Mein Mann trinkt soviel, dass er durch seinen Arbeitstag schläft.

Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben uns immer sehr doll gestritten bis wir eine Eheberatung gemacht haben. Während diese Beratung bin ich sehr häufig, er nur ein paar mal dahin gegangen. Seit der Geburt unserer Tochter im Januar 2006 streiten wir uns kaum noch und sind wir sehr glucklich.

Mein Mann trink regelmäßig Alkohol, kann aber auch sehr gut ohne klarkommen. Ab und zu legt er aber richtig los und trink soviel, dass er noch kaum stehen kann. Das macht er leider auch wenn er am nächsten Tag Termine / Verantwortungen hat. Wenn er dann schläft kann ich ihn nicht wecken und wenn dann werft er mich mit den grausamsten Beschimpfungen bis ich ihn wieder schlafen lasse.

Ich habe ihn mal überzeugt, über seine Verantwortungslosigkeit mit einer Psychologin zu reden. Das hat er gemacht, aber schnell wieder abgebrochen, weil er meinte, dass es nicht bringt und dass er nicht wirklich ein Problem hat.

Mich macht das fertig. Ich bin im Erziehungsurlaub und wir sind abhängig von sein Einkommen, das er selbständig verdient. Heute schläft er wieder und seine ganze Kunden rufen an, zu fragen wo er nun bleibt. Ich weiß nicht wie lange seine Kunden sowas noch mitmachen. Irgentwann verliert er seine Kunden und somit ist unser Existenz gefährdet.

Hat jemand Rat für mich? Was kann ich tun damit er aufhört? Warum meint ihr macht er das? Wieso so doll bis morgens um 7h00 trinken und wieso nicht am Freitag oder Samstag wo er am nächsten Tag frei hat? Ich weiß echt nicht was ich machen soll.

Danke schonmal wenn jemand mir antworte!

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Guten Morgen,

oh, da hast du ja eine schwierige Situation...lass dich erstmal drücken #liebdrueck...ich habe genau das selbe hinter mir und weiß, wie es sich anfühlt, wenn einem der Boden unter den Füßen langsam wegrutscht.

Ich habe in einem anderen Beitrag etwa hierzu geschrieben, vielleicht hilft dir das weiter...der ganze Beitrag ist sehr gut...und lohnt sich für dich, durchzulesen.

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=16&pid=4364106

Dein Mann hat ein sehr großes Problem und sollte sich unbedingt in Therapie geben - aber er muß es von alleine einsehen - und das wird er erst tun, wenn der Leidensdruck groß genug geworden ist...oder auch nie.

Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Lebensweg.

Ganz liebe Grüße,
Bärenmutter

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Danke für deine liebe Antwort!

Mein Problem ist auch, dass ich mir nicht sicher bin wie groß sein Problem ist. In diesem Jahr ist es "nur" dreimal passiert. Es liegt aber auch daran, dass er seit diesem Jahr ein Freund hat, der gerne mit ihm losgeht und viel trinkt. (Der Freund hat immer am nächsten Tag frei). Letztes Jahr hatte er nur Freunde, die nicht zu viel trinken, und da hat er auch nie so viel getrunken. Vor 4 Jahren hat er das zuletzt gemacht.

Ich dachte immer, dass er nur nicht nein sagen kann wenn er dabei ist, spaß zu habe und dass seine Verantworungen ihn egal sin.
Meinst du dass er alkoholiker ist?

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Das ist schwer zu sagen - ich kenne Eure private Situation nicht...ich denke eher nicht...aber er scheint ein großes Problem zu haben - das sich in Verantwortungslosigkeit äußert - und Alkohol beruhigt und tröstet und enthemmt. Und bedenklich finde ich, daß er sein Leben vernachlässigt aufgrund des Alhohols. Da gehen bei mir immer die Alarmglocken an. Er braucht auf jeden Fall eine Therapie - er scheint, irgendetwas mit sich herumzuschleppen, was ihn innerlich, vielleicht nicht mal bewußt, zu schaffen macht. Ob er nun Alkoholiker ist, vermag ich nicht zu sagen.

Die Seite der Anonymen Alkoholiker ist sehr gut und sehr informativ...schau doch mal rein... www.aa-online.de ...das hilft dir bestimmt weiter.

Viele liebe Grüße,
Bärenmutter

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sehe ich genauso! Dein Mann hat ein Riesenproblem!

ABer keine Therapie hilft was, wenn er es selbst nicht will.

Du kannst dihc nur davor schützen, dass du nicht mit in den Sumpf gezogen wirst, in dem wieder arbeiten gehst.
Denn im Falle einer Trennung (wovon ich jetzt noch nicht ausgehe) stündest du da mit nichts.

alles gute
ania

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und? wäre das ein größerers problem, als mit einem alkohokranken das leben zu teilen?#gruebel

grüßle
wolf

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alle alkoholkranke haben nie ein problem mit dem alkohol oder sonstiges, es sind die anderen die ein problem mit ihm haben.;-)

so wie du es beschreibst, ist dein mann ein problemtrinker, er trinkt um pobleme/verantwortung aus dem weg zu gehen.

nicht du sollst ihn überzeugen, daß er ein problem hat, er muss selbst darauf kommen.

gehe zu einer sozialen beratungstelle (pro fam., caritas, diakonie, AWO) lass dich dort unverbindlich beraten, was du für DICH tun kannst, nicht für deinen mann, denn für ihn kannst du nichts tun, nur er sich selbst.

schau mal hier

http://www.al-anon.de/

nur zur info

grüßle
wolf

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Dein Mann kommt ganz bestimmt nicht mehr ohne klar.
Für mich hört sich das ganz klar nach einem Alkoholiker an.

Wenn jetzt nichts passiert dann sehe ich schwarz für euch.

Er muß es aber von alleine merken und eine Kur wollen denn sonst wird das nix.

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Hallo!

Es ist sehr wichtig, dass Du die Verantworteung für ihm NICHT übernimmst.
Wecke ihm nicht, erinnere ihm nicht, erledige für ihm keine Anrufe, entschuldige ihm nicht wenn er betrunken liegt und nicht im Stande ist.....
Lass ihm nach unten fallen, damit er sehen kann, was er damit einrichtet.

P.S. Meine Mama ist eine Therapeutin für alkoholkranke Menschen.

Eo.

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Das ist absolut richtig. Der Betroffene merkt erst dann, daß er etwas ändern muß, wenn er "auf den Boden knallt"...so war es bei meiner Freundin auch - erst, als sie niemand mehr hatte, und sie ihren Arbeitsplatz verloren hatte wurde ihr bewußt, daß nur SIE etwas an ihrer Lage ändern konnte. Es ist hart, aber das einzig wirksame.

Bärenmutter

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Hey danke für deine Antwort.

Ich versuche so gut es geht ihn nicht zu helfen und wenn ich es versuche, wie gestern morgen, schaffe ich es nicht und werde ich nur beschmipft. Einmal sollten wir nach England zur seinen Familien flliegen und ich konnte ihn nicht wecken. Ich habe ihn dann zu Hause gelassen und seine Eltern die Wahrheit erzählt, warum er nicht mitgekommen ist. Das war das erste Mal, dass es passiert ist und seitdem ist es noch 2x passiert, immer mit dem gleichen Freund, der auch sehr viel trinkt.

Aber eigentlich wollte ich fragen wo er (wenn er dann will) an eine Therapeutin für alkoholkranke Menschen in unsere Region kommt? Durch AA? In der gelbe Seiten findet mann Therapeuten, aber sie spezializiern nicht wie deine Mutter. Hast du ein Tipp?

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