Woran merkt man sicher, dass es nicht mehr weitergeht oder wieder gut wird?

Guten Morgen,

Trennung ja oder nein?

Woran erkennt man, dass ein Festhalten an der Ehe keinen Zweck mehr hat. Wo wäre da für euch der Punkt?

Was sollte man alles versuchen? Paartherapie trotzdem, auch wenn ein Partner meint, es würde nichts bringen?

Was könntet ihr nie verzeihen und auch nicht aufarbeiten?

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Festhalten an einer Beziehung oder Ehe macht aus meiner Sicht dann keinen Sinn mehr, wenn der/die andere nicht mehr liebt - die Gefühle also völlig verschwunden sind (nicht nur verborgen oder überlagert aufgrund vorliegender Themen/Probleme). Ebenso, wenn die Vorstellungen der gemeinsamen Zukunft so extrem auseinanderdriften, dass man sich verstellen und verbiegen müsste, um den Wünschen des Partners zu entsprechen - wenn hier kein Kompromiss möglich ist (z.B. extremer Kinderwunsch vs. auf keinen Fall Kinder wollen.....oder einer will ganz weit weg ziehen, der andere will aber in heimatlichen Gefilden in der Nähe seiner Familie/Freunde/Job bleiben).

Paartherapie kann in vielen Dingen sicher helfen, wenn die Probleme untereinander z.B. verhaltens-, haltungs- oder kommunikationsbedingt sind. Oder auch, wenn man sexuell ggf. nicht harmoniert und Gespräche bislang nocht gefruchtet haben. Da müssen aber beide mitziehen. Wenn einer dazu nicht bereit ist und sagt, das würde nichts bringen, dann ist wohl auch zu wenig Interesse da, es noch zu retten.

Was man nicht verzeihen oder aufarbeiten kann - ich denke, da tickt jeder anders. Bei mir ist es das Thema Fremdgehen und der damit verbundene exreme Vertrauensbruch. Vertrauen im Allgemeinen ebenso, wenn immer wieder was versprochen, dann aber auch immer wieder gelogen wird (z.B. Drogenkonsum, Alkoholismus). Gewalt in der Beziehung wäre für mich ebenso nicht tolerabel und zu verzeihen. Da gibt es insgesamt aber viele Dinge, die ein No Go wären. Aber es gibt auch viele Dinge, die änderbar sind, wenn man daran arbeitet. Kommt drauf an, auf was Du persönlich mit Deiner Frage anspielst und wie Deine Haltung dazu ist.

Bearbeitet von Conan-1974
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Da gibts sehr viele Gründe, warum man eine Beziehung beendet/beenden sollte. Wenn man nicht zusammenpasst zB und es immer nur Konflikte oder heftige Streits gibt.

Betrug ist sowieso ein absolutes NoGo und unverzeihlich, da brauch ich gar nicht drüber diskutieren.

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Ich habe hier vor einige Tagen die gleiche Frage gestellt.

Wir konnten nicht mehr miteinander reden. Gar nicht, es kam nicht mal mehr ein "Guten Morgen".

Das war der Punkt wo ich dachte, jetzt ist es aus.

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Und wie ist es zu so einer Lage gekommen, wenn ich fragen darf?

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Bei uns gab es immer öfter Streit, schon wegen Kleinigkeiten. Irgendwann waren die Fronten verhärtet. Wir haben nur miteinander gesprochen wenn die Kinder da waren.

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Das kommt ganz auf das Problem an. Wenn ich merke, dass es in unserer Ehe einen Punkt gibt, der alles kaputt zu machen droht und mein Partner die Mühe einer Therapie nicht auf sich nehmen will, wäre das für mich ein deutlicher Indikator. Weniger dann das Problem an sich als die fehlende Bereitschaft, wirklich alles dafür zu tun, damit es sich bessert. Ich habe das nie verstanden, wenn Partner sowas verweigern, weil die Weigerung an sich schon so eine Klatsche ist, dass ich alles in Frage stellen würde.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es mir sinnlos erschiene, wenn sich die Vorstellungen extrem weit auseinander entwickeln. Ich gehe eigentlich davon aus, dass man grobe Parameter vorher absteckt: Will man Kinder, was will man ungefähr im Leben erreichen... Es schockt mich manchmal wenn ich hier lese, dass man dann nach fünf Jahren Beziehung merkt: Ups, also da kommen wir ja so gar nicht überein. Wenn man das versäumt hat oder einer sich tatsächlich komplett anders entwickelt, kann das ein Grund für eine Trennung sein.

Ich könnte meinem Mann ziemlich viel verzeihen, ich denke, wir "versündigen" uns alle täglich an unserem Partner irgendwie, müssen da nachsichtig und gnädig miteinander sein und uns gegenseitig unterstützen, um bei unseren Schwachstellen besser zu werden. Was ich aber absolut ausschließen würde, wäre eine Affäre, da gäbe es für mich vermutlich keine Rettung der Ehe mehr. Das ist ein so großer Vertrauensbruch - niemals. Da sind wir uns auch beide völlig einig. Wir vertrauen uns in einem sehr hohen Maße, wir haben keinerlei Vorbehalte oder Misstrauen oder schränken den anderen aus Angst ein. Wenn das kaputtgemacht wird, gäbe es kein Zurück mehr. Über (fast) alles andere könnte man wahrscheinlich hinwegkommen, notfalls mit Therapie. Aber das nicht, weil es einfach eine Sache mit Vorsatz ist. Wer es schafft, den Partner über Wochen oder Monate absichtlich zu hintergehen, zu belügen und zu betrügen...nein. Einfach nein.

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Spontan hätte ich geantwortet: wenn es beide wollen. An einer Beziehung sind zwei Menschen beteiligt, wenn einer innerlich quasi gekündigt hat, dann wird das schwer. Das wäre für mich wohl die erste Voraussetzung. Und dann müsste man schauen, welche Kompromisse notwendig wären und ob auch die von beiden gut tragbar sind.

Das ist nun sehr generalistisch, aber ich glaube mittlerweile, dass selbst ein einmaliger Seitensprung nicht mehr das Ende bedeuten muss, wenn eben oben genanntes gegeben wäre und beide bereit sind, sich zu bewegen.

Totales KO-Kriterium: physische und psychische Gewalt.

Wenn man irgendwann feststellt, dass die Lebenswege und Wünsche für die Zukunft in total konträre Richtungen gehen, weil ich denke, dann wird ein Kompromiss schwierig. Gleiches gilt für Themen wie Kinderwunsch.

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Ich würde sagen, wenn man bei einem Problem nicht mehr "weiter" kommt.

Ich finde man. Kann sich über vieles uneinig sein und streiten. Das sollte aber nicht immer wieder gleich laufen. Es sollte einen Fortschritt geben. Einsicht. Veränderung. Dann hätte es für mich Sinn es weiter zu versuchen und auf die Entwicklung zu bauen.

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Wir haben nur noch gestritten. Mein Ex Mann war ständig genervt und hat über alles gemeckert, ist zeitweise sogar sehr aggressiv geworden und das nicht nur mir gegenüber sondern auch den Kindern. Wir haben gar nicht mehr zusammen gelacht, wir sind uns auch aus dem Weg gegangen. Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht und ihn gefragt was los ist und warum er so unzufrieden ist, es hat sich aber nie was verändert. Ich hab es irgendwann nicht mehr ausgehalten. Hatte schon Bauchschmerzen, wenn ich den Schlüssel in der Tür gehört habe. Und dann habe ich die Initiative ergriffen und ihm gesagt, dass ich die Trennung möchte. Wir waren 18 Jahre verheiratet. Er hat der Trennung sofort zugestimmt. Das war für mich ein Zeichen, dass er es auch nicht mehr wollte, nur zu feige war es zu zugeben.

Es gibt so viele verschiedene Gründe für Trennungen. Ich glaube man muss das für sich selbst abwiegen. Möchte man noch kämpfen, lohnt es sich zu kämpfen??? Ich denke man merkt es wenn man an dem Punkt angekommen ist, wo nichts mehr zu retten ist. War zumindest bei mir so.

Alles Gute für Dich!

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Wenn man sich permanent auf den Sack geht und nur noch genervt vom Partner ist. Wenn man sich ohne den Partner wohler fühlt.

Verzeihen könnte ich ziemlich viel. Kommt natürlich u.a. drauf an, wie lange man zusammen ist. Bei einer z.B. 10 jährigen Ehe mit Kindern könnte ich einen einmaligen Fehltritt eher verzeihen als bei einer z.B. 2 monatigen Beziehung.
Mit einer Affäre in der Ehe hätte ich allerdings zu kämpfen und müsste es mir genau überlegen, ob ich verzeihen kann.
Gewalt in der Beziehung geht gar nicht.