Partner chronisch krank - Unzuverlässigkeit und auf der Stelle treten dadurch gerechtfertigt?

Guten Abend,

Die ganze Geschichte beschäftigt mich anscheinend so, das ich nicht schlafen kann- es wird wahrscheinlich länger- und zwar: Ich befinde mich seit fast 4 Jahren in einer Fernbeziehung und bin Alleinerziehend mit meinen 10-Jährigen Sohn.

Meine Partnerin hat:
- psychische Probleme (Depression aber gut eingestellt mit Medis und in Therapie)

- eine angeborene Stoffwechselstörung ( war anscheinend seit über 10 Jahren unbemerkt unterdosiert und wird jetzt- im Rahmen einer sehr chaotisch wirkenden Studie leider mehr schlecht als recht behandelt.

-chronische Migräne und Spannungskopfschmerzen die sie selbst in Eigenregie (über)medikamentiert, ein Termin zur ambulanten Einstellung auf Medis- mein Strohhalm an den ich mich klammerte- stand im Raum wurde aber lt ihr abgesagt und verschoben auf Jänner...

- Diverse (teils selbst verschuldete)Schmerzen im ganzen Rücken/Nacken aufgrund von Bewegungsmangel.

- Jetzt auch noch angeblich Bluthochdruck (entweder aufgrund des Studienmedikaments oder vielleicht auch selbstverschuldet durch den Bewegungsmangel/das ungesunde Essverhalten)

-Schlechte Blutwerte

-schlechter werdende Leberwerte

-Verdacht auf Gallensteine die aber momentan zumindest keine Probs machen- OP ist schwierig immer wegen oben genannter Stoffwechselstörung...

- Einen unbehandelten Fersensporn

- Eine starke Verweigerungshaltung die meiner Meinung nach das schlimmste Problem ist, da es durch diese Haltung ewig dauert bis sie in die Puschen kommt und zwar in allen Bereichen und langsam frisst es mich auf, das ich mich immer weniger auf sie verlassen kann je mehr dazu kommt, da ihre wachsenden "Baustellen" sie regelmäßig außer Gefecht setzen.

Ein Beispiel: heute wollte sie her kommen, aber geht ( wieder mal )nicht, es ist einfach schon oft vorgekommen und ich sehe sie immer weniger auf Augenhöhe irgendwie, einerseits weil sie " so krank" ist und ich mir unfair vorkomme, sie schonen will, andererseits will ich oft an liebsten nur schreien und sie schütteln, weil sie sehenden Auges ins Verderben rennt und nichts, ABSOLUT NICHTS an ihren Verhalten ändert.


zB hab ich in den 4 Jahren immer wieder Schmerzambulanz angesprochen, nichts passierte, habe ihr angeboten gemeinsam zu sporteln, also besser gesagt mal regelmäßig spazieren oder schwimmen gehen zumindest, nichts passierte.

Ich weiß, wir haben eine Fernbeziehung, ich könnte einfach gehen, aber die hat auch soviele schöne Seiten:

+ Sie ist gebildet und weiß mit Worten umzugehen
+ Liebevoll
+ Sexuell passt alles so perfekt wie noch nie
+ Wir haben viele gemeinsame Interessen
+ Sie bemüht sich sehr um mein Kind und mein Sohn mag sie auch sehr.
+ Wir haben fast dasselbe Reinlichkeisbedürftnis XD
+ Sie ist der erste Mensch mit dem ich mir wirklich alt werden und heiraten vorstellen könnte, trotz allem.(habe aber auch hier das Gefühl dass das nie ein Thema werden wird wegen ihrer vielen Probleme, wo ständig neue dazu kommen, das macht mich oft sehr traurig und wütend :( )

Ich habe auch schon versucht mir dass alles nicht so zu Herzen zu nehmen/ es "lockerer" zu sehen, aber das kann ich nicht.
Ich liebe sie wirklich sehr und möchte helfen, habe aber eben das Gefühl sie "will" , ob bewusst oder unbewusst, keinerlei Veränderung und sich selbst weiter sabotieren sowohl karrieremäßig ( sie ist arbeitslos und momentan könnte sie auch nicht arbeiten, sagt sie selbst) und gesundheitlich.. Das sicher auch nicht bewusst aber sie tut es finde ich allein schon mit ihrem seit Jahr(zehnten) nicht handeln.... :(


Ich weiß man kann niemanden ändern, Es wird auf Trennung hinauslaufen und niemand kann etwas dagegen tun wenn sie vor die Hunde geht wenn sie es nicht selbst will :(

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Ich sehe das anders als manche hier. Wenn jemand krank ist, dann sollte schon die Regel sein, sich ordentlich Hilfe zu suchen und nicht alles komplett abzublocken und in Eigenregie einfach Medikamente zu nehmen, was oftmals und das sehen wir hier wirklich oft/regelmäßig genug, komplett in die Hose geht, da dies wiederum bei falscher Dosierung weitere (ernsthafte) Probleme macht oder man rutscht in eine Abhängigkeit.
Mal kann man das ja verstehen, dann passt der Tag nicht etc und oder will noch warten, aber 4 ganze Jahre?!
Sorry, da können ihre anderen Eigenschaften noch so positiv sein, das wäre mir zu extrem kräftezehrend.
Und wir sehen das hier oft, wie ausgelaugt und fertig die Partner sind, wenn sie dann wegen xy bei uns auf Station landen.
Das ist kein Leben, was ich leben wollen würde.

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Danke... Ich fühle mich ja teilweise wie ein A***, wie oben geschrieben, ich habe einerseits Verständnis, andererseits aber auch eine Riesenwut in mir.

Ich weiß halt nicht wie ich es beenden soll da ich auch sehr viel Liebe empfinde und immer noch hoffe. :(

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(* gehört auch noch dazu, schreibe am Handy)

...Trotzdem will ich einfach alles tun um das Schöne das wir haben zu retten, ich will einfach nicht zuschauen wie jemand den ich so liebe dich selbst kaputt macht :(

Vermutlich kann mir niemand Tipps geben, außer Trennung... Vermutlich wollte ich mir einfach nur alles von der Seele schreiben :(

Danke an alle die das gelesen haben

PS. Vielleicht gibt es auch "sture Leute" mit chronischen Schmerzen hier, die mir Tipps geben könnten mit dem allen umzugehen :)

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"PS. Vielleicht gibt es auch "sture Leute" mit chronischen Schmerzen hier, die mir Tipps geben könnten mit dem allen umzugehen :) "

Eigentlich wollte ich nicht antworten, aber dein "PS" bringt mich gerade etwas auf die Palme und ich werde mich lösgelöst von deiner persönlichen "Krankenakte" über deine Freundin dazu äußern.

Ja, ich bin so eine "sture" Person mit chr. Schmerzen und ich bin in den letzten Jahren immer wieder fasziniert davon, das ich offensichtlich einige Menschen in meinem Umfeld hatte, von denen ich nicht wusste, das sie Medizinier sind. Sie verstecken wohl ihr Können und Wissen nach einem jahrelangem Studium hinter anderen Jobs. Kurioserweise sind es immer Menschen, die nicht meinen Alltag teilen, die mich nicht ständig um sich haben. Irgendwo haben sie (was auch immer) aufgeschnappt und wollen es mir dann aufdrücken....nicht meine chr. Schmerzen (inkl. Rattenschwanz) oder meine Grunderkrankungen sind das Problem, diese unqualifizierte Einmischerei ist es....sie ist kräftezehrend, verletzend und demütigend. Aber ich bin froh und dankbar, das keiner dieser Menschen in meinem engsten Umfeld ist, ansonsten müsste ich sie wirklich aussortieren, aber sie mindestens mir deutlich vom Leib halten. Wenn idann noch das Deckmäntelchen "Ich mach mir nur Sorgen" oder "Helfen wollen" kommt, dann könnte ich ausflippen.

So, der andere Punkt, du schwärmst da von positiven Eigenschaften, die du mit der Frau noch nie gelebt hast. Und das was du mit ihr erlebst, das ist weit von dem entfernt, was du hier beschreibst. Offensichtlich ist das nur deine Wahrnehmung, aber nicht die Realität. Ich habe die persönliche Einstellung, das man einen Partner in einer Fernbeziehung überhaupt nicht richtig kennt. "Eigentlich ist sie ganz anders, sie kommt nur viel zu selten dazu." ist keine Basis für eine Beziehung.

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Es tut mir leid, das du dich angegriffen fühlst.
Punkt ist: Es sind in diesen Fall nicht meine "Diagnosen" sondern die sind vom Ärzten gestellt worden, falls das falsch rüber kam.

Auch das Abweisen von Ratschlägen/Therapien macht sie teilweise bei den Ärzten und am Arbeitsamt.

Es bin nicht nur ich die eine Abwehrhaltung sieht, es sind auch Ärzte, Betreuer und Familie darunter und es geht um nicht verodrnetes einnehmen von rezeptfreien Schmerzmitteln täglich in selbstbestimmten hohen Dosen!

um nicht "mal absagen" sondern das Gefühl dass die "Baustellen" nie besser werden- wie auch wenn man nichts von denen die einen therapieren/ beraten annehmen will? - wie gesagt, Schmerzambulanz und Sport kann zwar auch vom mir aber auch von Ärzten/Therapeuten.

Mit ihren Problemen hadere ich erst so richtig seit letztem Jahr, davor habe ich viel nicht gesagt bzw nichts gesagt, ich habe nie kritisiert oder sonst was aber jetzt kann ich nicht mehr nur zuschauen., die Ärzte haben ja wie gesagt auch ein Interesse daran dass sie wieder fitter wird, ich hab halt einfach auch Angst dass sie stirbt ( die Leberwerte sind lt ÄRZTEN schlechter und eines ihrer Medis sollte lt PSYCHIATER reduziert werden da es schon auf die Herzfrequenz geht!!

Ich bin auch nicht ohne jedes Problem, habe Panikattacken und eine generalisierte Angststörung die für immer da sein werden.


Wahrscheinlich hast du aber in einem Punkt Recht: In einer Fernbeziehung kann es sein dass man jemanden nicht richtig kennt.

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Also ich habe ungefähr die Hälfte von dem was du beschreibst und ja, in meinem Privatleben leiten diese Dinge mich oft zum "absagen". Es nimmt halt extrem viel ein im Leben und im großen und ganzen kann ich sagen, wenn man sich eh schon down fühlt und sich selbst dann vielleicht für die Umwelt genau an dem Trefftag nicht " gut genug" fühlt, neigt man zum absagen.


Entweder du nimmst sie so wie sie ist oder lässt das ganze lieber. Sonst wird eure Beziehung nur noch extrem frustierend.

Bearbeitet von Nawii67
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Du hast wahrscheinlich Recht.

Allerdings hab ich erst seit einem Jahr ca nicht mehr die Kraft nichts zu sagen und sie machen zu lassen.

Es bin ja nicht nur ich die eine Veränderug wollen weil manche ihrer Gewohnheiten lebensgefährlich werden, sondern auch Ärzte und ihr Psychiater.

Es geht auch nicht um " mal absagen" sondern das Gefühl ich kann mich nie auf sie verlassen wenn ich sie mal brauchen würde.

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Ich würde den Kontakt abbrechen versuchen. Für Gefühle - da gibt es eider keinen Knopf - hilf nur Distanz (die ihr eigentlich habt) aber auch sonstige Kommunikation würde ich sein lassen.

Mach eine saubere und klare Trennung. Tut zwar höllisch weh aber die Zeit heilt und dann siehst du klarer.

In dieser Zeit blockier sie überall und stöber auch nicht auf Facebook rum..

Du wirst über sie hinwegkommen, lieber allein als sich in einer so Kräftezehrenden Beziehung weiter zu quälen.

Alles gute

PS.. Weihnachten würde ich noch rum gehen lassen..

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Ich will halt nicht Schluss machen, in guten und in schlechten Zeiten. .. leider hab ich halt im Moment das Gefühl die Guten kommen nie und die Kraft geht mir aus :(

Bearbeitet von Sajih
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Dann wird das Ende unvermeidbar sein.. Ich bin auch dafür dass man zueinander steht und nicht beim ersten Gegenwind die Segel hisst und auf und davon ist.

Aber irgendwann, um in der Seefahrt zu bleiben, muss man den Hafen erreichen sonst geht, wie du sagtest, die Kraft aus.

Wie lange seid ihr schon zusammen?

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Hallo,

für mich passt das nicht zusammen: eine gut eingestellte Depression, doch der Psychiater möchte die Medikamente ändern, weil sie doch Nebenwirkungen zeigen.

Stoffwechselerkrankungen können auch auf die Psyche schlagen (z.B. Unterfunktion der Schilddrüse -> Antriebsarmut).

Sie scheint diese Erkrankungen schon länger zu haben. Vielleicht haben sie sie mürbe gemacht und sie „ergibt sich ihrem Schicksal“, weil sie keine Kraft mehr hat, sich dagegen aufzulehnen. Es geht ja nicht darum, sich endlich mal zusammenzureißen und die Pobacken zusammenzukneifen. Es ist ein Dauerzustand und er wird vermutlich noch eine Weile so bleiben.

Du schreibst von Fernbeziehung. Wie oft seht ihr euch denn? Wie lange seht ihr euch nicht, wenn sie absagt? Und gäbe es die Option, dass du hinfährst, wenn sie absagt?

Wie sieht eure Zukunft aus? Würdest du zu ihr ziehen oder sie zu dir? Wie sieht ihr Alltag aus und könntest du dauerhaft mit ihr und ihrem aktuellem Befinden zusammenleben? Was muss passieren, dass du das Gefühl hast, es geht bergauf?

Mein Ex war aus heutiger Sicht depressiv. Ich habe das damals nicht erkannt und seine Abwärtsspirale hat mich mit hinuntergezogen. Damals war ich jung und unendlich verliebt. Ich dachte, zusammen schaffen wir alles. Es hat mich viel Kraft gekostet, von dieser Beziehung loszukommen und mich davon zu erholen.

LG

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Es sind Schlafmittel die auch gegen Kopfschmerzen helfen sollen aber eben auch die Herzfrequenz verlangsamen können ( das tun sie inzwischen)!

Momentan kann ich mir kaum eine Zukunft/Zusammenleben vorstellen, da alles an mir hängen würde.

Wenn wir uns sehen 1-2 x in Monat für jeweils 2-3 Tage. (Fr-So)

Meistens fahre ich zu ihr weil 1. Es in ihrer Stadt mehr Möglichkeiten gibt
2. Ich die Absagen fürchte die zu 95 Prozent nur kommen wenn sie zu mir kommen soll/ etwas ansteht hier wo ich sie gern dabei hätte.... Ich habe einfach kein Vertrauen mehr das sie herkommt :(

Positiv wäre schon wenn sie das von Ärzten und Therapeuten vorgeschlagene umsetzen würde.
Wieder zur Physio ginge und die Übungen auch Zuhause macht, regelmäßiger und gesünder isst, die Schmerztherapie macht und mit Eigenmedikation aufhört.

Bearbeitet von Sajih
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Wenn sie dich ebenfalls so lieben würde, dann würde sie etwas ändern. Macht sie aber nicht. Für mich wäre das nichts.

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Das ist oft auch mehr Befürchtung dass ich mehr liebe, dagegen kann man sich leider nicht wehren. :(

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Für mich klingt es so, als wäre sie doch nicht so gut auf die Medikamente gegen Depressionen eingestellt. Oder die Wechselwirkungen mit den anderen Medis zeigen ihre Wirkung.

Leider muss die Erkenntnis, dass sie etwas tun muss (Sport etc.) von ihr kommen. Du kannst sie unterstützen, aber wenn es dir zuviel wird, weil du keinen Zugang zu ihr findest musst du sie lassen. Manche lernen nur durch Schmerz.

Leider musste ich diese Erfahrung auch machen. Es half nur, mich von diesem kräfteraubenden Menschen fernzuhalten. Tat unglaublich weh, war aber MEINE Rettung.

Demjenigen gehts übrigens immer noch nicht besser, tut genauso wenig wie damals dagegen und wettert über alle anderen, ohne sich selbst zu hinterfragen.

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Es ist unglaublich belastend zusehen zu müssen, wie sich jemand kaputt macht und sich nicht helfen lässt.
Das geht auf deine Psyche.

Du hast alles versucht.
Jetzt ist es an ihr, es anzunehmen, oder eben nicht.

Vielleicht würde sie eine Trennung auch wach rütteln.
Du kannst ihr ja sagen, dass du gehst, weil du es nicht erträgst mit anzusehen, wie sie sich kaputt macht.
Selbstschutz ist legitim.