Schaffe den Absprung nicht!

Hallo!

Ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 1,5 Jahre verheiratet. Wir haben eine zweijährige Tochter.
Ich habe mich damals, mit fast 35 Jahren, sehr nach einer Familie gesehnt und er war einfach zur rechten Zeit am rechten Ort.
Von mir kann ich sagen, daß ich durchweg ein "hab Dich lieb"-Gefühl ihm gegenüber hatte, aber keine echte Liebe da war. Nun ist es mit den Jahren so gekommen, daß mich so ziemlich alles nervt, was er tut oder was er nicht tut. Sexuell haben wir seit meiner Schwangerschaft Probleme, inszwischen läuft so gut wie gar nichts mehr.
Wir streiten immer öfter, was bislang eigentlich eher selten der Fall war.
Ich habe kurz vor Weihnachten mit ihm auch schon mal über Trennung gesprochen, aber es ist schwierig, mit ihm zu reden. Er möchte die Trennung nicht, wegen unserer Tochter und wegen unseres Hauses (Miete, kein Eigentum), das keiner von uns beiden allein halten könnte.
Das sind zwei Punkte, die mir auch wichtig sind und die mich lange bei ihm gehalten haben. Über eine Trennung denke ich schon länger nach, aber dann überlege ich mir, was ich dadurch gewinne und komme zu keinem rechten Ergebnis.
Das Resultat wäre, daß ich mit meiner Tochter, der es als Papa-Kind wahrscheinlich richtig weh tun wird, einsam in einer kleinen Sozialwohnung sitze.
Kann das eine erstrebenswerte Alternative sein?
Andererseits entspricht er so gar nicht dem, was ich mir unter einem liebevollen, gleichberechtigten Partner vorstelle. Viele Sachen kamen erst zutage, als das Kind da war bzw. nachdem wir geheiratet haben. Wir haben uns eben kaum gekannt und uns kopflos ins Familienleben gestürzt.
Mein Mann kann nicht mit Geld umgehen (hat auch einiges verspielt innerhalb unserer Beziehung), übernimmt für nichts Verantwortung, kümmert sich um nicht, es sei denn, man sagt es ihm. Ist unordentlich und unsauber, hat ein bald kindliches Gemüt, so daß ich manchmal denke, ich habe 2 Kinder, aber keinen Partner uvm.
Natürlich hat er auch seine guten Seiten, ich möchte ihn hier nicht an den Pranger stellen, aber manchmal denke ich, ich halte das einfach nicht mehr aus.
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Gedankengänge dazu, die mir weiterhelfen? Ich glaube, es ist tatsächlich die Angst vor der Ungewißheit und meine Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen aus Angst, daß sie falsch sind. :-(
Ich habe Angst, daß ich den Schritt der Trennung bitter bereue und fortan allein mein Dasein fristen muß.
Wie kann ich das bloß überwinden?

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Hi,

Mir gehts genauso nur dass ich 10 Jahre jünger bin. Ich hatte auch das Gefühl ich liebe meinen Mann, bin schwanger geworden, vor 7 Monaten geheiratet und ich liebe ihn nicht mehr. Er ist wie ein kleines Kind. Freiwillig macht der nix. Alles muss man ihm anschaffen. Er verdient viel aber gibt auch genauso viel aus! Er ist sehr liebenswert aber eben wie ein Kind.
Wir haben auch so eine schöne riesen WOhnung die wir dann aufgeben müssen- Das und dass ich wegen dem finanziellen so ANgst habe und ihm nicht weh tun will, hindert mich auch an dem Schritt!

Wir versuchen grad eine Trennung auf Probe und mir gehts gut ohne ihm!

Ihm gehts schlecht und dass tut mir so leid, aber nur aus Mitleid und Geld zusammen bleiben? Hat ja auch keinen Sinn oder?

Ich habe auch so ANgst dass ich das bereue aber wenn man sich doch schon die Frage stellt und weiß man liebt denjenigen nicht mehr, ist doch die ENtscheidung schon getroffen oder???

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Glück!

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Hallo,
dein Fehler war das du dich mit halben Gefühlen überhaupt darauf eingelassen hast. Jetzt ist dir das erst richtig klar geworden.
Trennung ist da wohl das einzig mögliche. Oder du gehst kaputt!

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Ich denke, Du hast Dich gefühlsmässig längst gegen ihn entschieden. Aber Du hast Angst, das geregelt e Leben zu verlassen. Angst davor, es finanziell nicht zu schaffen. Angst davor alleine nicht klarzukommen. Kann das sein?
Dazu kann ich nur sagen, man wächst an den Problemen. Du schaffst das sicherlich. Aber Dir muß klar sein, der Weg ist nicht immer leicht. Aber er lohnt sich schon. Oder willst Du die nächsten 20/30/40 Jahre so weiter leben? Auch Deinem Partner gegenüber ist das äußerst unfair. Ihr habt beide ein Recht auf Glück. Nur wahrscheinlich nicht miteinander. Aber euer Kind hällt euch auch zusammen. Ihr werdet Euch auch nach einer Trennung nicht ganz aus den Augen verlieren. Vielleicht wird ja ne Freundschaft daraus.
Aber davon mal abgesehen, fühlst Du Dich nicht einfach mies, wenn man bedenkt, wie Du Deinen Partner ausnutzt. Denn nix anderes ist es, wenn Du nur wegen der Kohle mit ihm zusammenbist... Möchtest Du so eine sein???

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Das alles hat eigentlich gar nichts mit Geld zu tun. Mein Mann hat einen schlecht bezahlten Job, wir bekommen ergänzende Sozialhilfe und umgerechnet stehe ich nicht schlechter da, wenn ich mit Kind allein lebe - vielleicht sogar besser.
Aber zusammen haben wir natürlich unterm Strich mehr Geld und können uns eine größere Wohnung leisten, die ich platzmäßig allein nicht brauche und die mir allein auch nicht zusteht.