...das Leben erscheint mir so schwer...

Hallo,

ich weiß nicht wo anfangen, wo aufhören. Es ist einfach schwierig. Oder es erscheint mir nur so, ich weiß es nicht.

Um es gleich zu sagen, Medikamente sind eigentlich für mich kein Thema, das löst die "Probleme" auch nicht und eine Therapie habe ich schon hinter mir. Und dennoch...

Ich habe einen sehr netten Partner, der einer der liebsten Papas der Welt ist, auch wenn er die Kinder nicht wollte.
Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als Kinder, jetzt hab ich zwei.

In mir ist dennoch soviel Verzweiflung. Ich habe keine Geduld für die Kinder, ich bekomme immer gleich Panik und gerate in Rage.

Ich grüble und grüble und hinterfrage alles und jeden. In mir ist soviel "Frust" gegenüber anderen, ich finde immer etwas zu meckern...
Es erscheint mir alles so schwer, jeder Tag ist eine Herausforderung und ich weiß nicht, wie ich aus dem Kreislauf raus komme, geschweige denn, wie ich reingeraten bin.

Ich habe eine längere Therapie gemacht 2 - 3 Jahre, ich weiß es nicht mal mehr...letztes Jahr habe ich damit aufgehört, weil es nichts mehr brachte.

Ich kann mich nur so schwer freuen und alles muss immer durchdacht sein. Bei allem steht immer ein "Aber" dahinter... Ich bin so hibbelig und zerstreut.

Ich frage mich oft, was dahinter steckt. Was passieren müsste, damit dies oder jenes nicht ist. Was ich eigentlich möchte, warum ich in Panik gerate usw.
Ich finde keine Lösung...

Bis ich weinen kann, muss etwas "schnell" passieren (z. b. mehrere Kleinigkeiten, die nicht klappen). Dann kann ich heulen und heulen...und die Welt geht halb unter...

Ich weiß nicht, es ist alles so schwer...
Ich bin so misstrauisch, deprimiert und nörgelig. Ich kann mit mir selber nicht wirklich leben...

Aber das geht schon sooooo lange so...ich lebe, aber es ist einfach so schwierig.

An anderen Tagen geht es gut, aber grundsätzlich ist es einfach so ein Kampf...

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Hallo,
das hört sich aber nicht sehr schön an :-(
War das in den Schwangerschaften auch so bei dir??
Gehst du vielleicht ein bißchen zu streng mit dir selbst um?
Muß in deiner Vorstellung immer alles perfekt sein?
Gerade wenn man Kinder hat, ist das wenigste perfekt....#schmoll
Unternimmst du einfach auch mal was nur mit dir?
Oder bist du ´nur´ Mutter und Partnerin??
Hast du eine liebe Freundin, die dir das traurig sein ´erlaubt´,und die auch mal, wenn es sein muß, stundenlang zu hört?
Nimmst du irgendwelche Medikamente, die dir deine Stimmung vermiesen könnten?
Schreib doch mal ein bißchen genauer, bitte, auch wie deine Therapie aus sah!
LG Ariane

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Nein, in der Schwangerschaft war das nicht so. Davor schon.
Streng mit mir - sicherlich schon, nur ich schaffe es nicht, das zu ändern.
Ich habe schon Hilfen, die mir die Kinder gern und regelmäßig abnehmen (würden). Aber ich sperre irgendwie auch ein bisschen, weil ich ja an vielen was auszusetzen hab (liegt wohl in meiner Unzufriedenheit).
Freunde hab ich "nicht viele". Keine von denen hat Kinder, so dass man wieder zu unspontan ist, aber ich hab auch nicht viele und niemanden, bei dem ich mich wirklich aussprechen könnte oder tun würde.

Medikamente nehme ich keine und hab ich auch nie.

Tja, meine Therapie... Ich war halt dort, weil ich immer "so traurig" bin/war. Haben hauptsächlich geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich zu sehr sorge und die äußeren Einflüsse (Familie etc.) mich sehr stark belasten. Ich kann nicht "ich" sein.

Hab nicht viel Selbstbewusstsein, bin unsicher und das weiß und sieht aber niemand, jeder schätzt mich anders - fröhlich, spontan und locker ein... Meine Fassade entspricht also auch nicht meiner Persönlichkeit...

Mein Leben könnte wirklich einfach sein, aber in mir drin und in meinem Kopf ist es sehr schwer.

Ich habe keine finanzielle Probleme, ich habe liebe und gesunde Kinder, einen netten Partner usw.

Ich weiß es auch nicht...niemand versteht mich bzw. ich kann es einfach nicht erklären. Und mein Partner findet mich schlichtweg kompliziert ;-)

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das ist das gleiche Dilemma was ich auch kenne...#schwitz
Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht,( wie die bärenmutter auch schreibt, was helfen könnte), es hat mich auf meinen jetzigen Weg gebracht, aber man muß dran bleiben und ständig an sich arbeiten, vorallem sich auch beobachten #schmoll
ist manchmal sehr schwierig, habe auch manche Rückfälle, kann mich meistens aber wieder aus meinem Tief raus holen und im Großen und Ganzen ES HAT GEHOLFEN!!!!
Habe mein Leben komplett geändert, hatte aber vorher nicht so einen lieben Mann wie du deinen beschreibst.
Ich möchte jetzt nicht sagen -du mußt diese Therapie machen aber denke einfach mal drüber nach.
Wenn du Lust hast kannst du ja mal über meine VK kontakten Alles Gute Ariane #herzlich

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Puh, du klingst echt verzeifelt...dir gehts nicht gut...bist du schon beim Neurologen gewesen? Hast du schon deine Hormone testen lassen? Einen Allgemein-Checkup bem Arzt machen lassen? Wenn körperlich so weit nichts zu finden ist...

Also...keine Medikamente...probiere es doch mit "Neurapas" - eine MIschung aus Johanniskraut, Baldrian und Passionsblume - sie sind sehr gut bei nervlicher Erschöpfung - müssen allerdings 4-6Wochen eingenommen werden bevor sie anfangen zu wirken. Aber ich denke, bei dir kommt es eh nicht mehr so auf das Tempo an.

Bist du ausgebrannt? Kämpfst du immer für das, was für andere "normal" ist? Verausgabst du dich? Kannst du nicht oder nur schwer abschalten? Bist du hoffnunglos? Erscheint dir das, was du machst, als nie ausreichend, nie gut genug? Das sind alles Anzeichen einer Burnout - eine nervliche Erschöpfung.

Ich habe für mich das Yoga entdeckt. Probier's aus...kauf die ein gutes Buch (Yoga - Kraft für die Seele, von Anna Trökes ist ein sehr guter Beginn. Dann DAS Werk für Frauen...Yoga und Gesundheit für Frauen, von Linda Sparrowe...ein sehr umfangreicher und sehr einfühlsamer Buch - es gibt Übungen, die gezielt bei Depressionen, Unruhe, Angst, hormonelle Störungen etc. wirken). Wenn das nicht so dein Ding ist, such dir Dinge, die dir Freude bringen und baue sie regelmäßig in dein Tagesablauf ein...sei gut zu dir. Nimm dir Zeit für Ruhe, Erholung, Schlaf. Und lerne auf deinen Körper und seine Bedürfnisse zu hören und tue das, was dir guttut.

Du mußt konsequent sein nd dich selbst immer wieder dazu bringen, auch wenn es erstmal Überwindung kostet. Aber es lohnt sich!

Ich wünsche alle Liebe,
LG
Bärenmutter

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Hallo!

Nein, hab noch nie einen CHeck machen lassen, aber da ich gerade schwanger war und auch im KH lag, wird soweit schon alles untersucht sein (abgesehen von den Hormonen).

Ich weiß, dass nicht immer alles "perfekt" sein muss, aber richtig - ich kann mich nicht so geben, wie ich bin. Ich versuche es allen recht zu machen und das zu tun, was "normal" ist. Ich kämpfe dafür zu zeigen, dass ich alles alleine kann bwz. schaffe.

Komplexe hab ich schon, ja. Es passt nie alles komplett und ich finde immer irgendwas, was mich quält. Habe das Gefühl, dass andere immer alles besser können, wissen und machen. Ich verletzte nicht gern Leute und tu es dennoch bzw. ich "rede halt zuviel", unüberlegt. Aber ich hab halt "Frust".

Wenn etwas nicht nach Plan läuft - je nach dem - macht mich das total unruhig und ich gerate irgendwie außer Kontrolle..

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Das kenne ich alles - und ich kann dir nur trösten - du kannst es in den Griff kriegen, aber du mußt dein Leben lang daran "arbeiten", daß du nicht immer wieder in dein altes Muster zurückgleitest. Dein Leitwort soll "Achtsamkeit" heißen. Achte immer darauf, wie du denkst, wie du reagierst, wie du atmest...das ist der Schlüssel zur Veränderung.

Eine Verhaltenstherapie könnte vielleicht erste Abhilfe schaffen...? Eine Psychotherapie eher nicht - es bringt nichts, einfach nur in der Vergangenheit zu wühlen. Das bringt oft nur Verwirrung rein und ist vollkommen unnötig. Du weißt ja, was dein Problem ist, du brauchst jetzt nur noch eine Anleitung, sofern du es selbst nicht schaffst. Aber erstmal mußt du zr Ruhe kommen innerlich - aus dieser Ruhe wird dir alles anders und einfacher erschienen - atme in den Bauch, achte immer auf deine Atmung, dann bleibst du auch ruhiger. Schnelle, oberflächliche Atmung verändert die Körperchemie und macht nervös. Lange, tiefe Atmnug. Am besten am Anfang kurz vorm Einschlafen üben...darauf achten, daß alle Muskeln entspannt sind. Dann immer öfter - achte darauf, wann du dich verspannst, wann du flach atmest. Das wird dir immer helfen, einen Moment innezuhalten, deine Gedanken zu sammeln und zur Ruhe zu kommen...

Ob du dann eine Verhaltenstherapie machst, bleibt dir überlassen.

LG
Bärenmutter

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Hi,

ich kann Dir zwar leider nicht sehr viel weiter helfen, aber ich weiß selber, wie Depressionen sein können und wie schwer man da wieder heraus kommt.

Vielleicht solltest Du jedoch Medikamente nicht grundsätzlich ablehnen. Ich habe selber eine Zeit lang genauso gedacht wie Du, und mir gesagt "an den Problemen, die meine negativen Gefühle auslösen, ändern Medikamente auch nichts". Aber mittlerweile sehe ich es etwas anders. Ich habe zwar selber noch keine Medikamente gegen Depressionen genommen, aber in der Natur einer Depression liegt ja u.a. auch die Antriebslosigkeit und die Kraftlosigkeit, die einen daran hindert, sein Leben wieder halbwegs (aus eigener Kraft und eigenem Antrieb heraus) in den Griff zu bekommen, und die negativen Seiten des Lebens zu verkraften.

Und ich denke genau an diesem Punkt könnten Medikamente Dir weiterhelfen... Sie können Dir ein wenig die Antriebsschwäche nehmen, und so kannst Du ggf. wieder mehr Kraft für Deinen Alltag finden. Und vielleicht ein wenig Gelassenheit im Umgang mit Deiner Familie geben.... einfach ein bisschen mehr Stärke. Dann würde es Dir ggf. auch leichter Fallen, die Depression und Probleme, welche sie ausgelöst haben aus eigenem Antrieb selber zu überwinden. Wenn man (vielleicht auch mit Hilfe von Medikamenten) alles nicht mehr so schwarz sieht, kann man sich viel leichter auch für positive Dinge öffnen, und diese wiederum helfen einem dann wiederum aus der Depression heraus... Irgendwann geht es dann von selbst.

Ich weiß selber nicht genau wie, aber bis jetzt habe ich es meist selber geschafft, mich aus depressiven Phasen in meinem Leben zu "befreien". Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich einfach so nicht weitermachen konnte und alleine deswegen etwas ändern _musste_. Habe dann Dinge getan, die nicht viel Motivation erfordern (weil ich die ja nicht hatte), zum Beispiel häufig Freunde besucht, oder Gelegenheiten zur Beschäftigung wahrgenommen, die sich geboten haben.... Einen Teilzeit-Job, eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, zu der mich eine Freundin ermutigt hat... Aber erstmal habe ich mit kleinen Schritten angefangen. Und das könnte vielleicht auch Dir helfen. Wichtig ist es, sich selber vom ständigen Grübeln irgendwie abzulenken... Damit man irgendwann auch wieder ein bisschen Raum in den Gedanken für die schönen Dinge im Leben hat.

Der Sport hat mir übrigens nicht nur im Sinne von Beschäftigung geholfen... Eine Stunde im Fitnessstudio oder beim Joggen im Park hat scheinbar ein paar körpereigene Stoffe ausgeschüttet, die mich direkt zufriedener und ausgeglichener gemacht haben. Und der positive Effekt auf den Körper stärkt natürlich auch das Ego ;-)

Wünsche Dir alles Gute und viel Kraft! #liebdrueck

LG,

tiffy_1981

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Ach ja, habe noch etwas vergessen... Ich weiß nicht, ob es schon in einer anderen Antwort hier geschrieben wurde, weil ich nicht alle Antworten durchgelesen habe (bin schon ein bisschen müde, sorry)...

Aber es wäre evl. noch hilfreich, einmal eine neue Therapie bei einem anderen Therapeuten zu versuchen. Dabei ist es ja auch nur wie im normalen Leben... Manchmal verstehen sich Therapeut und Patient super, sind auf einer Wellenlänge und der Therapeut weiß genau, wo er anpacken muss, um dem Patienten zu helfen. Manchmal passt die Kombination aber auch nicht so gut und dem Patienten kann von diesem Therapeuten nicht geholfen werden... Dafür aber vielleicht von jmd. anders. Probier es doch einfach aus... genau wie mit den Medikamenten. Verlieren kannst Du dadurch eigentlich ja nichts, ausser evl. ein wenig Zeit.

;-) LG,

tiffy_1981