Umschulung in Vollzeit?

Hallo zusammen!

Ich habe meinen Sohn während meiner Ausbildung bekommen. Habe diese auch abgeschlossen und dann Abi gemacht, zwei Jahre studiert. Da das aber nicht so funktioniert hat, hab ich mein Studium abgebrochen, als ich eine Umschulungsstelle bekommen habe.
Mein Sohn ist 5 und geht in eine KiTa, aber er wird mittags immer abgeholt, von mir oder meiner Mutter. Sein Vater wohnt ein paar hundert km weiter weg und mein Sohn hat kein interesse an ihm, da der sich auch nur selten meldet.
Nun ist es so, dass ich noch "zu Haus" wohne, mit meinem Sohn, aber einen eigenen Haushalt habe. Meine Mutter hat meinen Sohn während des Studiums betreut und macht das auch während der Umschulung.

Nun hab ich aber ein Problem und zwar: ich komm nicht darauf klar, dass ich ab August eine Vollzeitstelle habe. Das hört sich komisch an, aber ich hatte mich zunächst für Teilzeit beworben, da ich auch noch 50 km fahren muss. Ich freue mich sehr auf die Arbeit. Aber ich hab Angst, dass ich damit nicht klar komme und wie mein Sohn das empfindet, vor allem, wie er damit klar kommt. Bis jetzt konnte ich mich immer noch sehr viel selbst um ihn kümmern, da ich das Studium zum teil zu Haus gemacht hab. Aber ich hab ein schlechtes Gewissen. Denn dann bin ich von morgens sieben bis abends fünf unterwegs.

Ist hier vielleicht eine alleinerziehende Mutter, die Vollzeit arbeiten geht? Wie kann man mit dem schlechten Gewissen umgehen? Ich mache die Umschulung (Industriekauffrau) auch, damit ich meinem Sohn etwas bieten kann. Aber wie kann ich damit umgehen?

MfG
Sahneee

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Hallo Sahne,

es gibt millionen Mütter, die Vollzeit arbeiten. Niemand muss deshalb ein schlechtes Gewissen haben.

Dein Sohn wird das akzeptieren. Mama arbeitet halt, dass es der kleinen Familie gut geht.
So bist du auch ein gutes Vorbild für deinen Sohn.

Ich komme aus der ehemaligen DDR. Fast 100 % der Frauen haben damals Vollzeit gearbeitet. Es war normal, dass die Kiddis bis nach 16 Uhr im Kiga waren.
Wieso schlechtes Gewissen?? Den Kindern geht es da gut.
Genauso gut ist dein Sohni bei deiner Mama aufgehoben. Wenn die Beiden ein gutes Verhältnis haben und er gern zu ihr geht, sehe ich da überhaupt kein Problem.

Ihr habt die Abende und die Wochenende und irgendwann ist auch mal Urlaub.

Erfahrungsgemäß verkraften die Kinder sowas weit besser als die Eltern so glauben. Kinder sind recht flexibel und passen sich neuen Lebenssituationen oftmals viel schneller an als Erwachsene.

Nur keine Sorge, das wird alles gut werden.
Das schafft ihr locker...#blume

Viele Grüße.

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Hi Sahneee!

Vor dem gleichen "Problem" stehe ich momentan auch. Nach den Sommerferien fange ich eine zweite (schulische) Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin an und werde Pablo dann auch morgens um 7 Uhr in die KiTa bringen und ihn erst nachmittags um 16 Uhr wieder abholen. Ich glaube aber ehrlich, daß uns als Mütter die Umstellung viel schwieriger fällt als den Kindern. Wenn dein Sohn sich in der KiTa, bzw. deiner Mutter wohl fühlt ist doch alles bestens. Sie es doch mal so, wenn du eine Ausbildung hast und eine gut bezahlte Vollzeitstelle bekommst hast du vielleicht weniger Zeit für dein Kind, kannst aber die Zeit, die du mit ihm zusammen hast viel besser nutzen. Ich glaube man weiß die Zeit dann erst richtig zu schätzen. Außerdem ist es doch auch schön, dann einfach mal einen Ausflug mit Kind machen zu können ohne jeden Cent vorher dreimal umdrehen zu müssen. Das wird dir gut tun und deinem Sohn sicher auch. :-)
Wenn du magst, kannst du dich ja mal zwecks Erfahrungsaustausch bei mir über die Visitenkarte melden.

LG Yoli

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Ja, so seh ich das auch, dass wir dann die Zeit intensiver nutzen, wenn ich abends wieder da bin. Aber ich kann ihn morgens nciht zur KiTa bringen, da die erst um halb acht öffnet und ich da schon unterwegs bin. Und um 16 Uhr machen die schon wieder zu und da bin ich auch noch am arbeiten.
Ich ahbe einen festen Freund und mit dem kommt mein Sohn super klar. Wir sind jetzt gute zwei einhalb Jahre zusammen. Er hat mir versprochen, dass er dann öfter vorbei kommt, um sich auch um meinen Sohn zu kümmern. Mein Freund und ich werden uns dann auch weniger sehen. Das macht mir dann auch noch etwas zu schaffen, da wir uns jeden Abend gesehen haben. Da bin ich zu ihm gefahren, aber das geht dann nicht mehr. Er wohnt knapp 30 km von mir weg. Er kommt eigentlich nicht so gern, da ich, wie gesagt, bei meinen Eltern oben im Haus wohn und er hat eine eigene Wohnung. Das ist natürlich immer besser. Und ich fahr auch noch 50 km zur Arbeit.

Aber irgendwie muss das schon gehen. Mein Chef ist eigentlich sehr kulant und sagte mir, ich könnte z.B. die Mittagspause um ne halbe Stunde kürzen (ne ganze brauch ich wirklich nicht) und dann kann ich in der Woche um 16 Uhr Feierabend machen und arbeite dann freitags auch bis 16 Uhr (ansonsten bis 15). Aber da mach ich lieber jeden Tag eine halbe Stunde eher Feierabend, denn dann bin ich freitags auch schon um 15 Uhr zu Haus (wenn ich nur ne halbe Stunde Mittag mach). Wie würdet ihr das machen?

Gruss
Sahneee

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Hallo,

ich arbeite VZ, mein Sohn ist 3 Jahre alt. Anfangs hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen ihm gegenüber weil er von 7-17 Uhr fremdbetreut wird.

Man gewöhnt sich mit der Zeit aber daran und wenn du das gut organisiert bekommst und dein Sohn sich mit seiner betreuungsperson wohl fühlt, dann wirst du auch nicht mehr so ein schlechtes Gewissen haben. Das hat sich bei mir auch gelegt nachdem ich eben gesehen habe das er gerne bei seiner Tagesmutter ist.

Diese fällt jetzt weg und ich werde meine Pause streichen (die ich aber ohnehin schon seltenst genutzt habe), damit ich dann um 16 Uhr statt um 16.30 Feierabend machen kann. So kann ich ihn dann vom kindergarten abholen und schaffe es rechtzeitig vor der Schliessung um 17 Uhr.

Leicht ist es nicht AE Mama zu sein und VZ zu arbeiten, aber wenn man alles gut organisiert, lässt sich das prima schaffen. Uns steht jetzt mehr Geld zur Verfügung, ich bin entspannter weil nicht mehr soviele Sorgen drücken und davon profitiert mein Sohn eben auch.

Gruß,

Sunshine

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Ich habe eine Vollzeit-Umschulung gemacht, trotz vier Kinder.

Ich arbeite seit ca. einem Jahr meist in 85 km Entfernung. JA, es ist belastend, aber noch belastender ist für mich der Gedanke von Hartz4 leben zu müssen.

Vor meiner Umschulung habe ich hier in der Stadt auch Vollzeit gearbeitet, ich hatte nur einmal kurz eine Phase, in der ich Teilzeit beschäftigt war.

KiTa war nie ein Problem, später dann aber die Schule. Da eine meiner Töchter eine sehr altmodische Lehrerin erwischt hatte. (Es kann ja nicht angehen, dass eine Mutter von 4 Kindern den Mann verlässt und dann auch noch arbeitet.)