Kita mit 12 Monaten zu früh?

Hey Mamis, ich bin mittlerweile etwas im Zwiespalt ob die „frühe“ fremdbetreuung nicht doch so gut ist für mein Schatz.

Ich habe den Platz früher angeboten, als ich wollte. Geplant war März 2022. Ich möchte jedoch den Platz nicht verlieren, da es ja wirklich schwierig ist mit Plätzen.

Es wäre halt ein Halbtags Platz. Könnte ich meine kleine dennoch auch mal nach 3-4 Stunden abholen? Also quasi wann ich möchte?
Was hält ihr von der fremdbetreuung? Hab vorhin ein Video gesehen, wo eine Professorin die Kita U3 für schädigend hält. Oh je. Aber ich muss ja auch langsam
Arbeiten. Das Geld fehlt ja auch.

Was sagt ihr?

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In der Schwangerschaft mit unserer Tochter waren wir in einer ähnlichen Situation.
Wir haben uns dann ausführlich informiert, Studien etc. gelesen.

Unsere Schlussfolgerung in Kurzform: Der Schaden überwiegt den Nutzen.

Unsere beiden werden mit frühestens 3 Jahren in die Kita kommen.

Ich habe die Antworten bislang nur überflogen. Die Aussage, dass Studien gezeigt hätten, dass die Fremdbetreuung kein Problem ist, stimmt nicht. Es gibt mehrere Studien, die das gezeigt haben. Es gibt auch Studien, die Vorteile gezeigt haben. Da muss dann jeder für sich abwägen, was für ihn überwiegt. Wie es bei uns ist, habe ich ja schon geschrieben.

Worauf ich achten würde:
Betreuungsschlüssel
Konzept
Stundenzahl

Könnten wir uns finanziell keine so lange Auszeit leisten, hätten wir wohl eher eine Tagesmutter genommen.

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Hallo 😊 ich bin zwar noch keine Mama aber Erzieherin in der Krippe 😁
Ich finde es kommt immer auf das Kind drauf an 😉 ist es mal bei fremden? Klappt es ohne Probleme? Wie ist die Entwicklung?
ich hab schon so viele Eingewöhnungen gemacht jedes Alter und muss sagen, wenn die Erzieherin das gut macht ist es überhaupt nicht schädlich fürs Kind. Ganz im Gegenteil, es lernt sozialverhalten unter Gleichaltrigen, Selbstständigkeit und hat einen geregelten Tagesablauf 😁

Je nach Kita gibt es eine kernbuchungszeit, das ist die Zeit, wo das Kind da sein sollte. Wir sind was das abholen betrifft sehr flexibel. Allerdings ist es immer gut zu wissen, wenn das Kind früher abgeholt wird, da wir ja einen Ablauf haben 😊

Wenn du ein gutes Gefühl hast dabei und dir die Einrichtung zusagt, ist es richtig 🥰 vorweg gibt es sowieso noch ein Gespräch mit der Leitung oder der Bezugsperson, welche die Eingewöhnung macht. Da kannst du deine Sorgen und Ängste offen ansprechen 😊

Viel Glück 🍀
Liebe Grüße Verena

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Vielen Dank für deine Antwort. Die Erzieherinnen sind total lieb. Die Gruppe hat 2 Erzieherinnen und 11 Kinder. Ich hoffe, meine kleine wird da nicht untergehen. Und stimmt es auch, dass ihr die Kinder nicht umarmen dürft usw? Damit die anderen Kinder sich nicht benachteiligt fühlen? Hab grad eine Doku geschaut, wo die wohl tatsächlich das nicht dürfen. Aber gerade in der Krippe brauchen die Mäuse doch viel Aufmerksamkeit und Geborgenheit.

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Das freut mich, dass sie Erzieherinnen total lieb sind 🥰 also hast du ja ein gutes Gefühl ❤️
Im Normalfall geht kein Kind unter in der Gruppe, aber es ist auch einfach ein Unterschied von der 1 zu 1 Betreuung zu Hause 🙈 wir versuchen immer unser bestes zu geben, sind aber auch nur Menschen 😊 wir haben 12 Kinder und sind zu dritt und das klappt ganz gut, da wir uns im Team sehr gut verstehen und Hand in Hand arbeiten 😍
Das mit dem umarmen ist bei uns nicht so 🤨 wir arbeiten sehr kindorientiert und dazu gehört bei so kleinen vorallem Liebe und Geborgenheit ❤️ Wir nehmen die Kinder so in dem Arm, wie sie es brauchen 🥰

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Erstmal kann dir niemand hier beantworten, ob du dein Kind auch nach 3 Std abholen kannst. In der Regel ist das nicht erlaubt. Aber das musst du in der Krippe erfragen. Da es in der Krippe auch um Routinen geht, wird da oft nicht erlaubt die Kinder unregelmäßig und aus der Mitte rauszuholen. Möglich ist es jedoch, dass du das Kind nicht täglich abgibst und unter Rücksprache dein Kind hin und wieder ganztägig zuhause lässt.

Ob dein Kind bereit ist, musst auch du selbst wissen. 🤷🏻‍♀️

Unsere geht nun mit 13 Mte in die Kita bzw da startet die Eingewöhnungszeit. Unsere Maus ist bereit und blüht auf unter anderen Kindern. Also ich denke, es wird ihr da gefallen.

Ich persönlich unterstütze daher die Kita in jungen Jahren. Ich finde, dass die Kinder da eher selbstständig werden und Routinen erlernen, die es zuhause nicht gibt. Mal ganz abgesehen von dem sozialen Umfeld. Geben. Nehmen. Warten. Geduld. Etc pp.

Es gibt IMMER Gegner von Kita unter 3 Jahren. Das musst DU selbst entscheiden.

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Finde es immer total schade, dass man wegen der Not an Plätzen die Kinder schon früher weggeben muss. Auch für die Eltern sind die ersten Jahre ja eine schöne Zeit. Aber wenn die Umstände nunmal so sind, kann man ja nichts anderes tun oder?

Ich würde auf die Qualität der Einrichtung achten. Das wäre mir sehr wichtig. Vor allem, weil ein 12 Monate altes Kind ja noch nichts berichten kann und auch wenn es noch nicht laufen kann zwischen den anderen Kindern nicht untergehen darf.

Wenn es eine gute Einrichtung ist, glaube ich nicht an große Schäden.

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Studien haben gezeigt, dass eine frühe Fremdbetreuung kein Problem ist. Viel wichtiger ist da die Kontinuität, d.h. dass das Kind auch dort feste Bezugspersonen hat, die nicht ständig wechseln.
Ich bin froh, dass ich, wenn mein Baby 12M alt ist, dann nicht mehr allein für die Bespaßung zuständig bin. Außerdem finde ich den Kontakt zu anderen Menschen gut.

Schlussendlich muss das jeder selbst entscheiden. Für mich gibt es keine Alternative, da ich 1. unbedingt wieder arbeiten möchte, da ich als "Hausfrau" sonst früher oder später reif für die Klapse bin und 2. können wir es uns auch nicht leisten, von nur einem Gehalt zu leben.

Klar kann man die Kinder auch mal anders abholen, da gibt es meistens Zeitfenster.

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Achso.. Wir haben aber auch nen 50 Std Platz. Wenn dein Kind eh nur halbtags geht, ist fraglich, ob man da noch eher holen kann. Das musst du die Einrichtung fragen.

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Huhu, mein Junior hat jetzt auch die zweite Woche hinter sich. anfangs schwierig, da er tüchtig am fremdeln war. Aber sobald Papa die kita am Montag in der zweiten Woche gleich morgens verlassen hat, war er wie ein anderes baby. Er spielt mit anderen, lacht, isst gut. Natürlich gibt es auch noch ausnahmen, aber das legt sich. Er hat sich so gut dort entwickelt. Wenn was sein sollte, melden sich die Erzieher im notall bei dir wenn es gar nicht mehr geht.

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Wenn ein angenehmer Betreuungsschlüssel vorliegt, dann musst du dir keine Gedanken machen. Das werden jetzt viele nicht hören wollen, aber es schadet dem Kind nicht (vorausgesetzt die Erzieher*innen sind liebevoll). Mein Sohn wird 16 Jahre alt und kam mit 11 Monaten in die universitäre Krabbelgruppe. Wir haben heute noch Kontakt zu einigen Eltern und Kindern von damals (es kamen zwei Erzieherinnen, eine FSJlerin und ein Zivi auf zehn Kinder). Er war dort jeden Tag bis maximal 15 Uhr und nein, es hat ihm nicht geschadet und wir sind sehr froh darüber denn wir waren darauf angewiesen.
Heute haben wir hier seinen zwei Monate alten kleinen Bruder und er wird vor seinem 3. Lebensjahr wahrscheinlich nicht fremd betreut werden. Das liegt aber nicht daran, dass wir es als schädlich empfinden (er wird Kontakt durch Spielkreise und Musikkreise erhalten), sondern weil ich als Selbstständige zuhause mein Büro habe und es nicht zwingend notwendig ist. So kann der Platz an jene gehen, die darauf angewiesen sind (hier gibt es nämlich nicht allzu viele für U3) und ich arbeite bereits abends einige Stunden die Woche im Home Office (schadet dem Kind übrigens auch nicht).
Ich kann dir allerdings empfehlen das Kind möglichst wenn dann immer zu festen Zeiten in die Betreuung zu geben und nur alle paar Nasen lang es mal früher abzuholen. Die Routine erdet das Kind. Das ist schwierig, ich weiß, aber es vermittelt dem Kind Verlässlichkeit und das ist tatsächlich recht wichtig.
Also keine Sorge, die Betreuung hast du sicherlich weise gewählt und nicht den letzten Rattenschuppen ins Auge gefasst 😅
Liebe Grüße 🌸

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Wir werden unseren Sohn auch mit 12 Monaten für 45 Stunden pro Woche zur Tagesmutter geben, wo noch 4 andere Kinder sind. Uns bleibt nichts anderes übrig, da wir hier kaum Familie haben aber ich vorerst Vollzeit arbeiten gehen muss. Jedoch arbeite ich in Schichten und mein Mann hat in der Woche einen freien Tag, sodass er wahrscheinlich gar nicht diese 45 Stunden dort sein wird.

Ich habe bei Freunden gesehen, die ihr Kind früh in die Kita gegeben haben, dass es ziemlich gut geklappt hat und auch für ihr Sozialverhalten wichtig war und sie durch die Kita viel offener geworden sind. Deshalb muss ich gestehen, mache ich mir bisher gar nicht so einen Kopf darum. Ich hoffe und glaube auch, dass es gut geht.

Unsere Tagesmutter, die mit einer anderen Tagesmutter eine Einrichtung hat (insgesamt zwei Tagesmütter und zehn Kinder) sagte uns, dass wir ihn schon fest an den Tagen da behalten sollten. Jedoch wenn mein Mann beispielsweise jeden Dienstag frei hat, bleibt er Dienstags immer zuhause. Und wenn ich um 14 Uhr Feierabend habe, darf ich ihn früher abholen, aber erst wenn gegessen und geschlafen wurde mit allen Kindern zusammen. Ansonsten muss vorher klar mit ihr abgesprochen werden, falls ich ihn mal früher abholen oder später bringen möchte.

Also noch haben wir selbst keine Erfahrungen, aber in unserem Umfeld sehen wir, dass es dort super klappt und kein Kind "schaden" davon getragen hat.

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Vielen Dank für eure Antworten. Also sollte ich den Platz sichern? Ist wie gesagt eh ein Halbtags Platz. Ich fand die Erzieherinnen echt nett. Aber klar, können die einem Baby nicht so gerecht werden wie eine Mama es tun kann: wobei, ehrlich gesagt denke ich auch, dass sie sich da viel besser austoben kann und viel mehr lernt als hier zuhause.

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Wie viele andere schon geschrieben haben, schließe ich mich an: ich würde das versuchen. Sprich doch noch mal mit der Kita, was ihre Kernzeit ist. Dann weißt du da auch genau woran du bist. Bei uns zum Beispiel gilt: Betreuung von 8-14 Uhr. Bringen spätestens um 9, abholen frühestens um 13 Uhr. Ich bin selbst mit 12 Monaten zur Tagesmutter gegangen, mein Sohn wird nun, da wir keinen anderen Platz hatten mit 15 Monaten eingewöhnt. Er lechzt quasi nach Gleichaltrigen und nach Beschäftigung.