Hilfe bei Trennung

Hallo zusammen,
ich befinde mich in einer aussichtslosen Situation und benötige dringend Hilfe. Die Geschichte ist sehr lang und verzwickt, aber vielleicht könnt ihr mir helfen:
Ich bin mit meinem Partner seit ca. sieben Jahren zusammen, wir sind zum Glück nicht verheiratet. Wir haben zwei Kinder (4 und 0 Jahre), deren Erziehung ich alleine übernehme.
Seit Jahren kriselt es in unserer Beziehung, und mein Partner hat immer wieder versprochen, sich zu ändern, es jedoch nie durchgehalten. Vor knapp zwei Monaten, nach der Geburt unseres zweiten Kindes, habe ich mich dazu entschlossen, mich zu trennen. Ich habe dies mehrfach zur Sprache gebracht, aber mein Partner nimmt dies absolut nicht ernst.
Inzwischen habe ich auch meine Familie mit einbezogen und wir versuchen gemeinsam, ihn davon zu überzeugen, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Wir stehen beide im Mietvertrag, so dass ich ihn leider nicht einfach rauswerfen oder die Polizei rufen kann.
Seitdem sich die Lage so zugespitzt hat, wird es immer schlimmer. Er kümmert sich gar mehr um die gemeinsamen Kinder, es kommt täglich zu Streit und Geschrei und jetzt bin ich finanziell auch völlig mittellos. Er versucht, mich mit den verschiedensten Dingen zu erpressen und ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich habe mit dem Sozialraumteam, d.h. dem für meine Adresse zuständigen Ansprechpartner gesprochen. Er teilte mir mit, dass das Schreien, Streiten, Beleidigen und Fluchen meines Partners vor den Kindern, sowie das Aufwecken der Kinder in der Nacht etc. bereits als Kindeswohlgefährdung gelten. Er hat mir gesagt, ich könne beim Amtsgericht der Stadt schnell und unbürokratisch einen „Antrag auf Wohnungszuweisung“ stellen, und mein Partner müsste daraufhin etwa 14 Tage später die gemeinsame Wohnung verlassen. Er sagte, polizeilich kann ich ein direktes Verlassen der Wohnung nur durchsetzen, wenn es zu körperlicher Gewalt kommt, was nicht der Fall ist.
Bei diesem Antrag auf Wohnungszuweisung beim Gericht würden keine Kosten für mich entstehen. Unsere Wohnung sei das soziale Umfeld der Kinder. Der Kindergarten ist nebenan und unser ältester Sohn lebt auch schon seit seiner Geburt hier.
Als ich daraufhin mit dem Gericht gesprochen habe, sagte man mir, dass solch ein Antrag nur gestellt werden könne, wenn körperliche Gewalt vorliegt und zudem kostspielig sei. Da es sich in meinem Fall aber um extreme verbale Gewalt handelt, ist dies wohl doch keine Option. Man riet mir, einen Anwalt hinzu zu ziehen um die Wohnsituation und die Sorgerecht Frage zu klären. Hierzu habe ich aber leider nicht die finanziellen Mittel. So wie ich es verstehe, kann ich eine Verfahrenskostenbeihilfe beantragen. Dieses Geld muss ich jedoch irgendwann zurückzahlen und ich möchte mich langfristig nicht weiter verschulden.
Letztenendes möchte ich einfach durchsetzen, dass er die gemeinsame Wohnung verlässt. Ich bin mit einem geteilten Sorgerecht einverstanden, wir können alle Möbel und Besitztümer fair oder auch zu seinen Gunsten aufteilen, aber mein Partner ist dazu nicht bereit. Es schwankt täglich zwischen Erpressungen, dass er mir die Kinder wegnimmt bishin zu Selbstmord Drohungen. Wenn ich unterwegs bin, lauert er mir auf der Straße auf, verfolgt mich und sobald wir zu Hause sind, schreit er mich vor den Kindern an und bringt diese zum Weinen. Wir bekommen in keiner Nacht ausreichend Schlaf, weil es immer wieder eskaliert. Da ich zur Zeit in Elternzeit bin, habe ich keinerlei Einkommen. Ich erhalte Kindergeld, aber das Elterngeld wurde leider auch nach drei Monaten immer noch nicht ausgezahlt. Bisher haben wir es seit der Geburt vor 3 Monaten so gehandhabt, dass mein Partner mir etwas von seinem Gehalt für Einkäufe, Miete etc. zuteilt. Dieses Geld hat er mir nun auch gestrichen. Somit kann ich weder die Miete noch Lebensmittel für die Kinder etc. bezahlen. Unterhalt kann ich erst beantragen wenn er ausgezogen ist, jedoch hat er bereits damit gedroht, dann seinen Job zu kündigen beziehungsweise sich kündigen zu lassen, so dass ich höchstens den Mindestsatz vom Amt erhalte, was auch wieder ein extrem bürokratische Akt zu werden scheint.
Jeder Tag erscheint mir aussichtsloser und auch den Kindern merkt man den monatelangen Stress wirklich an.
Außerdem konsumiert mein Partner Marihuana. Dies geht schon einige Jahre so, jedoch nie in der gemeinsamen Wohnung. Ich weiß davon und habe auch mitbekommen, dass es in letzter Zeit stark zugenommen hat. Ich traue mich jedoch nicht, deswegen die Polizei zu rufen. Ich habe Angst, dass das Jugendamt mir am Ende die Kinder wegnimmt, weil ich davon wusste und nichts unternommen habe. Außerdem findet er diverse Geschichten, die er der Polizei in solch einem Fall mitteilen möchte, damit ich die Kinder verliere.
Ich würde so gerne wieder ein friedliches Leben mit meinen Kindern führen. Mit Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt und gegebenenfalls Wohngeld, wäre ich unabhängig und könnte positiv in die Zukunft blicken.
Der Mietvertrag könnte auf mich umgeschrieben werden, zur Not habe ich sogar einige liquide Bürgen, die für meinen Vermieter in Ordnung wären.
Leider sind wir davon noch sehr weit entfernt, weil einfach keine vernünftige Kommunikation mit meinem Partner möglich sind. Er weigert sich schlichtweg, irgendeinem Weg zuzustimmen und ohne seine Zustimmung kann ich nichts in die Wege leiten.
Ich habe ihm bereits Wohnungsangebote herausgesucht, welche ab sofort zur Verfügung stünden. Des Weiteren habe ich angeboten, ihm eine Übergangswohnsituation in der Nähe zu beschaffen. Alles hat er abgelehnt. Er ist der festen Überzeugung, wenn er mich lange genug psychisch quält würde ich ihm erlauben zu bleiben.
Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, was ich tun kann?
Liebe Grüße
anonym

1

Hey du!

Mein Tipp:
Kinder einpacken und ab ins Frauenhaus!
Dort zur Ruhe kommen und mit den Kolleginnen alle Hilfen organisieren, die nötig sind, dass euch die Wohnung zugewiesen wird.

Du hast schon so viel richtig gemacht! Lass dich vom Frauenhaus unterstützten.

Alles Gute dir und deinen Kindern!

2

Hast du die Möglichkeit bei Familie oder Freunden erst einmal unterzukommen?
Und dann in Ruhe überlegen, wie du gerichtlich/anwaltlich ihn aus der Wohnung bekommst?
Ich denke in dem Fall ist es wichtiger erst mal von ihm weg zu kommen, als bei dem Streit um die Wohnung zu "gewinnen"

3

Ich würde dir ebenfalls raten, ins Frauenhaus zu gehen.
Bei Freunden oder Familie "unterkommen" könnte dir im blödesten Falle auch so ausgelegt werden, dass du ihm die Kinder genommen hast und dich strafbar machst.
Im Frauenhaus greift diese Regelung nicht, sofern ich richtig informiert bin.

Also ab mit dir dort hin. Da können sie dir auch bei deinen nächsten Schritten helfen.
Ich wünsche dir alles Liebe.

4

Die gute Wohnung hin oder her - du solltest DRINGEND da raus. Kannst du noch heute zu deinen Eltern oder zu Freunden mit den Kindern? Von dort aus kannst du eine eigene bleibe suchen. Kein Kindergarten oder soziales Umfeld kann so wichtig sein das weiter zu ertragen, besonders für die Kinder, die nicht -wie du - eine Wahl haben.

5

Pack das Wichtigste zusammen und dann weg. Frauenhaus oder Familie.

Wenn es seit Jahren krieselt, war das 2 Kind nicht die beste Idee.

6

Schönen guten Morgen,

ich hatte dasselbe Problem. Trennungssituation, ich habe empfohlen, dass wir uns professionell von einem Paarberater beraten lassen. In diesem Gespräch hat er gefaselt, dass ich unfähig bin.

Als ich dran war, habe ich nur diesen Satz gesagt: "Ich möchte, dass mein Ehemann die Wohnung verlässt, ich habe Angst." Damit war das Thema erledigt und er am nächsten Tag weg.

Was auch geht, ist ein gerichtliches Verfahren auf Zuweisung der Ehewohnung. Die Wohnung zu verlassen, ist keine gute Idee. Hilft ihm beim Auszug, zur Not mit der Polizei und Gericht. Lass Dich von einer Opferschutzanwältin beraten.

Alles Gute für Dich
und sonnige Grüße

7

Dann nutze du doch die Gelegenheit und besorge dir die Wohnraum Möglichkeiten die du ihm vorgeschlagen hast.

Beim Amt kannst du erstmal Hilfe beantragen das du finanziell wenigstens Unterstützung bekommst.

Ich würde mich ans Jugendamt wenden und dort auch Mal anfragen was deine Möglichkeiten sind.

Erwarte nicht das er geht...sondern geh selbst wenn du dich trennen möchtest.

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Dann muss sie aber die Kinder da lassen, wenn sie sich nicht strafbar machen möchte. Das ist das Problem daran.

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So wie ich verstanden habe hat sie das alleinige Sorgerecht. Wenn das stimmt,darf sie die Kinder mitnehmen ohne seine Erlaubnis.

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