Traurige Stimmung

Hallo!
Ich habe eine 1 jährige Tochter und bin alleinerziehend. Wir leben zu zweit in einer 100 qm Wohnung und es ist immer so still und traurig hier..
Habe das Gefühl nicht vollständig zu sein, dass uns jemand fehlt :( Ich mache mir bis heute Vorwürfe, dass ich nicht gut genug bin da sich der Vater von meinem Kind nicht kümmert.. Ihm geht es sehr gut, da er eine neue Freundin hat und ihm seine Tochter wohl egal ist.. Aber ich kann einfach nicht glücklich damit sein. Auch die Vorstellung dass ich einen Freund und meine Tochter einen Stiefvater hätte.. finde ich nicht schön. Ich habe mehrere Männer kennengelernt aber verliebt habe ich mich nie..
Klar, gibt es viele alleinerziehende Powerfrauen. Aber da sehe ich mich einfach nicht. Ich bin eher ruhig und unsicher.. Habe das Gefühl meine Tochter nicht so richtig lenken zu können, weil ich mich selber total verloren fühle und mir einfach jemand an meiner Seite fehlt.. Fühle mich so einsam und nicht gut genug.
Bin oft am weinen.
Die Stimmung ist bei uns einfach traurig, als wären wir eine kaputte Familie..
Aber ob Patchwork so viel besser ist.. Mir geht es darum dass ich grundsätzlich das Gefühl habe als Mutter versagt zu haben und nicht glaube dass es einen besseren Mann als den Kindsvater gibt. Sondern dass wenn er kein Interesse hat ich einfach unglücklich bin, egal ob es viele tolle Männer da draußen gibt. Zudem ich nicht glaube, dass jemand anderes meine Tochter als sein Kind ansehen würde..
Wenn ich nur daran denke dass der KV weitere Kinder bekommt um die er sich kümmert zerreißt mir das mein Herz. Keine Ahnung wie ich damit klar kommen soll.. Wie gesagt kann ich mir irgendeinen Kerl nehmen. Aber vielleicht will ich das einfach nicht?? Ich habe mir schon oft aufgeschrieben was an ihm alles doof ist, viele sagen auch er ist ein ******, wenn er sich nicht um sein Kind kümmert. Aber ich habe das Gefühl dass das alles meine Schuld ist weil meine Tochter nicht geplant war. Dass er grundsätzlich ein liebenswerter Mensch ist der anderen Liebe schenkt, wir seine Liebe aber nicht verdient haben. Aber dass wir dann auch einfach einen Mangel haben und diese Ablehnung niemand kompensieren kann. Wenn jemand anderes uns toll findet dann ist das ja schön, aber es ändert ja nichts an der massiven Ablehnung die ich vom KV erfahre.
Und ich gebe nunmal mir die Schuld und fühle mich schlecht, nicht liebenswert, unerwünscht usw.

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Hallo Apfel,


ich kann verstehen das du traurig bist. Es ist bestimmt nicht einfach allein mit einem kleinen Kind und ja, da kann durchaus jemand fehlen. Ich sehe aber ein sehr großes Problem darin das du dir für alles die Schuld gibst. Die Chemie zwischen euch hat aus irgendwelchen Gründen nicht gestimmt und somit ist es zur Trennung gekommen. Du scheinst ihn aber immer noch zu lieben und kannst ihn nicht los lassen. Aber auch selbst wenn er mit dir keine Beziehung möchte kann er sich um seine Tochter kümmern und das scheint er ja absolut nicht machen.

Versuche die ganze Angelegenheit sachlich zu betrachten. Ihr hattet ganz gewiss eine schöne Zeit und vielleicht wollte er auch kein Kind. Aber er weiß auch das wer mit dem Feuer spielt sich die Hände verbrennen kann. Gib dir nicht die Schuld dafür das du dich für deine Tochter entscheiden hast.

Es bringt dich kein Stück weiter wenn du dich jetzt selbst klein redest. Du wirst sicher eine tolle Frau und Mama sein. Es hat aber mit ihm nicht gepasst. Das kommt in zwischenmenschlichen Beziehung einfach vor. Versuche bitte mit ihm abzuschließen und nach vorn zu schauen. So lange du weiter in der Vergangenheit hängen bleibst wird sich dein Zustand nicht bessern. So wie du dich siehst, so wird es deine Ausstrahlung auch für andere signalisieren. Wenn du möchtest wirst du auch wieder einen Partner finden. Ein Partner der dich so nimmt wie du bist und der auch für deine Kleine Freund und sozialer Papa ist. Für Kinder ist derjenige der Papa der sich um sie sorgt. Der für sie da ist wenn sie mal traurig sind, der sie so akzeptiert wie sie sind und mit dem sie auch Spaß haben. Dabei fragen sie nicht ob es der leibliche Papa ist oder nicht.

Allerdings solltest du es auch so wollen, denn so lange du ausstrahlst das nur er der Papa sein kann und niemand seine Rolle einnehmen kann, so lange wird deine Tochter auch keine andere Person in diese Rolle lassen.


Ich wünsche dir und deiner Tochter eine glückliche Zukunft.


Viele Grüße

blaue-Rose

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Hast du deine Situation schon einmal unter einem anderen Namen gepostet? Die Schilderung kommt mir bekannt vor.

Du solltest versuchen, die selbst zu genügen. Wenn deine Tochter ein Jahr alt ist, ist die Beziehung zu dem Kindsvater noch nicht so lange her. Und vielleicht ist für dich einfach noch nicht die Zeit, dass du einen neuen Partner findest. In welchem Rahmen hast du denn die "mehreren Männer" kennengelernt? Vielleicht gehst du zu zwanghaft an die Thematik "Beziehung" ran.
Du hast als Mutter nicht versagt, weil der Vater sich nicht kümmert. Du könntest als Mutter versagen, wenn du euer ganzes Glück von dem einen Mann abhängig machst und so signalisierst, dass euer Leben nicht vollkommen ist.

Such Kontakt zu anderen Alleinerziehenden, bleib in deinem Freundeskreis aktiv, bezieh deine Familie mit ein.
Wenn du es schaffst, dir selbst zu genügen und deinen Selbstwert nicht vom Kindsvater abhängig zu machen, wirst du nicht mehr dieses Gefühl der Leere haben.
Wenn es bei dir schon "krankhaft" ist, solltest du evtl. einen Therapeuten aufsuchen und die Beziehung so verarbeiten.

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Ja, definitiv. Alle paar Wochen/Monate kommt ein neuer Beitrag. Sie braucht Hilfe, aber sie nimmt keine Tipps dazu an.
Hoffentlich ist es nur ein Troll mit regelmäßiger Langeweile.

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Du kannst noch so oft deinen Nick ändern, aber deine Geschichte bleibt dieselbe. Mein Rat bleibt auch derselbe: Hol dir psychologische Betreuung! Gib dein Kind zeitweise ab und studiere weiter. Finanziell ist doch echt alles gesichert durch den KV. Das Leben dreht sich weiter, auch ohne diesen Vater für dein Kind. Oder magst du es, dich in deinem sogenannten Elend zu suhlen?
Krieg endlich deinen A.. hoch, sorry.

Schönes Wochenende.

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Da gabs doch mal so ein schönes Lied von Annett Louisan „Das Problem“ - Geh mir weg mit deiner Lösung, sie wäre der Tod für mein Problem!

Ich stimme dir zu und finde, dass hier psychologische Hilfe benötigt wird, aber auch die klappt halt nur, wenn man auch selbst will. Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Wenn man mit etwas nicht zufrieden ist, muss man es angehen und ändern. Aber ich schätze auch, dass hier ein grundlegender Wandel in Bezug auf die Denkweise bzw. dem eigenen Selbstwertgefühl stattfinden muss. Nicht immer daran denken, was man nicht hat oder nicht gut klappt, sondern über das freuen, was gut funktioniert und schön ist.