diese Ansicht leider weit verbreitet. Was konnte ichvmir schon anhören: er vereppelt dich grad etc etc
Ich kann ihm zeigen was ich will er glaubt lieber den anderen Leuten als mir oder Büchern oder Erziehungsberatern.

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Bei uns genau gleich, gleiches Alter. Nein, es liegt nicht an dir, dein Mann soll sich mal informieren und weiterbilden. Ich denke, es ist wieder eine Phase.

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Dein Sohn verhält sich völlig normal. An ganz schlimmen Tagen ist es bei uns genauso. Ich sage etwas und weiß ganz genau, dass gleich ein Anfall kommt. Aber manche Dinge diskutiere ich nicht. Und wenn man länger konsequent bleibt, bessert es sich auch deutlich.

Was mega kontraproduktiv ist, ist das Verhalten des Mannes. Ja ich bin auch ehrlich, wir Eltern haben uns ich schon falsch verhalten und das Kind angemotzt, weil wir einfach nicht mehr konnten. Was war das Ergebnis? Die Situation wurde nur noch schlimmer. Und was lernt das Kind? Wenn ich wütend bin, kann ich wie Mama und Papa schreien 🤷‍♀️
Mittlerweile bin ich viel viel ruhiger und ausgeglichener in den Situationen geworden. Ich kommuniziere klar die Regeln und spreche danach über ihre Gefühle. Und siehe da: Töchterchen beruhigt sich viel schneller nach einem Wutausbruch/Heulattacke.

Und wichtig: ich entschuldige mich IMMER bei meiner Tochter, wenn ich mich unangemessen verhalten habe.

Du müsstest dringend mit deinem Mann sprechen. Er ist der erwachsene Mensch. ER muss sich kontrollieren können. Euer Sohn muss das noch lernen. Von wem lernt er? Von EUCH. So wie ihr mit euren Gefühlen umgeht, so wird auch euer Sohn damit umgehen.
Ist ja auch logisch🤷‍♀️
Das kann man ganz ruhig kommunizieren.
Man muss sich einfach mal ab und zu ins Kind versetzen. Würde es uns gefallen, wenn uns jemand dauernd unsere Gefühle absprechen würde? Och ist doch nicht so schlimm, stell dich nicht so an etc., hör auf zu weinen.
Warum macht man das dann bei den Kindern?

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Dieses Verhalten deines Kindes ist normal, während diesem Alter können sie selbst, mit ihren Emotionen noch nicht umgehen. Er ist ein sehr temperamentvolles und doch sehr sensibles Kind.
Deine Reaktion auf sein sensibles Verhalten ist sehr gut. Du machst alles richtig, bleibst ruhig und gehst in Augenhöhe deines Kindes und tröstet ihn.

Zu deinem "zweiten Kind" würde ich dir raten, ihn mal dabei zu filmen, wenn er deinen Sohn anschreit, er darf es aber nicht bemerken. Wenn die Situation vorüber ist und er sich beruhigt hat, zeigst du ihm das Video. Du wirst sehen, dass er total schockiert darüber ist, dass er sein eigenes Kind durch schreien psychisch verletzt.

Liebe Grüsse und bleib so wie du bist, dein sensibles Kind braucht eine tröstende und liebevolle Mama für eine gesunde Entwicklung. ❤️