Ich glaube Mein Mann hat ein Alkoholproblem

Hallo,
Also mein Mann trinkt jedes Wochenende, an für sich nicht schlimm, jedoch sind es die Mengen die er trinkt. Er beginnt Freitag Nachmittag mit einer Flasche Viez, die schnell getrunken ist, danach kommen 4 Dosen Bier 500 ml und noch 4-5 Flaschen Bier mal mehr mal weniger. Erst ist er angetrunken und gut gestimmt, aber das kippt dann schnell und er beginnt mich verbal anzugreifen und zu beleidigen. Allein meine Existenz ist fehl am Platz und aktuell nimmt er keine Rücksicht ob die kinder (5j und 8 jahre) dabei sind. Das geht dann Freitag und Samstag so, Sonntag sitzt er nur auf der Couch und schweigt mich an, das Schweigen kann über mehrer Wochen gehen ohne ersichtlichen Grund für mich. Im Urlaub ist es noch schlimmer, da trinkt er vom ersten Tag bis zum letzten durch, auch da kennt er keine Grenzen oder trinkt mal was anderes zwischendurch. Gespräche führen ist unmöglich da ich immer schuld an den Situationen Situationen bin, aber er zeigt keine Einsicht und entschuldigt sich nie. Das geht jetzt schon 2 Jahre so. Mittlerweile reagieren ich schon nicht mehr, kenne den Ablauf. Erst fängt er Streit an,dann schweigt er mich wochenlang an und macht nichts mehr im Haushalt. Wäscht nur seine Wäsche und kümmert sich nur um sich. In den Monaten wo alles gut läuft, ist er liebevoll, aufmerksam, hilfsbereit und alles was dazu gehört, aber dann knall irgendwas durch und das Spiel beginnt von vorne. Was kann ich nur tun damit er einsieht das sein Alkoholproblem alles zerstört oder muss er das selbst einsehen. Reden hilf nicht, da hlr ich nur "klar das ich wieder das Problem bin". Vielleicht hat einer eine Idee, denn ohne diesen Alkohol war er ein guter Mann. Aber seit 2 Jahren erkenne ich ihn nicht wieder.
Grüße

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Umgehend vor die Tür setzen und ihm sagen, er kann wiederkommen, wenn er längere Zeit trocken ist und ihm sämtliche Einsichten gekommen sind.

Es ist wirklich wichtig, dass du das sofort umsetzt, jede neue Woche fügt deinen Kindern größeren Schaden zu.

Ich spreche da aus Erfahrung.. und bin damit sicher nicht allein hier in Forum.

Alles Gute!

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100 % !

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Meine eltern beide alkoholiker.. vater mittlerweile vor seinem 50ger verstorben…
Da hilfts nichts.. erst wenn sie es selbst verstehen was ich leider nicht oft gesehen habe..
Bring bitte deine kinder in sicherheit 🙏🏼 sie tragen wirklich schäden davon wenn sie das mit bekommen…
Ich arbeite heute (bald 30) noch daran herum😅

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War in erster Ehe mit einem Alkoholiker verheiratet, DU kannst garnichts tun, wenn er nicht will.
Bitte schütze Deine Kinder vor so einem Anblick mit den ekelhaften Folgen - Du wirst um eine Trennung, und wenn es nur eine vorübergehende wäre, nicht herumkommen. Zwei Jahre sind schon viel zuviel für die Kinderseelen.
LG Moni

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Hallo,
Ich glaube, du liegst richtig......

Krass, dass du seit 2 Jahren mitspielst.

Extrem schädliches Verhalten dir und vorallem deinen Kindern gegenüber.

Das kann man auch mit zwischendurch guten Zeiten nicht schönreden.

Vielleicht interessiert dich der Beitrag von 37 Grad.
Vergessene Kinder.
Mama, Papa und der Alkohol.

Ist vielleicht nicht ganz eure Situation aber vielleicht hilft es dir oder deinem Mann wach zu werden.

Alles Gute dabei.

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Hallo WhiteHorde,

nach deiner Schilderung spricht viel dafür, dein Mann hat wahrscheinlich nicht nur ein gravierendes Alkoholproblem, sondern er scheint vom riskanten Trinker den Übergang zum Alkoholabhängigen vollzogen zu haben.

Was kannst du tun in deiner Verzweiflung, vor allem da du noch dazu eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern hast?

Meine Empfehlungen mögen jetzt sehr hart für dich klingen, aber ich spreche aus meiner eigenen Erfahrung als trockener Alkoholiker und aus meinen Erfahrungen in meinen Selbsthilfegruppen.

Ich würde dir raten, als Angehörige bzw. Co-Abhängige die regionale Suchtberatung ohne deinen Mann aufzusuchen. Die Suchberatungen beraten nämlich auch Angehörige.
Deine seelischen Leiden kannst du auch in Selbsthilfegruppen für Angehörige, etwa in den Zoommeetings von Al-Anon teilen und so deine Schmerzen lindern (https://al-anon.de/meeting-finden/).

Nach meiner Meinung hast du nur die Wahl, deinen Mann vor die Alternative Entweder-Oder zu stellen.
Aber wenn er merkt, du meinst es mit deiner Drohung einer Trennung wegen seines Alkoholismus ernst, dann wird er sehr wahrscheinlich die Mitleidsschiene fahren, dich aber belügen, dass sich die Balken biegen und seinen Konsum vor dir verheimlichen oder schönreden.
Er wird alles tun, um dich in Abhängigkeit von ihm zu halten und dabei auch vor den Kindern nicht zurückschrecken.

Solange er selbst nicht den aufrichtigen Wunsch hat mit dem Trinken aufzuhören, sind seine Chancen gleich Null, das solltest du dir schonungslos klarmachen.

Selbst wenn er den Wunsch äußern sollte, mache dir bitte klar, stehen seine statistischen Chancen nicht gut, wenn er sich nicht in Therapie begibt und anschließend sich nicht einer Selbsthilfeorganisation anschließt.

Nach deiner Schilderung seiner Uneinsichtigkeit kann ich dir leider nur dringend raten, sich von ihm zu trennen. Das bist du auch deinen Kindern schuldig.
Du stehst erst am Anfang seines Wegs in den Abgrund. Von nun an wird es jeden Monat nur noch schlimmer und schlimmer für dich und deine Kinder werden, bitte gib dich keinerlei Illusionen in dieser Hinsicht hin.

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Ich weiß das ich es meinen Kindern schuldig bin, zu den Kids ist er normal und freundlich, wenn er was getrunken hat auch lustig. Unter der Woche eher genervt, aber da kümmer ich mich hauptsächlich, er macht aktuell seit fast 6 Wochen wieder nichts außer mich anzuschweigen, damit ich mir einreden das ich das Problem bin. Ich denke an einer Trennung wird kein Weg vorbei führen. Man hat hier so viel herzblut und liebe reingesteckt. Ich hatte halt immer die Hoffnung wenn alles gut lief, das er sich wieder fängt, aber leider ist es jetzt seit 6 Wochen jedes Wochenende. Ich hab nur jedes 2. Wochenende frei und schon fast Angst was am freien Wochenende wieder in seinem Kopf umschalten.

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Ich hab länger gezögert und füge dem Beitrag nun doch etwas hinzu.
Ich möchte mich selbst hier nicht zum Thema machen, aber habe als alkoholkranke Person vielleicht einen anderen Blickwinkel (wie mein Vorgänger auch).
Ja, ich bin mittlerweile 35, hab das hinter mir bzw. man wird immer an der Krankheit leiden, sein Leben lang. Und ja wow ich hab studiert, bin ein normaler Mensch und kein Klischee-Alki von der Parkbank. Es klingt, als hättet ihr auch ein normales, vernünftiges Leben (gehabt).
Ich kann mich nur anschließen - man muss es selbst wollen. Und auch wenn man alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, Entgiftung, Langzeittherapie (am wichtigsten!!) und Selbszhilfegruppe/Nachsorge - selbst danach und niemals ist man „geheilt“. Im Gegenteil: der Teufel wird immer in einem schlafen, man muss nur aufpassen ihn nicht zu wecken.
Ich kann dir gleich sagen: Vorwürfe werden nichts nützen. Auch Befehle oder Schuldzuweisungen (und diese sind berechtigt! aber dennoch), das wird niemals zum Erfolg führen, vorausgesetzt du möchtest diesen Weg noch mit ihm gehen. Es wird ein harter Kampf. Es ist trotzdem wichtig, dass du klar machst, dass du die Kinder nimmst und gehen wirst. Wenn er wirklich nichts tun will - mach es so.
Ansonsten in einem nüchternen Moment reden und herausfinden, ob er SOFORT (nicht übermorgen oder nächsten Monat etc. pp) was tun wird dagegen.
Ich kenne euch nicht, aber ich kann allen hier nur sagen: Alkoholismus ist eine Krankheit. In vielen Fällen eine tödlich endende. Aber keine Schande und nichts, wofür man sich schämen muss. Man muss nur etwas tun. Und wenn man einsichtig ist, dann ist jemanden an seiner Seite zu haben Gold wert.
Klar - man kann den Menschen, mit dem man Jahre verbracht hat fallen lassen wie eine heisse Kartoffel. Ist wohl der schnellste Weg. Aber auch der richtige? Immer direkt alles canceln, wenns mal schwierig wird? Oder man steht ihm zur Seite. Natürlich unter den von mir genannten Voraussetzungen. Du/ihr hast/habt nur wahrscheinlich schon wirklich zu viel Zeit verstreichen lassen.
Ich weiß, dass viele Aussenstehende das alles oder meine gedanklichen Optionen nicht verstehen werden und ich nehme das niemandem übel. Keiner weiß wie es ist, bevor man nicht selbst drin steckt.
Du musst dich fragen, ob es dir Wert ist und du die Kraft hast und den Sinn siehst diesen Weg mit ihm zu gehen, sofern er bereit ist. Aber es ist 5 vor 12, wenn nicht schon noch später.
Ich wünsche dir/euch ganz viel Kraft 🫶🏼

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Ich denke, ohne Therapie wird das nix.

Hatte auch mal so einen Partner. Ständig gesoffen (aufgrund anfänglicher fernbez. Hab ich das nicht gemerkt). Sich wie ein arsch benommen, genau das selbe wie deiner, danach rumgejammert er will sich ändern. Am nächsten tag das gleiche, drauf angesprochen, was er versprochen hat, kam immer nut "laber mich nicht voll". Hab mich nach 1,5 jahren getrennt und wusste, was für eine art partner ich nie wieder möchte.

Ihr dagegen habt kinder. Ich würde ihn vor die Tür setzen und sagen er kann wieder kommen, wenn er eine Therapie macht UND durchzieht.

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So einfach ist das leider nicht. Wir sind 12 Jahre zusammen, davon fast 6 Jahre verheiratet und haben uns vor 5 Jahren gemeinsam eine Eigentumswohnung gekauft. Ich sagte ihm bereits vor 2 Wochen das er auch gerne ausziehen kann,, als Antwort bekam ich....das hättest du wohl gerne. Dann habe ich schon nach Wohnungen hier geschaut, aber in der Nähe ist einfach nichts und ich möchte meinen Sohn nicht aus der Schule nehmen wegen eines Umzugs. Ich würde gerne im Ort bleiben, aber dann auch die Angst, lässt er mich mit den Kindern gehen...
Er ist talentiert in der Kommunikation und stellt natürlich mich als das Problem ist. Ich weiß das es für die Kinder nicht gut ist auf Dauer. Die letzten 2 Jahre haben die Kinder nur letztes Jahr etwas mitbekommen, aber mehr mein Sohn. Aber mittlerweile greift er mich verbal auch vor den Kindern an so das meine Tochter 5 zu mir sagt, streitet euch nicht. Wobei ich mir seit 8 Monaten gesagt habe, ich bleibe einfach still, reagiere nicht auf beleidigungen, auch nicht auf das Wochenlange Schweigen und gehe auch nicht mehr auf ihn zu. Unter der Woche trinkt er nichts, aber man kamm mit ihm einfach nicht reden, er hat seine Meinung und was anderes gibt es nicht. Dann möchte ich die Kinder nicht aus ihrem zu Hause reißen, alles nicht so einfach.

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Ein Schulwechsel ist nichts dagegen was du deinen Kindern seit zwei Jahren zumutest. Sie sind doch schon alt genug um zu verstehen was da bei euch passiert.

Unser Vater hat damals die Reißleine gezogen und unsere alkoholkranke Mutter vor die Tür gesetzt, ich war 8 meine Schwester 5. Beide sind wir mittlerweile über 30 und beide arbeiten wir noch therapeutisch auf was damals passiert ist.

Klar das Haus konnte er alleine nicht halten und dann kam der Umzug, ein Klacks im Gegensatz zu dem anderen.

Unsere Mutter ist übrigens 2013 mit 48 gestorben.

Ich kann wirklich nicht nachvollziehen warum Erwachsene es zulassen dass Kinder in solch einem Umfeld aufwachsen.

Vielleicht wäre es ein erster Schritt dass du dich ans blaue Kreuz wendest

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Ich skizziere dir mal deine Zukunft:
Mann trinkt immer mehr, früher am Tag, jeden Tag.
Du tust alles um dem Schein nach außen zu wahren, deine Kinder laufen wie auf rohen Eiern um bloß nichts falsch zu machen, damit er nicht ausrastet nicht noch mehr trinkt.
Irgendwann ist er jeden Tag so betrunken das er Fehler auf der Arbeit macht, seinen Job verliert und trinkt dann vor lauter Frust noch mehr.
Er verwahrlost immer mehr, dann wird das Geld immer knapper, der Suchtdruck immer größer und damit steigt die Aggressivität ggü euch ( auch deinen Kindern ggü.).

Deine Kinder werden über Jahre mit ansehen müssen bis von ihrem Vater nichts mehr übrig bleibt, nur noch Verfall und Suchtdruck.

Dann kommen immer häufiger Rettungsdienst und Polizei zu euch, die ihn mitnehmen müssen.
Die Scham wird immer größer, euer Druck auf heile Welt zu machen auch, ihr isoliert euch mehr und mehr.


Wie endet das Szenario? Sehr häufig mit dem Tod der alkoholkranken Person wenn von dieser kein Änderungswille kommt.

Mein Rat, denn ich auch im Einsatz immer an diese Familien gebe?
Geht, holt euch Hilfe ( Angehörigenberatung, Suchtprävention). Schafft räumliche und emotionale Distanz.
Von außen kann niemand einen Suchtkranken retten, die Einsicht muss aus dem Süchtigen kommen.
Ihr könnt ihn nicht retten/ helfen gegen seinen Willen.

Sonst werdet ihr als Partner/ Kinder mit in den Strudel gerissen und eure Kinder erleben über Jahre, dass Alkohol immer!!! wichtiger ist, immer größer ist als die Liebe zum eigenem Kind.

Das es noch nicht mal die Familie wert ist mit der Sucht aufzuhören! Willst du das deine Kinder über Jahre dieses Gefühl haben?
Willst du das deine Kinder mitansehen müssen wie der Rettungsdienst deinen Mann abholt ( mit blutiger Kotze bedeckt, bewusstlos, eingenässt)? Leider hatte ich den Fall schon mehrfach.

Wenn kein Änderungswille da ist, führt Alkoholsucht in den Tod, manchmal in ein paar Jahren, manchmal braucht es auch 1-2 Jahrzehnte.

Realität aus dem Rettungsdienst, kommt leider viel zu oft vor.
Grenzt euch ab!

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Mag sein, dass es oft so kommt, aber es muss ja nicht zwingend sofort und in allen Fällen alles verloren sein und so enden. Ich könnte sonst ja auch sagen: Ich bin Justizbeamtin und sehe täglich Drogenabhängige einwandern, drum ist der Großteil der Drogensüchtigen kriminell und landet früher oder später bei uns.
Es gibt genügend Gegenbeispiele. Wo Menschen aus der Sucht rauskamen. Man kann die Situation schlecht beurteilen, weil man den Menschen dahinter nicht kennt! Aber jeder kann ein Horror Szenario ausmalen und morgen geht die Welt unter.
Versteh mich nicht falsch, ich schätze die Situation auch als sehr gefährlich für alle Beteiligten ein. Aber man darf auch nicht von Anfang an jegliche Aussicht nehmen, denn man kann ja nicht in die Zukunft schauen.
Wenn ich Bestatter wäre, würde ich auch berichten, dass die Menschen wegsterben, aber nur weil ich eben tagtäglich mit den Beispielen zu tun habe und das ist nicht wirklich subjektiv gedacht. Das heißt nicht, dass ich den Mann in Schutz nehme oder ihm die Schuld abspreche, aber so radikale Beispiele sind manchmal schwierig in meinen Augen.

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Sorry, *objektiv meinte ich.

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"Was kann ich nur tun damit er einsieht das sein Alkoholproblem alles zerstört oder muss er das selbst einsehen."

Es tut mir wahnsinnig leid, aber Du kannst da wirklich gar nichts weiter tun, glaube ich. Darauf hingewiesen hast du ihn ja bereits. Deine Zeilen tun mir in der Seele weh.
Das einzige, was Du tun kannst, ist Dich und Deine Kinder schützen. Ihm hilfst Du, indem Du sein Verhalten nicht weiter mitträgst, nicht "co-abhängig" bist (auch wenn ich den Begriff nicht so gerne mag, weil er auf manche den Eindruck erweckt, als ob die Opfer Mitschuld tragen). Ich weiß, wie sehr es schmerzt, sich von jemandem, den man liebt, abzugrenzen.

Es tut mir so unendlich leid, dass Du in so einer Situation bist. Ein Elternteil von mir war auch Epsilon-Typ nach Jellinek, also "Quartalsäufer/in", und ich kenne das mit der vergeblichen Hoffnung in den Monaten, in denen alles gut läuft.
Alkoholismus in der Familie ist die absolute Hölle. Ich habe mittlerweile viel Unterstützung, aber was es wirklich mit Menschen macht, verstehen nur die, die es selbst erlebt haben. Ich hoffe, dass sich Deine Situation bald ändert.

Bearbeitet von Alkoholiker_Eltern
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Dein Mann ist süchtig. Da du ja selber merkst, dass das Reden nichts bringt müssen jetzt sofort Konsequenzen folgen.
Bitte schütze auch deine Kinder. Mein Vater hat auch sehr sehr viel getrunken und wir Kinder haben soviel mitbekommen. Es war sehr schlimm für uns. Diese Streitereien, etc.