Freund unklar über Kinderwunsch

Hallo:)

Ich würde hier gerne meine Situation schildern und hoffe auf Erfahrungen/ Rückmeldungen/ Meinungen eurerseits!

Ich (26) bin seit 2,5 Jahren mit meinem Freund (33) zusammen. Seit 9 Monaten wohnen wir nun auch zusammen. Der Start in unsere Beziehung war kein leichter, aber wir haben die Probleme überstanden. Ich habe meinen Freund damals gefragt, ob er sich sicher sei, dass er Kinder mit mir möchte, da wir uns sonst gar nicht mit diesen ganzen anfänglichen Hürden beschäftigen müssen, wenn wir in dieser Hinsicht nicht das selbe wollen. (Er wollte davor nie welche, ich habe ihm gesagt, dass ich zu 100% Kinder möchte). Er hatte mir versichert, dass er es sich seitdem er mit mir ist vorstellen kann und auch welche möchte. Jetzt nach 2 Jahren hat er mir gestanden, dass er sich damit nicht mehr sicher ist. Er kann nicht sagen, dass er sicher KEINE will, er kann aber auch nicht sicher sagen, dass er welche will. Für mich war das heute ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich diesen Wunsch nie aufgeben werde und wenn er mir da keine Sicherheit geben kann, das mit uns keinen Sinn macht… (schweren Herzens, ich liebe diesen Mann wirklich sehr, aber jetzt bin ich noch jung genug eventuell jemanden zu finden, der diesen Wunsch mit mir teilt).
Er sagt er will uns einfach nicht aufgeben, will zum Psychologen, will dass seine Gefühle/ Meinung dazu sich ändern, weil er so gerne wollen würde. (Er sagt auch solche Sachen wie „ich habe Angst ein schlechter Vater zu sein so wie meiner“)
Ich weiß nun einfach nicht, was ich tun soll… ob es möglich ist, dass ihm durch irgendetwas das Gefühl gegeben werden kann, dass er es doch möchte… ob ich ihm dahingehend noch Zeit gebe (ich möchte auch nicht in den nächsten 4 Jahren ein Kind), ihm ein Zeitultimatum stellen oder auch wenn’s mir selbst das Herz bricht es lieber jetzt zu beenden, als es noch in die Länge zu ziehen, wenn sich an seiner Einstellung eventuell nie etwas ändern wird…
Ich freue mich über ehrliche Meinungen, Ratschläge etc.! Danke :)

1

Die Männer von heute werden immer später erwachsen.
Wollen ihre Jugend und Unabhängigkeit möglichst lange behalten.
Das ist mein Eindruck.
Keine Ahnung was da schief gelaufen ist.
Vielleicht liegt es an der nicht vorhandenen Erziehung der Eltern in Bezug auf Verantwortung übernehmen und erwachsen werden.
Komisch ist, dass in erster Linie Männer bzw Jungs von diesem verzögerten Reifeprozess betroffen sind.
Ich finde solche Männer einfach nur unattraktiv ...dieses nicht Sicher sein...heute so morgen so....Das ist einfach nicht altersentsprechend.
Er ist 33 und nicht 19.
Such dir jemanden der kein Kind mehr ist.
Sonst bist du Ü30, musst dann noch auf die Suche gehen und die Zeit läuft dir weg
Hab ich schon mehrfach erlebt bei Freundinnen und in der Familie.
Scheint eine Seuche zu sein dass Männer nicht der Pubertät entwachsen wollen.

Bearbeitet von Inaktiv
8

Als verzögerten Reifeprozess würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber ich kenne einige Männer bei denen der Kinderwunsch (aus verschiedenen Gründen) spät kam und die dann Ü40 zum ersten Mal Vater geworden sind. Meinen Mann habe ich kennengelernt als er 34 war. Da war er sich auch nicht sicher und seine Standardaussage war eigentlich immer, dass er irgendwann später Kinder möchte. 8 Jahre später war dann das "irgendwann" und wir haben 2 Kinder bekommen. Ich finde es okay bei diesem Thema auch Zweifel zu haben. Es gibt kaum eine weitreichendere Entscheidung im Leben!

@TE: Du bist noch jung genug, um ein paar Jahre abzuwarten, wie sich die Beziehung und sein Kinderwunsch entwickeln. Er scheint ja offen für Gespräche zu sein. Vielleicht würden euch ein paar Sitzungen bei einem Paartherapeuten helfen?

33

Ich würde dir da einerseits schon beipflichten was eine generelle Infantilisierung der Gesellschaft betrifft.
Die trifft aber meiner Auffassung nach nicht nur auf Männer, sondern gleichermaßen auf Frauen zu.
Lediglich Kinder bekommen wollen die Frauen altersentsprechend.
Habe da unzählige Beispiele im Bekanntenkreis.
Allen voran die Tochter meines Mannes.
24, keinen Job, mehrfach abgebrochene Ausbildungen, emotionaler Stand einer 10-jährigen, Illusionen vom Leben, wie ich sie mit 15 hatte etc. aber heiratet jetzt und will im Anschluss Kinder...

Ich glaube, was zum Aspekt der Infantilisierung kommt, ist die aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Lage.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich, stünde ich heute erneut vor der Entscheidung ein Kind zu bekommen, ich es mir dreimal überlegen würde.

weitere Kommentare laden
2

Kann er dir denn irgendwie doch das Gefühl geben dass du das doch nicht möchtest ?

4

Also ich werde meine Meinung dazu nicht ändern. Das ist ein Herzenswunsch meinerseits, den ich für keinen Mann der Welt aufgeben möchte. Klingt hart, ist aber so. Sollte es mit keinem Mann funktionieren, kann man sich den Wunsch durch Adoption, etc. ja trotzdem erfüllen…

27

Das war eher darauf bezogen dass du selbst deine Meinung nicht ändern möchtest aber Wege suchst seine zu ändern. Tut mir leid aber ich sags dir ehrlich, wenn man sowas mit 33 Jahren nicht weiß, befürchte ich eher er will einfach keine Kinder aber dich gleichzeitig nicht verlieren, deshalb sagt man dann am besten " ich weiß es nicht"

weitere Kommentare laden
3

Ich kenne nur sehr wenige Menschen, die einen grundsätzlichen unabdingbaren Kinderwunsch haben und sich 1000% sicher darüber sind.
Viele haben den Wunsch eine Familie zu gründen erst mit dem richtigen Menschen an ihrer Seite und auch dann ist der nicht immer gleich stark.
Ein Kind ist ja nichts, was man ausprobieren kann. Man entscheidet sich dafür ohne wirklich zu wissen, was da auf einen zukommt. Da kann ich sehr gut verstehen, wenn man davor Respekt hat und viel in sich hineinhorcht.

Ich würde also nicht alles beenden, sondern im Gespräch bleiben. Was fehlt ihm zur Entscheidung? Wovor hat er Angst? Sind das auch Dinge, die du oder er beeinflussen können?

6

Ich denke ich kenne nicht alle seine Ängste/ Sorgen, aber zum einen ist sein Vater nicht gerade das, was man sich unter einem „guten Vater“ vorstellt. Zum anderen ist er im Moment beruflich an einem Punkt wo er nicht weis wie es weiter geht, was ihn sehr belastet. Er ist nicht der Typ der gerne über seine Gefühle redet und ich weiß, dass er seinen ganzen Mut zusammen genommen hat, um mir das zu sagen. Aber gerade deswegen weis ich nicht, ob ihm durch Gespräche mit wem auch immer seine Ängste Zweifel usw. genommen werden können. Er hat große Probleme über Gefühle usw zu reden, wahrscheinlich auch seinem Job geschuldet.

31

Dann würde ich diesen Mut absolut auf der Habenseite verbuchen. Er vertraut dir offensichtlich genug, um sich bei diesem wichtigen Thema zu öffnen.
Ich bin auch ein Mensch, der alles zerdenkt. Aber ich habe einen Menschen an meiner Seite, der mir die Sicherheit gibt, dass alles gut wird. Und so konnte ich irgendwann den Sprung ins unbekannte kalte Wasser mit ihm wagen.

weitere Kommentare laden
5

Ich finde es toll, dass er seine Probleme mit Hilfe angehen will. Vater werden ist nicht etwas, was man über das Bein brechen sollte, wenn es noch Probleme aus der eigenen Kindheit zum aufarbeiten gibt und er zuerst das eigene inne Kind heilen muss bevor er selbst Kinder bekommen kann.

Ich finde er handelt da sehr reflektiert und sehr erwachsen anstatt wie manche Männer schnell einzulochen und dann Mutter und Kind stehen zu lassen.

Mit 26 bist du nicht uralt sondern hast noch 10 gute fruchtbare Jahre vor dir. Da würde ich ihm auf jeden Fall die Chance geben. Einen Idioten zum schwängern findet man schneller als einen Mann, der wirklich an sich arbeiten will und ein guter Vater werden möchte.

19

Hier stimme ich auch zu. Vielleicht kann man seine Ängste und Vorbehalte aufarbeiten, grade im Hinblick wenn er doch Kinder möchte, ist das im Vorfeld sehr sinnvoll.

Wenn er sich dann aber bestätigt fühlt, dass er keine Kinder will, dann kannst du dich immer noch trennen.

24

In diesem Fall würde ich auch erst einmal abwarten wie er/es sich entwickelt. Gerade, weil du ihn liebst. Liebe fällt auch nicht mal schnell vom Himmel. Daher würde ich das nicht zu schnell aufgeben.

weiteren Kommentar laden
7

Ich würde versuchen herauszufiltern, warum genau er unsicher ist. Was sind seine Bedenken, ganz konkret. Es ist ein Unterschied, ob ich grundsätzlich meinen Lebensstil (viel Freiheit, viel Zeit für mich, alles Geld nur zur Verfügung für das alleinige Vergnügen usw.) nicht aufgeben will oder ob ich mir einfach nicht genau vorstellen kann, das hinzukriegen. Das sind völlig andere Dinge. Man kann niemanden dazu bringen, sich ein Kind zu wünschen, das muss aus einem selbst heraus passieren - und mit einem Ultimatum wird es nicht besser.

Die Angst davor hat jeder mal. Mein Mann, der sich sein Leben lang nichts mehr wünschte als ein eigenes Kind, hat endlose Gespräche mit meinem Vater geführt, als es so weit war, weil er plötzlich wie erschlagen war von diesem Gefühl der Verantwortung. Und das kommt auch immer mal kurz wieder, weil es einfach eine krasse Aufgabe ist. Aber das bekommt man in den Griff. Ein grundsätzliches "Ich will dieses Leben mit Kind nicht" hingegen nicht.

9

Ich denke es ist eine Mischung aus beidem. Er meinte auf jeden Fall, dass ihm alle immer sagen, dass man quasi sein Leben opfert für ein Kind… zum anderen, dass er Angst hat, kein guter Vater zu sein….
Ich habe ihm heute gesagt, dass ich gerne mein Leben, wie es jetzt ist, aufgebe für ein Kind. Es wird sicher ein komplett anderes, aber deswegen kein Schlechtes.

15

Hat er denn keine Freunde oder Brüder mit Kindern? Mit denen man mal reden kann, wie das Leben mit Kindern so ist? Klingt ein bisschen so als habe er im Umfeld noch nichts in der Art erlebt.

weitere Kommentare laden
10

Für mich war auch früh klar, dass ich Kinder will und ich habe das auch beim Kennenlernen mit meinem Mann besprochen.

Ein Zurückrudern hätte ich akzeptieren müssen, es wäre für mich aber ein Trennungsgrund gewesen. Weil ich meinem Partner deutlich gemacht habe, dass eine Beziehung nur unter dieser Voraussetzung zu Stande kommt. Eine Meinungsänderung in einem so wichtigen Bereich, zeigt für mich Unzuverlässigkeit.

Noch bist du jung und hast die Möglichkeit jemanden zu finden, der den gleichen Lebensentwurf hat, wie du.

11

Ich habe meine Beziehung aufgegeben wegen "vielleicht in 8-10 Jahren mal, vielleicht auch nicht". Und ich war bereit.

Das war nicht der ausschlaggebende Grund aber plötzlich findet man erstaunlich viele Gründe, warum es doch nicht passt.
Meine Geschichte.

Ich kann dir nichts raten Ehrlich gesagt. Aber ich lese hier viel zu viele Geschichten von Frauen, die mit Mitte 30 dann einen neuen Mann suchen müssen, weil's mir dem alten nicht geklappt hat, er nicht will, oder einfach Schluss ist. Wäre für mich hart.

22

Und dann ist der Markt mit Anfang 30 schon geschrumpft.

Ich würde ihm ein Jahr Zeit geben, um in Erfahrung zu bringen, was er möchte. Mit 27 hätte die te dann noch alle Zeit der Welt, um nicht den Nächstbesten finden zu müssen, weil die Uhr langsam tickt.

29

Ja es wird erfahrungsgemäß für Frauen ab 30 mit Kinderwunsch schwieriger auf dem singlemarkt. Wenn man das so betrachtet, hat die TE auch nicht mehr alle Zeit der Welt

12

Hi

Du hast ihm schon ziemlich die Pistole auf die Brust gesetzt und ich werde wohl nie verstehen, warum manche Frauen so dermassen obzessiv ihr ganzes Glück der Welt von einer Mutterschaft abhängig machen. Vielleicht müsste man dazu selbst eine Frau sein. Jedenfalls hat das die Natur schon sehr seltsam eingerichet.

Eine erneute Zusage von seiner Seite wird Dir ohnehin nichts bringen, denn es könnte ja sein, dass, in 3 oder 4 Jahren wenn Du in medias res gehen willst und sagst SO JETZT!, er dann erneut einen Rückzieher macht. Und dann stehst Du da in kurzer Hose.

Ohnehin halte ich nichts davon, Menschen in solch' existentiellen Fragen unter Druck zu setzen. Vielleicht gibt es nie den wirklich richtigen oder den falschen Zeitpunkt. Vielleicht sollte es einfach passieren, ohne große Planspiele, keine Ahnung.

Ob nun mit ihm oder jedem anderen Mann: Wenn Du vor allem, entschucldigung, einen Zuchthengst brauchst und alles andere hat sich dem nachzuordnen, wird es früher oder später eh schwierig, denn ein Partner sollte ja nicht nur als Erzeuger willens und tauglich sein sondern auch als Partner und Vater.

BG

13

Naja also 1. eine Beziehung baut nun mal auf gemeinsamen Interessen und Vorstellungen vom Leben. Deswegen finde ich es nicht verwerflich diese Frage zu stellen, bevor man sich in eine Beziehung stürzt.
2. habe ich zu keinem Zeitpunkt Druck gemacht, dass ich jetzt oder in naher Zukunft Kinder haben möchte. Aber ich möchte einen Partner, der sich das vorstellen kann!
3. ich brauche keinen „Zuchthengst“. Ich werde nie mit einem Mann ein Kind bekommen, nur weil ich einen Erzeuger brauche. Es muss schon passen, damit ich mit einem Mann ein Kind möchte. Aber um sich den Kinderwunsch zu erfüllen, braucht es nicht immer einen Mann! Es gibt genug Kinder, die bereits auf der Welt sind und sich ein liebevolles Zuhause wünschen.

14

Vielleicht noch als Ergänzung: ich würde kein Kind mit ihm wollen, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass er ein guter Vater wäre!

weitere Kommentare laden
17

Um dir ein bisschen die Ängste zu nehmen: Man kann als Frau seinen Kinderwunsch auch ohne Beziehungspartner erfüllen (z.B. Samenspende). Also wenn der schlimmste Fall eintreten sollte und ihr euch in ein paar Jahren trennt, ist das immer noch eine Option, falls du so schnell keinen passenden neuen Partner findest. Was man auch bedenken sollte: So viele Frauen gehen unglückliche Ehen ein, weil sie im richtigen Alter den falschen Partner für Heirat, Hausbau und Familiengründung wählen.

18

Danke dir, das ist mir auch bewusst. Ich habe auch nicht die Intention dann mit irgendeinem Mann ein Kind zu bekommen, mit dem es vielleicht gar nicht so passt, nur um ein Kind zu haben. Für mich würden genauso andere Optionen wie Samenspende, Adoption etc. in Frage kommen :)
Ich denke nur, dass wir uns am Ende beide viel unglücklicher machen, wenn diese Entscheidung hinausgezögert wird, bis es soweit ist.
Und ich hätte wenigstens die Option noch die nächsten Jahre jemanden zu finden, der sich das genauso wünscht und mit dem es vielleicht passt. Mir ist aber natürlich bewusst, dass es sein kann, dass ich diesen Mann vielleicht nie finde bzw. nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mir dann ein Kind wünsche.

20

Bei mir war es genau andersherum der Fall.
Ich war damals auch in Therapie und kann dir nur sagen, was mir zu meiner individuellen Situation ein Therapeut angeraten hat.
Er meinte, man sollte bei so etwas nicht direkt aufgeben. Man kann sagen, er geht jetzt erstmal zum Psychologen und dann redet man nochmal in drei Monaten drüber. Oder man lässt das Thema erstmal ein halbes Jahr liegen. Die Zeit hast du ja locker. Aber ich würde das nicht bereuen wollen, wegen möglicherweise temporärer Zweifel hinzuschmeißen.
Wie schon gesagt wurde, du musst erstmal nochmal einen Partner finden, den du genauso liebst und der auch ein guter Vater wäre. Mein letzter Partner wollte unbedingt Kinder, aber wollte dafür kein bisschen zurückstecken oder überhaupt etwas tun, das sollte ich dann machen. Dann hat man jemanden mit Kinderwunsch, aber der Rest passt schlechter. Und wenn man hier so im Forum liest, merkt man auch, dass es leider echt viele Frauen gibt, die mit dem falschen Mann Kinder bekommen haben.

Würde dir wirklich raten, nicht direkt aufzugeben. Du hast ja echt noch genug Zeit. Man muss es ja nicht vier Jahre ausreizen.

weitere Kommentare laden