KV will geteiltes Sorgerecht

Hallo zusammen,
mich beschäftigt ein Thema. Ich bin zurzeit in der 18.Woche schwanger mit Zwillingen. Der Vater ist bekannt und erkennt die Vaterschaft auch an. Nachdem er erfahren hat, dass ich schwanger bin, war er wie ausgewechselt. Er wollte die Kinder nicht, wollte nicht, dass wir Kinder zusammen bekommen, und hat sich erstmal für 3 Monate nicht um mich und die Kinder geschert. Nun hat er wohl die Erleuchtung bekommen und möchte für mich und die Kinder da sein. Die Möglichkeit bekommt er allerdings müssen nun Taten folgen und nicht nur Worte.

Bei einem klärenden Gespräch letzte Woche hat er erwähnt, dass er gerne das geteilte Sorgerecht hätte, um auch ein Mitspracherecht zu haben. Es ist für mich nicht nachvollziehbar und es wird für mich auch erstmal nicht in Frage kommen. Das Umgangsrecht hat er ja so oder so und ich will ihm die Kinder auch nicht vorenthalten oder entziehen. Ich selbst, bin mit Vater und Mutter gemeinsam aufgewachsen und will das auch für meine Kinder.
Er ist bei der Bundeswehr, psychisch instabil (Borderline, Depressionen etc.)
Was will er mit dem geteilten Sorgerecht, wenn er doch die Kinder gar nicht wollte? Ich weiß nicht, ob er sich der ganzen Verantwortung, die damit einher geht auch bewusst ist.
Habt ihr einen Tipp, wie ich mit der Situation umgehen kann ohne dass es im Riesen Stress ausartet?

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>> Es ist für mich nicht nachvollziehbar und es wird für mich auch erstmal nicht in Frage kommen. <<
Im Zweifelsfall wirst nicht Du das entscheiden, weil Dein Ex das gemeinsame Sorgerecht vor Gericht einklagen kann. Dass er die Kinder anfangs nicht wollte, ist kein Indiz dafür, dass er ein mieser Vater ist, wenn die Kinder mal sind. Dass er sich nicht um Dich während der Schwangerschaft kümmert, auch nicht. Und ob seine psychischen Probleme dem gemeinsamen Sorgerecht entgegenstehen, wird auch eher von einem Psychologen beurteilt werden müssen.

Es sind nunmal Eure Kinder, nicht nur Deine.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

Ihr bekommt zusammen Kinder er will die Vaterschaft anerkennen und das von sich aus. Warum sollte er sich damit zufrieden geben ein Papa auf dem Papier und Zahl Papa zu sein.

Und nur mal so rein rechtlich es gibt kein geteiltes Sorgerecht, sondern nur das gemeinsame Sorgerecht. Und er hat ein Recht darauf über Belange eurer gemeinsamen Kinder mit zu bestimmen. Umgangsrecht heißt ja nur, dass er Zeit mit euren Kindern verbringen darf, aber keine Mitspracherecht hat. Ohne das gemeinsame Sorgerecht könntest du alle Entscheidungen alleine treffen z.b. ob eure Kinder geimpft werden oder auf welche Schule sie eines Tages gehen. Wenn eines eurer Kinder im Krankenhaus liegt würde, dann würde er keine Auskunft bekommen oder das Kind ohne deine Zustimmung auf der intensiv zu besuchen.

Am einfachen wäre es alles vor der Geburt zu klären, also Vaterschaftsanerkennung und Sorgerecht. Solltest du ihn das gemeinsame Sorgerecht verweigern, kann er nach der Geburt zum Familiengericht gehen und das gemeinsame Sorgerrecht einklagen und da dürfte er sehr gute Chanceb haben, denn du wirst keine Kindeswohlfährdung oder Desintresse nachweisen können.

LG

PS. Im Freundeskreis hat ein Papa 2 Tage nach der Geburt das gemeinsame Sorgerecht eingeklagt und 4 Wochen nach der Geburt hatte er es inkl. Einer festen Umgangsregelung für die ersten 6 Monate. Nach 6 Monaten wurde dann eine neue Umgangsregelung per Gericht getroffen.

Bearbeitet von Morgaine82
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Da wirst du dich nicht gehen wehren können . Er würde das gemeinsame Sorgerecht bekommen.

Bearbeitet von Puschel74
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"Es ist für mich nicht nachvollziehbar und es wird für mich auch erstmal nicht in Frage kommen."

Das hast du zum Glück nicht zu entscheiden. Es sind auch seine Kinde, ergo hat er doch logischerweise die gleichen Rechte an ihnen wie du?!

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Es gibt kein geteiltes Sorgerecht.

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Inaktiv....

Na da hat wohl jemanden die Feststellung, es seien EURE nicht deine Kinder so gar nicht gefallen.

Natürlich ist das Sorgerecht gemeinsam auszuüben. Da hat TE wohl erst mal die Trennung zwischen Paar- und Elternrolle zu verinnerlichen.

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Den von dir gefürchteten "Riesen-Stress" wirst du so oder so bekommen, wenn deine Schilderung des psychischen Zustands des KV nur halbwegs zutrifft.

Ein Soldat mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und Depressionen ist - wenn es sich um gesicherte Diagnosen handelt - dienstunfähig bzw. dürfte eine Dienstunfähigkeit drohen.
Ich nehme mal an, er ist derzeit Zeitsoldat und wird irgendwann aus der Bundeswehr ausscheiden. Mit diesen psychiatrischen Erkrankungen dürfte seine Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt eingeschränkt sein. Nicht selten sind Borderliner ganz oder teilweise erwerbsunfähig.

Ich würde mir an deiner Stelle Gedanken machen, ob der KV - auch bei gutem Willen seinerseits - denn perspektivisch in der Lage sein dürfte, auch nur den minimalen Unterhalt zu zahlen.

Vielleicht wäre es vor diesem Hintergrund ratsam, das Jugendamt bereits frühzeitig über die spezielle Problematik mit dem KV zu informieren und sich dort beraten zu lassen.

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"Ein Soldat mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und Depressionen "

War auch mein Gedanke- ganz ätzende Kombination.

An Stelle der TE würde ich mich erstmal juristisch beraten lassen und vor der Geburt alles relevante klären- Wohnort und Namen als Beispiele. Gerne auch das Bekenntnis, falls es ein Streitpunkt sein könnte. Das gemeinsame Sorgerecht kann dann vom Familiengericht erteilt werden. Eine BPS kann ja sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Aber angenehm wird es sicher nicht sein.

"war er wie ausgewechselt. Er wollte die Kinder nicht, wollte nicht, dass wir Kinder zusammen bekommen, und hat sich erstmal für 3 Monate nicht um mich und die Kinder geschert"
das ist vermutlich ein Symptom seiner Erkrankung.
Ich hatte früher auch eine Freundin mit bps- und es war trotz der Distanz ein unfassbar anstrengendes Hin und Her. Mal war ich "die beste" und wurde vermisst. Das konnte ad hoc umschlagen und ich war "eine blöde Kuh und Schlampe". Es war echt wie Topfschlagen auf dem Mienenfeld. Wenn ich daran denke, mit so jemandem das Sorgerecht zu teilen- na dann gute Nacht, Marie. Dieser Person würde ich meine Kinder nicht zum Sitten geben.

Die Mutter eines Kindes meiner Klasse hatte eine diagnostizierte BPS und galt als "erziehungsunfähig". Das Kind wurde dann in Obhut genommen und kam in eine Pflegefamilie.

Bearbeitet von schokofrosch
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Sollte er wirklich eine BPS haben wirst Du wahrscheinlich noch genug Probleme bekommen. Ob da dann wirklich ein echtes Interesse für seine Kinder dahinter steckt ist eher fraglich. Wahrscheinlich will er Macht über Dich ausüben und das kann er am besten, wenn er das Sorgerecht hat. Er kann dann nämlich alles mögliche verbieten, zum Beispiel dass Du mit Deinen Kindern zu einem Babyschwimmkurs gehst. Sowas habe ich mal live miterleben dürfen, dass der Vater dann dort stand und die Physiotherapeutin musste dann die Polizei rufen, weil er damit nicht einverstanden war und er den Aktivitäten nicht vorher zugestimmt hatte. Wie es dem Kind damit ging war egal. Hauptsache Rache an der Mutter. Er kann auch verhindern, dass ihr wegzieht, da muss er nämlich auch zustimmen, ganz zu schweigen von Arztbesuchen, Schule, etc. Ich hoffe nur, dass Du das mit der BPS irgendwie beweisen kannst und das Gericht ihm kein Sorgerecht erteilst. Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen “Finger weg von Leuten mit BPS”. Ich habe sowas genug im Freundeskreis/Bekanntenkreis und in der eigenen Familie erlebt…die sind ganz arm dran, keine Frage, aber die können und machen Dir das Leben richtig zur Hölle, wenn Du nicht nach deren Pfeife tanzt. Schütze Dich selbst und Deine Kinder!

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Unmöglich, sowas zu schreiben! Es sind nicht Ihre! Kinder.
Solange er keine Gefahr für die Kinder darstellt wird er das gemeinsame Sorgerecht bekommen.

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Das kann auch nur jemand schreiben, der keine Erfahrung mit Persönlichkeitsstörungen hat. Außerdem wollte er die Kinder nicht mal. Woher der plötzliche Sinneswandel?

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