Was ist besser fürs Kind

Hallo,

bei meinem Mann und mir ist es mehr als schwierig die letzte Zeit. Jetzt ist ein Punkt angelangt, wo ich wirklich nicht weiß, ob ich so weitermachen kann.
Unser Sohn ist 11 Monate.
Unterstützung von ihm war nie viel da. Mit dem Kleinen beschäftigt er sich erst seit Krabbelalter. Aber er liebt es, mit seinem Papa zu spielen und ich denke, irgendwo liebt er ihn auch. Auch wenn er sich nur die Rosinen herausgepickt.
Mein Problem ist Folgendes: Im Falle einer Trennung würde mein Mann über kurz oder lang zurück in seine alte Heimat ziehen. Ca. 160km entfernt. Staubedingt ist es eine sehr ungünstige Strecke und 3h Fahrzeit sind keine Seltenheit.
Das möchte ich meinem Kind eigentlich nicht zumuten, zumal er (noch?) Autofahren nur schlecht toleriert. Vielleicht mal, wenn er 6 oder 7 Jahre alt ist. Aber kann ich so lange in der Beziehung durchhalten? Ich kenne viele Trennungskinder und die meisten haben einige Probleme. Am schwersten soll ja eine Trennung im Kleinkindalter sein. Klar ist es auch nicht gut, immer streitende Eltern zu haben. Aber wir schaffen es schon Konflikte vor ihm weitgehend zu vermeiden.

Nur als grober Hintergrund: Mein Mann hat mich sehr verletzt. Einiges, woran ich geglaubt hatte, entpuppte sich als Lügen. Ich weiß nicht, ob ich je wieder vertrauen kann.
Oberste Priorität hat aber unser Kind.

Dann wäre noch das Problem, dass im Falle einer Trennung es aus diversen Gründen dauern würde, bis jeder eigenen Wohnraum hat. Wie soll man dann aber so lange noch unter einem Dach zusammen wohnen?.

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Natürlich ist beides schlecht fürs Kind: "durchhalten" in einer schlechten Beziehung, genauso wie, den Vater vielleicht kaum mehr zu sehen.

Leider wird das oft als Entweder-Oder gesehen. Ist es aber nicht.

Es gibt eine Alternative, und die wäre meines Erachtens das beste: gemeinsam an der Beziehung ARBEITEN. Die Beziehung verbessern. Wenn nötig, mit professioneller Unterstützung (Paartherapie).

Davon können die Kinder nur profitieren. Entweder die Beziehung der Eltern kann gerettet werden und ist (wieder) eine gute Beziehung. Oder die beiden trennen sich zwar, haben aber zumindest bessere Kommunikations- und Konfliktbewältigungsstrategien erlernt und gehen auf Elternebene vernünftig und wie erwachsene Menschen miteinander um.

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Das wäre mein Traum. Also daran arbeiten. Mein Mann will zwar aktuell mit mir weitermachen, aber eine Paartherapie lehnt er ab. Ich denke, wir schaffen es jedoch nicht anders...

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Wie wäre es mit einer "Paartherapie in Buchform"?
Ist vielleicht mehr was für deinen Mann - gibt versch. Bücher die eine art Leitfaden/Anleitung geben wie man Gespräche mit dem Partner Zuhause aufbauen kann.

Wenn er dran arbeiten/Weitermachen will, könnte er ja mal googeln, eins was ihm gefällt bestellen und schauen ob es etwas für euch ist.

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Wenn dein Mann wegziehen will und sein Kind verlässt, dann ist das erst mal seine Schuld und nicht deine.
Hat er das denn klar kommuniziert?

Ich verstehe dass du das schrecklich findest aber wenn du es nicht mehr aushältst, dann wage den Schritt.
Eine dauerhaft traurige und gestresste Mama bringt dem Zwerg auch nichts…

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Ja, er hat das klar kommuniziert. Aber nicht sofort, wenn Krümel 3 ist oder so.
Ich kenne Fälle, da werden 3jährige so weit gekutscht. Und natürlich soll Umgang ja auch stattfinden. Aber ob es so besser ist?

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Ich halte nichts davon eine Beziehung nur wegen eines Kindes aufrecht zu erhalten. Was soll dein Kind davon lernen? Bestenfalls „nur“ ein völlig falsches Bild davon, wie eine gute Beziehung funktioniert. Du tust ihm damit nichts Gutes. Besser getrennte Eltern, die aber als Eltern gut miteinander funktionieren. Meine Meinung. Aber ja, wenn es noch eine Chance für die Beziehung gibt, ist ein Kind ganz sicher ein guter Grund um daran zu arbeiten. Für sowas gibt es Paartherapeuten :-)

Als wir uns getrennt haben, waren meine Töchter knapp 5 und gut 1,5 Jahre alt. Die Kleine hat es deutlich besser weggesteckt, für sie war es innerhalb kurzer Zeit einfach normal.

Was das mit dem Autofahren angeht, würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Das wird besser und für den Anfang (falls der Vater wirklich so schnell wegzieht) gibt es auch andere Lösungen. Zug, er kommt euch besuchen,… da findet sich was. Schöner wäre es natürlich, der Vater würde in der Nähe bleiben.

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Bei uns war die Trennung als Sohnemann 1,5 war und im Nachgang wäre noch früher noch besser gewesen.

Die Kinder wachsen dann mit Situation X auf und wenn die Eltern dann noch vernünftig miteinander können, verkraften sie eine Trennung sehr gut.

Ich will damit auf keinen Fall Werbung für eine Trennung machen, aber fürs Kind musst du nicht dran festhalten.

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Wir haben uns ebenfalls getrennt , der Zwerg war da 14 Monate alt. Für den kleinen das beste was wir hätten tun können.
Für ihn ist es normal das Mama und Papa nicht zusammen wohnen und wir kommen jetzt sehr gut miteinander aus. Mittlerweile ist der kleine 4.

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Für das Kind zusammenleben bringt niemanden etwas. Viele meinen das Kind bekommt nichts mit. Doch das ist nicht so. Es gibt nichts Zwischenmenschliche und was ihr innerlich fühlt spürt euer Kind. Klar, mit 11 Monaten kann es das Kind nicht zuordnen, auch nicht mit 3 Jahren, aber glaub mir euer Kind merkt es.
Ich bin so ein Kind.
Deshalb kann ich davon nur abraten.
Dann lieber getrennt und gute Eltern.

Wenn dein Mann in drei Jahren tatsächlich weg zieht, dann ist das so. Kann man finden wie man will, aber das ist kein Grund sich nicht zu trennen.

Aber drei Jahre sind lang, wer weiß ob er dann so weit weg von seinem Kind sein will?

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Ich sehe das ja eigentlich auch so.
Es gibt da halt nochbsobein Hoffnungsfunke in mir. Aber ich würde mir nie verzeihen, wenn ich es jetzt nochmalnprobiere und es dann zur Trennung kommt, wenn das Kind 2, 3 oder so ist. Denn in dem Alter soll es ja am schlimmsten sein.
Dass er wegziehen wird, sehe ich in Falle einer Trennung leider als 100% wahrscheinlich an

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Hallo!

Hier ist an ein paar Stellen zu lesen, dass du Bedenken wegen dem Alter zum Trennungszeitpunkt hast. Meine beste Freundin war 3, als ihre Eltern sich getrennt haben. Sie kann sich daran nicht erinnern. Für sie ist es so, als wären ihre Eltern nie zusammen gewesen. Bei ihrer Schwester ist es anders. Sie war 5 Jahre alt.

Also vielleicht magst du dir einen Zeitraum setzen bis wann du in eurer Beziehung welche Wünsche erfüllt haben möchtest. Rede mit deinem Partner darüber. Wenn er nicht bereit ist etwas zu ändern, brauchst du nicht warten. Aber du solltest auch offen dafür sein, was er sich vielleicht wünscht. Vielleicht kannst du danach auch zuerst fragen, bevor du deine Belange vorbringst. Wenn ihr in einem wichtigen Thema völlig verschieden sein solltet, wird es jedoch nicht funktionieren. Das wird immer wieder Thema.

Alles Gute!

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Also ich habe mich getrennt, da waren meine 1 und 2 Jahre alt . Kontakt zum Papa besteht wenig. Für mich war das damals die Hölle und die Vorstellung, dass meine Kinder bewusst verstanden hätten, finde ich furchtbar . Ich würde sagen, dass wenn eine Trennung unbedingt sein muss, dann so früh wie möglich. Dann ist es für sie völlig normal, dass Papa weiter weg wohnt . Genau deswegen würde ich ihn vor die Wahl stellen. Paartherapie und ich richtig harte Arbeit jetzt sofort oder Trennung.

Die Trennung ist fürs Kind sicher nicht optimal aber je nach Beziehung oft auch das kleinere Übel. Ständig Streit und eine angespannte Situation sind für Kinder furchtbar und du lebst ihnen etwas völlig falsches vor.

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Danke, ja also erst einmal würde er hier wohnen keiben und sein Kind jeden Tag sehen, was ja schön ist. Dann aber würde er umziehennund dann wäre er 3 oder 4. Dann wäre es ja wieder wahnsinnig schwer, das zu erklären. Daher weiß ich einfach nicht, was besser ist. Und auch Fahrtrn so weit in den Alter sind ja nicht so schön. Wie gesagt, 3h Autifahrt sind dorthin eher Regel als Seltenheit

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Danke, ja also erst einmal würde er hier wohnen keiben und sein Kind jeden Tag sehen, was ja schön ist. Dann aber würde er umziehennund dann wäre er 3 oder 4. Dann wäre es ja wieder wahnsinnig schwer, das zu erklären. Daher weiß ich einfach nicht, was besser ist. Und auch Fahrtrn so weit in den Alter sind ja nicht so schön. Wie gesagt, 3h Autifahrt sind dorthin eher Regel als Seltenheit

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Mich beschleicht das Gefühl das dein Mann sich schon gedanklich getrennt hat. Er sagt im Falle einer Trennung zieht er eh um. Paartherapie will er nicht.
Er scheint nur zu warten das du Schluss machst, damit er nicht der buhmann ist.

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Das kann leider gut sein. Momentan ist es so, dass ich nicht weiß, was ich glauben soll. Und gerade, als ich dachte, ich versuche es noch, kam noch so ein Vertrauensbruch. Jetzt stehe ich wieder hier und weiß es nicht.
Seit gestern ist er zwar der Paartherapie etwas offener eingestellt, aber dennoch....

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Wahrscheinlich musst du ihm eine klare Ansage machen bis wann er mit der Paarberatung einverstanden sein sollte, aber nur, wenn du glaubst, du könntest ihm wieder Vertrauen. Bei Vertrauensbruch schafft man es manchmal nicht drüber weg zu kommen, dann braucht ihr es dem Kind zuliebe nicht zu versuchen.

Kind jeden Tag sehen, würde ich nicht mitmachen. Der Bruch später wäre zu stark. Das ist genauso wie eine Trennung, wenn das Kind älter ist. Davon hat es nichts Positives. Wenn es ein paar feste Tage auch über Nacht sind, ist das besser, als täglich ein bisschen.

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