Unterhalt einfordern - schlechtes Gewissen?

Ich brauche Mal euren Rat. Ich habe mich vor 3 Wochen nach langen Überlegungen und vielen Versuchen vom Vater meiner Kinder ( 3 Monate und 1,5 Jahre) getrennt. Wir sind nicht verheiratet. Zu Beginn wollte er auch die Trennung. Dann ist er aber wieder davon abgekommen und er akzeptiert die Trennung bis heute nicht. Das ist leider auch einer der Gründe für die Trennung. Er akzeptiert nicht nur die Trennung nicht. Er akzeptiert meine Entscheidungen und respektiert mich im allgemeinen nicht mehr. Es gibt viele Gründe für die Trennung unter anderem auch Gewalt gegenüber mir (am Hals packen, auf den Kopf hauen). Nun haben wir die letzten 3 Wochen noch zusammen gewohnt in der gemeinsamen Wohnung. Wir haben vereinbart, dass er zum 01.02 auszieht. Ob er wirklich auszieht weiß ich noch nicht da er seine Meinung gerne sehr schnell ändert. Aber ich hoffe er geht und ich kann mit den Kindern hier bleiben. Nun geht es um das Thema Unterhalt. Mir steht ja Kindesunterhalt und Betreuungsunterhalt zu. Allerdings habe ich solche Angst das von ihm einzufordern. Erstmal weil er die Trennung ja gar nicht will und zweitens weil er vor paar Tagen schon Mal ausgerastet ist als ich ihn darauf angesprochen habe. Er meinte dann ich hätte das alles geplant nur um an sein Geld zu kommen. Ich bin jetzt schon so weit das ich auf den Betreuungsunterhalt verzichten würde aber der Kindesunterhalt ist ja für die Kinder. Wie würdet ihr das machen? Einfach mein Recht auf Unterhalt schriftlich bei ihm einfordern? Ich habe da halt irgendwie ein schlechtes Gewissen dabei. Aber ohne den Unterhalt geht es auf lange Sicht auch nicht und gleich Unterhaltsvorschuss beantragen geht auch nicht weil ich ja erstmal nachweisen muss das ich mich um den Unterhalt vom Vater bemüht habe...er verdient auch genug allerdings ist das nächste Problem das er einiges schwarz verdient (ich sollte das hier glaube ich besser nicht schreiben, ist auch ein weiterer Grund für die Trennung). Also auf Papier hat er weniger sagen wir so. Ich bereue es einfach so sehr mich so lange auf diese Person eingelassen zu haben. Aber das nützt ja jetzt nichts.

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Kommst Du ohne das Geld klar? Wenn nein, dann stellt sich die Frage doch gar nicht.

Wer steht im Mietvertrag? Kannst Du Dir die Wohnung alleine leisten?

Wenn er das nächste Mal ausrastet und Du Angst vor körperlichen Übergriffen hast, rufst Du bitte die 110 an. Daraus wird dann vermutlich eine Wegweisung für ihn, und dann kannst Du Dir die Wohnung im Rahmen einer Gewaltschutzanordnung zuweisen lassen.

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Oh das klingt nach sehr viel Angst auf seiner Seite.
Unabhängig davon, ob du jetzt den Unterhalt beim Jugendamt beantragst oder nicht, würde ich an deiner Stelle vor allem Mal nach Hilfe suchen. Irgendwo gibt es bei euch bestimmt Anlaufstellen für Frauen und ihre Kinder, die Gewalt erfahren. Dort bekommt ihr Hilfe und Schutz.

Dann fällt es dir vielleicht auch leichter, das Recht deiner Kinder einzufordern. Am Ende ist es doch egal wo uhr wohnt, ob in der aktuellen Wohnung oder in einer neuen. Es geht erst Mal darum dich und die Kinder zu schützen!

DU bist NICHT Schuld!!!!

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Ich würde das jetzt nacheinander abarbeiten.

Erstmal: abwarten, dass er auszieht. Ich würde ihn vermutlich nicht vorher wegen Unterhalt ansprechen, damit er keinen Rückzieher macht. Wenn er mal ausgezogen ist, wird alles leichter. Wenn nicht, kann das allein schon Drama werden.
Kann ja gut sein, dass er nur wegen Unterhalt plötzlich keine Trennung will. Also erstmal den Ball flachhalten.

Sobald er ausgezogen ist, den Unterhalt vom JA berechnen lassen. Und dann kannst Du die wegen Beistandschaft ansprechen. Ist es tatsächlich so, dass man das nur einrichten kann, wenn man vorher nachweislich keinen Erfolg hatte? Kann natürlich sein, höre ich aber zum ersten Mal.

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Nein die Beistandschaft kann man von Anfang an einrichten.

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Wenn du auf Sozialleistungen angewiesen bist, darfst du nicht auf Betreungsunterhalt verzichten. Der geht vor Sozialleistungen!

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Denk an die Kinder! Die werden irgendwann traurig sein, wenn sie nicht mal ein Eis bekommen oder die Socken mit Einhornmotiv. Wenn du es dir leisten kannst, verzichte auf den Betreuungsunterhalt für dich, aber nimm den Kindern bitte nichts weg.

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Auf den Unterhalt der Kinder kannst du nicht verzichten.Frage doch beim Amt nach.was rechtens ist...

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Richte einfach eine Beistandschaft ein, wie Dir hier bereits geraten wurde. Ihm gegenüber kommunizierst Du das so, dass Du zwingend staatliche Hilfen benötigst, weil die Kinder versorgt sein müssen. Das Geld ist für sie, nicht für Dich. Die Beistandschaft wendet sich dann automatisch an ihn und Du bist komplett raus, der Unterhalt wird auf das Konto des Jugendamts überweisen und von dort aus an Dich weitergeleitet.

Verdient er offiziell so wenig, wird es wohl sowieso gerade für den Kindesunterhalt reichen. Dann stellt sich die Frage nach Trennungsunterhalt gar nicht erst. Schwarzarbeit müsste auch nachgewiesen werden, aber das wäre ein Thema für einen Anwalt, nicht fürs Jugendamt.

Sämtliche verbale oder körperliche Übergriffe sind übrigens zu protokollieren und ggf. per Anzeige der Polizei zu melden. Geschehen diese in Ausübung seines Umgangsrechts, so sorge gerne dafür, dass der Umgang nur noch im Beisein von Zeugen stattfindet. Auch hier hilft das Jugendamt oder der Kinderschutzbund gerne weiter.

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Warum solltest du keinen Unterhaltsvorschuss beantragen können?
Ich bin zur Zeit in einer ähnlichen Situation, ich war beim Jugendamt und habe sie beauftragt für mich den Unterhalt zu berechnen und habe dann auch direkt den Vorschuss beantragt

Was den Unterhalt für mich angeht bin ich auch unsicher ob ich ihn fordern soll.
Er hat noch andere Kinder für die er Unterhalt zahlen muss. Er wirft mir jetzt schon vor ich wäre Geld-geil

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Aus eigener Erfahrung rate ich dir, geh zum Jugendamt und lass die alles regeln.

Er wird dir alles andere nur danken und du lebst besser und ruhiger.