Freund will kaum Sex / mich triggert alles zu dem Thema

Hallo,

ich leide darunter, dass mein Freund selten Lust auf Sex hat. Ich kann mit ihm auch nicht darüber reden, dann kommen nur diverse Gründe (viel Stress in letzter Zeit etc.), die sich immer wiederholen und gegen die er auch nichts macht bzw. sich machtlos fühlt.

Mich triggert so langsam einfach alles, was mit dem Thema Sex zu tun hat, weil es mich an meine unerfüllten Bedürfnisse erinnert. Wenn ich z.B. einen Witz sehe „Jahrespackung für Verheiratete mit 12 Kondomen“ macht mich das total traurig, weil das bei uns Realität ist.

Alle Witze / Anspielungen / Videos, dass Männer viel / öfter Sex wollen, machen mich traurig, weil es bei uns genau im Gegenteil ist. Ich kann mir sowas kaum angucken, weil ich dann direkt in negative Gedanken verfalle.

Mein Freund redet manchmal auch über Sachen mit sexuellem Bezug und das „triggert“ mich auch stark, z.B. dass irgendwelche Nackt-Models nur Geld machen und eigentlich nichts drauf hätten, er schickt mir Artikel über sexuelle kuriose Vorfälle, in einer Gruppenrunde wird über sexuelle Anspielungen gescherzt usw. Das erinnert mich dann immer wieder an das Thema und ich verfalle wieder in diese negative Gedankenspirale.

Ich versuche auch vieles, um mich attraktiv für ihn zu machen und wo ich weiß, dass ihm das gefällt:
- mehr Make-up
- schickere Kleidung
- Haare so tragen, wie ihm gefällt
- schöne Unterwäsche kaufen
usw.

Kuscheln, in den Arm nehmen, liebe Worte, mich anfassen, necken usw. sind kein Problem, das macht er gerne und viel. Aber dann entsteht bei mir oft Lust, die ich nicht mit ihm ausleben kann.

Ich versuche schon geduldig zu sein, Verständnis zu haben und zu warten. Aber wenn wir mal wieder 4 Wochen keinen Sex hatten, ich bei ihm bin und er nach dem Kuscheln direkt an den Computer will, bricht es manchmal aus mir raus und ich fange an zu weinen. Dann fühlt er sich angegriffen und sagt, dass ich ihn unter Druck setze und nicht warten könne.

Ich bin einfach verzweifelt und kann es nicht mehr ertragen, neben so einem attraktiven Mann zu sitzen / liegen oder zu sehen, wie er sich neben mir aus-/umzieht, aber kaum Sex mit mir will und meine Bedürfnisse so übergeht. Aber ich will ihn natürlich auch nicht dazu zwingen.

Hat jemand eine Idee, wie ich damit umgehen kann, dass ich ständig von dem Thema „getriggert“ werde? Ich habe mir leider auch zur Aufgabe gemacht, ständig zu überlegen und zu analysieren, was genau der Grund ist, dass er so selten Lust hat. Das kostet alles so viel Kraft. :(

Ich will ihn nicht verlassen, weil ich ihn liebe und wir sonst harmonieren und schöne Sachen zusammen machen.

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Ich gebe nur mal einen Gedankenanstoß...wenn er jetzt wo ihr noch nur zu Zweit seid Kinderlos schon so ist...wie sollte das aussehen, wenn Kinder dazu kommen und dann wird er definitiv immer gestresst sein...dann gar kein Sex mehr?

Überlege dir gut ob du in deinem jungen Leben das schaffst zu ertragen. Wenn nicht es gibt auch andere Männer...

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Puh...
Ja, Stress wirkt sich auf die Libido aus. Viel/ Dauerhafter Stress und da geht echt nichts mehr.
Nun ist Sex aber kein unwichtiges Thema in einer Partnerschaft. Das hast du ihm bereits deutlich klar gemacht?
Wie lang geht das denn schon so? Woher kommt der Stress?

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Wenn ich wüsste, es kommt wirklich (nur) von Stress, könnte ich versuchen, meinen Frieden damit zu finden. Aber ich grübel immer, ob das wirklich der (einzige) Grund ist.

Der Stress kommt vom vielen Arbeiten, Schlafmangel, dann manchmal noch nervige Sachen in der Freizeit (Formulare ausfüllen, Steuererklärung, Banksachen, Probleme mit Auto, zu ungesund/viel gegessen etc.). Es gibt immer irgendwas.

Es ist von Anfang der Beziehung so. Nur wenn er Urlaub hat, ist er entspannter und wir können alle paar Tage Sex haben.

Ja, habe es schon öfter angesprochen. Dann fühlt er sich direkt angegriffen. Ich bringe das vielleicht auch nicht so geschickt rüber… Aber ich weiß nicht, wie ich es noch sagen könnte.

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Wenn er sich angegriffen fühlt ist es ein wunder Punkt. Stress führt auch schnell mal zu Erektionsstörungen. Vielleicht will er nicht, weil er Angst hat, dass er nicht kann. Oder er weiß, dass er nicht kann.

Dass es im Urlaub funktioniert, zeigt ja eigentlich schon in die Richtung Stress.
Ist leider auch so ein Männer-Frauen Ding.

Will die Frau nicht, dann ist das aus verschiedensten Gründen so.
Will der Mann nicht, macht die Frau sich Vorwürfe und hat die schlimmsten Gedanken, dass es ja an ihr liegen könnte.

Letzteres kann man, glaube ich ausschließen, wenn ich das hier so lese.

Nehmen wir an, es liegt an Stress, so wäre natürlich der erste Gedanke- wie bekommt man den reduziert? Will er hier garnichts ändern, oder kann er nicht? Ist ja leider so eine aufgezwungene Rolle und keiner will sich selbst eingestehen, wann er überlastet ist.

Im "schlimmsten Fall" jedoch, ist er so. Dann müsstest du dich selbst fragen, ob du dauerhaft damit leben könntest. Wobei er das ja mit dem Stress-Argument wegschiebt.

Bearbeitet von Undnun
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Ihr wohnt nicht zusammen?

War es zu Beginn anders mit dem Sex?

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Nein, wir wohnen nicht zusammen, wollen es aber wahrscheinlich bald.

Nein, war von Anfang der Beziehung so, dass er wenig wollte und viel Stress hatte. Da habe ich es noch auf Unsicherheit geschoben und dass er länger Single war.

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Und ihr passt zusammen?

Sonnige Grüße

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War er schon mal beim Urologen?

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Warum sollte er?
Wir weil die Gesellschaft erwartet das ein Mann immer wollen muss?
Die TE entspricht ja auch nicht ganz dem gängigen Klischees. Muss sie auch zum Doc?

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Ich halte die Bedürfnisse der TE für völlig normal und nicht für übertrieben. Und ja, der Gang zum Urologen ist ein wertvoller Tipp und eine Chance, das Problem zu beheben, sofern es sich um körperliche Defizite (z.B. Testosteronmangel) bei ihm handelt.

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Also offenbar habt ihr auch in stressarmen Phasen ein sehr unterschiedliches Bedürfnis. Die große Frage ist: Könntest du dauerhaft mit alle drei oder vier Tage leben? Wenn er wirklich grundsätzlich wenig Lust auf Sex hat und dahinter nicht irgendetwas anderes steht (Stress, Versagensangst...), wird es vielleicht nie mehr. Es ist immer schwierig wenn jemand seine Bedürfnisse schon so deutlich kommuniziert und der andere trotzdem nichts tut. Das wird vermutlich dann immer eine Baustelle bleiben.

Empfindet er denn Sex auch als Stress, wenn er ganz passiv bleiben kann? Merkst du da irgendeinen Unterschied?

Und was heißt schon "normal"... Danach würde ich nicht gehen. Sondern danach, womit beide glücklich sind. Im Idealfall decken sich die Vorstellungen da, in vielen anderen Fällen lässt sich ein für beide Seiten machbares Arrangement finden. Aber man muss eben gnadenlos ehrlich sein. Zu sich selbst und miteinander.

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Aber du kannst ihm doch nicht ernsthaft vorwerfen das er ist wie er ist. Es war von Anfang an so, dann musst du es auch akzeptieren.
Es gibt nun mal auch Männer mit geringerer Libido. Das ist völlig normal und ganz bestimmt nichts weswegen man ihn zum Therapeuten oder Arzt schleppen muss. Er ist einfach so. Komm damit klar oder trenne dich.
Ihn dir somit zurecht zu biegen wie du es gerne hättest ist nicht ok.

Ich wäre sauer wenn man mit etwas, was vom Beginn an klar war das ich so und so ticke, mir irgendwann als Vorwurf servieren würde.

Wir würden mir einer 12er Packung Kondome mehrere Jahre auskommen.Also Ja, es gibt solche Männer. Und die haben jedes Recht so zu sein.

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Viel gegen deine Gefühle kannst du nicht machen. Außer versuchen es zu akzeptieren. Er hat sich nämlich nicht geändert, sondern war schon immer so. Du hast ihn so kennengelernt.

Maximal selber eine Therapie aufsuchen, aber das fände ich schon echt krass. Also damit DU mit DIR und deinen Gefühlen lernst klar zu kommen.

Das Männer immer diejenigen sind die eine um die Uhr Lust haben, und Frauen Migräne vortäuschen um nicht ran zu müssen halte ich auch für ein Klischee. Bei uns habe auch ich die deutlich größere Libido. Das ist eben so. Allerdings können wir darüber sprechen.

Weinen, solche Witze nicht ertragen ist schon eine extreme Reaktion von dir. Da solltest du dir Hilfe suchen, wenn du mit ihm zusammen bleiben möchtest. Das ist ja weder ein Zustand für dich, noch für ihn.

Letztlich ist er wie er ist. Und du wie du bist. Du kannst ihn ja nicht zu mehr Lust zwingen. Daher bleibt wohl nur, dass du das so hinnimmst, oder du Konsequenzen ziehst.

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Ich würde mir mehr Sorgen machen wenn er gar keine körperliche Nähe zulassen kann .
Ich finde es nicht sooo schlecht einen Partner zu haben der wenig Sex braucht . Da brauchst dir wenigstens keine Gedanken machen das er jedem Rockzipfel hinterhergafft.
Ich hatte beides, einer der dauernd mochte und das hat mich mega genervt weil er alles was irgendwie weiblich sexy war toll fand.
Dann lieber dein Exemplar 😁

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Normalerweise ist es so, dass Männer durch/mit Sex entspannen und Frauen entspannte Momente brauchen, bevor sie Sex wollen. Dein Freund erzählt daher Quatsch.
Dennoch habt ihr bei dem Thema Sex noch nie gematcht. Daher muss man schon die Beziehung auf jeden Fall hinterfragen. Ich würde vor einer Klärung auf keinen Fall an eine gemeinsame Wohnung denken! Entweder öffnet ihr die Beziehung, damit du dir Sex anderweitig besorgen kannst oder er sucht sich endlich einen Ausgleich, falls er überhaupt das Bedürfnis hat, das Thema anzugehen. Evtl passt ja auch alles für ihn, dann würde ich mir einen passenden Partner suchen.

Will sagen, entweder du nimmst das, was du bekommst, ihr öffnet die Beziehung oder ihr trennt euch.

Es gibt zig Männer, die trotz Steuererklärung oder Klärungen mit Alltäglichem Lust auf Sex mit ihrer Freundin haben. Und schöne Sachen kann man auch mit Freunden erleben! Es ist doch das, was eine Beziehung ausmacht: das Gesamtpaket.. Und das stimmt hier eben einfach nicht.

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Letzter Absatz 100%!!