Ratlos

Mein Mann und ich sind seit knapp 10 Jahrr zusammem. Wir haben 2 Kinder (6 Jahre und 1 Jahr). Er möchte nicht mehr in Deutschland leben und daher sind wir im Sommer nach Spanien gegangen.
Ich bin hier sehr einsam und unglücklich. Bin den ganzen Tag mit dem Kleinkind zu Hause und vermisse mein Zuhause in Deutschland sehr. Mir fehlen die Freunde, Familie und generell das Vertraute. Er ist sehr glücklich hier.nhat gleich Anschluss gefundennund unternimmt viel.
Er will nicht mehr zurück und möchte die Trennung, wenn ich nicht hierbleibe. Er fühlt sich von mir verraten und nicht wertgrschätzt, da ernso viel in die Auswanderung investiert hat. Er findet, dass ich es nicht wirklich versuche...
Auch ist unser Beziehungsleben eher schlecht, da nicht wirklich Zeit ist.
Ich bin ratlos und sehr traurig. Gehe ich mit den Kindern zurück, habe ich mein vertrautes Umfeld und Unterstützung, aber keinen Partner mehr und die Kinder werden ihren Vater nur selten sehen. Wie kann ich da eine Entscheidung treffen???

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Hallo,

Das klingt alles sehr traurig, ich hab da noch ein paar Fragen.

Ihr habt 2 Kinder und seid ausgewandert, Spanien ist ja für viele ein Traumziel. Dein Mann ist happy und hat sich um Anschluß bemüht und gefunden. Wie sieht es bei dir aus? Sprichst du spanisch? Arbeitest du? bzw. Wann ist der Start ins Berufsleben geplant? Seid ihr in einer größeren Stadt oder auf dem platten Land? Kanntest du Spanien vorher oder bist du ohne Vorbereitung mit deinem Mann gegangen?

Du hast tatsächlich nur 2 Möglichkeiten. Entweder eure Beziehung ist gut (wobei ich da meine Zweifel habe, wenn ihr nur "weil er nicht mehr in D' leben möchte" ausgewandert seid, da sehe ich kein gemeinsames Lebensprojekt....), ihr liebt euch und wollt zusammen bleiben. In diesem Fall musst du wirklich versuchen, dich zu öffnen, Spanisch zu lernen (falls du es noch nicht sprichst), Arbeit suchen, oder im Kindergarten/Schule Kontakt zu suchen. Und es ernsthaft versuchen.
Oder diese Auswanderung über deinen Kopf hinweg war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Du fühlst dich nicht beachtet und unterstützt, deine Beziehung ist am Ende und dieser Rettungsversuch mit der Auswanderung hat nicht funktioniert. Dann musst du dir überlegen, wie man das Beziehungsende logistisch durchführen kann. Du möchtest zurück, dann zieh das durch. Spanien ist nicht aus der Welt und Flüge nicht teuer, wenn man ordentlich plant. Euren Kindern ist mit einer unglücklichen Beziehung nicht gedient. Man kann durchaus Besuche in den Ferien organisieren und dein Mann hat ja sicher auch noch Kontakte in D, er könnte dann ja auch ab und zu mal kommen.

Ich wünsche dir alles Gute.

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Danke für deine nette Antwort. Ich werde übee deine hilfreichen Worte nachdenken

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Liegt er denn richtig mit seinem Vorwurf, dass du noch gar nicht richtig versucht hast, dich einzuleben?

Ich könnte mir vorstellen, dass er über sein berufliches Umfeld leichter neue Kontakte knüpft als du und wegen seiner Tätigkeit auch einen strukturierteren Alltag hat, der es einfacher macht, sich einzugewöhnen. Allerdings sehe ich auch keinen Grund, warum du den ganzen Tag zu Hause bist. Warum das denn?

Was ich auch nicht verstehe: Offenbar fehlt es auch an gemeinsamer Zeit. Hattet ihr mehr Zeit in Deutschland?

Aber wie auch immer: Dein Heimweh verstehe ich. Trotzdem empfehle ich dir, so schwer es dir auch fallen mag, jetzt nicht alles schwarz zu sehen oder noch schlimmer: schlechtzureden und jetzt alle Kräfte zu mobilisieren, um Anschluss zu finden. Es sind ja jetzt gerade mal ein paar Monate vergangen, das kann doch auch alles noch besser werden.

Was ich nicht gut finde: Wenn schon von Trennung die Rede ist, weil sich einer nicht einleben kann. Dass es Probleme nach einer Auswanderung gibt, vor allem in der Anfangezeit, damit ist doch zu rechnen. Da sollte man sich gegenseitig unterstützen: Er dich dabei, dich einzuleben und auch mit Verständnis für dein Heimweh und du ihn, indem du nicht die Flinte ins Korn wirfst. Es gibt doch für die meisten Probleme eine Lösung. Wenn aber gleich die ganz großen Worte wie Verrat und Trennung fallen, macht es das nicht einfacher und irgendwann wird es dann wahr, weil man Lösungsansätze dann gar nicht mehr sucht.

Alles Gute!

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Danke ,
In Deutschland hatten wir mehr Zeit, da ich Untrrstützung von meiner Familie hatte. Ich bin die meiste Zeit zu Hause, da ich für meine 1jährige Tochter noch keinen Kitaplatz habe und wir auf dem Spielplatz o.ä. bisher keinen Anschluss gefunden haben. Einleben fällt mir auch schwer, da ich wenig Zeit ohne Kinder habe bzw noch keine Spielgruppen oder so gefunden habe, wo man andere kennen lernt.

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Das ist natürlich mehr als verständlich.

Du schreibst an anderer Stelle, dass er viel unternimmt. Für mich liest sich das so, als würde er außerhalb der Berufstätigkeit und ohne dich unterwegs sein.

Damit hat er alles: Das Leben in einem Land, wie er es sich vorstellt (hat er ja offenbar sowieso eher gegen deinen Wunsch durchgedrückt), volle Freizeit, weil die Frau sich um alles kümmert und er es sich leisten kann, als Vater ein Totalausfall zu sein und wenn du aufmuckst, sucht er nicht nach einem Ausgleich, sondern du bist du die Verräterin.

Sollte ich das richtig verstanden haben, würde ich fordern und zwar erstens Teilung der familiären Verantwortung, dh. arbeitet er nicht, hat er zu 50 % die Kinder. Ihr setzt euch zusammen und entscheidet gemeinsam, wie er von seiner Einbahnstraße abbiegen kann, damit ihr beide eine Perspektive habt.

Interessiert ihn das nicht und er will alleine seinen Stiefel durchziehen, indem er dich hängen lässt, weißt du, woran du bist. Für mich wäre das der Umzug in Richtung Heimat.

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Dass man sich nach ein paar Monaten in einem neuen Land ohne Job und mit den Einschränkungen durch ein Kleinkind noch nicht angekommen fühlt, finde ich erst einmal recht normal und zu erwarten, auch wenn es sich für dich natürlich nicht schön anfühlt. Ich bin letztes Jahr bloß in ein neues Bundesland gezogen (also keine große Sprach- und Kulturbarriere) und habe noch keinen richtigen Anschluss. Ich denke das kommt erst mit der Zeit, wenn meine Kinder in Betreuung gehen.

Von daher kann ich schon verstehen, dass dein Mann jetzt nach all den Mühen, die sicher notwendig waren, nicht nach wenigen Monaten schon die Zelte abbrechen mag. Nach der kurzen Zeit von Trennung sprechen finde ich auf beiden Seiten doch heftig.

Wie kam es überhaupt zu der Entscheidung, habt ihr die wirklich zusammen getroffen? Ihr werdet euch ja beide etwas dabei gedacht haben. Kannst du spanisch, hast du eine berufliche Perspektive, Interessen die du vor Ort ausführen kannst? Es heißt dein Mann unternehme viel; hast du denn überhaupt die Möglichkeit selbst etwas zu unternehmen, übernimmt er dann die Kinder in der Zeit?

Und was ist für IHN so viel toller an Spanien als Deutschland, dass er lieber auf Frau und Kinder verzichten würde?

Bearbeitet von Emalya
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Die Sprache könnrn wir halbwegs, viel gedacht hab ich mir dabei nicht. Er wollte auf jeden Fall weg und dann bin ich mit ihm mit. Arbeiten ist leider nicht einfach, da ich bisher keinen Kitaplatz für meine 1jährige Tochter habe.
Die Kinder würde er "nur" notfalls nehmen, das muss ich mehr einfordern.
Ich möchte keine Trennung, aber wenn er keinen Sinn mehr in der Beziehung sieht, kann ich auch nicht hierbleiben

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Meine Antwort sollte auch gar nicht dazu drängen jetzt sofort zu arbeiten, ich weiß ja dass man mit Kleinkind erstmal seine Zeit braucht und das ist auch völlig in Ordnung. Die Frage war eher, ob du in der Gegend denn (sobald Betreuung etc geklärt ist) überhaupt berufliche Chancen für dich siehst, das kommt ja stark auf die Gegend und deinen erlernten Beruf an.

Dass er die Kinder nur "notfalls" nimmt klingt schwierig. Wie ist das gemeint, er darf lustig Sachen unternehmen und einen Sozialkreis aufbauen und du kannst höchstens mal alleine aus dem Haus um einen Termin wahrzunehmen?
Die Kinder sind ja noch viele Jahre so klein, dass sie euch brauchen.

Ich kann gut verstehen, dass du dich nach deinem alten Umfeld zurücksehnst, vor allem weil es von Anfang an überhaupt kein Traum von dir war, mit auszuwandern. Ich finde ein, zwei Jahre in denen die Situation erstmal ungünstig und einsam ist kann man schon mal überbrücken, sich vielleicht mal in der Ferienzeit besuchen lassen usw. Aber eine Perspektive worauf alles hinauslaufen soll braucht es schon.

Bearbeitet von Emalya
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Mir fehlen zu viele Infos. Und ihr habt doch lange geplant und besprochen, nach Spanien zu gehen. Da habt ihr sicher auch Rahmenbedingungen geschaffen und sicher den Urlaub immer mal wieder dort verbracht.
Meine Fragen wären:
Warum kannst du dort nicht deinen Hobbys nachgehen?
Warum kannst du dich nicht mit einer Krabbelgruppe oder der Nachbarin mit Kindern treffen?
Warum kannst du nicht an den Spielplatz?
Warum kommt dich nicht ab und zu jemand aus D besuchen?
Was ist aus deiner Arbeit geworden?
Warum wolltest du unbedingt nach Spanien?

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Naja, der Wunsch aus Deutschland wegzugehen, kam nicht von mir... meinen Hobbies nachgehen ist leider nicht so einfach, da "jemand" auf unser Kleinkind aufpassen muss und einen Kitaplatz gibt es noch nicht. Krabbelgruppen oder ähnliches hab ich bisher nicht gefunden, da gibt es nur was ab 3 Jahren. Auf den Spielplatz gehe ich, aber da ist dann tagsüber auch keiner und die sind nicht wirklich für 1jährige gemacht.
Tja und Rahmenbedingungen ist relativ. Er wollte weg aus Deutschland (egal wohin, Hauptsache warm) und da ist es Spanien geworden, da wir beide die Sprache sprechen. Freunde und Familie arbeiten, da können sie nicht einfach mal schnell herfliegen