Geht es noch jemandem so?

Hallo, ich möchte kurz meine Situation zuhause schildern und mal fragen ob es anderen Mamas auch so geht wie mir. Meine Tochter ist jetzt 1,5 Jahre alt. Seit dem sie 4-5 Monate alt ist, ist Papa gefühlt ihr ein und alles. Klar gab es auch Mama Phasen, aber alles in allem ist Papa schon der coolere für sie. Wenn er da ist, bin ich abgeschrieben, dann gehts nur noch Papi Papi Papi. Wenn ich tagsüber alleine mit ihr bin, spielt sie viel alleine vor sich hin. Wenn ihr Papa kommt, fragt sie sofort ob sie spielen wollen, ist dauerhaft in Kommunikation mit ihm. Als ich vor ein paar Tagen den ganzen Tag weg war, und wieder heim kam, zeigte sie nur sehr wenig Freude. Auch wenn ich Papa umarme wird sie wütend. Es macht mich einfach traurig, ich würde auch gerne tagsüber gerne mehr mit ihr kommunizieren können, aber sie will oft nicht. Ich glaube schon daran dass wir eine enge gut Bindung haben, sie schläft nur bei mir ein, trösten muss auch immer ich und sobald fremde da sind, zählt auch nur Mama. Trotzdem ist es einfach manchmal undankbar wenn man jede Nacht immer aufsteht für das Kind, der papa bisher noch keine Nacht übernehmen musste und immer ausgeschlafen und gut gelaunt da ist.

1

War bei uns auch so.
Ist aber normal.
Du bist immer für deine Tochter greifbar. Dein Mann nicht, wenn er arbeiten ist. Dann ist es natürlich ein Highlight wenn er heim kommt.
Ich muss dir ehrlich sagen, ich hab es genossen, wenn ich abends abgeschrieben war.

2

"sie schläft nur bei mir ein, trösten muss auch immer ich und sobald fremde da sind, zählt auch nur Mama"
Das sagt doch alles 🥰

Aber ich verstehe dich. Ich habe zwei Papakinder 🙈 beim Großen (3,5 Jahre) ist es gerade sehr ausgeglichen, aber wenn man ihn fragt soll lieber Papa das Brot schmieren, Zähne putzen, ins Bett oder in den Kindergarten bringen. Ganz selten wünscht er sich das von mir😅

Der Kleine ist 15 Monate und liebt Papa heiß und innig. Es wird gerade auch besser, aber wir hatten ein paar Wochen, da war es extrem. Zudem konnte ich mich 3 Wochen aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Kleinen kümmern und mein Mann blieb daheim. Da war es dann wirklich schwierig, und ich musste danach mein Kind wieder für mich gewinnen...das war ein Kampf und für mich emotional.
Jetzt ist es besser, er rennt nicht ständig dem Papa hinterher, aber beim spielen oder Essen ist trotzdem der Papa der Favorit 🤷‍♀️

Ich finde das oft auch ätzend und es nervt. Aber ich habe mich damit abgefunden und genieße die Freiheiten, die es mir bringt (alleine Baden 😇 ging nicht, als die Kinder auf mich fixiert waren).

Ich versteh dich also vollkommen! Ändern kann man das trotzdem nicht. Und es heißt nicht, dass deine Tochter dich weniger lieb hat. Sie hat dich rund um die Uhr um sich, da ist Papa gerade einfach interessanter.

Das sind Phasen, wird sich sicher wieder ändern 😊

3

Wir haben eine ähnliche Situation, aber ich gehe anders damit um. Hier ist auch mein Mann der seeehr angesagte Part. Wenn wir beide zu Hause sind, bin ich abgeschrieben. 😅 Ich bin zwei Tage die Woche mit meiner Tochter zu Hause, während mein Mann arbeitet, drei Tage arbeiten wir beide am Wochenende sind wir beide da. An den Tagen, an denen ich mit ihr alleine bin, spielt sie schon echt schön mit mir - und sobald sich der Schlüssel im Schloss umdreht, wenn mein Mann von der Arbeit kommt, ist wieder nur er angesagt. 😂

Ich finde es überhaupt gar nicht schlimm und finde es toll, zu sehen, dass die beiden so eine tolle Bindung haben. ❤️ Da geht mir echt mein Herz auf. Ich finde es immer ein bisschen schade, zu sehen, wie andere Mamas so damit zu kämpfen haben, traurig sind und sich so "angegriffen" fühlen. Ist es bei euch nicht so, dass ihr phasenweise mal dem einen oder dem anderen Elternteil näher wart? Und ja, Phasen können auch sehr lang sein. :) Aber selbst, wenn es keine Phase ist, sondern sie grundsätzlich so bleibt, würde mich das ehrlich gesagt gar nicht stören... Es ist gar nicht böse gemeint, ich kann es nur immer so schlecht nachvollziehen, dass manche Mütter sich so abgelehnt fühlen, nur weil Vater und Kind eine besondere Bindung haben. Ich persönlich finde das, wie gesagt, eher schön als störend oder verletzend...

Was bei uns anders ist: Wenn Fremde da sind, ist auch Papa die Nummer 1, trösten können wir beide und beim ins Bett bringen ist er auch eher angesagt als ich. 😅 Meine Tochter ist wirklich ein extremes Papakind, aber das ist schon in Ordnung. :-) Das einzige, was manchmal doof ist, ist, dass er eigentlich eher fürs Kochen zuständig ist, ich mich in der Zeit aber nicht mit ihr beschäftigen kann, damit er in Ruhe zum Kochen kommt, weil sie laufend an der Küche steht und meckert, dass sie zu ihm rein will (wir haben da ein Treppenschutzgitter vor). 🙈😅

Mein Partner bringt sich allerdings auch sehr ein und hat auch nachts viel übernommen, bevor sie durchgeschlafen hat. Letztens waren meine Tochter und ich beide krank und sie ist deshalb wieder vermehrt aufgewacht, da hat mein Mann mit ihr im Gästezimmer geschlafen, weil ich einfach so kaputt war, weil ich seit vier Wochen dauernd mit irgendeiner Erkältung, Magen-Darm und co. zu kämpfen habe (und außerdem schwanger bin) und den Schlaf wirklich dringend brauchte.

4

Danke für deine liebe Nachricht. Ich wünschte ich würde es auch so sehen wie du. :-p Ich denke diese für dich nicht nachvollziehbare Gefühlswelt basiert einfach immer auf die eigenen Erfahrungen. Ich selbst habe einiges mitgemacht in meiner Kindheit, bis heute habe ich keinen sicheren Ort der Familie, außer mein Mann und meine Tochter. Ich denke daher kommt dieses Gefühl mich schnell abgelehnt zu fühlen und sofort Zweifel zu bekommen. Es gibt aber auch hier Phasen wo es besser ist und dann eben auch welche wo ich schlechter mit umgehen kann, wie aktuell.

5

Ja, das kann sein. Tatsächlich hab ich grundsätzlich auch sehr mit Ablehnung zu kämpfen Dank meiner eigenen Geschichte, aber was meine Tochter betrifft, fühle ich mich einfach nicht abgelehnt in dem Sinne. Klar finde ich es manchmal frustrierend, aber ich weiß ja, dass sie mich nicht ablehnt, nicht liebt o.ä., sondern halt einfach irgendeine besondere Verbindung zu ihrem Papa hat. Das hat ja mit mir nix zu tun. :)

Ich wollte auch nicht verurteilend klingen, ich finde es nur echt immer krass zu lesen, wie Frauen sich fertig machen für etwas, das in meinen Augen einfach gar nicht schlimm ist...

6

Die Antwort hast du dir doch schon selbst gegeben. Wenn es aus Ihrer Sicht ernst wird, bist der Anker. In allen Momenten wo extremes Vertrauen gebraucht wird, bei Fremden, zum Schlafen, bist Du ihr Halt.

Ich kann das Gefühl, auch mit Blick auf Deine Geschichte verstehen. Ich habe das auch manchmal, wenn meine Kinder sauer auf mich sind oder wütend, dass ich mich sehr in Frage gestellt fühle. Aber rational gesehen, bist du offensichtlich ihr Fels in der Brandung.