Gewöhnt man sich an "alle 2 Wochen"?

Hallo zusammen,

meine Partnerschaft ist seit längerem eingeschlafen. Wir leben nebeneinander her und schlafen auch getrennt (Paartherapie etc. bereits versucht...). Trennen ist - wie immer und bei jedem vermutlich - finanziell schwer, aber das wäre nicht mal das einzigste, was mich davon abhält.

Ich weiß, dass mein Mann die Kinder sicherlich im Wechselmodell haben möchte. Er wird sie mir mich komplett geben und sie nur jedes 2. Wochenende sehen. Ich bin kein Fan vom Wechselmodell - auch weil ich im Bekanntenkreis sehe, das es oft nicht optimal ist (ständig Zeug beim anderen vergessen, Freunde dann 1 Woche nicht sehen können, kein "Hafen", irgendwie immer rausgerissen etc.). Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, meine Kinder nur alle 2 Wochenenden zu sehen. Also wirds (bis auf ein Kind - das wird eher bei mir bleiben) aufs Wechselmodell rauslaufen..... mir persönlich wäre für die Kinder das Nestmodell lieber - das wird aber finanziell nicht gehen (Haus muss sicherlich verkauft werden).

Lange Rede.... ich bin realistisch und denke, dieses "nebenher leben" wird irgendwann nicht mehr klappen. Vielleicht bekommen wir es hin, friedlich die Kinder noch groß zu bekommen - aber spätestens wenn er sich neu verlieben würde, wäre es vorbei (für mich schließe ich das aus). Mir bricht es aber das Herz, die Kinder nicht mehr jeden Tag zu sehen (3 Kinder im Teenageralter). Gewöhnt man sich daran und wie seid ihr mit diesem Einschnitt umgegangen? Hat es etwas an eurer Bindung geändert weil ihr nicht immer da ward? Wie haben sich die Kinder entwickelt? - ich habe Bekannte, da sind die Kinder völlig aus der Spur geraten bei der Trennung :-(....

Danke und Lg

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Hallo TE,

ein paar Anmerkungen zu deiner Frage vorweg, die aber mit der Antwort eng zusammenhängen:

> Ich weiß, dass mein Mann die Kinder sicherlich im Wechselmodell haben möchte.
> Er wird sie mir mich komplett geben und sie nur jedes 2. Wochenende sehen.

"Haben", "geben"? Das sind Eure Kinder, keine Sachen. Vielleicht hilft dir schon, wenn du dein Denken änderst und beeinflusst. Dich selbst zurechtweist, wenn du so denkst. Sollte da bei deinen Bedenken auch mitschwingen, dass du ihm die Kinder nicht "gönnst" hilft das nämlich ungemein beim Umsetzen des WM, wenn man erst mal gedanklich damit abgeschlossen hat, dass die Umgangszeit der Kinder beim anderen Elternteil etwas sei "das einem genommen wurde". Ihr seid beide Eltern. Umgekehrt wäre es ja dasselbe. Väter lieben auch und Väter vermissen nicht weniger als Mütter, machen nur manchmal weniger Aufhebens darum. Umgekehrt lieben Kinder beide Elternteile und finden die Distanz schade. Insoweit ist es gut, dass ihr versucht habt, an eurer Beziehung zu arbeiten.


> irgendwie immer rausgerissen...
Na, dazu wirst du einige sehr zustimmende Beiträge hören hier. Tatsächlich ist es aber weit weniger ein Problem. Was Kindern wirklich nachhaltig und ernsthaft schadet, ist wenn sie von einem oder beiden Eltern zum Spielball gemacht werden und im Loyalitätskonflikt leben müssen. Du hast eine ziemlich abgeklärte Haltung dazu, insoweit hoffe ich für eure Kinder da dass ihr Euch nicht vor oder über die Kinder zerfleischt. Je mehr ihr beide es als selbstverständlich lebt, dass die Kinder zwei Zuhause haben, desto einfacher ist es auch für die Kinder. Räumliche Nähe hilft vor allem Teenagern, die sich dann auch einfacher selbst organisieren können.

> Nestmodell
Ja, schade. Aber schon das WM ist nur etwas für die, die es sich finanziell leisten können umsetzbar.

> Mir bricht es aber das Herz, die Kinder nicht mehr jeden Tag zu sehen
> (3 Kinder im Teenageralter). Gewöhnt man sich daran und wie seid ihr
> mit diesem Einschnitt umgegangen?

Nun zu deiner eigentlichen Frage:
- Natürlich haben Eltern "Kindweh". Aber du hast Teenager. Die lösen sich ohnehin zunehmend von euch als Eltern und orientieren sich in ihrer Peergroup. Wie kommst du denn damit klar, wenn die Kinder anderswo übernachten, mit der Jugendgruppe verreisen etc?

- "Kindweh" wird schlimmer, wenn man sich dem hingibt. Je mehr es dich ärgert, belastet oder du es ungerecht findetst, dass die Kinder beim anderen Elternteil sind, desto schwerer ist es für dich. Das merken die Kinder haargenau und es belastet sie dann auch - sehr sogar. Idealerweise findest du etwas für die kinderfreien Wochen, das dich erfüllt: Überstunden für die Kinderwoche sammeln, Hobbies aufleben lassen, Dating, Freundinnen treffen. Die kinderfreien Zeiten sind nicht minder schön als die mit Kindern. Es hilft ungemein, sich klarzumachen, dass es den Kindern beim anderen Elternteil nicht schlecht geht - selbst wenn man glaubt, dass es die Kinder bei einem selbst besser hätten. Es wird auch schmerzen, wenn die Kinder am Ende der Mama-Zeit voller Vorfreude sind, Papa wieder zu sehen. Das ist aber nicht "gegen dich". Es dauert aber sicher eine ganze Weile bis du erkennst, dass du dich lieber mit den Kindern freuen solltest, dass sie beide Eltern in ihrem Leben haben und mit beiden Zeit und Nähe erleben dürfen.

Du schreibst "alle 2 Wochen" meinst aber vermutlich einen wochenweisen Wechsel, oder? Letztlich ist das ja auch eine Abstimmungssache zwischen Euch. Längere Zeiträume kommen gerade den "Kinder müssen auch ankommen"-Kritikern entgegen, da es gerade zu Anfang nach der Trennung jeweils eine Umgewöhnung braucht, was sich aber nach wenigen Monaten legt. Bei Wochenwechsel sind es aber ja gerade sechs Tage ohne Kinder - an einem Tag frühstückt ihr noch gemeinsam und sechs Tage später sind sie am Abend schon wieder bei dir. Aber diese Zeit vergeht schnell. Erst mal Aufräumen, Wäsche, Wohnung fit bekommen. Dann sind schon zwei Abende weg. Und zwei Tage bevor sie zu dir kommen, plant man schon wieder Essen, kauft ein etc. Wenn du die kinderfreie Zeit gut nutzt, hast du mehr qualitativ hochwertige Zeit zusammen, wenn die Kinder bei dir sind. Gerade bei Teenagern ist da eher die Frage, was die überhaupt noch mit dir machen - egal ob die nun wechseln oder nicht.

Also ja: Es ist leicht damit umzugehen, sobald du dem positiv gegenüber eingestellt bist. Freue dich, dass ihr euch gemeinsam kümmern könnt. Freue dich über deine gewonnen freie Zeit und Freiheit, statt immer darauf zu schauen, dass die Kinder nicht da sind, plane was schönes an dem Abend.


> ich habe Bekannte, da sind die Kinder völlig aus der Spur geraten bei der Trennung
Wenn du es darauf anlegen willst, mache aus jedem Abschied ein Theater mit Tränendrüse, Schluchzen und Jammern. Oder du machst es den Kindern leicht, beide Eltern lieb zu haben. Selbst wenn der Vater sich so schwer tut wie du - so etwas setzt langfristig den Ton im gemeinsamen Umgang und Eure Kinder werden es euch danken.-
Und dass die Kinder aus der Spur geraten hat sicher nichts oder weit weniger mit dem Umgangsmodell zu tun als damit, wie sehr ihr als Eltern eure Probleme und Konflikte auf die Kinder übertragt oder ob ihr umgekehrt schafft, als Eltern ein Vorbild zu sein mit einem gegenseitig fairen Umgang auf Augenhöhe für alle Belange der Kinder.


Nur am Rande: Das neu Verlieben auszuschließen ist schade. Das Leben ist zu lang, um es allein zu verbringen. Es macht auch den Kindern die Abnabelung leichter, wenn sie dich in guter Gesellschaft wissen.

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"wenn man erst mal gedanklich damit abgeschlossen hat, dass die Umgangszeit der Kinder beim anderen Elternteil etwas sei "das einem genommen wurde"

Doch, da wird etwas genommen, nämlich dann, wenn ein Elternteil vorher den Hauptanteil der Betreuung übernahm, z.B
jeden Nachmittag nach der Kita bis zum Abend und das nun nicht mehr tun darf. Das schmerzt Müttern genau wie Vätern. Und wenn z.B. Elternteil A schon Arbeitsschluss hat, aber dann das Kind nicht aus der Kita holen darf und das Kind bedeutend länger in der Kita bleiben muss, weil es die Woche von Elternteil B ist, dann wird da allen etwas genommen, außer vllt. Elternteil B.

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Danke für deine Antwort. Ich werde sie mir noch ein paar mal durchlesen - da sehr viel dabei ist, was zutrifft. Ich musste einige male schlucken - auch weil ich mich natürlich ertappt fühle.
Das mit dem "haben" "geben" - da hast du völlig recht. Auch mit der Eifersucht, es dem anderen "nicht gönnen". Das sind sehr irrationale Gefühle, denen ich mich stellen sollte.

Auch das abnabeln - das fällt mir innerlich schon etwas schwer, damit habe ich mich auch schon beschäftigt. Ich weiß, wie wichtig Selbstständigkeit ist - ich war selber sehr selbstständig in meiner Jugend und möchte das auch gerne weitergeben. Auch fange ich an, wieder Hobbys nachzugehen, Freundschaften pflegen etc. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Eltern, die überbehüten. Aber manchmal würde ich es trotzdem gerne tun ;-)... weiß aber, dass das nicht gesund ist.

Ich werde noch an meiner Einstellung arbeiten müssen, auch das ich fair bleibe und nicht verletzt bin (ich denke sogar, mein Mann wird das besser hinbekommen als ich). Ich komme selber aus Scheidungsverhältnissen, die alles andere als leicht waren. Das möchte ich auf keinen Fall für meine Kinder.

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Hallo du, schwierig, schwierig.

Ich habe das Wechselmodell seit etwas mehr als 10 Jahren und ja, es ist unglaublich kräftezehrend. Dabei ist der Vater der Kinder hier grundsätzlich ein freundlicher, der niemandem etwas Böses möchte. Wir haben alle Kindergeburtstage gemeinsam gefeiert und als die Kinder kleiner waren, hatten wir gegenseitig die Schlüssel des jeweils anderen.

Trotzdem hat das jüngere Kind gelitten, massive Trennungsängste und Wutausbrüche entwickelt und wir standen kurz vor einem monatelangem Aufenthalt in einer Familientagesklinik. Einige Beratungen waren für die Katz (1. Beraterin fühlte sich dafür nicht zuständig, 2. Beraterin fand, dass Trennung sowieso zu teuer ist, 3. Beraterin sah eine "Aura" beim Kind und machte keine weiteren Termine, 4. Beraterin fand den Vater toll und war der Meinung, das Kind müsse sich halt mehr anpassen und erst im 5. Anlauf gab es einen Berater (Mann), der endlich das Kind in den Fokus nahm.

Besser wurde es erst, als die Kinder Teenager wurden und sich sowieso mehr an der peer group als an den Eltern orientieren.

Das älteste Kind kämpft nun eher mit den pragmatischen Folgen: sie ist in der Abiturstufe und hat jede Menge Klausuren und Schulsachen sowie Sport und Musikschule (beides nur Freizeitanspruch) Die Wechsel rauben Zeit und Kraft und es muss viel mitgeschleppt werden.
Mir fällt außerdem eine totale Unentschlossenheit bei ihr auf. Sie versucht in allen Lebenslagen es möglichst allen gerecht zu machen und schafft es nicht, klare Entscheidungen zu treffen. Selbst bei der Wahl einer Eissorte oder T-Shirt-Farbe fällt das auf. Für mich eine Folge des WM und des ständigen Balance halten müssen.

Es wäre gerade für das zweite Kind besser gewesen im Residenzmodell zu leben, wenigsten in der Kleinkindzeit, da hatte es die deutlich bessere Bindung zu mir. Ich habe später dann, seit Ende der Grundschulzeit, den Kindern auch angeboten beim Papa zu bleiben. Ich wollte sie entlasten. Da aber bei mir noch ein Halbgeschwisterkind kam, wollen sie nicht nur am Wochenende bei mir sein.

Das kleinste Halbgeschwisterkind lebt nur bei mir und hat kaum Kontakt zu seinem Vater. Das war nie so gewollt oder gewünscht, ist aber nun so. Dieses Kind ist aber deutlich entspannter und ausgeglichener als seine Geschwister, die in diesem Alter schon wechseln mussten.

Ich kenne durch Beruf und Umfeld etliche andere WM-Kinder. Und auch da sehe ich viele viele Probleme. Mehr als bei Residenzmodellkinder. Die beiden Kinder aus dem Bekanntenkreis, die selbst ins WM wollten, leben inzwischen nur oder fast nur noch bei einem Elternteil. Einer beim Vater, einer bei der Mutter (verschiedene Familien, die Kinder haben nichts miteinander zu tun.)

Es mag andere Ausgangslagen geben, da passt das WM. Du wirst auch dazu hier Leute finden.

Eins gebe ich noch zu bedenken: die finanzielle Belastung ist enorm, gerade wenn du drei Kinder hast. Im Grunde hätten eure Kinder dann zwei Elternteile, die weder Zeit (wegen Vollzeitjob) noch Geld (wegen Alleinverdiener) haben. Bei drei Kinder kann es euch auch passieren, dass die Kinder unterschiedlich wechseln. Dann ist auch nix mit "eine Woche kindfrei".

Bearbeitet von kkjj
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irgendwann werden deine kinder dir vorwerfen, dass du ihnen soviel aufgebürdet hast und ihnen kein zuhause bieten wolltest.

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"Irgendwann werden deine kinder dir vorwerfen, dass du ihnen soviel aufgebürdet hast und ihnen kein zuhause bieten wolltest.

Wie bitte?

Ich hätte sie gern immer bei mir gehabt, kam aber aus dem Wechselmodell nicht raus. Wir hatten uns ursprünglich darauf geeinigt, ich wäre aber gern nach kurzer Probezeit zu einem Residenzmodell gewechselt, weil ich gesehen habe, dass die Kinder an mir hängen. Der Vater ist grundsätzlich ein freundlicher, aber sie haben ihn nie vermisst. Im Urlaub nicht, auf Kur nicht, in meiner Woche nicht. Aber wenn ich nicht da war gab es Tränen bei den Kindern, gerade K2 wollte nie weg.Der Vater hat aber nicht eingelenkt, er wollte nicht bewusst Macht ausspielen, er hat es aber nicht wahr genommen oder nicht wahr haben wollen und bekam volle Rückendeckung von den Beratern, die der Meinung waren, Kinder müssten halt damit klar kommen. Ich habe letztlich den Kindern angeboten, beim Vater zu bleiben. Nicht weil ich sie los werden wollte, sondern damit sie zur Ruhe kommen. Aber die Kinder wollen bei mir sein. Und gerade die Große hängt an der Idee "Gerechtigkeit zwischen den Eltern" fest. Mehr als loslassen kann ich da nicht.

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wie kommst du darauf, dass dein partner dir die kinder überhaupt geben wird. vermutlich endet es auch mit du wirst unterhaltspflichtig und darfst die kinder alle 2 wochen sehen. also rede mit ihm wie er sich die sache mit trennung und den kindern überhaupt vorstellt.

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Du bist doch hier schon wieder nur am trollen.

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Hallo,

da die Kinder Teenager sind, dürfen sie ja, wenn es soweit kommen sollte, mitreden.

Daher schätze ich meine Kinder so ein, dass sie sich für keinen Elternteil entscheiden wollen - was ich absolut verstehen kann!!

Ein Kind wird im Residenzmodell bei mir bleiben wollen, die anderen werden unentschlossen sein und ich will sie nicht vor die Wahl stellen, da es unfair ihnen gegenüber ist. Kein Kind sollte sich für ein Elternteil "entscheiden" müssen. Emotional haben sie allerdings zu mir mehr Bindung (durch deutlich intensivere Betreuung im Kleinkind/Grundschulalter und wegen Hobbys).

Ich brauche nicht darüber mit meinem Mann reden, da ich persönlich die momentane Lösung am optimalsten für die Kinder finde. Daher werde ich keine Trennung aussprechen. Ich habe mich mit der Situation arrangiert, habe viele Versuche mit "reden" und "zusammenfinden" unternommen. Diese haben leider nicht geklappt. Auch das macht mich traurig, natürlich wäre mir eine funktionierende Ehe auch lieber! Mein Mann sitzt solche Situationen eher aus, redet wenig bis gar nicht. Er kennt meinen Standpunkt. Nun ist es an ihm, etwas zu unternehmen, wenn er das möchte.

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Ich wollte nur mal einwenden, dass das Wechselmodell auch unterschiedlich gelebt werden kann.
Meine Eltern trennten sich, als ich 3 war. Es war eine schmutzige, unschöne Trennung und sie haben danach jahrelang kaum miteinander gesprochen. Sie hatten viel Kontakt über Anwälte usw. Aber bevor ich in die Schule kam haben sie sich zusammengerissen und meine Mutter ist in das Mehrfamilienhaus, in dem mein Vater nach der Trennung immernoch wohnte in eine andere Wohnung gezogen. Ich war montags, donnerstags und jedes zweite Wochenende bei meiner Mutter, dienstags, mittwochs und freitags + die restlichen Wochenenden bei meinem Vater. Ich hatte eine Adresse und konnte bei vergessenen Sachen einfach zwei Treppen hochgehen.
Ich habe sicher auch einige Themen aus meiner Kindheit mitgenommen, aber ich hatte trotzdem mehr Sicherheit als andere Wechselmodellkinder. Meine Eltern haben wie gesagt kaum miteinander gesprochen, sind beide auch neue Partnerschaften eingegangen usw. Aber das Kindeswohl stand hier einfach klar im Fokus. Für mich war es das Normalste der Welt.
Je nachdem wo man lebt ist das sicher schwer umzusetzen, aber ich wollte es einfach mal in den Raum werfen.

Alles Gute für euch!

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Danke für deine Antwort.

Ich habe tatsächlich noch nicht drüber nachgedacht, dass anders zu leben als "eine Woche hier eine Woche da".

Danke für den Denkanstoß

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Ich hab mich getrennt als meine Tochter 3 war und sie wird seit dem auch im Wechselmodell betreut und es klappt tatsächlich gut. Sie fühlt sich an beiden Orten wohl. Da wir immer über den Kindergarten wechseln, wird einfach alles, was aus irgendeinem Grund mal mitwandern muss (ist fast nie der Fall, weil sie eigentlich alles nötige bei beiden hat. In der Schule wird das natürlich dann anders. Mal sehen wie es dann läuft) mit in den Kindergarten gegeben.
Tatsächlich hab ich es schnell dann auch genießen können, mal Zeit für mich zu haben und die Zeit mit meiner Tochter umso besser nutzen zu können, wenn ich z.B. intensivere Putzeinheiten in der Wohnung, eigene Arzttermine u.ä. einfach in den Wochen ohne Kind erledigen konnte.
Ich habe auch immernoch eine gute Beziehung zu ihr, daran hat sich nichts negativ verändert.

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Vielen Dank für deinen positiven Bericht. Schön, dass es bei euch so gut läuft.

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Merkst du eigentlich, du nicht an deine Kinder denkst, sondern nur an dich. Bei uns läuft das Wechselmodell super.
Arbeite an die oder so dein Mann zum Wochenendvater und Unterhaltszahler verdammt werden.

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Hallo,

es freut mich sehr, dass bei euch das Wechselmodell super läuft.

Und ich denke pausenlos an meine Kinder - sonst hätte ich mich bereits vor längerem getrennt und hätte auf das Residenzmodell gepocht. Ich habe viel in die Beziehung gesteckt, viel daran gearbeitet und sie sicherlich nicht leichtfertig "gegen die Wand gefahren". Ich will meinen Mann nicht "verdammen" - ich wollte lediglich wissen, wie andere die Zeit erlebt haben, sich daran gewöhnt haben.

Und ich denke trotzdem, dass mir meine Kinder fehlen dürfen und das mich der Gedanke, dass ich sie nicht mehr täglich um mich haben kann, traurig machen darf und ich es gerne anders haben würde.

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Ja. man gewöhnt sich dran, aber heißt nicht, dass man es irgendwann toll findet.

"ständig Zeug beim anderen vergessen, Freunde dann 1 Woche nicht sehen können, kein "Hafen", irgendwie immer rausgerissen etc."

Diese Aussagen verstehe ich nicht. IdR wohnt man recht nah beieinander, also können eure Kinder doch ihre Freund sehen. Gerade, wenn sie schon so groß sind wie deine. Großartig Zeug kann man doch auch nicht vergessen, wenn man nicht viel mit sich rum schleppt. Wenn was vergessen wird, dann eher im Wechsel in den Ferien oder so und zu 90% beim Vater. Dann muss der eben nochmal fahren.

Da deine Kinder schon so groß sind, wird diese Entscheidung wohl eh nicht allein bei euch liegen. Bei uns wars Kind noch sehr klein. Der kennt Mama und Papa zusammen gar nicht mehr, deswegen kommt er auch gut klar.