Wir versuchen schon seit 2 Jahren, ein Kind zu bekommen. Ich bin 33 und mein Mann 39 Jahre alt. Ich wollte schon viel eher mit dem Üben anfangen, aber er hat mich immer gebremst. Anfang diesen Jahres habe ich ihn gebeten, sich mal untersuchen zu lassen. Ergebnis: Spermiogramm aus Sicht des Arztes bedenklich, da nach 24 h alle Spermien tot waren.
Mein Mann fand sein SG allerdings recht gut (???) und hat ein weiteres halbes Jahr zugesehen, wie ich jeden Monat immer verzweifelter wurde. Ich hab ihn gleich nach dem 1. SG gebeten, ein 2. SG zu machen, da die Kinderwunschpraxis einen 2. Wert wollte und bei mir eigentlich alles in Ordnung ist. Eigentlich sollte das nach wenigen Wochen sein - er ist dann nach sechs Monaten (!!!) wieder hingegangen.
In dieser Zeit und bis heute hat unsere Beziehung extrem gelitten. Sein 2. - 6. SG wurden immer schlechter, inzwischen scheint es nur noch für eine künstliche Befruchtung zu reichen. Wir haben auch schon 3 Inseminationen hinter uns, alle negativ.
Ich weiß ja, dass wir zusammenhalten sollten und ich ihm keine Vorwürfe machen darf. Aber ich schaffe das einfach nicht. Da sein 1. SG noch viel besser als die aktuellen war, denke ich immer: hätte er auf mich gehört, hätten wir Anfang des Jahres mit viel besseren Werten in die Inseminationen gehen können. Inzwischen liegen die Chancen da nur noch bei 3 - 5%.
Ich weiß, dass ein zurückschauen sinnlos ist, aber ich habe diese ganzen Aggressionen gegen ihn aufgebaut. Von Januar bis Juli 2006 hatten wir nur schlechten Sex, weil wir natürlich genau zum Eisprung "ran" mussten (Spermien lebten ja nachgewiesenerweise nur 24 h) und mein Mann der festen Überzeugung war, dass er nur den richtigen Zeitpunkt erwischen muss. Ich hab seitdem keine Lust mehr auf Sex, es war nämlich teilweise echt nur Krampf.
Ich habe dann im Sommer regelrecht gebettelt, dass er mal wieder zum Arzt geht, denn "nach 24 h tot" heißt ja nicht, dass sie nach 20 h nicht auch schon tot waren. Er sagte dann nur zu mir: "du hättest mich viel eher zwingen müssen, ich habe da gar nicht so darüber nachgedacht". Hä???????
Ich heule ein halbes Jahr lang jeden Monat und er denkt an NICHTS, obwohl ER ja das schlechte Spermiogramm hatte? Angeblich kam er nicht auf die Idee, mal was zu unternehmen und ich hätte ja deutlicher werden können. Ja wie deutlich sollte ich denn noch werden? Klar habe ich den Arzttermin nicht mehr erwähnt, aber nur weil ich wollte, dass er den Zeitpunkt selbst bestimmt. Außerdem ist er mit 39 ja wohl in der Lage, ganz allein in der Praxis einen Termin auszumachen. Es wäre ja nicht sein erster Besuch dort gewesen. Irgendwie ging ich davon aus, dass er mal einen Zusammenhang zwischen heulender Frau und dem Erfordernis weiterer Schritte erkennen würde.
Nach einem Riesenkrach ging es dann endlich mal mit (von mir von vorne bis hinten organisierten) Inseminationen los. Endlich mal kein Sex zum passenden Zeitpunkt mehr, ich dachte es geht aufwärts. Aber irgendwie waren meine Aggressionen gegen ihn noch da und sie wurden eher stärker, da er sich wiederum um NICHTS kümmert. Für die ICSI muss man tausend Dinge klären und vor allem muss er als Verursacher SEINE Krankenkasse anrufen. Und????? Wieder nichts. Ich musste es selbst tun und war hinterher extrem sauer auf ihn.
Kurzum: ich fühle mich alleingelassen mit dieser schweren Last, obwohl er auch unbedingt Kinder möchte. Dennoch macht er nicht einen Finger dafür krumm und ich kann es kaum ertragen, ihn ständig zu ermahnen: "füll das Formular aus", "ruf da mal an", "mein Eisprung ist am 18., bitte streiche alle Termine"... Neulich hat er mal ganz allein unseren Arzt angerufen und ich sollte ihn am besten noch loben. Kann ich aber nicht mehr, nachdem das die einzige "Heldentat" seit einem Jahr war (und das auch nur, weil es langsam bei ihm angekommen ist, dass ich wirklich! enttäuscht von ihm bin).
Wenn wir nicht verheiratet wären, hätte ich mich vielleicht getrennt. Es macht mich einfach nur noch aggressiv, dass ich seinetwegen diese Hormonbomben vor mir habe und wir vielleicht trotzdem kinderlos bleiben. Er hat nicht mal nachgelesen, ob er was an seinen Werten verbessern könnte. Vielleicht würde ich nicht so fühlen, wenn er sich entsprechend gekümmert hätte. So aber denke ich nur: er ist schuld und ich muss es ganz allein ausbaden....
Danke fürs Lesen, das musste alles mal raus. Was sollte ich tun? Therapie? Meine Liebe für ihn ist jeden Monat mit alleine-heulen immer mehr geschrumpft.
Gruß Anne
Kinderwunsch zerstört die Beziehung
Also, ich fasse mal zusammen.
Du liebst ihn nicht mehr so, sie Du es mal getan hast.
Eure Sexleben ist runiniert.
Er kümmert sich nicht um das Thema Kinderwunch, wie Du es Dir wünschen würdest.
Das Thema Kinderwunsch ist der Dreh- und Angelpunkt Eurer Beziehung und irgendwie das einzige, was Euch noch verbindet.
Hmm, ich weiss nicht, was man in so einem Fall raten soll.
Daran, dass seine Werte so schlecht sind, kann man ja nur bedingt etwas ändern.
Vielleicht solltest Du Deine Einstellung zum Thema Kinder mal überdenken, denn es kommt irgendwie so rüber, als ob Du nur noch deshalb mit Deinem Mann zusammen bist, weil er ein potentieller (aber schlechter) Samenspender ist, und dass Du nur noch aus krampfhaftem Kinderwunsch bestehst.
Oder bedeutet er Dir noch irgendwas?
Danke für deine Antwort.
Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, was er mir noch bedeutet. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich IHM nicht mehr soviel bedeute. Warum sonst schaut er monatelang zu, wie ich leide?
Der Kinderwunsch ist tatsächlich zum wichtigsten Punkt geworden. Da ich aber nicht mehr sooo jung bin, fällt es mir schwer, mich damit nicht zu beschäftigen. ER kann ja jederzeit eine jüngere nehmen, die dann mehr Zeit für die Experimente der künstlichen Befruchtung hat als ich.
Ich weiß, dass es schwer ist, an den Werten etwas zu verbessern. Es geht mir halt um seine Einstellung. Er versucht es nichtmal. Duscht und badet stundenlang, obwohl er weiß, dass es schädlich ist usw. Ich fühle mich von ihm allein gelassen.
Und vielleicht hast du recht: mir läuft die Zeit weg und ich möchte nicht ein zweites Mal jahrelang auf den Kinderwunsch des Mannes warten, um dann festzustellen, dass es nicht funktioniert. Mache ich ihn damit zum Samenspender? Aber er möchte doch auch Kinder! Wir wollten ursprünglich GEMEINSAM eine Familie gründen. Ich will ihm ja nichts unterschieben. Eine andere Möglichkeit wäre, mit dem Kinderwunsch abzuschließen, um die Ehe zu retten. Aber irgendwie bin ich dafür noch nicht bereit. Wenn ich es aufgebe, wird es auch keine künstliche Befruchtung geben, da er sich darum nicht kümmern würde.
Ich bin da in einer Zwickmühle und denke im Kreis. Ich kann mir ein Leben ohne Kinder halt nicht vorstellen und fühle mich von meinem Partner daran gehindert. Ich wollte schon vor vier Jahren (da hätte es vielleicht noch geklappt!) und er hat mich hingehalten. Es kommt mir so vor, als ob ich seinetwegen kinderlos bleiben muss. Ist Blödsinn und übersteigert, ich weiß. Aber ich stecke da in einer Depression fest.
Gruß Anne
Hallo Anne,
ihr steckt in einer massiven Ehekrise, die in der Scheidung endet, ob nun ohne oder mit Kind, wenn ihr nichts unternehmt. ER ist nur noch der Zuchtbulle, der sich so verhalten muß, wie du es willst und nicht mehr dein Mann.
Schaltet mal 6 Monate vom Kiwu ab und macht nur etwas für euch. Du willst so krampfhaft ein Kind (was ich verstehen kann, das ist kein Vorwurf), dass du nur noch den Erzeuger bzw. (noch schlimmer) Verantwortlichen für eure Kinderlosigkeit siehst.
Wie soll da ein Kind zu euch kommen wollen? Wie soll da dein Mann noch wollen? Ehrlich, mit deiner momentanen Einstellung könnte ich voll verstehen, wenn er keine Kinder mit dir will. Er selbst zählt doch gar nicht mehr, nur noch seine Spermien.
"Duscht und badet stundenlang, obwohl er weiß, dass es schädlich ist usw. "
Oh mein Gott, wie bist du denn drauf? Duschen und baden schaden sicher nicht so den Spermien, dass sie gleich komplett sterben. Dein armer Mann, er darf nicht mal mehr leben, wie er mag. Wie soll er denn bitte da Lust haben, mit dir eine Familie zu gründen?
Vor allem, wie soll denn euer Leben mit Kind aussehen? Plötzlich alles rosarot und gut? Nein, da habt ihr noch mehr Ärger, aber dann kannst du dich ja endlich trennen. Du hast dann ein Kind und kannst den Mann entsorgen, der ja so gar nicht zu dir steht. Die Überlegung hat dein Mann ganz sicher, auch wenn er es nicht zugeben mag.
Wach endlich auf! Das wichtigste ist erst mal die Partnerschaft. Ein Kind kostet unendlich viel Kraft und Zeit, da muß der Rest stimmen!Oder willst du alleinerziehend sein? Dann kannst du dir auch in der Kneipe einen Mann suchen.
Lebt wieder als Liebende, dann könnt ihr an Kinder denken. Ihr braucht beide eine Pause!
Und ich würde euch zu einer Therapie raten, zumindest du solltest ganz dringend eine machen. Du mußt aus diesem Teufelskreis raus! Frag in der Kiwu-Praxis nach, die haben sicher Adressen. Euer Wohlergehen ist doch das Wichtigste!!! Vergiß das bitte nicht.
lg
hallo,
wow,ich muss sagen,ich war entesetzt wie du den text verfasst hast.
ich weiß wovon du sprichst,mein mann und ich haben uns 13 jahre ein baby gewünscht.aber nie,nie,niemals wäre uns in dne sinn gekommen,es irgendwem zu zu schieben.
wir erfuhren vor ca 10 jahren,nach 2 jahre kiwu,das das sg meines mannes unter aller sa. ist.zu wenig und vor allem zu lahm.es hieß da hilft nur noch künstliche befurchtung usw.
erst mal haben wir es weiter so probiert.dann haben wir uns erkundigt über künstliche befruchtung.
und da stand direkt fest,das ist nichts für uns,der stress,die hormone und und und.
mein mann hörte dann auf zu reuchen 2004,im juni/juli 04 ging er zu akkupunktur bei einem chinessischem urologen,der dies in china gelernt hat.
nach 5 sitzungen,sg gemacht,und es war wie bei einem "gesundem"mann.
im april 05 habe ich positiv getestet,und im nov unsere süße geboren.
und ich kann dir eins versprechen,wenn ihr euch nun auch noch gegenseitig bekriegt,dann wird das nie was.
klar sagen viele männer erst einmal,wieso sg ist doch super,weil sie es nicht wahr haben wollen,das es an "ihnen"liegt.und sie brauchen dann auch ihre zeit(wofür deiner wohl die 6 monate brauchte,oder eben den tritt in seinen po,um den er dich selbst "bat" in dem er meinte,du hättest ja mal eher was sagen können.)
selld ir vor,es "läge" an dir,und dein mann würde dich so unter durck setzen mit vorwürfen.wie würdest du das finden?
er ist doch kein zchtbulle,der nur noch gv haben darf,wenn der es ist.
ich weiß es wird jeden monat schlimmer,wenn immer wieder die regel kommt.gerad jetzt nach diesem zeitraum wo ihr nun seit,fängt man an zu resegnieren,an sich und der welt zu zweifeln.
aber es kommen auch wieder hochs.wenn du merkst,er wird mal wieder lahm,oder bemüht sich nicht,dann mach ihm feuer unter dem po und sag ihm was er tun soll.(aber ohne vorwürfe,wie zb du musst deine kk an rufen,weil du bist es ja schuld.sag lieber,ruf die kk an,die wollen mit dir reden,und es bringt uns einen schritt näher an unser baby.)
lg
tokessaw
ps:sollte sich was böse lesen,so ist es nicht gemeint.
Hallo Tokessaw,
danke für deine Zeilen. Allerdings wenn ich bei dir lese:
"mein mann hörte dann auf zu reuchen 2004,im juni/juli 04 ging er zu akkupunktur bei einem chinessischem urologen..." dann ist es ja genau das, was mir fehlt!
Mein Mann würde ja nie im Leben zu rauchen aufhören, bloß weil es vielleicht helfen könnte. Wenn er mir ein bißchen entgegenkommen würde, wäre ich schon glücklich. Im Moment arbeitet er nur meine Termine (z.B. zum Spermiogramm) ab und wenn ich ihm keine machen würde, dann wärs das.
Ich weiß auch, dass ich ihm keine Vorwürfe machen sollte. Leider hat sich das in den vielen Monaten eben angestaut. Ich hab ihm auch nicht gesagt "du bist schuld, ruf du bei der kk an", so formuliere ich ihm gegenüber natürlich nicht. Ich gebe mir schon noch Mühe. Ich bin nur insgesamt aggressiv auf ihn, wenn er mal wieder was liegenlässt oder so. Früher hätte ich es einfach weggeräumt, jetzt nervt mich alles. Leider.
dann denke abr nicht sofort über trennung nach,das ist/kommt von der frustphase her.das kenne ich auch,ich habe ihm zwar in dem sinne keine vorwürfe gemacht.war aber auch "aggressiv",zickig und übelst gelaunt.
bestimmt kommt demnächst noch dazu,das du vermehrt ss frauen siehst in deinem verwandten/bekannten kreis.
er hat auch nicht auf gehört zu rauchen,wegen dem kiwu.zur akkupunktur ging er nur,weil ich gedrängelt habe.
und ich habe den termin gemacht,wir wollten beide wohl wissen,was sagt dieses sg nun(wir lebten da schon 3 jahre in nl,und hatten in der zeit keine untersuchung vom einem urologen)
doch man muss die männer schon ein wenig lenken,grins.sieh das positive,er arbeitet die termine wenigstens ab.wie oft höre ich,das die männer gar nicht zu einem urologen wollen,weil sie eben angst haben,sie könnten erfahren,das irgendwas nciht stimmt.oder weil sie der festen überzeugung sind,das alles in ordnung ist,und der "fehler"bei der frau zu suchen ist.
lg
Hallo!
Mir gehts es fast genauso wie dir! Wir sind zwar nicht verheiratet, aber seit über 10 Jahren zusammen. Ich bin jetzt im 15.ÜZ. Erst nachdem meine FÄ ihn dazu aufgefordert hat, hat mein Mann endlich ein SG machen lassen. Ergebnis: zuwenig Spermien, 20% nur beweglich und viele defekte.
Ich kenne genau dieselben Probleme wie du, Zink nehmen, Baden usw.. Duschen soll übrigens ok sein. Aber ein Arzt im KH hat mir gesagt, dass Baden sehr schädlich ist. Ich habe das meinem Mann gesagt und hab das Gefühl, seit dem badet er noch mehr als vorher. Obwohl er auch unbedingt Kinder haben will. Zumindest auf Sauna verzichtet er nun.
Zu Insemination oder mehr kann er sich noch gar nicht entscheiden. Gerade weil ihm alle sagen, dass es nur so klappen kann, will er es aus Trotz nicht machen.
Der Gedanke an Trennung besteht auch bei mir...
LG
Hallo,
ich bin froh, dass mich jemand versteht. Ich habe tatsächlich auch das Gefühl, dass er noch mehr badet als früher! Auf die Sauna würde er nicht verzichten. Zum Glück war es dieses Jahr so warm und er war nur zweimal.
Den Beginn der Inseminationen habe ich nach immerhin 26 ÜZ mit vielen Tränen und perfekter Vorbereitung (er musste nur noch hingehen und ich habe vollständig auf entsprechende Fürsorge verzichtet) erreichen können.
Nach dem ersten schlechten Spermiogramm hat es ein halbes Jahr gedauert, bis er mal ein zweites machen ließ. Das scheint mir wie bei euch zu sein. Ich verstehe allerdings recht gut, dass er es verdrängt hat. Schließlich ist es für ihn nicht leicht gewesen, dieses Ergebnis zu verarbeiten. Ich habe aber genau solche Ängste wie er und deshalb sollten wir eben eher zusammen am Kinderwunsch arbeiten statt nur ich allein.
Ich wünsche dir alles Gute, vielleicht musst du nicht so lange warten wie ich, bis dein Partner zu mehr bereit ist. Und auch wenn viele es nicht verstehen: Männer können gehen, Kinder bleiben. Was, wenn er mich (nachdem ich meine Bemühungen um ein Kind aus Kraftlosigkeit aufgegeben habe) in fünf oder sechs Jahren verlässt? Für mich ist es dann zu spät, er kann immer wieder neu anfangen.
Gruß Anne
Hallo Anne!
Genau das denke ich auch. Er geht viell. irgendwann und ich bin kinderlos allein. Irgendwie hab ich auch eine Art Wut, dass ich nicht schwanger werden kann, obwohl bei mir erwiesenermaßen alles in Ordnung ist. Unsere Familie ist auch ziemlich fruchtbar. Nur ich kann nicht schwanger werden. Bei uns kommt leider noch das finanzielle dazu. Da wir nicht verheiratet sind, müßten wir alles allein bezahlen. Das will er auch nicht.
Naja ich hoffe noch, dass es überraschend mal so klappt. Sex macht mir aber auch kaum noch Spaß.
Ich wünsche dir auch, dass deinem Mann bald die Augen geöffnet werden und dass er merkt, dass er etwas tun muss, damit er dich nicht verliert. Viell. hast du auch das Glück, dass es auf natürlichem Weg klappt!
LG Tanja
Glaub mir ich kenne das nur zu gut!
Vor über 5 Jahren (ich war 30), drängte sich in mir der Wunsch nach einem Kind immer mehr auf. In dem Jahr verstarb plötzlich meine Mutter
. In der Nacht nach der Beerdigung sagte ich meinem mann, daß ich mir ein Kind wünschte (ich dachte so nach dem Motto "ein Leben geht, das nächste kommt"). Er war sofort einverstanden.
Zu der Zeit hatte ich auch noch einen guten Job, die Voraussetzungen schienen perfekt. Ich setzte die Pille ab und wir verfuhren erstmal nach der Methode "wenn's passiert, passiert's halt", also nix mit Eisprungkalender, Tempi messen. So kurz nach dem Tod meiner Mutter wäre es wohl auch nicht gut gewesen, wenn es sofort geklappt hätte.
Nix passierte -2 Jahre lang. Im Febr. 04 heirateten wir dann, im März ließ er sein 1. SG machen; das Ergebnis war vernichtend
. Auch ich mußte drängeln, bis er sich zu einem 2. SG bequemte (welches auch NOCH schlechter war, als das 1.!
).
Ich arbeitete bei einem großen Elektronikkonzern, eine große Entlassungswelle drohte. Natürlich war ich dabei. Ich kam in eine sog. "Auffanggesellschaft", d. h. ich hatte fast 2 Jahre Zeit, mir einen neuen Job zu suchen und bekam noch 85% meines Netto-Gehalts. Die Zeit drängte doppelt. Zu der Zeit witzelten viele Kollegen: "Tja, Mädel! Zeit, schwanger zu werden!" Ich dachte nur: "Wenn ihr wüßtet!!!"
Er saß quasi nur vor seinem PC, ging mit Kumpels auf Sauftouren, unser Sexleben reduzierte sich auf fast 0 (er dachte so nach dem Motto "bringt doch eh nix!"), im Bekanntenkreis wurde eine nach der anderen schwanger, ich war kurz vorm Verzweifeln!! Auf Verständnis seinerseits wartete ich vergeblich
. In der Zeit baute ich ähnliche Aggressionen gegen ihn auf. Für mich war immer klar, daß ich nicht der Karriere- sondern der Familienmensch bin. Heute habe ich weder noch.
Und was einige hier vielleicht mißverstehen: die Wut richtet sich nicht gegen ihn, weil ER der zeugungsunfähige ist, sondern gegen die Sorglosigkeit, mit der er damit umgeht. Ich hatte so eine Wut auf ihn, wenn er quarzend mit einer Bierflasche am PC saß und fröhlich chattete oder Ballerspiele spielte, während ich mich immer mehr zurückzog, immer depressiver wurde. Es kam wirklich keine Inititiative von ihm, alles blieb an mir hängen.
Irgendwann resignierte ich dann auch.
Die Zeit in der Auffanggesellschaft war rum, ich hatte immer noch keinen neuen Job. Aus dieser Auffanggesellschaft heraus entstand eine konzerninterne Zeitarbeitsfirma. Vorteil: ich hatte fast wieder mein altes Gehalt. Nachteil: es waren immer zeitlich befristete Einsätze, Vertrag wurde immer nur so um 2 Monate verlängert, ich wußte nie, was danach kam. Mein letzter Einsatz war beim Betriebsrat. Mein Job war es hauptsächlich, die BR-Sitzungen zu protokollieren. Einmal war ein Thema in einer Sitzung: eine Frau, die in der Zeit der Auffanggesellschaft schwanger wurde und die vom Konzern nun "zurückgenommen werden mußte". Glaub mir, ich wäre am liebsten laut schreiend aus dem Sitzungssaal gerannt!!!!
Dann folgte auch noch mein persönlicher "Worst case": meine fast 3 Jahre jüngere Schwester wurde schwanger! Gut, heute bin ich stolze Tante, aber damals ist für mich eine Welt zusammengebrochen!
Heute ist sein Hauptargument "such dir einen Job, dann können wir auch zur KiWu-Klinik!" Die Zeit, in der ich einen Job hatte und er fröhlich sorglos am PC saß, hat er wohl vergessen! Jetzt stehe ich wie die "Hauptschuldige" da, weil ich keinen Job habe, da könnt ich echt platzen!!!
Wir waren in einer KiWu-Klinik. Als die Ärztin sagte, daß die Frau die Haupttragende ist (muß ja schließlich diese "Hormonbomben" nehmen) und in dieser Zeit viel Verständnis braucht....da habe ich es echt mit der Angst zu tun bekommen!! Wieviel (oder besser gesagt wie wenig) Verständnis ich in der Vergangenheit von ihm bekommen habe.....
Kinder sind wohl für jede Beziehung eine Belastung, ob sie nun da sind oder eben nicht.
Liebe Grüße
Hallo
Dem Text nach beurteilt, kann ich nicht erkennen, dass dein Mann wirklich ein Kind will. Wollte er das, würde er sich nicht so verhalten. Ich denke, dass bald der Ball bei dir liegen wird. Dein Partner hat wenig Energie in die Sache gesteckt. Und ich frage mich echt, wie es wohl wäre, wenn ihr ein Kind hättet. Sorry für meine These, aber ich denke, es ginge der Ehe keinen Deut besser. Du wirst gefordert sein, rauszufinden, was dein Mann für ein Spiel treibt. Bleibt dein Kinderwunsch bestehen, wird vermutlich die Partnerfrage nicht mehr weit sein. Vielleicht irre ich mich auch, doch ich kenne ein paar Beziehungen, in welchen der Mann mit speziellem Verhalten glänzte und wenig bis gar nichts zu einem Kinderwunsch beitrug. Ja und aus wenig bis gar nichts kann kein Kind entstehen. Viel Glück
Erstmal ist es sicher -auch für einen Mann- nicht einfach, ein solches Untersuchungsergebnis zu verkraften.
2. muss er sich ja mittlerweile vorkommen, als wäre er nur "Samenspender"...Du willst auf Teufel komm raus ein Kind und Eure Beziehung bleibt dabei irgendwo auf der Strecke. Auf jeden Fall liest es sich für mich so, als hättest Du gar kein anderes Thema mehr. Und da würde ich als Mann auch dicht machen...ganz ehrlich.
kann mir auch nicht vorstellen, das das für den mann noch irgendwie sinn macht
und man stelle sich das ganze mal umgekehrt vor: hast du mal darüber nachgedacht wenn du einen befund gekriegt hättest der besagt hätte, das da was unter aller ... is ? keine angenehme vorstellung.
und dann noch dauernd wegen kiwu geprügelt werden ...
ich weiß nicht ...
Bist du eigentlich sicher das dein Mann auch Kinder will???
Wenn ich das so lese habe ich das gefühl er hält dich nur hin und hofft das du irgendwann aufgibst.
Es sind schon die besten Beziehungen an unterschiedlicher Einstellung zu Kindern kaputt gegangen.
Ich kann von mir nicht persönlich sprechen, aber meine ehemalige beste Freundin hat das gleiche Problem.
Seit ich sie kenne, wünscht sie sich sehnlichst ein Kind. Aber ihr Freund mochte lange Zeit keine Kinder haben.
Sieben Jahre hat sie gewartet, bis er sie endlich geheiratet hat und ihrem Kinderwunsch nachgab.
Aber sie wurde und wurde nicht schwanger. Daraufhin nahm sie die Zügel selbst in die Hand, machte Termine beim Urologen aus (er stellte fest, dass es bei ihm lag) und machte danach alle Termine für die künstliche Befruchtung aus. Er war anfangs sehr widerwillig, aber sie plante alles generalstabsmäßig durch! Und zwar mit Befehlston! Ich muss dazu sagen, das sie sehr temperamentvoll ist, während er sich gerne Zeit lässt.
Vielleicht ist es bei euch so, dass Du energischer sein musst.
Z.B. meine Freundin hat für die erste Spermienabgabe, einfach den Becher ihren Mann in die Hand gedrückt, ihn ins Bad geschickt und ihn vorher nicht rausgelassen, bis er.......
Ja, sie musste sehr oft ein Machtwort sprechen.
Männer sind in dieser Sache eher träger, als Frauen. Schließlich können sie ein Leben lang Kinder bekommen.
Viele Grüße
und viel Glück!!!!