Problem mit Freund - er ist ständig unterwegs...

Hallo !

Wollte mal nachfragen, wie eure Wochen so aussehen. Bin nämlich im Moment sehr sehr unzufrieden.

Bei uns schauts so aus:

Sonntag: Ausschlafen, bis ca. 10h, gemeinsam Frühstücken, vielleicht noch ein bisschen aufräumen, unterhalten. Um 13h verlässt mein Freund das Haus zum Fußballspielen. Ich bin allein (wohnen auf dem Land, komme ohne Auto nicht weg - das hat er um zum Fußball zu fahren). So gegen 18h (weiß man nie genau, kommt drauf an ob das Spiel gut gelaufen ist und er noch sitzen bleiben will zum Biertrinken, auch Mannschaftszusammenhalt genannt) kommt er dann nach Hause. Abends gehts früh ins Bett, denn

Montag: muss er schon um 5h Aufstehen, weil er um 7h seinen 24h Dienst antritt.

Dienstag: hat er um 7h Dienstschluss, ist frühestens um 8h zu Hause - legt sich dann nochmal 2-3 Stunden schlafen, weil die Nacht so anstrengend war. Um 11.30/12.00h verlässt er meist weider das Haus, um Nachmittags zu arbeiten. Dienstschluss ist 15.45h. Zu Hause ist er dann 16.30h. Um 17.30h wird die Tasche gepackt um zum Fußball zu gehen. Da heute der "kurze Fußballtag" ist, kommt er "schon" um 21h nach Hause. Frühes ins Bett gehen, da

Mittwoch: 24h Dienst.

Donnerstag: das gleiche Spiel wie Dienstag, nur heute "lange Fußballtag", wegbleiben bis 22h/23h.

Freitag: meistens Tagdienst. Mit anschließender Dienststellenbesprechung o.ä. (je nach Woche, irgendwas ist immer).

Samstag: manchmal frei, manchmal 24h Dienst, manchmal Fortbildungen oder Prüfungen, manchmal Fußball.

Sonntag: s.o.


Er ist einfach so selten zu Hause, die ganze Woche ist irgendwie vollgebaut. Dass er arbeiten muss ist klar. Fußball will er nicht einschränken. Er versteht mein Meckern nicht. Aber er ist ja auch nicht ständig derjenige, der abends allein vor dem Fernsehr sitzt. Viel weggehen können wir nicht, weil das Geld einfach nicht da ist. Freunde hab ich hier keine, weil ich in seine Gegend gezogen bin - hier ist der Hund verfrohren, ohne Auto geht gar nichts. Dass er kein Problem hat kann ich verstehen - kommt er vom Dienst bin ich da. Geht er schlafen bin ich da, wacht er auf bin ich da, geht er zum Fußball bin ich da, kommt er vom Fußball bin ich da.

Wache ich morgens auf ist er nicht da, komme ich nach Hause ist er nicht da, verlasse ich das Haus ist er nicht da. Gehe ich zum Sport ist er nicht da, komme ich vom Sport ist er nicht da. Es ist so frustrierend. ER will nicht mehr drüber reden weil er der Meinung ist nichts ändern zu können, denn Fußball will er wie gesagt einfach nicht einschränken und Arbeit kann er nicht einschränken (irgendwoher muss das Geld ja kommen).

Habt ihr noch einen Tipp ?? Bin so traurig :(

:(

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Hallo,
das kenne ich, habe ich jahrelang mitgemacht.
Bei uns wars auch der Fußball.
Habe immer gedacht, ihn nicht einschränken zu dürfen, wollte ich auch gar nicht. Dachte, er braucht es eben, als Ausgleich zum stressigen Job.
Absolut i.O. für mich. Wenngleich ich auch viele viele Stunden frustriert zu Hause gehockt habe.
Trotz eigener Interessen, trotz eigener Freunde, trotz eigenem Job. Da war eine riesengroße Leere, habe mich ziemlich überflüssig und uninteressant gefühlt.
Anfangs, als ich erstmalig dieses frustrierende Gefühl verspürte und dennoch daran geglaubt habe, es wäre normal so, sagte mir schon jemand: "Hör auf Dir was vorzumachen, er hat sich längst gegen Dich entscheiden. Der Fußball ist nur ein Vorwand, es könnte genauso gut irgendein andres Hobby sein."
Naja, habe dennoch an uns geglaubt und jahrelang meinen Frust in mich reingefressen.
Irgendwann war es soweit, daß wir monatelang nicht mal mehr gemeinsam das Haus verlassen haben, einfach keinerlei gemeinsame Aktivitäten mehr.
Kurz drauf kam die Trennung - von SEINER Seite.

Heute denke ich, ich hätte mir das einfach nicht so lange bieten lassen sollen. Es war verschwendete Zeit.
Unsere Beziehung war im Auflösung begriffen, das hab ich allerdings erst sehr viel später geschnallt. Die Ursachen habe ich dann letztlich auch erkannt.
An was es bei Euch liegt, kann ich Dir nicht sagen, das mußt Du selbst rausfinden.

lg


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Kannst Du Dir irgendeinen Job suchen - wahrscheinlich ist "irgendwas" noch besser als gar nichts - nur, damit Du auch mal unter Leute kommst. Vielleicht magst Du einen VHS-Kurs belegen - abends, wenn er nach Hause kommst - dann nimmst Du das Auto und dann ist er auch mal allein. Oder schau, ob Du ehrenamtlich was machen kannst. ...auch, damit Du Leute kennenlernst.

Werde selbständig und warte nicht immer nur zu Hause. Manche Sachen lassen sich auch mit dem Fahrrad erreichen!
...und dann würde ich auch mal keine Rücksicht auf ihn nehmen, sondern einfach weggehen, wenn er nach Hause kommt.

Entweder, Ihr findet dann wieder zueinander (weil er sieht, dass Du auch Dein Leben leben willst) oder Du kannst es mit ihm eh vergessen.

Katrin

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Hey !

Danke für deine Antwort. Es ist ja nicht so, dass ich nicht arbeiten gehe. Bin auch viel unterwegs, aber halt abends zu Hause. Wenn er seine 24h Dienste hat ist er weder abends noch morgends zu Hause - und wenn er dann mal Zeit hätte, geht er zum Fußball. Das war von Anfang an so - nur habe ich es nicht so gemerkt, weil wir über 2 Jahre eine Fernbeziehung geführt haben.
Ich kann ihn und seine Einstellung nicht ändern. Aber ich kann es auch nicht akzeptieren. Und er sagt immer, dass er sich nicht zwischen mir und Fußball entscheiden möchte. Mache ich ihm ein schlechtes Gewissen, schmollt er -> dann hat er aber wirklich ein schlechtes Gewissen und kommt gleich nach Hause. Aber ich kann doch nicht jedes Mal so auf ihn einreden, dass er ein schlechtes Gewissen hat oder doch ?

Mein Vorschlag war gewesen, dass er zu den alten Herren wechselt, die haben wenigstens "nur" 1x die Woche Trainin und 1x ein Spiel - also nur 2 Tage die Woche anstatt 3. Aber das ist ja nicht das gleicht #augen Fußball ist Fußball.

:-[

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Du meinst in einem Posting, dass er sich nicht zwischen Fussball und Dir entscheiden möchte.

Das hat er aber bereits. Nämlich für den Fussball.