Wegen der Kinder zusammenbleiben?

Ich habe mich extra im Forum hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiter weiß und mir einen Austausch erhoffe oder einfach.... ach ich weiß es nicht!
Sorry für den Text schon mal.
Aber ich halte es mit meinem Mann nicht mehr aus.
Wir sind seit 12 Jahren zusammen, 7 davon verheiratet
In erster Linie war er als selbstständiger jedoch immer mit seinem Job verheiratet. Sein Job und seine Eltern stehen bei ihm an erster Stelle ("Muttersöhnchen").
Wir haben zwei Kinder (fast 2 und 5 Jahre alt), eines davon ist vor ein paar Jahren schwer erkrankt. Zudem hatte es davor schon einige Defizite und ist durch die Krankheit bedingt noch mehr zurück, als andere Kinder in seinem Alter. Mein Mann möchte das nicht wahr haben und spielt alles runter. Er glaubt den Ergo/Physio nicht und ich soll unser Kind auch endlich "normal" behandeln.
Mein Mann macht nichts im Haushalt. Er kommt wann er will nach Hause und erwartet von mir aber, dass ich für ihn dann seine Lieblingsgerichte bereit halte. Was ich aber nicht tue, weil wenn ich mal was für ihn zu Essen habe, vergisst er es oder hat dann schon gegessen. Absprachen und Kommunikation funktionieren nicht, weil er mir nicht zu hört oder es wieder vergisst, was ich ihm sagte.
Meine Kinder und ich haben auch einen ganz anderen Rhythmus als er.
Er schläft am Wochenende bis 12 Uhr, weil er bis in die Nacht oft arbeitet. Ich habe null Unterstützung im Haushalt von ihm. Im Gegenteil, er lässt alles liegen und erwartet von mir, dass ich es weg räume, weil ich ja dafür verantwortlich bin, dass hier zu Hause der Laden läuft.

Auf einer Reha hatten wir eine Paartherapie versucht, was total nach hinten los gegangen ist. Die Therapeutin hat mich als die meckerende, undankbare Hausfrau dargestellt, die ihren Job vermisst.
Natürlich bin ich viel am meckern, aber es ist halt ein Kreislauf.
Mein Mann erwartet natürlich auch noch, dass ich auf seine sexuellen Bedürfnisse eingehe. Was ich aber nur alle paar Wochen mal tue, weil er mich mit seinem Verhalten dermaßen sexuell abtörnt.

Wenn ich versuche mit ihm zu reden und ihm sage, dass ich mir eine bessere Kommunikation mit ihm wünsche, endet es nur im Streit. Auch die Therapeutin konnte uns da nicht weiterhelfen, statt dessen kamen dann so Fragen, was ich denn an meinem Mann toll finde und ob ich ihn noch liebe und wir uns ein gemeinsames Hobby suchen sollen.

Eigentlich würde ich mich trennen. Aber ich kann meinen Kindern nicht dieses sichere Umfeld hier nehmen und nicht noch mehr Kindheit zerstören, was durch die Krankheit schon kaputt gegangen ist.
Zu dem gibt es noch das Kapitel "Schwiegerfamilie". Niemals könnte ich es ertragen, dass mein Mann dann z.b. jedes zweite Wochenende die Kinder hätte bzw. die Schwiegerfamilie dann mithelfen würde.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.
Sollte ich selbst eine Therapie machen oder einfach resignieren? Mein Mann ist zum Glück sehr viel arbeiten.
Wenn wir getrennt wären, wäre es wahrscheinlich nicht anders, alles bliebe an mir hängen. Kommunikation und Absprachen würden genauso wenig klappen.
Durch die Kinder bin ich auf ewig mit im verbunden.
Geht es jemandem ähnlich?

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Seit wann ist dein Mann so ?
Entweder du trennst dich , ganz ehrlich , ein Familienleben ist das doch eh nicht.
Oder aber ihr bleibt zusammen und deine Kinder lernen , wie man eine Frau ,,schlecht"behandelt.

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Vermutlich schon immer. Zumindest sind wir sehr verschieden. Er steht gern im Mittelpunkt, möchte viel Zeit mit seiner Familie (seine Eltern/Geschwister) verbringen, es geht immer nur um ihn und seine Bedürfnisse.
Durch die Krankheit unseres Kindes und durch unsere Kinder hat das alles noch mal eine ganz andere Dynamik bekommen.
In erster Linie hab ich gehofft, dass er merkt, wie schnell das Leben vorbei sein kann und demnach jobmäßig kürzer tritt und erkennt, dass die Zeit mit der eigenen Familie (wir) das wichtigste ist.
Dem war aber nicht so.

Leider bleiben die Probleme bei einer Trennung weiter bestehen bzw es gibt noch mehr/weitere Probleme.
Deshalb ist das irgendwie auch kein Ausweg.
Ich weiß nicht, wie ich noch an ihn ran komme, was ICH noch ändern könnte, wenn er nichts macht.

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Wa spricht gegen einen zweiten Anlauf bei einem Therapeuten? Nur weil es einmal dumm gelaufen ist, muss das ja nicht nochmal so sein. Hör dich doch mal um oder frag bei Caritas, Diakonie und Co., ob die jemanden empfehlen können.

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Sehe ich auch so es passt nicht immer gleich der er erste Therapeut. Ich würde auch nochmal einen Versuch starten mit Paartherapie es geht ja schließlich um was verdammt wichtiges.

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Danke, ihr habt im Prinzip recht. Ich hatte mir zwar geschworen, keine Paartherapie mehr zu machen, aber vielleicht ist es nochmal einen Versuch wert
Wenn die allerdings alle nach dem gleichen Prinzip arbeiten: Dinge auf Karteikarten schreiben, was man am Partner toll findet ODER ein gemeinsames Hobby suchen, bin ich raus!

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Es klingt schon sehr schlimm - eure Situation.

Ich kann dir nur sagen, dass es einem nach einer Trennung auch besser gehen kann.
Gerade, wenn du eh keine Unterstützung erfährst.

Bei uns hat sich alles gut eingespielt.
Ich habe offziell jedes 2te Wochenende kinderfrei. (von 3 Kindern ist tatsächlich jedoch nur das Jüngste komplett beim Vater).
Die anderen 2 sind schon groß.
Mich ärgerte es anfangs auch, dass seine Eltern ihn unterstützten - aber letztendlich geht es einen nichts an und man sollte sich in der Zeit auf sich konzentrieren.

Den Kindern geht es allesamt heute, meine ich, besser.
Sie hatten eindeutig die Spannungen gespürt.

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Danke für deine Nachricht.
Der Gedanke von meinen Kindern getrennt zu sein, schnürt mir die Kehle zu
Sie sind noch so klein. Und die Schwiegerfamilie extrem rücksichtslos und vertritt in keinster Weise meine Ansichten.
Ich möchte nicht, dass meine Kinder von ihnen "erzogen" werden und falsche Werte vermittelt bekommen. Man sieht ja an meinem Mann, was bei raus gekommen ist.

Für mich selbst war als Kind der Gedanke ganz schlimm, wenn sich meine Eltern getrennt hätten. Ich hab auch oft zu denen gesagt: "streitet euch lieber, aber trennt euch nie"
Deshalb kann man auch nicht immer pauschalisieren, dass die Kinder unter der Spannung der Eltern leiden.

Vielleicht sehe ich es in ein paar Jahren anders, wenn die Kinder älter sind?

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Wenn sie den Hauptteil ihrer Kindheit und Jugend bei dir verbringen, hast du wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf ihre Entwicklung, wie wenn sie schlechte Vorbilder im Alltag haben.

Und genau so ging es mir übrigens auch mit Ex-Mann und seinen Eltern.
Sehr konservativ allesamt.