Umgangsrecht

Hey ihr lieben.
Ich habe mich vor ca 5 Monaten von meinem ex getrennt. Er ist der Vater unserer 3 Jährigen Tochter. Nachdem die Trennung von meiner Seite ausging war es alles andere als leicht mit ihm.

Nun zu meinem Problem, er nimmt sein Umgamgsrecht nur sporadisch war. Mal nimmt er sie nur nach Bitten von mir für einen Tag oder er sagt kurzfristig ab. Diese Wochenende sollte er sie nehmen. Wir haben vor ca 2 Wochen besprochen das wir jeweils den Sonntag vor seinem Wochenende absprechen wann er die kleine hohlt und wieder bringt. Dieses hat er nicht wahrgenommen und mir erst Dienstagmittag geschrieben und gefragt wie es aussieht. Ich fragte ihn ob es möglich ist die kleine Freitags bis 17 Uhr abzuholen weil ich danach weg müsste. Dieses war für ihn kein Problem. Nun schrieb er dann plötzlich gestern Mittag, er hätte keine Lust nach meiner Pfeife zu Tanzen und würde die kleine deswegen jetzt nicht abhohlen. Desweitern sagt er ich wäre dazu verpflichtet die kleine auch mal zu ihm zu fahren oder sie abzuholen. Er ist nach der Trennung wieder zu seiner Mutter gezogen (ca 90 Minuten entfernt). Er sagte auch das er nichts Entscheiden dürfte und bei nichts mitsprechen dürfte. (Ich habe das alleinige Sorgerecht) Ihm aber gesagt das er immer mitentscheiden kann und ich ihn gerne mit einbeziehe. Für mich steht das wohl unsere Tochter im Vordergrund, aber ich weiß nicht mehr weiter. Die klein freut sich auf ihren Papa und fragt auch hin und wieder nach ihm aber ich weiß nicht was ich ihr sagen soll. Diesmal sagte ich ihr das ihr Papa sie lieb hat aber leider krank ist und deswegen könnte sie nicht zu ihm.
Jetzt die frage an euch was kann ich tun das er sein Umgansrecht regelmäßig wahrnimmt oder kann ich da nichts tun?

Danke im Voraus schonmal und ein schönes Wochenende euch.

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Löse dich von der Vorstellung, dass er muss.
Organisiere dich so, dass es gut klappt, wenn er sie nimmt und gut klappt, wenn er sie nicht nimmt.
Sobald du auf ihn angewiesen bist, kann er das als Druckmittel nehmen.

Für die Kleine ist es sch***
Kannst du vorweisen, dass du es NICHT für DICH willst, sondern auch ohne ihn gut organisiert bist, dann wird dir das Argument_ für die Kleine wäre regelmäßig besser, mehr geglaubt.

Außerdem macht es dich selbst emotional entspannter, was sich auf vieles auswirkt.
Möchte die Kleine ihn weiterhin sehen: weiterhin ermöglichen.
Will sie irgendwann nicht mehr, dann kann er sie zwar zwingen, aber hat sich selbst Chancen verbaut.

Je mehr du forderst, desto mehr kann er sich quer stellen.
Je entspannter du selbst bist, desto weniger kann er Druck ausüben. Dann muss er sich selbst fragen, ob er Interesse an ihr hat, was er selbst eigentlich will und ob er das auch so umsetzt.

Lass dich zudem vom Jugendamt beraten. Wie viel musst du aktiv tun, wie viel kannst du aktiv tun und ab welchem Punkt ist er an der Reihe.
Auch mit dem Fahren.
Will er dass du sie fähst, damit er sagen kann, du hättest ihm den Umgang verweigert?
Oder will er es , weil er es fair findet, mal nicht kann und eigentlich sein Kind liebt und den Umang tatsächlich wahrnimmt.

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Danke für deine Antwort.
Ja mittlerweile hab ich alles so organisiert das falls er die kleine nicht hohlen kommt ich das auch ohne seine Hilfe hinbekomme. Finde es halt schade. Und sein Argument er will nicht nach meiner Pfeife tanzen find ich einfach Schwachsinn,nur weil ich sagte das er sie doch bitte bis 17 Uhr abholen soll. Ich muss das ja dann auch Planen das wir zuhause sind wenn er kommt und kann ja nicht denn ganzen Tag warten bis er kommt.

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Hey!

Ich gebe dir auch den Tipp, dich ohne ihn zu organisieren.

Wenn er sie nimmt, ist es super. Ansonsten ist es halt so. Das ist dann zwar schade, aber nicht zu ändern.
Zeige dich kooperativ und ermögliche die Treffen. Da er weggezogen ist, würde ich ihm die Kleine nicht hinterherfahren .bzw nur als Ausnahme. 90 Minuten ist ja schon einiges.

Es ist auf jeden Fall zu deinem Vorteil, dass er kein Sorgerecht hat und sehr nett von dir, dass du ihn dennoch in Entscheidungen miteinbeziehst, obwohl er es dir nicht einfach gemacht hat.
Da sein Engagement eher überschaubar ist, würde ich mir keine Gedanken darum machen, dass er von sich aus eine juristische Schlammschlacht beginnt.
Allerdings würde ich es auch nicht provozieren, sondern auf seine Aussagen nicht weiter eingehen. Ich hätte auch die Befürchtung, dass er sonst das Sorgerecht einklagt, das ihm prinzipiell zustünde. Wenn er jemand ist, der auch unbequem sein kann.

Zum Umgang kannst du ihn jedenfalls nicht verpflichten.

Liebe Grüße
Schoko

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Zahnwehs Tipp, dich vom Jugendamt beraten zu lassen, wie kooperativ du sein musst, würde ich auch nachgehen. Dass du dich da informiert hast und im Recht bist, würde ich ihm allerdings nicht aufs Butterbrot schmieren, um keine Schlammschlacht durch Einbezug des JA zu riskieren.
Keine schlafenden Löwen wecken.

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für dich sehr nett von ihr ihn mitentscheiden zu lassen.

Für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Mich wundert es eher weshalb er über drei Jahre kein Sorgerecht hatte.

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Hallo lenixd,

Wenn er nicht nach deiner Pfeife tanzen will, dann lass doch ihn mal 2 Wochen Umgang organisieren. Such dir einen Zeitraum aus in dem du zeitlich eher flexibel bist und sage ihm: du entscheidest wann, an welchen Tagen und wie lange du die Kleine in den nächsten 2 Wochen sehen kannst. Mit der Bedingung sich dann auch daran zu halten.


Da er die Entfernung geschaffen hat und der Umgangsberechtigte Elternteil ist, muss er die Fahrten übernehmen. Zahlt er Unterhalt? Evtl könntest du ihm aus Kulanz finanziell ein wenig entgegenkommen, aber selber fahren würde ich nicht.

Dich ans Jugendamt, oder eine andere Beratungsstelle zu wenden finde ich eine gute Idee. Das stärkt dir den Rücken und du weißt was du "darfst" und was nicht.

Und zum Schluss noch wichtig: dokumentieren. Wann hätte er Umgang gehabt und hat er ihn wahrgenommen oder nicht? Auch den Schriftverkehr dazu ausdrucken, dann bist du auf der sicheren Seite und kannst nachweisen wer den Umgang vereitelt hat. Das ist auch für deine Tochter später wichtig.

Plane komplett ohne ihn und lass ihn mal machen. Es wird nicht lange dauern und entweder er schnallt es dass er sich kümmern muss wenn er seine Tochter sehen will oder er kommt sie gar nicht mehr holen. Ich tippe auf zweiteres. Traurig aber dann wäre wenigstens Ruhe, so ein Hin und Her ist für sie Kinder auch nicht gut.

Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven🍀