Sinusvenenthrombose oder Migräne mit Aura?

Hallo ihr lieben,
ich war gestern im kh wegen Verdacht auf Präeklampsie da ich starke Sehstörungen mit Kopfschmerzen und Übelkeit hatte und nachts einen unangenehmen Druck im Oberbauch auch wieder mit Übelkeit. Bei den Sehstörungen konnte ich keine Worte/Texte mehr lesen geschweigeden auf dem Handy tippen. Nach einem grossen Blutbild im KH kam heraus das meine Thrombozyten (wie auch in der letzten Schwangerschaft stark am schwanken sind). Der Oberarzt schloss eine Präeklampsie aus und verwies mich aber darauf das es eventuell eine Sinusvenenthrombose sein könnte. Da das KH in dem ich gestern war leider keine neurologische Station hat, hätte ich noch spät Abends in ein anderes Kh fahren müssen was weiter weg war. Hab dann mit meiner Hebamme ausgemacht, das ich erst mal nach Hause fahre (da es mir zu dem Zeitpunkt wieder besser ging nach Paracetamoleinnahme und ich noch nie eine Nacht getrennt war von meiner kleinsten)ich aber sobald ich wieder Anzeichen bekomme direkt ins KH fahre. Jetzt meine Frage: hätte ich wirklich eine Sinusvenenthrombose würde es mir doch permanent schlecht gehen bzw die Symptome würden nicht einfach so weggehen durch Schmerzmittel oder?
Denke das es vllt eine Migräne mit Aura war obwohl ich damit noch nie zu tun hatte.
Heute fühle ich mich total überfahren und erschöpft, wie als hätte ich einen Kater.
Kann mir da jemand aus Erfahrung vllt berichten?

LG Henriette

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Hi, Ich habe selber keine Migräne, habe aber für eine Zeit als Ärztin in der Neuro gearbeitet.
Was du schilderst klingt nach eine Migräne mit Aura. Wenn man vor der Schwangerschaft noch nie mit Migräne zu tun hatte, es ist dann wahrscheinlich dass wenn diese dann während der Schwangerschaft auftritt, dass diese Aurasymptome hat (weiß nicht warum oder wieso). Man muss nicht zwangsläufig diese Blitze und Zacken sehen. Ein Aura kann andere Sehestörungen verursachen wie Doppelbilder, Schwindel, Sprachsstörungen bis auf eine Lähmung einer Körperhälfte! Die kommen i.d.R, vor die Kopfschmerzen und verschwinden nach ca 30 min.

Nun ich habe hunderte Migräneanfälle in die Notaufnahme gesehen, jedoch nur ein paar Sinusvenenthrombosen (SVT). Also die Wahrscheinlichkeit dass das eine Migräne ist, ist größer. Allerdings ist die Schwangerschaft ein Risikofaktor für eine SVT und wenn die körperliche Untersuchung, das genauere Verlauf deines Anfalls sowie deine Laborwerte (D-Dimere z.B.) den Verdacht auf eine SVT nicht aufräumen, dann gehört es definitiv abgeklärt mit einem Bild vom Kopf. Wie hoch den Verdacht der Ärzte war kann ich nicht sagen. Hast du unterschrieben um gegen ärztliche Rat zu gehen oder haben sie dir einfach so gehen lassen?

Leider hat die SVT ein Vielfalt an Symptome welche zusammen mit den Schmerzen kommen und gehen können. Auch wenn die Therapie einer SVT eher Antikoagulation ist, man gibt schon Paracetamol gegen die Schmerzen und es hilft schon zum Teil.

😪 also mein Fazit: es ist seeeehr wahrscheinlich dass du eine Migräne hast und nicht eine SVT. Wie hoch den Verdacht auf eine SVT ist können die nur die Ärzte die dich untersucht haben sagen. Also ich persönlich wäre nicht gegangen 🙈 auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer SVT sehr sehr gering ist. Wenn du gegen ärztliche Rat gegangen bist kannst du immer zurück ins KH und die machen ein Bild und zack fertig (ich war in eine Uniklinik und sogar da, wurde kaum ein MRT am WE gemacht 😅) also eher am Montag. Wenn du wieder Symptome hast bitte geh ins KH sofort.

Bearbeitet von Kimina5
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Hi und danke für deine ausführliche Antwort 😊
Ja genau vor den Kopfschmerzen kamen diese Sehstörungen und als die weg waren haben die pulsierenden Kopfschmerzen eingesetzt.
Nein, nein, ich bin nicht gegen den Willen der Ärzte gegangen. Es hieß erst von der Stationsärztin der Gynäkologie das sie mich dabehalten möchte, da der Thrombozyten wert zu niedrig war was auf eine Präeklampsie hätte hindeuten können.
Nachdem sie Rücksprache mit dem Oberarzt gehalten hat und der laut Befund, grossem Blutbild und Ultraschall eine Präeklampsie auschloss sondern eher was neurologisches vermutete, musste ich doch nicht drin bleiben und durfte mit dem Arztbrief und den Laborwerten die sie mir in die Hand drückte, nach Hause gehen. Da das KH in dem ich gestern war keine neurologische Station hatte, sollte ich zum abklären in das nächstgrössere gehen (Uniklinik Mannheim). Mir ging es beim entlassen aber schon besser und mit Rücksprache meiner Hebamme haben wir dann ausgemacht, das sobald ich wieder Anzeichen bekomme ich direkt ins KH gehe. So wie du sagst hätten heute sowieso keine Untersuchungen stattgefunden sondern eher am Montag.
Heute morgen bis nachmittags hatte ich noch leichte pulsierende Kopfschmerzen und ein Gefühl als wäre ich überfahren worden oder hätte einen Kater, hab heute morgen dann nochmal eine Paracetamol genommen und seit ca. 3-4 Std geht es mir wieder super, also so als wenn nie was gewesen wäre. Klar behalte ich das alles im Auge und sobald sich auch nur eine kleine Verschlechterung zeigt steh ich beim Arzt bzw im KH auf der Matte.

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Hattest du schon mal Migräne?

Gerade der Hangover klingt für mich eher nach Migräne. Kennst du die App der Schmerzklinik Kiel? Da kannst du dir Aurasimulationen angucken.

Ich würde die Thrombose trotzdem dringend abklären lassen.

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Migräne hatte ich noch nie gehabt, aber bei der Schwangerschaft nehme ich eh alles mit von Blutungen über jetzt das hier 🙄
Ich hab einfach Angst das jetzt die letzten zehn Wochen noch was schlimmeres passiert 😣
Da ich noch leichte Kopfschmerzen und Nackenschmerzen habe, hab ich vorhin nochmal eine Paracetamol genommen.
Bei der App muss ich Mal gucken, die kenne ich nicht.

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Migräne ist eine Veranlagung, eine neurologische Erkrankung. Bei einigen bricht die nur einmal aus. Hormone können Trigger sein. Bei mir kommt die immer zum Beginn der Mens aus. Sie ist hormonassoziiert.
Es gibt viele Vorurteile über Migräne. Eines davon ist, dass man dann immer im Dunkeln liegt und völlig unfähig ist, irgendwas zu tun. Das trifft bei mir nur bei den wirklich schweren Anfällen zu.

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Mit Sinusvenenthrombosen kenne ich mich nicht aus. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass man dich bei einem solchen Verdacht gehen lassen würde und nicht in die nächste Klinik verlegt.

Ich habe ebenfalls Migräne mit Aura. Bei mir ist es in der SS besser, bei einer Freundin trat es da erstmals auf. Wenn es jetzt wieder besser ist, würde ich auch eher auf eine Migräne tippen. Bis auf die Oberbauchschmerzen passen die Symptome ja auch.

Eine Präeklampsie mit Hellp hatte ich ebenfalls. Es hat sich leider für mich nicht unterschieden von einer Migräne. Es ist daher tatsächlich wirklich sehr schwer das von außen zu beurteilen. Wenn du jetzt aber nicht in einem Wald und Wiesen Krankenhaus warst, dann kannst du sicherlich darauf vertrauen, dass eine Präeklampsie ausgeschlossen werden kann. Sollten die Schmerzen im rechten Oberbauch aber schlimmer werden, dann würde ich vielleicht doch noch in das größere/andere Krankenhaus fahren. Wenn sie weg sind, und du dich nur noch schlapp fühlst, dann kannst du auch erst mal abwarten.

Seltenes ist Gott sei Dank selten und sowohl Hellp als auch eine Sinusvenenthrombose unwahrscheinlich. Aber wirklich sagen kann dir das hier niemand, wenn es nicht mal die Ärzte im Krankenhaus können 🙈

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Also Schmerzen waren es nicht im Oberbauch eher so ein unangenehmer Druck mit Übelkeit, wobei das nur nachts war und hielt nur ca. 10 Minuten an, war wirklich nur einmalig. Von daher gehe ich auch nicht davon aus das es eine Präeklampsie ist. Habe am 30 April meinen nächsten Frauenarzt Termin und werde mir da eine Überweisung für den Neurologen geben lassen zum abklären.

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Das klingt doch tatsächlich dann nach Migräne. Dann ist der Neurologe eh der richtige Ansprechpartner. Du könntest da auch bereits einen Termin ausmachen. Man braucht keine Überweisung dafür. Es sei denn du willst eine dringliche Überweisung.

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Bezüglich einer Sinusvenenthrombise hab ich keine Ahnung. Aber ich hab hin und wieder Aura ohne Migräne. Besonders oft während der Schwangerschaften.

In den meisten Fällen sehe ich einen Kreis aus einem glitzernden, bunten Band. Das fängt irgend wo als Punkt an und weitet sich mit der Zeit aus, bis es aus meinem Gesichtsfeld verschwindet. Den übrigen Tag bin ich fix und fertig, aber habe keine Kopfschmerzen.

Aber ich hatte auch schon Fälle so ähnlich wie du es beschrieben hattest. Ich versuche etwas zu lesen. Sehe die Buchstaben, aber ich kann sie nicht zu Wörtern verknüpfen.

Meistens ist der Spuk nach ca 30 Minuten vorbei. Danach wie gesagt, fix und fertig.

Am besten gehst du noch zu einem Neurologen. Mindestens um im Nachhinein zu klären, ob es wirklich eine Migräne mit Aura war.

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Ja ich fand das gestern echt gruselig und hatte direkt Panik weil ich sowas gar nicht kannte, ich hab ein paar Mal meinen Mann angeschaut und gesagt das ich nichts mehr lesen kann, er hat dann versucht mich zu beruhigen und gemeint vllt wäre ich nur müde oder ähnliches aber den Unterschied kennt man denke ich 😅 wie gesagt werde mir bei meinem nächsten Frauenarzt Termin am 30 April eine Überweisung geben lassen für den Neurologen und hoffentlich kann er mir da helfen und mich ein wenig beruhigen.