Findet ihr Unterhalt zu großzügig/gering?

Hallo,
bei der Frage geht es mir einfach nur um eure eigene Meinung/ Erfahrungen. Ohne irgendeine Wertung. Ich habe nochmal mehr darüber nachgedacht, als ich auf Instagram einen Beitrag gelesen habe. Darunter die Kommentare hauptsächlich auf der Seite der unterhaltsleistenden
Bei mir/ uns ist es so, dass meine Tochter( 20 Monate) den Mindestunterhalt erhält, also so knapp 300 Euro nach dem hälftigen Kindergeld. Der geht komplett für ihre Betreuung darauf ( ohne essensgeld also auch nochmal 80 Euro die ich zahle) dann kommen natürlich die sonstigen Kosten dazu, auch die höhere Miete und Nebenkosten etc. Also ich würde behaupten dass ich nochmal mindestens den Unterhalt für sie zahle. Dafür dass der Vater absolut nichts beiträgt und noch nicht mal Umgang wahrnimmt finde ich es schon nicht so, dass der Vater hier im Nachteil wäre ( außer natürlich dass er das Leben seiner Tochter verpasst aber das ist ein anderes Thema und selbstverschuldet)
Zudem kommen ja auch meine persönlichen „Nachteile“ die man berücksichtigen muss ( Rente, ich kann nicht Vollzeit arbeiten, Krankheitstage trage ich auch komplett. Also nicht falsch verstehen ich bin absolut glücklich darüber dass sie da ist
Auf der anderen Seite kann ich aber auch den Vater zum Teil verstehen, die ss kam für uns beide ungeplant. Natürlich hat auch er finanzielle Einbußen für ein Kind, an das ihm scheinbar nicht viel liegt. Klar kann ich verstehen dass er eine andere Ansicht zu dem Thema hat

Nun frage ich mich aber wie es bei euch aussieht? Haltet ihr den Unterhalt für eure Kinder für angemessen? Würdet ihr z. B. Einen niedrigeren Unterhalt in Anspruch nehmen, wenn der zahlende Elternteil dafür mehr Umgang wahrnehmen würde?
Also ich kann verstehen, dass es ein schwieriges Thema ist, ich war teilweise einfach nur entsetzt von den Kommentaren in dem Instagram Post ( also es gab auch Vorschläge, dass der zahlende Elternteil ins Ausland auswandern soll um den Unterhalt nicht mehr leisten zu müssen etc), da dachte ich dass ich einfach nur falsch denke

Liebe Grüße

4

Ich finde die Unterhaltsregelung ok, wenn ein Vater sich kaum oder wenig kümmert .

Für Väter die sich viel kümmern ist es absolut unfair und unflexibel.
Nehmen wir mal an ein Vater kümmert sich zu 40% um das Kind. Dann muss er trotzdem vollen Unterhalt zahlen. Das er auch Kosten für eine größere Wohnung hat, damit das Kind ein eigenes Zimmer hat, interessiert niemanden.
Und dann gibt's noch unverschämte KMs die dann noch rumheulen wenn der Vater nicht auch gefälligst mit dem Kind noch in Urlaub fährt, das würde dem Kind doch zustehen, ist klar.

6

Wobei ich das Argument mit den Betreuungskosten sehr nachvollziehbar finde.

Auf der einen Seite soll die Mutter gefälligst arbeiten gehen, auf der anderen Seite gelten Kita-Gebühren als Kosten, die die Mutter selbst zu tragen hat, weil sie ja mit ihrer Arbeit zusammen hängen.

Die 40% Betreuung durch den Vater helfen halt nicht bei den Kita-Kosten. Und mal ehrlich, die sind teilweise (und je nach Bundesland) happig. Bei uns zahlt man für ein U3 Kind auch 400Euro, für 30h die Woche.

Dass der Vater durch mehr Betreuung auch mehr Kosten hat, steht außer Frage. Die Mutter hat aber kaum weniger Kosten, solange sie nach wie vor sämtliche Fixkosten (Kita, Versicherung, etc) alleine zahlen muss. Solange es kein WM ist, muss die Mutter ja auch die Kleidung alleine stellen.

7

Es ist nicht richtig, dass die Kita Gebühren von der Mutter getragen werden müssen. Sie gelten als Mehrbedarf. Nur die Essenskosten muss die Mutter alleine zahlen, sie spart sich ja dadurch die Verpflegung zuhause

weitere Kommentare laden
1

Meine Situation ist etwas anders als deine. Ich bin offiziell noch verheiratet, aber seit vielen Jahren getrennt lebend. 4 meiner Kinder sind mittlerweile schon ausgezogen. Schon währen der "Familienphase" hatte sich der Vater aus allem immer mehr raus gezogen.
Manchmal hatte ich ironisch gemeint:"Er geht arbeiten (den ganzen Tag mit Überstunden und längerer Fahrtzeit) und ich verdiene das Geld (in Teilzeit) und mach den Rest".
Zumindest hatte sich das für mich damals so angefühlt. Keine Diskussion hat was gebracht. Und das Geld war immer extrem knapp, denn auch im "unnötig Geld ausgeben" war er vorne dran.
Letztendlich hatte ich mich entschieden, einen gut bezahlten Vollzeitjob anzunehmen und die 3 noch zu Hause lebenden Kinder dorthin mitzunehmen (gab es nur in einem östlichen Bundesland für mich als Frau, in BW hätte ich so eine Stelle als Mutter mit Kindern nie bekommen).
Er wollte dann nachkommen, hat das aber nie getan, sondern zog zu einer Freundin.
Um die bei mir lebenden Kinder hat er sich nie gekümmert, weder finanziell noch mit Betreuung.
2 meiner Kinder leben jetzt in unserem Haus in BW, da fährt er einmal pro Woche (oder seltener) hin und kauft mit ihnen ein (sind beide Studenten).
Erstmalig will er jetzt in den Sommerferien die Jüngste für ein paar Tage nehmen.
Den Kindern und mir hat diese Entscheidung zur Unabhängigkeit von ihm sehr gut getan. Endlich kam Ruhe in unsere Familie und auf meinem eigenen Konto waren endlich schwarze Zahlen.
Die viele Arbeit mit hoher Verantwortung ist sehr anstrengend, aber es ist für die Kinder und mich die bessere Wahl. Ich bin sehr froh, nicht mehr abhängig von ihm zu sein und dass er keinen Zugriff mehr auf mein hart verdientes Geld hat.

20

Sollte er die Scheidung wollen, dann musst du ihm die Hälfte deiner Schwarzen zahlen geben, ausserdem wenn du Pech hast kann es dazu kommen das du ihm Unterhalt zahlen musst...
Unabhängig? Es tut mir leid aber wo? Dafür hättest du die Scheidung durch ziehen müssen und schade das du ihm den Unterhalt geschenkt hast. Daraus hat er nur gelernt das man Prima so durch kommt und man lebt es den Kindern auch vor.

35

Für eine Scheidung habe ich kein Geld, da ich ja zu meinem Kind zu Hause noch 3 Studenten unterhalten muss. 2 davon wohnen in unserem Haus, das noch von uns beiden abgezahlt wird. Verkaufen wäre gerade nicht sinnvoll, da gerade die Bahnstrecken aus der nächsten Großstadt zu uns in die Ecke verlegt wird und dann die Grundstückspreise sicher noch steigen...
Da ich bei 5 Kindern viele Jahre zu Hause war und danach in Teilzeit arbeitete (verdiente da gleich viel wie er), bin ich erst seit knapp 5 Jahren voll beschäftigt. Auf 30 Jahre dürfte das dann nicht so viel ausmachen.

weiteren Kommentar laden
2

Hallo,

hier ist es teilweise genauso traurig. Mein Sohn ist 7 Jahre. Trennung vor fast 3 Jahren. Er zahlt 200 Euro monatlich. Umgang hat er durch seine Arbeitszeiten in der Gastronomie mit circa 2 Nächten im Monat.

Ansonsten kommt nichts von ihm.

LG

3

Ich versteh ehrlicherweise deine Frage nicht 😅

Der Unterhalt wird doch übers Jugendamt geregelt?! In Österreich ist es so, dass das Jahresgehalt inkl Urlaubs- und Weihnachtsgeld durch 12 dividiert wird und davon ist dann ein bestimmter % Satz (je nach alter des Kindes) Unterhalt zu zahlen. Bis 6 Jahre sind es 16% vom Jahres Zwölftel.

Und Familienbeihilfe bekommt man auch noch.

Bei mir sind das 500€ Unterhalt fürs Kind und 190€ Familien Beihilfe.

Lg

12

davon ist deutschland weit entfernt

21

Wo gibt es 190€? Für ein Kind gibt es nicht mal 180€, da ich 2 Kinder habe interessiert mich das jetzt schon weil pro Kind 10€ sind auch 240€ im Jahr.

weiteren Kommentar laden
5

Hier gibt es beide Seiten.

Wir erhalten Unterhalt und wir zahlen Unterhalt

(Ich rede von wir,weil wir eine Familie sind,und ein gemeinsames Konto haben)

Wir erhalten für unsere 15 jährige läppische 120 Euro.
Kümmern tut er sich geringfügig.er deckt Mal hier und da ein paar Fahrten ab,aber nix nennenswertes.

Wir zahlen knapp 500 für die andere. Sehen tun wir sie nie. Nicht,weil mein Mann es nicht möchte,sondern weil der Prinzessin es nicht passte,dass Papa halt nicht 24/7 am Wochenende was allein mit ihr unternimmt und macht . Sie ist mittlerweile auch 14.

Ich finde es es ziemlich ungerecht alles.

Wir erhalten halt nur 120 Euro,und es wird ja gesagt,dann muss der neue Partner halt mit fürs Kind aufkommen. Soweit so gut ..

Aber : das "neue" Kind wird in keinster Art und Weise beim Unterhalt fürs alte Kind mit angerechnet.

Und das kann halt nicht sein 🤷

Mir geht es nicht darum,dass irgend wer bevorzugt werden soll ..die Tochter von meinem Mann hat natürlich genauso ein Anrecht auf Geld

Aber sind wir Mal ehrlich...man überlegt sich halt schon 3x welche Steuerklasse man nimmt,und ob man mehr Geld verdient ,damit der Unterhalt nicht weiter steigt .

Und jeder der sagt,er macht sich da keine Gedanken drüber,ob er 100 mehr oder weniger zahlen muss lügt,oder hat so viel Geld,dass es ihm tatsächlich egal ist .
In einer normalo Familie ist es aber zur aktuellen Zeit definitiv nicht egal !

10

Ich finde €300 für ein fast 2-jähriges Kind nicht viel. Bei uns in Ö ist der Regelbedarfsatz von 0-6 bei €320, Ich erhalte für meinen Kleinen €270. Der Vater besucht ihn alle 3 bis 4 Wochen und hält sich ansonsten bei Anschaffungen schön raus - bisher zumindest, vielleicht ändert es sich ja noch, Baby ist 8 Monate.

Einzig zur Erstausstattung hat er €400 beigesteuert, die wollte er aber auch zurück haben, als ich mich getrennt habe 🙄

LG

Bearbeitet von Katzi
25

What? Hat er es zurück gekriegt?

28

Er hatte 4 Monate Unterhaltsrückstand, da er die Vaterschaft nicht anerkennen wollte. Ich musste somit ein Verfahren bei Gericht erwirken und bis die Vaterschaft festgestellt war, vergingen 4 Monate, deshalb der Rückstand. Laut Jugendamt hätte er von dem Rückstand diese €400 abziehen können. Er hat es aber nicht gemacht, weil er es wohl nicht wusste 🙈

weitere Kommentare laden
13

Mein Jüngster bekommt knapp 500€ Unterhalt. Er wird 8. Ich selber verdiene sehr gut, da ich Vollzeit arbeiten kann. Unser Sohn bekommt von beiden Elternteilen eigentlich alles, was er sich so wünscht. Nicht einfach so, sondern Geburtstag, etc. Da wird bei keinem geknausert. Mir persönlich ist Markenkleidung wichtig. Dafür geht einiges an Geld drauf, aber ich will mir das leisten. Dem Kind ist es egal. Kitakosten wurden hier immer geteilt. Da solltest du nochmal nachfragen.

14

Hallo,
Mein EX zahlt für meine 11 jährige Tochter Unterhaltsvorschuss Höhe. 252 aktuell.
Er müsste sicherlich mehr zahlen, er verdient bestimmt gut über 2000 netto, ich will aber keinen Krieg mit ihm.
Wir haben ihn seit 10 Jahren nicht gesehen.
Alleine die Trainingslager, die im Jahr 3-4x anfallen kosten pro Lager um die 300-400 Euro, ab den nächsten Jahren noch mehr.
Der UH ist natürlich viel zu wenig. Aber ist eben so. Wir kommen gut zurecht so.

15

>> Also ich würde behaupten dass ich nochmal mindestens den Unterhalt für sie zahle. <<
Aber so ist das ja auch gedacht. Beide Elternteile sind unterhaltspflichtig. Der bei dem das Kind lebt, leistet den Unterhalt quasi in Naturalien.
Wenn Dein Kind 18 ist (und noch in der Ausbildung), hat es auch Dir gegenüber einen Anspruch auf Barunterhalt. Da müsst Ihr dann schauen, wie und ob Ihr das gegen Kost und Logis verrechnet.

Die Betreuung- / Umgangszeiten sind ein ganz anderes Thema.

Grüsse
BiDi

17

Ich denke sie meint, dass sie mindestens nochmal soviel für das Kind ausgibt wie sie an Unterhalt bekommt.
Da kommt dann der Naturalunterhalt noch oben drauf. Sie zahlt also deutlich drauf.

18

Ist hier auch so. Der Kleine hat Kosten von monatlich 960€. Angefangen von Kitakosten über Miete, Strom, Versicherung, Kleidung, Hygiene, Freizeit etc.
Abzüglich 312€ UH und 250€ Kindergeld, zahle ich immer noch 398€ drauf. Plus die ganze Care-Arbeit, weil sich KV Null kümmert und den Kleinen (21 Monate) zuletzt vor einem Jahr gesehen hat und das auch nur drei mal.
Bei mir braucht er nicht zu jammern, der Unterhalt wäre zu viel.