Hilfe gesucht

Hallo ihr Lieben,
ich bin es mal wieder.....
Dieses Mal weiß ich wirklich nicht mehr weiter und freue mich über Tipps von Euch oder auch noch andere Denkanstöße.
Kurz vorab : getrennt und geschieden seit 8,5 Jahren! Zwei Kinder, fast 10 Jahre alt. Diese leben bei mir, Kindsvater ist 45 Kilometer weggezogen, typisches 14-tägiges Umgangswochenende.
Ich bekam gerade eine Nachricht, dass er morgen unsere Tochter abholen kommt und sich mit ihr eine weiterführende Schule anschaut. Diese soll sich in der nächsten Großstadt befinden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in ca 1 Stunde zu erreichen.
Als ich nachfragte, welche Schule es denn genau wäre und warum in der Stadt (wir hätten auch welche vor Ort) bekam ich einen riesen Text voller Vorwürfen, dass ich mich ja nicht dafür interessieren würde, nichts machen/planen/vorbereiten und eh nur alles schlecht reden würde, weshalb er mir auch nicht verrät, welche Schule sie morgen besuchen wollen.

Was soll das jetzt? Wir haben noch nicht zusammen darüber gesprochen, da wir solche Themen in der Erziehungsberatungsstelle besprechen, normale Kommunikation ist leider nicht möglich. Ich weiß aber nicht, weshalb er da gleich ausfällig wird und ein Geheimnis draus macht.
Mitkommen kann ich leider nicht, dafür ist der Termin zu kurzfristig, ich bekomme keine Betreuung für meine Kleinste.
Frage ich bei der Tochter nach, bekomme ich zur Antwort, dass dann die Verbindung mit dem Zug besser zu Papa wäre und er nicht immer fahren müsste.
Auf solch einer Grundlage sucht man doch nicht die weiterführende Schule seiner Kinder aus.
Was ist, wenn wir uns uneinig sind? Müssen wir das dann das Gericht entscheiden lassen? Mir graut es!
Bekomme ich irgendwo noch Hilfe, wie ich mit solch einem Verhalten umgehen soll?

Bearbeitet von mietz81
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Hallo.

Hab ich das richtig verstanden, dass er sie jeden Tag eine Stunde one way mit den Öffentlichen fahren lassen will, damit e nicht alle zwei Wochen so lange (mit dem Auto?) fahren muss, um sie zum Umgang abzuholen?

Falls er das so beabsichtigt, würde ich mir seine schriftliche Nachricht an dich, auch im Kontrxt, sehr gut und für ihn unlöschbar abspeichern.

Ist eine (gute)/passende weiterführende Schule in der Nähe eures Wohnortes?

Das wäre ja unfassbar egoistisch, wenn er so argumentiert, dass das Kind die nächsten fünf bis acht Jahre fünf Mal pro Woche wie viel mehr Zeit genau als der normale Weg aufwenden soll, damit er es alle zwei Wochen mal ein bisschen bequemer hat.

Ist sicher ein sehr vielversprechender argumentativer Ansatz für die Wahl der passenden weiterführenden Schule. Ironie off.

Die Bockigkeit, dir die Schuld nicht zu verraten, ist der nächste Schnitzer, der ihm Minuspunkte bringt. Hat er dir das netterweise auch schriftlich gegeben?

Kannst du rausfinden, wie lange der Termin schon stand, bevor er ihn dir mitgeteilt hat? Ich vermute mal fast, dass er nicht so ad hoc verabredet wurde, wie er dich momentan vielleicht glauben lässt.

Welchen Mehrwert hat/bietet genau diese Schule eurem Kind, der die lange, bzw. längere Fahrzeit rechtfertigt?

LG

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Hallo solina,
ja genau, das hast du richtig verstanden.
One way eine Stunde Fahrtzeit, mit umsteigen.
Die Begründung mit dem Einsparen seiner Fahrtzeit habe ich leider nicht schriftlich, das hat er nur vor den Kindern gesagt.
Allerdings die Weigerung, mir den Namen oder die Adresse der Schule zu nennen, die habe ich schriftlich.
Eine passende, adäquate Schule wäre vor Ort. Diese wäre sogar mit dem Fahrrad zu erreichen, in ungefähr 10 bis 15 Minuten. Ein Bus würde auch fahren.
Ich finde es auch sehr egoistisch und nicht an das Kind gedacht, wenn er echt verlangt, dass sie morgens und abends alleine quer durch die Stadt fahren soll und ihr dadurch sehr viel Freizeit entgehen würde. Außerdem ist es so gut wie sicher, dass sie dort niemanden kennt, noch nicht mal vom Sehen.
Was an dieser Schule besser oder anders sein sollte, hat er mir nicht erklärt und erschließt sich mir auch nicht.
Aber mir graut es schon vor diesem nächsten Konflikt, der in meinen Augen schon wieder sinnlos und überflüssig ist.
Liebe Grüße und einen schönen Tag!

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Sinnlos und überflüssig klingt das in der Tat. Leider. Es scheint, das Kind ist Mittel zum Zweck, um dir eins auszuwischen.

Lass es laufen, für heute kannst du es eh nicht mehr ändern. Parallel würde ich, wäre ich du, mit der Schule in eurer Nähe planen. Binde ihn in die Planungen ein, lass dir seine Meinung dazu schildern, wie man das halt im Team, bzw. im Interesse des Kindes so macht. Kommuniziere aber möglichst viel bis ausschließlich schriftlich mit ihm.

Sein Verhalten ist absurd und nicht zielführend. Für ihn. Ich glaube, der Auseinandersetzung kannst du gelassen entgegensehen, wenn er keine (besseren) Argumente hat. Das sollte doch dem normalen Menschenverstand nach zu Gunsten eures Kindes entschieden werden.

Aber eine Frage noch, da seine Argumentation so hanebüchen ist: Er plant nicht zufällig auf diese Weise die Grundlage für ein Wechselmodell oder die Verlagerung des töchterlichen Lebensmittelpunktes in seinen Haushalt?

Wäre eine schräge Herangehensweise, aber viel mehr als das, oder dass er einfach mit dir streiten und dich aufreiben will, fällt mir ohne besonderes Argument für genau die Schule leider nicht ein.

Edit: Die Kinder dort könnte sie ja kennenlernen, engere Freundschaften wird die Entfernung bis zu einem gewissen Alter aber erst einmal erschweren.

Dir auch einen schönen Tag.

Bearbeitet von solina77
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Hallo,

Das ist ja echt krass was er da plant. Aber bei uns würde das gar nicht so gehen wie er es vorhat, bei uns hat jede Schule ein Einzugsgebiet, wenn man nicht in diesem wohnt hat man keine Chance einen Platz an der Schule zu bekommen. Ich würde also an Deiner Stelle erstmal abwarten, zum anmelden braucht er sowieso Deine Unterschrift. Die wirst Du verweigern, er wird seine verweigern für die Schule die Du aussuchst und dann trefft ihr Euch vor Gericht. Und da hast Du nunmal die besseren Chancen, wenn er da nämlich seinen Grund nennt warum sein Kind täglich 2 Stunden pendeln muss und dadurch quasi keine Freizeit mehr hat wird der Richter mal herzlich lachen und zum Wohle des Kindes entscheiden.

Alles Gute
Sunny