Zu viele Sorgen?

Hallo ihr lieben,

ich muss mir das mal hier von der Seele schreiben. Ich habe eine 2.5 jährige und eine 4 Monate alte Tochter...seit dem die Kleine auf der Welt ist, habe ich so viel Angst, dass etwas passieren könnte - mit beiden Kindern.

Meine große geht in die Kita, der ist keine 2 Minuten von hier, und ich kann ihn von unserem Fenster sehen, und sehe auch die Kinder im Garten. Sie liebt es hin zu gehen, und ich genieße in der Regel die Zeit mit der Kleinen. Aber in letzter Zeit hole ich sie immer früher ab, weil ich sie sehen will, und sobald sie zu Hause ist gehts mir besser. Aber auch wenn sie mit meinem Mann draußen ist, oder ich mit ihr auf den Spielplatz gehe....ich habe richtig Angst. Auto fahre ich ganz selten mit den Kindern, weil ich Angst habe, dass was passieren könnte und wenn wir spazieren gehen, gehe ich zu 90% den Weg mit dem wenigstens Verkehr, bis wir in einen Park kommen, wo ich dann wieder 90% beruhigter bin (so eine Angst, das meine große auf die Straße rennen könnte......)

Mal sind die Ängste mehr mal weniger......bei der Minimaus habe ich mehr bei Schlafen angst und wache regelmässig auf...solche Ängste hatte ich bei unser großen aber nicht (die hat aber auch nie gut geschlafen...unsere Kleine schläft jetzt schon 7h am Stück).

Ich würde nicht sagen, dass diese Ängste mich "einschränken", ich gehe trotzdem raus, und manchmal auch weiter...aber ich bin nur noch am Risiko abwägen....und wenn man dann auch noch in den Nachrichten von tödlichen Unfällen mit Kleinkindern ließt...dann bin ich für vlt 48h in Trance und wir sind nur noch in unserem Viertel.....nagut vlt schränke ich mich doch ein.

Ist das noch Normal? Oder gehe ich it diesen Ängsten schon zu weit?

Nach meiner 1. Geburt hatte ich Wochenbettdepressionen und ich war lange in Therapie....ich frage mich ob dass nun Pospartale Angststörungen sind, und ich wieder meine Therapeutin aufsuchen soll...oder ob da auch Mamas mit Kindern sind, die sich genauso fühlen.

Z.B vor 3 Tagen ist hier eine 2 Jährige auf dem Bürgersteig im Arm ihres Vater gestorben, weil ein Auto durch den Aufprall eines Unfalls auf den Bürgersteig geschlittert ist....Kind war sofort tot...Mutter hat alles mitbekommen, keine Verletzungen Vater schwer verletzt...als ich das gelesen habe, musste ich mich hinsetzetn, meinen Bauch hat es richtig zugedreht und meine Beine sind schwummerig geworden....der Gedanke dass sowas passieren könnte...macht mich fertig.

Danke für Eure Tipps und Ratschläge.

LG

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Hallo, du sagst zwar, dass es dich nicht einschränkt. Aber die ständigen Gedanken und Sorgen sind auch eine Einschränkung, denn sie bestimmen deinen Alltag. Zumindest liest sich das so. Du handelst ja schon danach (Risikoabwägung, Kind früher abholen, ständig wach werden). Zusätzlich wird es dir damit ja kaum gut gehen.
Natürlich macht man sich Sorgen, um das eigene Kind (wird es ihm immer gut gehen, wird er immer gesund sein, glücklich etc.). Wenn wir auf dem Spielplatz sind, dann denke ich vielleicht mal: Oh, fall da bitte nicht runter.) Aber nein, ich habe nicht ständig Angst und Sorge. Da wird man ja verrückt. Wenn du ständig Angst hast, dann verpasst du das Leben. Risiko gehört zum Leben.
Daher würde ich mir an deiner Stelle Hilfe suchen.

Alles Gute!

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Hol dir bitte Hilfe, es ist nicht normal und ohne Hilfe könnte es sich etablieren. Wende dich an die Therapeutin, bei der du schon warst. Versuche es aufzuarbeiten.

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Hallo!

Stillst du? Ich hatte das mein meiner Großen als sie ein Baby war auch, allerdings nicht ganz so extrem. Mit dem abstillen ist es viel besser geworden. (Hormone???)
Bei Kind 2 hatte ich das nicht.

Gewisse Ängste um seine Kinder sind normal, sollte wohl auch so sein. Aber wenn du dich und dein Kind dadurch belastest solltest du dir Hilfe suchen, vor allem wenn deine Ängste die Entwicklung und Entfaltung deiner Großen einschränken.

Alles Gute

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Hallo meine Liebe,
Ich finde schon, dass du dich und deine Kinder durch deine Ängste einschränkst.
Auch wenn ich deine Reaktion bei deinem letzten genannten Beispiel sehr gut verstehen kann. - da ginge es wahrscheinlich den meisten Müttern ähnlich.

Gönn dir nochmal ein paar Sitzungen mit deiner Therapeutin, die tun dir sicher gut.

Ich hab oft das Gefühl, dass eine Psychotherapie bei uns in der Gesellschaftlichen ein bisschen negativ behaftet ist. Etwas wofür man sich schämen sollte. Und das finde ich schrecklich.

Wenn du dir am Bein einen komplizierten Bruch zuziehst, bekommst du Physiotherapie und wenn dann nach ein paar Jahren dein Bein wieder schmerzt, würdest du wahrscheinlich auch nicht zögern und noch mal zur Physio gehen.
Und genauso solltest du mit deiner Seele umgehen.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du dein Leben bald wieder befreit genießen kannst.

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Es gibt gelassene und ängstlichere Mütter. Das hat sicherlich auch damit zutun, was hormonell im Gehirn vonstatten geht! Neulich habe ich einen Artikel gelesen, in dem steht, dass die Ängste um das Kind, die junge Mütter verspüren rein hormonell gesteuert werden und dass die Gehirne der Mütter mal mehr, mal weniger stark von den Hormonen beeinflusst werden! Die Mamas, die gelassener sind, sind hormonell auch nicht so belastet! Das Stillen fördert auch die Ängste.

Du scheinst hormonell also eher viel "abbekommen" zu haben und gehörst wahrscheinlich auch von Natur aus zu den eher ängstlichen Menschen.
Ich genau so!
Bei mir ist es so wie bei dir:

Sind meine Kinder nicht bei mir, also quasi nicht in meiner "Sicherheit", dann kann ich nicht richtig entspannen. Natürlich bin ich dann nicht nur in Gedanken bei den Kindern, aber an entspannen ist dann absolut nicht zu denken!
Sobald meine Kinder dann wieder bei mir sind, fällt die Anspannung sofort ab.
Und leider denke ich auch zuviel: Was ist, wenn meinen Kindern mal etwas Schlimmes passiert?!?!
Diese schlimme Sache, die sich da bei euch mit dem Kind ereignet hat, hätte mich für Tage total mitgenommen. Als Mutter denkt man doch, dass das eigene Leben nicht weitergehen kann, ohne die Kinder!

Was mir hilft?
Gelassenheit üben. Aber: ekne Therapie gehen übermächtige Ängste ist immer gut!
Diese habe ich damals im Kleinkindalter meinerTochter gemacht.Gegen die Verlustängste.
Hat sehr gut geholfen!
Nun ist mein zweites Kind im Kleinkindalter und ich habe dasGefühl, ich bräuchte auch mal wieder psychologische Unterstützung im Bezug auf meine Ängste.
Ich stille übrigens noch sehr viel. Und ich denke, die Hormone sind sehr am toben.

Wie gesagt: Gelassenheit üben, loslassen üben, eventuell eine Therapie machen.
Yoga hilft mir persönlich auch total :)

Alles Liebe!

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Es wird ja sehr deutlich, dass es dir mit diesen Ängsten nicht gut geht, und darum macht es auf jeden Fall Sinn, dir Hilfe zu suchen. Gerade wenn du schon eine Wochenbettdepression hattest würde ich es nicht drauf ankommen lassen, dass es sich verschlimmert. Ich habe auch eine Veranlagung zu irrationalen Ängsten, in manchen Lebensphasen mehr, in manchen weniger, und die Kleinkindphase der eigenen Kinder ist ja geradezu prädestiniert dafür. Das wird also bestimmt wieder besser, aber du sollst doch auch jetzt ein gutes Leben ohne Riesensorgen haben.

Zum Glück funktioniert bei mir "aus den Augen aus dem Sinn" überraschend gut. Ich sorge mich um Unfälle in der Kita und ja, auch wenn mein Sohn mit Papa aufbricht, aber sobald er dann mal aus dem Haus ist sind bald auch die Gedanken weg. Weil das so ist würde ich definitiv keine Kita in Seh- oder Hörweite wollen - es würde mich verrückt machen (vielleicht ist das ja bei dir auch so??).

Als mein Sohn klein war hatte ich übrigens Ängste wegen SIDS, die ich als wirklich belastend empfunden habe, und habe da dann auch Hilfe gesucht - nach ein paar Stunden mit einer Therapeutin war ich irgendwie ruhiger und habe die Zeit dann ganz gut ausgehalten. Bei meinem zweiten Kind werde ich definitiv solche Matten zur Überwachung besorgen - weil ich einfach merke, dass ich den Gedanken nicht wegbekomme und ich denke das wird mir helfen - machen ja auch viele - sowas könntest du natürlich auch holen, wenn du dir da noch Sorgen machst.

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Ich kann dir wahrscheinlich nicht helfen, wollte dir aber sagen, dass du damit nicht allein bist. Seit der Geburt meines zweiten Kindes habe ich ausgeprägte Ängste, die sich teilweise bis zu Panikattacken steigern. Ständig drehen sich meine Gedanken um irgendwas, das mir Sorgen bereitet, selbst wenn diese total irrational sind. Ich bin im Moment auf der Suche nach einem Therapieplatz, weil ich sehr darunter leide. Das würde ich dir auch ans Herz legen. Es ist nichts, wofür man sich schämen muss. Was auch immer der Grund dafür ist - ob hormonell oder nicht - die Ängste sind ja nun mal da. Ganz allein ist das schwer zu bewältigen. Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich würde mal deine Therapeutin anrufen. Ein Gespräch wird sicher nicht schaden.

Ich empfinde es als nicht normal und im schlimmsten Fall werden diese Ängste mit der Zeit schlimmer!