Ist das Grund genug ? Bin verwirrt

Guten Morgen an Alle,

Ich verfolge das Forum nun schon seit einigen Jahren und möchte heute mal die Chance nutzen, mein persönliches Anliegen zu berichten.

Mittlerweile bin ich (W 28) nun seit 6 Jahren mit meinem Partner (M 30) in einer Beziehung und seit 3 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. In diesen 6 Jahren haben wir einige Höhen und Tiefen durchlebt, jedoch nie richtige Tiefen (also kein Fremdgehen oder ähnliches). Zu den positiven Seiten unserer Beziehung kann ich sagen, dass ich meinem Partner zu 100% vertrauen kann, wir ähnliche Hobbies und auch denselben Humor haben.

Ein Knackpunkt in unserer Beziehung ist das Nähe-Distanz Bedürfnis. Ich bin sehr gerne unter Menschen, bin gerne unterwegs und unternehme gerne viel. Mein Partner im Vergleich hat leider keine Freunde, eher „nur“ seine Familie. Heißt, wenn ich unterwegs bin mit Freudinnen (ca. 2 mal pro Woche) sitzt mein Partner zu Hause und wartet mehr oder weniger bis ich wieder zu Hause bin. Während dieser Zeit schreibt er mir auch wann ich wieder nach Hause komme, was mir auf irgendeine Weise ein schlechtes Gewissen bereitet. Ich hab für ihn schon zu Beginn unsere Beziehung eines meiner größten Hobbies für ihn aufgegeben, weil er mir damals mit dem Beziehungsende gedroht hat. Im Nachhinein betrachtet hätte ihr hier mehr für mich einstehen müssen, aber ja.

Ein weiteres Problem in unsere Beziehung ist die Vorstellung der Zukunft. Ich würde gerne Kinder haben und eine eigene Familie gründen, mein Partner eher weniger. Wir schieben dieses Gespräch schon seit einigen Monaten auf, weil wir beide Angst haben dass wir hier keine Übereinstimmung finden.

Das dritte Thema, welches mich persönlich am meisten belastet ist, dass Verhältnis zwischen meinen Partner und meiner Familie. Es ist eigentlich nie was richtiges Vorgefallen, aber jedes mal wenn ich meine Eltern besuche (ca. 1 mal pro Woche), kommt er nicht mit. Er ist generell eher der Mensch der Zeit für sich benötigt. Aufgrund dieses eingeschränkten Kontakts seinerseits zu meiner Familie ist das Verhältnis irgendwie angespannt. Meine Eltern wollen Ihn öfter sehen und er hat keine Lust, auch nicht auf Familienfeiern (die bei uns max. 4 mal im Jahr sind. Kommt er mal mit, ist die Situation angespannt, da sie auch kein richtiges Gesprächsthema finden. Er ist eher der direkte Mensch und spricht Dinge die ihn nicht passen direkt an. Andererseits bin ich bei seiner Familie immer dabei, da ich mir denke, dass gehört sich. Generell ist mir Harmonie in der gesamten Familie sehr wichtig und deshalb wurmt mich dieser Punkt am meisten.

Ich liebe ihn wirklich, aber ich weis nicht ob wir wirklich füreinander bestimmt sind und nicht doch irgendwo jemand anders existiert der doch besser zu mir passt.

Ich bitte um eure Meinung und ob ihr schon mal eine Beziehung aufgrund von „kleinen“ Problemen beendet habt, und ob es ihr dann im Nachhinein vielleicht bereut habt? Ich weis auch nicht ob dieser Text aussagekräftig genug ist.

Danke euch fürs zuhören,
J

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Hallo,

verschiedene Zukunftsvorstellungen würde ich nicht als kleines Problem betiteln. Das solltet ihr schnellstmöglich klären. Für mich wäre es definitiv ein Trennungsgrund, in diesem Alter so unterschiedlicher Meinung zu sein beim Kinderwunsch.

Auch, dass er dir immer schreibt, wenn du unterwegs bist, finde ich nicht angebracht. Das kann man mal aus guten Gründen machen, aber nur weil er keine Freunde hat, vermiest er dir die Zeit mit deinen? Du läufst dann mit schlechtem Gewissen rum? Obwohl du schon ein Hobby für ihn geopfert hast?

Nein, tut mir leid. Dein Leben lebt sich jetzt und Liebe ist wundervoll, solange sie niemanden traurig macht. Und dich macht es traurig - allein schon, dass er dich nicht zu deiner Familie begleitet.

Ich finde, ihr habt zu viele Baustellen und Charakterunterschied. Du hast ein Hobby aufgegeben, aber was tut er für dich? Nicht einmal Familienfeiern deiner Familie besuchen...

Alles Gute!

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Hallo Shirahoshi,

vielen Dank für deine Worte.
Ich meine sein Verhalten seinerseits hat sich schon gebessert, wenn ich unterwegs bin. Zu Beginn der Beziehung konnte er nur schwer Vertrauen aufbauen und war sehr eifersüchtig. Damals (als wir noch nicht zusammen wohnten), hat er von vorneherein Zeiten vereinbart, wo er mit mir telefonieren will. War ich mit Freundinnen unterwegs und schrieb ihn dass für mich z.B.: 21:00 Uhr nicht ausgeht, weil ich noch Spaß mit meinen Freundinnen habe, war er sauer und es war wieder Streit.

Ja das mit dem Hobby war sicherlich ein Fehler von mir, welchen ich nicht noch einmal begehen würde. Ja das Thema mit der Familie meinerseits, schmerzt mir wirklich am meisten. Meine Eltern haben mittlerweile akzeptiert, dass er kein Interesse an Ihnen hat. Trotzdem stehe ich hier immer zwischen den Stühlen und es macht mich einfach traurig. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie, deswegen schmerzt es wahrscheinlich umso mehr. Angesprochen habe ich das Thema schon öfters, aber es kommt einfach keine richtige Antwort zurück.

Liebe Grüße
J

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Hallo,
was bei euch wichtig ist, ist die Kommunikation. Ich bin mit meinem Mann zusammengekommen und seine Familie hat mich gehasst. Warum weiß ich bis heute nicht, ist mir auch wurscht. Er wollte am Anfang weder heiraten, noch Kinder, noch Haustiere, noch ein Haus auf dem Land.
Tja, fast 17 Jahre später, sind wir verheiratet, haben ein Haus auf dem Land, Hühner und Hund und ein gemeinsames Kind. Wir basteln gerade am 2. Seine Familie hat den Kontakt zu uns mehr oder weniger abgebrochen. Das ist zwar schade, aber es ist eben so.

Was ich damit sagen möchte, Einstellungen verändern sich. Das du dein Lieblingshobby aufgegeben hast, ist nicht ok. Mach das bitte weiterhin. Er sollte eigentlich wollen, dass du glücklich bist. Bitte redet mal ganz offen Tacheles miteinander und geht aufeinander ein. Er wünscht sich mehr Zeit für sich. Ideal um dein Lieblingshobby oder Treffen zu verfolgen. Du wünscht dir von ihm, dass er mit zur Familie kommt. Ideal für ihn, um mal rauszukommen.
Es ist immer ein Geben und Nehmen und Konflikte werden immer wieder auftauchen. Ich sehe hier absolut keinen Trennungsgrund. Ihr müsst beide ein wenig an euer Beziehung arbeiten.

Alles Gute

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Hallo Wunsch,

vielen Dank für deine Antwort.
Wie geht es deinen Mann mit dem Kontaktabbruch zu seiner Familie? Ist hier mal etwas gröberes Vorgefallen? Bei uns ist es eher so, dass meine Familie sich mehr Kontakt zu meinem Partner wünscht, aber er leider keine Interesse hat.
Wie ist der Kontakt zu deiner Seite der Familie?

Liebe Grüße
J

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Es kann natürlich passieren, dass sich Meinungen und Einstellungen im Laufe der Zeit ändern. Darauf würde ich mich aber nicht verlassen.

Ich habe genug Beispiele im Bekanntenkreis wo Frau z.b. ihm zu liebe den Kinderwunsch aufgeschoben hat. Dann Trennung und er hat danach mit ner jüngeren noch Kinder bekommen für sie war es dann zu spät.

Also zu warten in der Hoffnung daß sich so fundamentale Einstellungen und Meinungen noch ändern, kann auch einfach nach hinten losgehen.

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Na ja was heißt klein. Das sind ja schon größere Punkte wo ihr keine Übereinstimmung habt.

Setzt euch zusammen und besprecht wie ihr euch die Zukunft vorstellt einfach ganz ehrlich. Wenn du Kinder haben willst er aber nicht, dann ist das nun mal ein ganz fundamentaler Punkt wo es keine Kompromisse gibt.

Dann hat die Beziehung meiner Meinung nach auch keine Zukunft. Zumindest ich hätte wegen einem Mann nicht auf Kinder verzichten wollen.

Ob man was bereut, dass weiß man vorher nie und ob noch was besseres kommt leider auch nicht.

Du kannst dir nur überlegen wie du dir deine Zukunft vorstellst und wenn diese Vorstellungen in zu großen Punkten voneinander abweichen dann passt es halt nicht. Auch wenn du mit ihm zusammen bleibst und wegen ihm z.b.auf Kinder verzichtest könntest du das bereuen.

Was für ein Hobby hast du denn für ihn aufgegeben?

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Vielen Dank für deine Antwort - ja du hast recht, Ich muss das Gespräch in naher Zukunft suchen.

Ich habe damals Volleyball aufgegeben. Wir hatten ca. 3 mal die Woche Training und am Wochenende ein Match / Turnier (ca. 30 Wochenenden). Habe dieses Hobby von klein auf ausgelebt. Das war Ihm zu viel Zeit, die ich dafür investiere. Aber ich habe das damals geliebt, in der Mannschaft waren / sind auch einige engere Freundinnen. Seine Begründung war damals, das es einfach zu zeitintensiv ist und er lieber vor allem am Wochenende mehr mit mir unternehmen möchte. Hätte ich es damals nicht beendet, hätte er die Beziehung mit mit beendet. Im Nachhinein ein Fehler meinerseits. Im ersten Jahr der Beziehung habe ich noch mein Hobby ausgeübt, jedoch war es damals so, dass er von mir verlangte, nach jedem Spiel sofort nach Hause zu kommen, obwohl ich es sehr genossen haben mit meinen Freundinnen noch etwas Zeit danach zu verbringen.

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Hat er denn dann auch mehr mit Dir unternommen, nachdem Du Volleyball aufgegeben hast?
Ein bisschen kommt es mir so vor, als ob er Dich ein Stück weit isolieren möchte. Hobby aufgeben, wenn Du mit Freundinnen unterwegs bist, möchte er dass Du nach Hause kommst (so kommt es bei mir jetzt rüber), wiederum wenn Du zu Deiner Familie gehst möchte er nicht mit.

Ich denke mir, ihr müsst gerade die unangenehmen Themen auf jeden Fall ansprechen, da diese Themen entscheidend sind. Du machst quasi Abstriche und er scheint sich auf nichts einzulassen. Schwierig. Denn er scheint ja Dir zu Liebe nicht bereit zu sein, sich mal einzubringen oder sowas.

Ich würde den Kinderwunsch auch nicht ewig aufschieben, dann sollte eher eine Klärung her. Ändern wirst Du ihn nicht, dass kann nur er selbst und dir Bereitschaft dazu, ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, ja gar nicht zu erkennen.

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Bei mir würden die Alarmglocken klingeln, wenn mein Partner mir sagt, dass er keine Kinder möchte. Ihr seid in einem Alter wo man eigentlich wissen sollte, ob man langsam welche möchte. Es ist aber faier das er das offen sagt. Das nächste Problem wären meine Eltern, wenn mein Partner keinen Kontakt möchte, obwohl es keinerlei Gründe dafür gibt, Ich würde an deiner Stelle wirklich überlegen, ob es der richtige Partner für dich ist.

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Irgendwie richtet sich bei Euch viel nach ihm oder seinen Wünschen. Dir kommt er dabei nicht entgegen.
Du kommst mir sehr lebendig vor, was hält dich an einem Partner, der so langweilig erscheint und heute schon verbohrt ist.
Wenn Du meine Tochter wärst, würde ich Dir einen Partner wünschen, der Dich unterstützt und dir Deine Freiheit lässt. Zumindest aus dem Text lesen ich das nicht heraus. Was macht ihr denn nun am Wochenende so tolles, dass du dein Hobby aufgeben musstest? Das finde ich tatsächlich extrem schade und Grund dafür war wohl am ehesten, dass er dir die Freude und die Freiheit nicht gegönnt hat.

Jemand der mit 30 nach so vielen Jahren immer noch kein Kind mit dir will, der wird dabei bleiben, denke ich.

Sorry für die deutlichen Worte und ich mag auch manches falsch einschätzen, aber jemand der einen anderen derart ausbremst und sich so gar nicht anpasst, hat jemanden wie Dich nicht verdient.

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Absolute Zustimmung.

Die TE untergräbt sich leider total selbst und richtet vieles nach ihrem Partner aus. Und er???
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das meistens nicht auf Dauer gut geht.

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Hallo Lilarusa,

danke für deine Worte, du triffst es wirklich gut.
Ja ich bin tatsächlich lebendig, unternehme gerne etwas und genieße einfach mein Leben. Objektiv betrachtet scheint mein Partner wirklich langweilig zu sein. Er würde am liebsten jeden Tag gemeinsam auf der Couch den Abend ausklingen lassen.

Leider unternehmen wir am Wochenende auch nichts aufregendes was rechtfertigt, dass ich mein Hobby dafür aufgegeben habe. Ich fühle mich auch wie wenn ich etwas verpasse aufgrund der Beziehung, ich fühle mich dadurch wirklich eingeschränkt.

Auch kann ich keine Wochendurlaube mit meinen Freundinnen machen, da mein Partner dass einfach nicht akzeptieren will und er dann die ganze Zeit alleine zu Hause sitzen würde. Ich weis ich dürfte da kein schlechtes Gewissen haben, habe es aber leider.

Ich bin einfach verwirrt, ob die ganze Beziehung noch Sinn hat.. Fühle mich einfach unglücklich

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Guten Morgen,

ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Ex und ich haben uns im 7. Jahr getrennt und waren eigentlich immer ein gutes Team. Eigentlich...
Er war die Partybiene. ich gehe auch gerne feiern, aber brauche das nicht jedes Wochenende. Er hat es nur schwer zu Hause ausgehalten, musste immer auf Achse sein. Ein Samstag Abend mal gemütlich als Paar zu Hause? Unvorstellbar! Er hat viele Dinge alleine gemacht (was grds für mich okay war), aber mir dabei das Gefühl gegeben, dass ich doch bitte seine verschwitzten Sachen waschen soll, damit er wieder los kann.
Zu Beginn der Beziehung haben wir über Zukunftsvorstellungen gesprochen. Da hieß es "Kinder grundsätzlich ja, aber nicht jetzt". Damit konnte ich super leben, ich war Mitte 20 und hatte gerade ein neues Studium angefangen. Wir hatten auch über das "wann" gesprochen und waren uns einig: erst das Studium, dann 3 Jahre arbeiten und wenn die Verbeamtung auf Lebenszeit da ist, dann können wir starten. Aber jedes Mal, wenn das Thema aufkam, wich er aus. Er liebe seine Freiheit, er möchte feiern gehen, auf Festivals, reisen etc pp. Dann, als Corona zum Alltag gehörte und alles wieder ging, fiel der Satz "Grundsätzlich ja, aber nicht jetzt, Corona hat mir so viel genommen." Das war ein Schlag ins Gesicht für mich. Die Verbeamtung auf Lebenszeit war da immerhin schon über 2Jahre her.

Das alles hat eine Art Keil zwischen uns getrieben und ich habe auch überlegt, ob es da draußen nicht noch jemanden gibt, der besser zu mir bzw. ich zu ihm passe. Und diesen Gedanken fand ich gefährlich.
Letztlich haben wir uns getrennt (da war ich 30) und habe mittlerweile einen tollen Partner, der natürlich auch nicht perfekt ist (wer ist das schon ;-) ), aber der perfekt für mich ist. Im Juni bekommen wir unser 1. gemeinsames Kind.
Mein Ex reist aktuell weiterhin als Single durch Asien und macht genau da weiter, wo wir uns getrennt haben. Es scheint also die richtige Entscheidung gewesen zu sein :-)

Ich wünsche dir und euch alles Gute!

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Hey LouMa,

das freut mich wirklich sehr für dich, wünsche dir das Beste :-)
Darf ich fragen, wie lange du single warst?

Ist die Trennung von dir ausgegangen? Und wärst du bei ihm geblieben hätte er die den Kinderwunsch erfüllt?

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Tatsächlich war es nicht lange, weil es da einen Kollegen gab, mit dem ich mich immer sehr gut verstanden habe (beide zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung, bzw. er verheiratet und Kinder). Wir haben uns auch viel über unsere Beziehungen ausgetauscht, was mir gezeigt hat, was ich alles vermisse. Kurz nach unserer Trennung hat er sich auch getrennt und wir sind dann tatsächlich recht zügig zusammengekommen. Maximal ein halbes Jahr. Die Trennung wäre bei mir aber so oder so gekommen.
Habe auch gedacht, dass ich dann vielleicht länger Single bin und/oder auch nie ein Kind bekommen werde, aber der Gedanke fühlte sich besser an als mit der Lüge meines Ex (so hat es sich zumindest angefühlt) zu leben.
Ich würde sagen, dass die Trennung von Beiden ausging. Das Gespräch habe aber immer ich gesucht, in dem ich ihm erklärt habe, wie ich mich fühle, wie es mir geht etc. Und da habe ich auch regelmäßig angesprochen, dass es für mich ein Trennungsgrund ist, wenn man sich über so grundsätzliche Dinge wie Kinderwunsch nicht einig ist. Haben dann beide gemerkt, dass wir uns ganz klassisch auseinander entwickelt haben.

Ob ich bei ihm geblieben wäre? Gute Frage. Hätte er gegen Ende eingelenkt, dann nicht. Hätte sich angefühlt, als ob er das nur sagt / macht, um mich zu behalten. Muss dazu sagen, dass ich auch immer das Gefühl hatte, dass er mich als selbstverständlich ansieht und mehr das Gefühl einer Beziehung liebt, als mich.
Wäre es früher gewesen, dann sicherlich. Da hätte es sich richtiger angefühlt. Aber seit Beginn Corona ging es immer weiter auseinander und unsere gemeinsame Ebene ging verloren.
Ich würde sagen, da gibt es kein Richtig oder Falsch, das ist eine Sache des Gefühls, ob der Partner jetzt nur nach dem Mund redet oder es wirklich ernst meint.

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Kenne ich, nur bei uns ist es umgekehrt. 😀 Mein Partner könnte sich auch darüber beschweren, tut er aber nicht. Er akzeptiert mich so wie ich bin. ❤️

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Hast du deinem Partner auch sein Hobby verboten? Schreibst du auch wütende Nachrichten an deinen Partner, wenn er mit Freunden aus ist?

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Ich denke du musst dich ehrlich fragen, ob du damit leben kannst, wenn sich das alles nicht bessert - und mit eventuellen Kindern noch ein Stressfaktor dazu käme.

Ich persönlich finde es ungesund, wenn ich die einzige Bezugsperson meines Partners - neben der Familie - bin. Mein Mann ist so Typ "Golden Retriever", der hat sein Leben lang dieselben vier oder fünf engen Freunde. Und das finde ich extrem wichtig, denn ich möchte weder seine einzige Freizeitgesellschaft noch, und das ist in meinen Augen bedeutender, der einzig ernsthafte Gesprächspartner sein, wo er sich öffnen kann. In meinen Augen ist es substanziell, als Erwachsener jemanden zu haben, mit dem man reden kann. Über alles. Und mit dem man weder liiert noch verheiratet ist.

Dieser kontrollierende Aspekt kommt ja nur daher, dass er keine Alternativen hat, und mich würde er wahnsinnig machen. Ich hänge wirklich sehr an meinem Mann, aber ich will nicht, dass er mir Zeitfenster vorgibt oder mich ständig fragt, wann ich wiederkomme. Das gibt es bei uns grundsätzlich nur, wenn die Kinder krank sind :-D Da kann es schon passieren, dass man mal genervt schreibt "So lange braucht kein Mensch zum Einkaufen, komm jetzt endlich heim und halte du den Kotzeimer!" Aber bei einem netten Mädelsabend oder so - niemals. Da fragt er höchstens informativ, ob es sich lohnt, noch wachzubleiben oder ob er mich abholen soll oder so. Aber nie mit dieser Erwartung, ihn jetzt von seiner Langeweile zu erlösen. Hat dein Freund denn selber so gar keine Hobbys?

Ich denke, ihr müsst das Kinder-Gespräch zeitnah führen und das zum Anlass nehmen, auch die anderen Baustellen anzusprechen. Besteht da Hoffnung auf Änderung? Überhaupt Einsicht? Wenn nein, kannst du damit leben? Ja, Dinge können sich ändern, aber darauf würde ich nicht bauen. Geh davon aus, dass der Mann so bleibt und sich die Macken, wie bei allen von uns, im Laufe der Zeit eher verschärfen.

Bearbeitet von roseately
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Hallo roseately,

danke für deine Antwort. Das Thema, dass ich die einzige richtige Ansprechperson bin (neben seinen Eltern) belastet mich tatsächlich schon sehr lange. Habe auch probiert ihn bei den Partnern meiner Freundinnen einzubringen. Das ist für eine gewisse Zeit gut gegangen und danach war diese Freundschaft auch wieder vorbei. Oft reicht bei meinen Partner eine Kleinigkeit, dass der Kontakt zu einer Person eingestellt wird.

Ich habe auch, ähnlich wie dein Mann, 5 enge Freundinnen, welche ich schon seit 20 Jahren kenne. Hier haben wir auch manchmal Diskussionen gehabt, da bei einen Fehltritt einer Freundin, mir mein Partner geraten hat den Kontakt zu reduzieren. Dass hab ich natürlich nicht getan, weil jeder mal Fehler macht.

Ich habe ihn auch jahrelang unterstützt Freunde zu finden, aber irgendwann hab ich damit aufgegeben. Bin an dem Punkt wo ich denke, dass man als erwachsener Mensch selbst dafür verantwortlich ist.

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Ja, natürlich ist er dafür selber verantwortlich. Zumal du es ja schon versucht hast, ihn da einzubinden. Wenn einem das schwerfällt, ist das ja kein Thema, aber wenn man dann Leute relativ schnell wieder abserviert, scheint auch keine große Lust da zu sein, sich zu investieren. Ich sehe das wirklich als große Baustelle, das ist für eine Beziehung nicht gut. Dein Partner hat damit auch keinerlei andere Korrekturinstanz mehr. Keiner, der mal sagt "Du benimmst dich echt wie ein Idiot!" Und das braucht man.

Dein Partner scheint jemand zu sein, der eine absolut klare Linie hat und wenig verzeiht. Das finde ich schwierig. Klar, wenn Freunde richtig schlimme Dinge tun, kann ein Bruch sinnvoll sein. Aber bei einem einzigen Fehltritt nach 20 Jahren sowas zu empfehlen... Hm. Ich glaube, da wäre meine Sorge auch, was passiert, wenn mir selber mal ein Fehler passiert. Damit meine ich keinen Betrug, aber wer so schnell und schmerzfrei Menschen aus seinem Leben entfernen kann, scheint mir nicht wirklich an Konfliktlösung interessiert zu sein.

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Wenn du mehr Freiraum brauchst, fordere ihn ein und sag auch, dass du dich da nicht unter Druck setzen lässt und dann heim kommst, wenn du kommst, er braucht nicht immer nach fragen. Noch habt ihr keine Kinder, da geht das ;)

Ich verstehe, dass du es schade findest, dass er keinen rechten Draht zu deiner Familie findet, aber ich denke, damit musst du leben. Wem hilft es denn, wenn er wöchentlich mit kommt und es dann angespannt ist? Warum wollen deine Eltern das?! Ist doch quatsch. Das würde ich meinen Eltern auch sagen.

Meine Eltern und mein Mann mögen sich. Trotzdem fahre ich zu 90% alleine hin.

Wo ich ein echtes Problem sehe: du willst Familie, er nicht. Da gibt es einfach keinen Kompromiss. Das Gespräch muss dringend geführt werden. Und dann entschieden werden, ob es eine gemeinsame Zukunft gibt, oder nicht.

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Hey esistjuli,

bzgl. Familienbesuche: Natürlich verlange ich nicht von Ihm, dass er jede Woche mitkommt. Das letzte Mal haben Sie sich zu Weihnachten gesehen. Dazwischen war sein Geburtstag, hier wollte er meine Eltern danach einladen. Dann kam von seiner Seite nichts, ich fragte nach, ob er sie nicht das Wochenende darauf einladen möchte? Anfangs Ja, dann Nein, weil er am Wochenende zu müde war. Irgendwann hab ich dann auch die Schnauze voll, hier ständig nachzulaufen. Es soll einfach mal von seiner Seite aus kommen, was leider nicht passiert.

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Da wird auch nichts passieren. Denn aus seiner Sicht hat er davon keine Benefit, also warum...? Er hat kein Interesse an deiner Familie. Das ist schade, lässt sich aber nicht ändern. Es ist allerdings ein weiterer Punkt, der kritisch werden könnte, falls ihr Kinder bekommt.

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