Welchen Nachnamen bekommt das Kind

Hallo, ich mache mir schon seit Anfang der Schwangerschaft Gedanken.. Ich finde meinen Nachnamen nicht schön, sehr! weiblich (es ist auch ein ausländischer Nachname) und habe es von meinem „Vater“ der kein richtiger Teil meines Lebens ist/war (womit ich leider auch nichts positives verbinden kann).
Dagegen ist der Name des KV viel passender, unproblematischer (vor allem hier) und Geschlechtsneutral.
Es gibt zwei Probleme..
1.) Es besteht momentan kein Kontakt zwischen mir und dem KV. Er hat mich verlassen und danach terrorisiert. Er hat aber auch gemeint, dass es doch sein Kind ist und ich es ihm nicht weg nehmen kann (was ich nie vor hatte!!) Nun ist er nicht da. Kontaktmöglichkeiten stehen alle offen, nur es kommt nichts. (Das Kind kommt in den nächsten Wochen)
2.) Ich weiß, dass es kein „uns“ geben wird und sollte er tatsächlich für das Kind da sein und ich (oder wir?) die Entscheidung treffen, seinen Nachnamen zu geben, fühlt es sich wieder so komisch an. Der Gedanke, dass das Kind einen anderen Nachnamen bekommt als ich, von jemandem, mit dem man nicht mal zusammen wohnt fühlt sich total falsch an (oder es ist vielleicht nur mein Stolz??)
Ich würde es hauptsächlich aus dem Grund machen, dass sein Nachname dem Kind Vorteile bringen würde, denn durch meinen Nachnamen besteht das Risiko, dass es gemobbt wird…
Irgendwie fühlt sich das auch falsch an, aus solchen Gründen darüber nachzudenken.
Ich weiß es einfach nicht..

Was würdet ihr machen?

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Oh, das ist ja verzwickt.

Ich habe nicht sofort eine Lösung parat. Aber ich verstehe dich.

Ein Paar in meinem Freundeskreis hatte ähnliche Gedanken. Sie und er trugen den Familiennamen des jeweiligen Stiefvaters und keiner von beiden wollte den Namen weitergeben.

Das du beim Namen des KV deines Kindes skeptisch bist, verstehe ich. Da fehlt ja im Moment völlig die Möglichkeit zur Identifikation. Mein Kind hatte zunächst meinen Familiennamen. Nachdem der Vater dann endlich die Vaterschaft anerkannt hatte und das Sorgerecht bekam (da war das Kind schon 18 Monate) wollte er unbedingt seinen Familiennamen durchsetzen. Rechtlich ist das möglich. Ich habe dann zugestimmt, in der dämlichen Hoffnung, wir könnten noch Familie werden. Würden wir aber nicht und ich bereue es bis heute. Immer muss ich auf Formularen, beim Kinderarzt, in der Kita erklären, dass wir unterschiedlich heißen.

Hast du einen slawischen Namen in weiblicher Form? Lässt sich da ggf. die männliche Form weitergeben? Slawische Namen fänd ich übrigens völlig unproblematisch und denke nicht, dass das Probleme macht.

Vielleicht kannst du eine Münze werfen. Kopf für deinen Namen, Zahl für den des KV. Wirf die Münze, schau,was sie zeigt und horch in dich hinein,wie deine spontane Reaktion ist. Sagst du eher"Oh Mist" oder doch "Ach gut so".

Alles Gute dir!

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Hallo,

Ich kann Dich sehr gut verstehen, meine Tochter hat auch den Namen Ihres Papas. Ähnliche Gründe wie bei Dir, bei Ihrer Geburt waren wir allerdings noch zusammen.

Im Alltag gibt es übrigens keine Probleme, ich wurde noch nie gefragt warum mein Kind einen anderen Namen trägt, weder bei Schule, Ärzten oder Ämtern. Das ist doch heute überhaupt nicht mehr ungewöhnlich.

Ich würde an Deiner Stelle den KV bei der Vaterschaftsanerkennung Fragen ob es für ihn ok wäre. Wenn er nicht zustimmt kannst du allerdings leider nichts machen.

Alles Gute für die Geburt
Sunny

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Da Du nicht an der Weitergabe Deines Namens hängst und Du es so beurteilst, dass Dein Name sogar ein Nachteil fürs Kind sein könnte, würde ich an Deiner Stelle versuchen, den des KV zu vergeben, bzw. eine entsprechende Unterschrift von ihm zu bekommen.


Meine eine Nichte trägt den Nachnamen ihres Vaters, ihre Mutter heißt anders, und da gibt es keine Probleme.

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Puh, ich habe keine Ahnung wie dein Nachname lautet - aber selbst bei einem stinknormalen Namen schaffen es Kinder, komische Wörter draus zu machen. Meine Tochter meinte letztens, wenn sie wirklich Lehramt studiert muss sie vorher heiraten. Ich kann das 0 verstehen, ich fand den Namen bei Eheschließung eine super Alternative zu meinem. Weich - aber nicht zu weich. Gut auszusprechen und eher klassisch aber nicht so häufig. Tja.... was soll ich sagen. Alle 3 Kinder sind der Meinung der Name ist blöd.

Grundsätzlich findet man immer etwas zum mobben. Wenn er im Alltag als Erwachsener zu Nachteilen führt, ist es blöd. Aber dann kann evtl auch der Name bei neuer Eheschließung abgelegt werden. Vielleicht heiratest du ja auch nochmal und dann kann er das Kind adoptieren.

Alles schwer, ich weiß nicht, ob ich es gut fände wenn bei einem so schlechten Verhältnis mein Kind anders heißt. Und du hast ja noch deinen Namen - selbst da könnte kein Kind gemobbt werden wenn die anderen Kinder diesen kennen. Wenn das Kind den Namen des Ex trägt und es wird evt keinerlei Kontant bestehen - finde ich jedenfalls - ist dein Kind dadurch auch öfter erinnert.

Meine Erfahrung mit 3 Kindern - ob sie "Mobbingpotenzial" haben, hängt stark vom Kind ab. Ein Beispiel: Wenn Kind 1 mit den Klamotten von Kind 3 in die Schule gegangen wäre, hätten sich viele drüber lustig gemacht. Kind 3 verkauft das so selbstbewusst, dass es cool ist.....

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Schwierige Situation.
Da du aber selber sagst, das es sich irgendwie falsch anfühlt, seinen Namen zu nehmen, würd ich das nicht machen.
Angst vor Mobbing sollte besser nicht der Grund sein. Vielleicht könnte es den Namen ja als cool und nicht schrecklich ansehen und so auch damit umgehen, dann verlieren Mobber auch die Lust am mobben. Oder gute Konter Sprüche überlegen. Da gibt es bestimmt Möglichkeit mit umzugehen.

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Mir war es sehr wichtig, dass mein Kind meinen Namen bekommt und ich bin auch der Meinung, dass du deinen weiter geben solltest, falls der Vater keine Rolle im Leben des Kindes spielt. Das ist doch auch ein Grund warum du nicht an deinem hängst.
Jetzt willst du, dass dein Kind einen Namen bekommt von jemandem, den er vielleicht gar nicht kennenlernt?

Besteht denn wirklich Mobbinggefahr oder höchstens Stänkerpotenzial, was wieder vergeht? Ich muss dabei an diesen einen Bachelor "Nico Schwanz" denken. Den Nachnamen hätte ich meinem KInd sicher nicht weiter gegeben, aber wenn es sich nur blöd reimt, dann passiert das ja, wenn nur phasenweise.

Ist mir auch passiert: mit einem völlig unlogischem Zusammenhang wurde was aus meinem Namen kreiert.

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Ich fürchte, man kann jeden Namen kreativ bearbeiten.

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Eben...

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Wenn die Vaterschaft erst nach der Geburt anerkannt wird, bekommt das Kind erst deinen Namen und man kann ohne Problem innerhalb von 3 Monaten den Nachnamen in den des KV tauschen.
Ich würde diese Entscheidung vertagen, erstmal das Kind bekommen und abwarten wie es sich mit deinem Nachnamen anfühlt. Auch wie sich das Verhältnis zum KV dann entwickelt…
Wenn ihr keine Wirkliche Bindung zu ihm haben solltet, wieso sollte das Kind dann so heißen?
Zumal es so ist, dass es ab 2025 ein neues Namensrecht geben wird. Auch wenn nicht ganz klar ist, wie das dann aussieht. Aber evtl ergibt sich da nachträglich noch eine gute Lösung für dich.
Kannst nicht du vor der Geburt deinen eigenen Nachnamen ändern (einen, der euch keine Nachteile bringt) und den euch beiden geben?
Das wäre ja auch ein ganz schöner Neuanfang für euch beide :)
Ich würde da mal beim Jugendamt anfragen! Die beraten einen oder geben die Anfrage ans Amt weiter, welches dafür zuständig ist.
Alles Liebe für euch :-)

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Wow danke für den letzten Tipp!! Das ist tatsächlich gar nicht mal so eine schlechte Idee!! Das werde ich versuchen:)

(Und danke natürlich auch an allen Anderen, die beantwortet haben)

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Hey liebe TE!

Ich würde es folgendermaßen machen: Du gibst dem Kind deinen Namen, sonst wächst das nächste Kind heran, das mit dem KV keine weitere Verbindung hat als den Nachnamen und einen Vater, der die Mutter terrorisiert.

Dann stellst du einen Antrag auf Namensänderung bzw du stellst den Antrag noch diese Woche. Ich nehme an, es ist ein russischer Name oder vergleichbar, oder?
Du könntest stattdessen den Nachnamen deiner Mutter annehmen.

Ich kenne eine Person, die hat den Antrag gestellt, um ein "ä" aus dem Nachnamen zu entfernen. Aus "März" wurde "Maerz".
Wenn dein Nachnahme russisch klingt, könntest du mit der aktuellen weltpolitischen Situation argumentieren und eben mit der weiblichen Form für deinen Sohn. Vielleicht ist die Aussprache auch schwierig.

Hier findest du Infos.
https://vv.potsdam.de/vv/produkte/173010100000011562.php

Liebe Grüße
Schoko

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Schwierige Situation, aber ich schliesse mich den anderen an. Aus jedem Namen kann man irgendwas komisches daraus formen. 🙄

Meine Eltern waren nie verheiraten und meine Geschwister und ich tragen den Nachnamen unserer Mutter. Das war von Anfang an klar.