Name nach Heirat

Hallo!

Ich hoffe, diese Frage kann hier stehen, da ich gerne anonym bleiben würde. In gewisser Weise hat sie auch mit Partnerschaft zu tun. :)

Ich habe schon etwas gegoogelt, aber keine konkrete Antwort gefunden. Und zwar geht es um den möglichen Namen nach einer Hochzeit. Ich wollte immer schon meinen Mädchennamen behalten. Vielleicht aus feministischen Gründen, aber auch weil er einfach zu mir gehört, sehr schön zu meinem Vornamen klingt und ansonsten verloren geht. Nun ist es aber so, dass mein Partner einen "von-Namen" hat. Auch wenn nichts Besonderes dahintersteckt (leider kein Schloss 😅), hat ein solcher Name auch etwas. Er möchte den Namen behalten und weitergeben. Allerdings möchte ich nicht, dass dieser Name eine gewisse Überheblichkeit ausstrahlt... Einen Doppelnamen kann meines Wissens nach nur einer annehmen, mögliche Kinder könnten dann nur einen Namen (den Familiennamen) haben. Aber wie würde ein Doppelname aussehen? Geht das ohne Bindestrich?
Als Beispiel: ich heiße "Müller" und mein Partner "von Buchen". Geht dann "Müller von Buchen"? Oder wäre es "von Buchen-Müller"?

Vielleicht hat jemand eine Vermutung oder Ahnung oder generell eine Meinung zu von-Namen. Zusätzlich habe ich auch noch zwei Vornamen... vielleicht wäre das doch etwas viel? Klara Marie Müller von Buchen (als Beispiel) 😄

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Wenn ich richtig informiert bin, gibt es in Deutschland einen Doppelnamen nur mit Bindestrich. Was würde dich daran stören?

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Vielen Dank! Tatsächlich gefällt mir das Schriftblid mit Bindestrich nicht so gut, vor allem, weil nach dem "von" ja auch kein Bindestrich stünde. Ich kann es gar nicht konkret benennen, aber ich würde den Strich gerne umgehen.

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Namensrechtlich sind tatsächlich beide Varianten möglich. Dein Name kann voran- oder hintenan gestellt werden. Dieser Doppelname würde dann nur für dich gelten - ganz wie du sagst. Der Familienname für's Kind muss dann festgelegt werden.

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Danke dir! Also könnte ich bei der Variante "Müller von Buchen" auf den Bindestrich verzichten? "Müller-von Buchen" sähe ja komisch aus...

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Nur falls es dir nicht bekannt ist: es gibt auch die Möglichkeit, das beide ihren Namen behalten.

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Das stimmt natürlich. :)
Allerdings würden wir beide gerne wie mögliche zukünftige Kinder heißen.

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Bisher ist es so, dass nur einer einen Doppelnamen haben kann und die beiden Nachnamen mit Bindestrich getrennt sind. Ob der eigene Nachname dabei vorne oder hinten steht, kann man sich aussuchen. Ein Kind würde dann automatisch den Nachnamen bekommen, den beide tragen, also in deinem Beispiel dann den Nachnamen deines Mannes. Du selbst könntest jederzeit den Nachnamen deines Mannes wieder ablegen, aber NICHT deinen Mädchennamen. Also du könntest dir nicht nachträglich überlegen, doch einfach den Namen deines Mannes zu nehmen, weil das Kind ja so heißt und dir auffällt, dass das dann praktischer ist o.ä.

Es wäre aber möglich, dass ihr getrennte Namen behaltet, spätestens wenn ein Kind kommt, müsst ihr dann festlegen (seid da aber frei) wessen Nachnamen das Kind haben soll und jederzeit könnte derjenige, der diesen Namen bislang nicht trägt, seinen eigenen Namen abgeben und den anderen annehmen oder aber einen Doppelnamen annehmen.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Da du auch den Bindestrich ansprichst. Durch "Müller von Buchen" könnte ich den dann umgehen, oder?

Und was würdest du raten, wenn beide ihren Namen schätzen? Wie findest du generell einen Namen mit "von"?

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Nicht, dass ich wüsste. Müsste man im Gesetz nachlesen, ob es für "von" u.ä. da Ausnahmen gibt, oder es Müller - von Buchen sein müsste.

Behaltet doch erstmal beide euren Namen und schaut wie sich das mit der Zeit anfühlt und sprecht in Ruhe wie ihr euch das dann mit Kindern vorstellen würdet.

Mein Mann und ich haben unterschiedliche Nachnamen. Ich habe ein Kind aus erster Ehe, was (zum Glück) meinen Namen trägt. Ihr Vater trägt wieser seinen ursprünglichen Namen, sodass ich den Namen meines jetzigen Mannes nicht annehmen wollte, da meine Tochter sonst weder mit Vater noch mit Mutter den Nachnamen teilen würde. Das möchte ich erst machen, wenn sie alt genug ist, mir ehrlich zu sagen, ob ihr das was ausmacht oder nicht. Die gemeinsamen Kinder mit meinem jetzigen Mann tragen seinen Nachnamen. Den könnte ich jederzeit als Doppelnamen zusätzlich führen oder eben meinen Mädchennamen ablegen und nur seinen Namen annehmen (nache ich ggf. dann wenn meine Tochter älter ist).
Momentan teile ich also dem Nachnamen nur mit meiner ersten Tochter.
Manchmal ist das schade oder im Alltag bisschen störend, aber auch nicht wirklich tragisch.

Namen mit "von" sind generell weder positiv noch negativ, kommt drauf an, wieviel Wert die Träger dem beimessen und sich entsprechend verhalten.

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Wie es mit den Bindestrichen aussieht, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, ich vermute ohne geht nicht, allerdings solltest du wissen, dass die Regierung erst vor kurzem eine Reform des Namensrechts beschlossen hat, die "echte" Doppelnamen, also welche die dann von beiden Ehepartnern und den Kindern getragen werden ermöglicht. Dass du, dein Mann und eure Kinder alle "von Buchen-Müller" heißt wird also möglich werden (allerdings erst 2025).

Lies dir das ganze vielleicht selbst mal durch:

https://www.bmj.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/0823_Namensrecht.html#:~:text=Als%20weitere%20Neuerung%20ist%20vorgesehen,zum%20Geburtsnamen%20gemeinsamer%20Kinder%20werden.

Bearbeitet von Isa3
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Es soll aber auch möglich sein, davon rückwirkend Gebrauch zu machen. Das heißt wer jetzt heiratet, legt einen Namen nach aktuellem Recht fest, darf dann aber im Mai 2025 einen gemeinsamen Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich festlegen.

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Noch ist es auch nicht soweit. :) Dass nur die Kinder "Müller von Buchen" heißen und wir jeweils unseren Namen behalten, geht wahrscheinlich nicht. Oder hast du dazu auch Infos?

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Hallo NamenachHeirat,
ich persönlich hane einen absoluten Horror vor Doppelnamen, besonders wenn es sehr lange sind bzw. mit mehreren Vornamen kombiniert sind...Ich wollte was sagen zu gleich heissen wie das Kind. Mein Freund und ich sind nicht verheiratet und er und mein Sohn heissen gleich, ich anders (die Namenskombi hat mir besser gefallen mit meinem Wunschvornamen und Doppelnamen mag ich ja nicht ;)) und es macht für mich ehrlich 0 Unterschied, ob Behörde, Arzt oder Kindergarten überall ist es egal. In dee Familie zählen eh nur die Vornamen. Wobei ich dazu sagen muss, dass unsere Eltern alle nicht verheiratet sind/waren und es für uns immer normal war, dass es mehrere Familiennamen gibt :)
LG und viel Erfolg bei der Namenssuche

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Danke schön für deinen Erfahrungsbericht! :)
Wahrscheinlich gewöhnt sich das Umfeld dann auch schnell daran. Magst du noch erzählen, was du generell von "Von-Namen" hältst?

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Sorty für die späte Antwort, aber von Namen sind für mich Namen wie alle anderen auch...Wir hatten einen Jungen mit "von Namen" in der Parallelklasse, der auch im Schloss gewohnt hat. Klingt zwar nett, aber defacto sitzen die in einem zugigen, alten Kasten, können nicht renovieren, weil das Geld fehlt und auch sonst war nichts glamurös an denen...LG

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Nach aktuellem deutschem Namensrecht sind Doppelnamen nur mit Bindestrich möglich. Also würde es auch Müller-von Buchen heißen. Da ist die Falschschreibung schon quasi vor programmiert. https://www.familienrecht-ratgeber.de/eherecht/wirkungen-der-ehe/das-namensrecht

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Wenn ich nicht irre, tritt ab nächstem Jahr ein neues Namensrecht in Kraft.
Vielleicht ist eine passende Lösung für euch inbegriffen und ihr wartet so lange mit der Hochzeit.

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Ich habe bei der 1. Hochzeit meinen Mädchennamen behalten, weil die Frau von seinem Bruder den gleichen Vornamen trägt wie ich und ich nicht heißen wollte wie sie.
Bei der 2. Hochzeit habe ich den Namen meines Mannes angenommen und trage den heute noch, obwohl wir 15 Jahre getrennt/geschieden sind.

Ich halte von Doppelnamen so gar nichts, weil man das dauernd am Telefon bei Reservierungen, beim Doc, u.ä. buchstabieren muss und es meist keine Nativ-Speaker am anderen Ende sind. Auch schreibt man ja doch ab und zu einen Brief oder füllt online Buchungen aus (gerade bei Urlaub, Flug) und das wäre mir viel zu umständlich für das Ausland.
Zu "von Buchen" würde ich sagen, dass man im Freundes- und Bekanntenkreis mit Nachnamen nicht in Verbindung kommt, aber im Beruf würde es mich nerven.

Meine Empfehlung: behaltet beide euren Namen, wenn er euch beiden gleich wichtig ist. Aussterben wird er dann so oder so. Kind bekommt ja nur einen Nachnamen und auch der Doppelname entspricht ja eben nur dem Doppel und keinem eurer Geburtsnamen.

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Meinen Mädchennamen musste ich immer buchstabieren, obwohl es ein deutscher Name ist, und er wurde trotzdem ständig falsch geschrieben (Ähnlichkeit zu einem verbreiten deutschen Namen). Und da war kein Bindestrich weit und breit.

Tatsächlich wird mein Name jetzt eher richtig geschrieben, weil sich anscheinend die Leute beim Zuhören mehr anstrengen. Dauert halt länger beim Doppelnamen, dafür ist die Fehlerquote merklich zurück gegangen.