Eingewöhnung und die Mama Gefühle

Hallo zusammen,
heute melde ich mich wieder, nachdem ich schon 2x über meine Sorgen zwecks KiTa des Sohnemanns geschrieben hatte.
Wie erwartet läuft es nicht besonders gut. Seit ein paar Tagen darf die männliche Ergänzungskraft Kontakt zu meinem Sohn aufnehmen. Das klappt ganz gut. Warum er nicht von Anfang an sollte ist mir schleierhaft. So eine Spaltung würde ich niemals in meinem Team zulassen, aber guz🤷‍♀️
Diese Woche verlasse ich die KiTa auch bereits schon für 2-3 Stunden. Aber wenn ich ihn morgens hinbringe ist es ganz schlimm. Er schreit, weint und klammert. Wir machen die Übergabe kurz und knapp und ich renne ebenfalls verheult aus der KiTa. Das sieht mein Sohn nicht. Vor ihm bin ich die Ruhe selbst. Sein Blick wenn ich gehe ist so furchtbar zu ertragen. Ich fühle mich als würde ich mein "Baby" verraten. Furchtbar. Ich weiß das es gut ist und sein muss und wie ich es als Erzieherin gehandhabt habe. Aber als Mama ist es eine ganz andere Hausnummer. Ich verstehe die Eltern so viel besser. Ich denke das hilft mir meinen Job ab September noch reflektierter zu machen, aber mein Mutterherz beruhigt es nicht. Trotz des Wissens als Erzieherin.
Geht es jemandem ähnlich? Wer leidet auch so unter der Eingewöhnungstrennung?
Ich hoffe unser Schatz steckt es alles gut weg und hat das Vertrauen in uns als Eltern das wir immer für ihn da sind.

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Unser Sohn ist eindreiviertel Jahre alt und wird seit 2,5 Wochen bei der Tagesmutter eingewöhnt.

Ich leide auch furchtbar. Ich war nach außen cool und innerlich fix und fertig. Leider ist es falsch anzunehmen, die Kinder würden das nicht merken. Du verströmst das als Pheromone und er riecht das. Auch bevor du gehst. Ich war nachmittags so fertig, dass ab der zweiten Woche mein Mann übernommen hat. Der ist jetzt seit 1,5 Wochen dabei und es wird nicht besser. Keine Ahnung was man uns raten kann, auf dem riesigen Spielplatz mit 40 weiteren Kindern ist unser Sohn immer ohne uns am anderen Ende und kommt nur immer mal nach uns gucken oder was zeigen. Aber im kleinen Kreis bei der Tagesmutter haben wir es schwer.

Alles Gute, die Kinder und wir schaffen das ☺.

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Danke für deine Antwort,
ja, irgendwann wird es besser. Weiß ich ja auch. Aber grad denke ich mir einfach hätte ich nicht beim alten Träger gekündigt und zu Mitte September eine neue KiTa, hätte ich mir einfach noch was Elternzeit genommen. Unser Sohn kennt leider kaum andere Kinder, ist auf Spielplätzen aber schon interessiert. Coronabedingt gab es halt wenig Kontakt zu anderen und in der Familie gibt es keine.
Mir fällt es halt super schwer die "Kontrolle" anderen zu geben. Er isst super schlecht, hat wahnsinnige Probleme mit dem Rücken. Jetzt steht noch die Diagnose Hüftschäden im Raum. Er war ein Schreikind (KiA meinte High Need Baby). Ich bin hier oft verzweifelt und echt Ratlos und erschöpft. Wir haben uns eingespielt. Ich bin nicht immer geduldig mit ihm, aber das ist selten nur noch. Wir sind so eng, immer schon, das mir diese tägliche Trennung grad einfach zeigt wie schnell die 2 Jahre vergangen sind. Wie sehr würde ich noch etwas Zeit zum genießen mit ihm haben. Mir wird grad bewusst das ich vieles nicht so genossen habe und umgesetzen konnte wie ich es mir erwünscht hatte. Durch seine Rückenprobleme und das Geschreie war ich oft einfach nur verzweifelt und verunsichert. Es wird weniger, aber oft überkam mich das Gefühl das ich keine gute Mama bin. Warum sonst sollte er so leiden. Es wird wirklich besser und ich überdenke viele meiner Gefühle. Das Lesen hier hilft auch oft. Aber jetzt grad fühle ich mich wie eine Verräterin

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Ich bin dir sehr ähnlich. Mit der Unsicherheit, den Schuldgefühlen. Ja. Das kenne ich alles. Und das ist das Problem bei der Eingewöhnung, dass spürt auch dein Kind.

Ich gehe schon seit März arbeiten und er ist dann bei Oma und Opa. Das klappt gut, aber er tanzt ihr auf der Nase herum. Und sie wohnen bei uns im Haus, deswegen ist das nicht wirklich was Besonderes.

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Ach fühl dich gedrückt!
Ja das ist echt schwer!
Mein große (4) kam mit zwei in den KiGa. Sie ist reinmaschiert und ich war vergessen. Eingewöhnung gab es nicht wirklich, am dritten Tag war sie bereits ihre 3-4 Stunden dort (je nachdem wann wir aufgestanden sind). War auch schwer für mich weil ich das Gefühl hatte irgendwas falsch gemacht zu haben, weil sie kein Problem mit der Trennung hatte🙈
Meine Kleine (2) hat mit 20 Monaten gestartet und es war eine sehr harte und langsame Eingewöhnung. Sie hat sehr geklammert und wir haben es nur geschafft weil eine der Erzieherinnen bereit war nach ihrem Dienst zu uns nach Hause zu kommen, damit sie in gewohnter Umgebung eine Bindung aufbauen konnte. Sie geht jetzt seit Februar, eigentlich geht sie gerne, aber in der früh ist das abgeben auch immer noch oft mit Tränen verbunden (wobei sie sich ganz schnell beruhigt).
Wir haben so recht oft geheule. Die kleine beim abgeben, die große beim abholen🙈 da zweifelt man schon manchmal sehr an sich und fragt sich ob man was falsch gemacht hat oder falsch macht.
Ich weiß aber, dass sich beide sicher mit mir/uns fühlen und einfach sehr verschieden sind.
Aber schön wäre es trotzdem zwei "normale" Kinder zu haben, die halt manchmal bisschen Jammern beim abgeben und sich freuen abgeholt zu werden🙈
Ich hoffe es wird irgendwann besser

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Ohje, fühl dich gedrückt!
Bei uns fängt es am 16.09. An und mir graut es jetzt schon davor, ihn einzugewöhnen. Ihm wird es, denke ich, leichter fallen als mir. Ich bin da viel sentimental. Ich denke jeden Tag er wird viel zu schnell groß, jetzt kommt er schon in den Kindergarten.
Ich seh es kommen dass es heißt "Frau xy heute machen wir mal 1 Stunde trennung" und ich stehe wie ein Pudel im Regen vor der Kita und heule 😂
Aber solange es ihm spass macht finde ich es leichter. Uch denke wenn er weint beim Abschied wird es schwer. Dann würde ich ihn am liebsten hochnehmen und ganz schnell heim rennen und kuscheln.

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Mein Sohn geht seit Februar in die Kita und heute hat er auch furchtbar nach mir geschrien und die Arme gestreckt. Es geht seit einigen Tagen so (weil wir lange in den Ferien waren). Ich fühle mich als die Allerletzte, aber was soll man machen? Solche Phasen sind leider nicht mit der Eingewöhnung vorbei.

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Bei uns lief es richtig gut, nie eine einzige Träne, aber das war für mich noch schlimmer - so ein Wechselding ist aus "Bestimmt hat sie voll Angst, traut es sich aber nicht zu zeigen" und "Offenbar vermisst sie mich nicht mal, wir haben gar keine Bindung, ich Rabenmutter". Das Kind war total locker und ich bin jedes Mal deprimiert gegangen. Ich hätte das nie gedacht, weil ich auch nicht so der Klammertyp bin, mich total auf die Arbeit gefreut habe und den ersten Tag der Betreuung herbeigesehnt habe...als es dann so weit war, sah das ganz anders aus :-D Es war richtig schlimm.

Was mir geholfen hat war einerseits das tägliche positive Feedback, also was sie alles gemacht haben und wie sie mit den anderen interagierte, dass sie nicht geweint hat, dass alles mit dem Schlafen und Essen so gut klappt...die Tagesmutter war so optimistisch und zuversichtlich, das hat mir viel Druck genommen. Und andererseits habe ich jeden Tag zu ihr gesagt, dass ich mich schon so darauf freue, sie nachmittags wiederzusehen, und was wir dann alles Tolles zusammen machen wollen - damit gar nicht erst das Gefühl aufkommt, Mama wäre froh, das Kind los zu sein (obwohl man das nach zwei Monaten Lockdown mit Homeoffice dann tatsächlich mal fühlte :-D ). Durch diese positive Erwartungshaltung war ich auch selber dann nicht mehr so deprimiert, sondern konnte wirklich positiv Abschied nehmen, was sie sicher gemerkt hat. Vielleicht hilft dir sowas auch ein bisschen?

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Meine Tochter geht seit februar. Sie weint beim abgeben immer noch so oft :( aber ich weiß, dass es danach gut ist und ihr gefällt und so. Trotzdem verdrücke ich im Auto auch oft ein paar Tränchen 😅

Die Kita fängt mich aber toll auf. Manchmal läuft noch eine Erzieherin zum Parkplatz und gibt Bescheid, dass Motte sich wieder beruhigt hat oder ich bekomme Bilder vom Tag gezeigt 😅

Ich verstehe dich trotzdem sehr gut!

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Huhu, wie lange läuft denn die Eingewöhnung schon wenn ich fragen darf? Ich fühle total mit dir.
Wir sind mittlerweile auch in der Eingewöhnung, meine Tochter ist 11 Monate, aber es läuft nicht so gut. Ich sollte eigentlich ab Mittwoch wieder arbeiten gehen aber ich habe das jetzt zum Glück auf unbestimmte Zeit verschieben können, bis es halt in der Kita klappt.
Ich habe es allerdings noch nie verstanden, warum man sein Kind einfach schreiend dort lassen soll, wenn die Kinder sich teilweise noch an Mama klammern, ich bin nicht vom Fach, aber fehlt dann nicht noch etwas mehr Zeit zum eingewöhnen oder vllt lässt man sie einfach zu schnell alleine?
Wir haben jetzt 2 Wochen Eingewöhnung hinter uns und ich habe sie bisher noch nicht alleine gelassen. Wenn wir rein kommen, freut sie sich und geht nach einer kurzen Zeit auch alleine spielen. Bei uns ist eher das Problem, das sie immer noch keinen Bezug zu den Erzieherinnen hat, da sie sehr stark fremdelt. Sie dürfen sie nicht mal anfassen dann ist schon ein riesen Theater. Also wird unsere Eingewöhnung wohl noch eine Weile gehen.
Was ich allerdings ganz super finde, im Bezug auf dein Problem, ich habe hier schon mehrfach gelesen das Mütter Fotos oder eine Rückmeldung bekommen, wenn sich das Kind beruhigt hat. Ich finde es eine super geste, denn man ist dann einfach viel beruhigter, als wenn man sich den ganzen Tag über sein Kind den Kopf zerbricht und man bringt das Kind dann vllt auch nicht mehr mit einem ganz so schlechten Gewissen zur kita weil man weiß das es sich dann wieder beruhigt und Spaß hat.
In unserer Eingewöhnung habe ich einmal mitbekommen wie eine Mutter ihre fast 3 jährige gebracht hat und es gab auch ganz bitterliche Tränen und Abschiedsschmerz, aber kaum war die Mama aus der Tür, waren bei ihrer Tochter die Tränen wie auf Knopfdruck weg und sie fragte die Erzieherin ganz trocken " hast du Gummibärchen?" 😂😂

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Ich meinte meine Tochter ist 13 Monate, nicht 11