Woher kommen meine ausgeprägten Verlustängste?

Ich bin in einer glücklichen und langjährigen Partnerschaft. Leider leide ich unter Verlustängsten und Eifersucht. Phasenweise habe ich die Gefühle unter Kontrolle und kann gut damit umgehen. Dann kommen sie wieder hoch und treffen mich mit voller Wucht. Vor allem, wenn z.B. neue Menschen in das Leben meines Partners treten...

Er hat letztens gesagt, ich soll das Thema Eifersucht nicht zu hoch hängen. Ich bin gut, so wie ich bin und das ist eine Sache, bei der wir manchmal aneinander geraten und das gehört eben auch dazu. Bei jedem Paar gibt es Themen, bei denen sie unterschiedlich ticken. Ich bin aber jemand der viel grübelt und reflektiert, ich will mich und andere Personen verstehen. Er hingegen ist sehr rational, kennt Verlustängste oder Eifersucht nicht.

Ich verstehe nicht warum Verlustangst und Eifersucht in einer Beziehung bei mir so stark ausgeprägt sind. Ich finde keinen "offensichtlichen" Grund, aber denke mir, dass das doch irgendwo herkommen muss. Daher ein paar Erfahrungen und Erlebnisse von mir.

Meine Eltern sind nach wie vor zusammen. Die Beziehung war nicht immer einfach. Mein Vater ist kein einfacher Mensch und meine Eltern harmonieren nicht besonders. Aber sie waren immer für mich da und sind es noch heute. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu meinen Großeltern, war immer beschützt und behütet.

Es ist so, dass ich bei einem Streit in der Partnerschaft generell Angst habe, dass dadurch alles in die Brüche geht. Dass mein Partner jetzt genug von mir hat. Ich denke das hängt mit meiner Familie zusammen. Ich komme aus einem Haushalt mit einem cholerisch veranlagten Vater. Er ist oft wegen Kleinigkeiten an die Decke gegangen, war dann Tage lang sauer. Ohne Vorwarnung, man konnte es nicht kommen sehen. Ich vermute das spielt eine Rolle...

Zum Thema Beziehungen...
Ich hatte in meinem Leben erst zwei Beziehungen. Die erste ging auseinander weil er zum studieren weggezogen ist und ich damit nicht klar kam - Stichwort Eifersucht. Ich war mit Anfang 20 selbst kein Unschuldslamm und gerne feiern. Ich hab in der Zeit auch mal fremdgeknutscht, hab es aber sehr bereut und nach dieser turbulenten Zeit nie wieder gemacht. Das ist viele Jahre her.

Die zweite Beziehung hält seit über 10 Jahren an und wir waren uns beide immer treu. Er hat mich nie betrogen oder mir Anlass gegeben an seiner Treue zu zweifeln. Und trotzdem bin ich schnell eifersüchtig, wenn er mit anderen Leuten unterwegs ist. Ich habe Angst, dass er jemand findet, den er passender findet, oder dass ein Ausrutscher passiert, wenn er Alkohol getrunken hat.

Es gibt ein paar Ereignisse aus meiner Jugend, bei denen ich mich frage, ob sie mich mehr geprägt haben, als ich erst dachte. Als junger Teenager war ich mit meiner damals besten Freundin im Freibad. Dort habe ich einen Jungen gesehen, den ich flüchtig über Bekannte kannte und in den ich ziemlich verknallt war. Meine Freundin hat mich ermutigt auf ihn zuzugehen. Gesagt, getan - es war ein schöner Mittag mit beiden. Ich musste jedoch früher los und die beiden waren noch länger im Freibad. Am nächsten Tag hat meine Freundin mir erzählt, dass sie den Jungen geküsst hat und sie nun ein Paar sind. Ich war schockiert und sehr verletzt, sie hatte kein Verständnis. Irgendwann hab ich ihr vergeben, wie so oft, und ihr erster Satz war "Na endlich, dann kann ich dir ja jetzt erzählen wie er küsst." Ich war damals 13, eigentlich eine Situation ohne viel Bedeutung, aber ich frage mich ob sowas vielleicht doch mehr Einfluss hat, als man denkt?

Eine andere Geschichte. Ich war 15 und ganz frisch mit einem 17 Jährigen zusammen. Total verknallt, ein paar Dates, Knutschen, usw... Dann hatte er Geburtstag. Ich war nicht eingeladen weil ich noch so jung war, hab mir damals aber wenig bei gedacht, war okay für mich... 2 Tage später hat er Schluss gemacht. Sein Kumpel hat mir erzählt, dass mein Freund an seinem Geburtstag sein erstes Mal mit einer 20-Jährigen hatte. Er war nicht in sie verliebt, sie war auch nicht attraktiver, aber er hatte einfach das Gefühl so "schneller zum Zug zu kommen." Witzigerweise hätte ich gar kein Problem gehabt mit ihm mein erstes Mal zu haben, wir haben nur nie darüber geredet... Das hat damals schon echt gesessen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es natürlich auch üble Geschichten hinsichtlich fremdgehen und hintergangen werden. Leute, die trotz Beziehung nur feiern gegangen sind um zu flirten, verheimlichte Affären und schlimme Vertrauensmissbräuche. Daher sitzt die Angst bei mir, die "dumme Alte" zu sein, die daheim hockt und ihrem Partner vertraut, während er sich austobt, schon extrem tief...

Der Text vermittelt vielleicht den Eindruck, ich wäre ein Wrack. So ist es aber gar nicht. Ich bin in meinem Leben durchaus erfolgreich, geißel mich aber selbst mit meinen Gedankenspiralen. Ich denke es könnte helfen, den Fokus darauf zu legen, woher die Ängste kommen, um sie hinter mir zu lassen. Ich bin eine attraktive Frau, klug, studiert, mit gutem Job, Freunden und Familie. Ich komm bei anderen gut an, auch wenn mich das "extrovertiert sein" manchmal Mühe kostet, werde oft für sehr selbstbewusst gehalten. Aber in mir drin herrscht ein geringes Selbstwertgefühl, die permanente Angst, nicht genug zu sein... Woher kann das kommen?

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Hey, mir geht es recht ähnlich, unsere Hintergründe gleichen sich sehr, und auch ich kämpfe immer mal wieder grundlos mit Eifersucht und Verlustängsten. Ich wurde nie betrogen oder verlassen, und doch sitzen diese Ängste bei mir echt tief.

Mein Mann gab mir wirklich noch nie Grund dazu, ihm zu misstrauen und ist auch nicht der Typ fürs Fremdgehen. Und doch bin ich unruhig wenn er mit seinen Kumpels einmal im Jahr ein längeres Wochenende auf Männertour ist oder wie jetzt, wenn die junge Kollegin sichtbar ein Auge auf ihn geworfen hat. Da kommen plötzlich heftige Ängste hoch, ich gerate innerlich in totale Panik, werde zickig, gereizt und habe krasses Kopfkino. Ich mache ihm Vorwürfe, obwohl er sich wirklich noch nie mal ansatzweise etwas hat zu schulden kommen lassen. Zum Glück ist er halbwegs entspannt und kann mit mir gut umgehen, aber ich schäme mich dafür, so zu sein, das will ich ja eigentlich gar nicht. Rational ist mir alles auch völlig klar, aber das ist bei mir wie ein Reflex und ich gehe in den Kampf-Modus und auf Angriff. Völlig bescheuert ;-)

Meine Eltern sind auch noch zusammen, haben aber eine sehr ungesunde Beziehung. Ich habe auch nie ein normales Konfliktverhalten gelernt. Hinzu kommt, dass bei meinem Bruder und mir - unabhängig voneinander - letztes Jahr ADHS festgestellt wurde. Auch bei unserem Vater spricht alles dafür und unsere Mutter war aufgrund ihrer Kindheit schwerst traumatisiert. Das alles hat meinen Bruder und mich geprägt. Ich musste als ältere Tochter früh erwachsen werden und die Probleme meiner Mutter anhören und stellvertretend für sie in den Konflikt mit meinem Vater gehen. Was dieser wiederum nicht gut haben konnte und mich mit seiner ungeliebten und strengen Mutter verglich. Wir haben viel verbal gekämpft in meiner Jugend, auch er konnte sehr cholerisch sein und war oft unberechenbar.
Ich war in dem Augen meiner Eltern, auch wenn sie viel für uns Kinder getan haben, nie gut genug, zu laut, zu leise, zu chaotisch, zu unorganisiert, nicht hübsch genug, nicht liebreizend genug, nicht erfolgreich genug, nicht dünn genug, nicht sportlich genug. Dieses Bild habe ich verinnerlicht. Ich bin durchaus ansprechend, ich hatte nie Probleme, einen Partner zu finden, kann sehr charmant sein und habe eine einnehmende Wirkung auf Menschen. Und doch ist das eine Rolle die ich spiele und ich brauche sehr viel Ruhe und Rückzug nach zu viel menschlichem Kontakt.
Wenn man mich sieht, denkt man, ich bin eine extrovertierte, selbstbewusste Powerfrau, die nix umhaut, aber eigentlich bin ich ein total ängstlicher Schisser mit einem Selbstwertgefühl kurz über Bodenfrost. Ich habe nur früh gelernt, dass mein Superwoman-Umhang mir eine ganze Menge Probleme abhält und mein sehr verletzliches Inneres gut schützt. Aber daher kennt mich auch kaum einer wirklich. Ich hab zu viel Angst vor Ablehnung und eigentlich weiß ich nicht mal selber, wer ich wirklich bin.

Trotz meiner ADHS war ich Dank perfekter Inszenierung und guten Maskierung echt gut in der Schule und Studium, und später auch in meinen Jobs, die ich aber nie allzu lange haben wollte. Ich war immer sehr sprunghaft. Ich habe innerlich immer gekämpft, mich niemals selbst so akzeptieren können wie ich bin (das kommt jetzt so langsam nach meiner Diagnose und dank meines Partners, der mich als erster Mann bedingungslos liebt), ich sehe immer nur mein Chaos im Kopf und Leben, meine Fehler und meine Unzulänglichkeiten.
Ich habe sehr sehr feine Antennen und sehe Ablehnung, Zustimmung, Unwahrheiten und andere Emotionen schneller und früher als andere. Vielleicht kennst du die Serie “Lie to me”, so bin ich. Oft beziehe ich solche Emotionen dann als Wertung von mir persönlich, obwohl vielleicht nur mein Vorschlag nicht der richtige war. Ich bin daher leider auch sehr empfindlich und reagiere stark auf echte oder eingebildete Ablehnung.

Wie du habe ich trotzdem solche Sorge, mein Partner wird irgendwann “wach” und erkennt mein wahres bescheuertes und nicht liebenswertes Ich und verlässt mich. Das nennt man “Imposter-Syndrom “. TikTok und viele Seiten im Netz helfen mir sehr, mich langsam, immer besser zu verstehen und an mir zu arbeiten. Und das hoffentlich loszuwerden. Aber es ist schwer, 45 Jahre Fehlprägung bekommt man nicht ohne Weiteres weg. Ich würde auch gerne mal wieder in Therapie, aber hier im ländlichen Raum gibt es kaum freie Plätze.

Lange Rede kurzer Sinn: du bist nicht alleine!! Vielleicht hilft dir ja schon der Austausch etwas. Schreib mich gerne privat an.

Bearbeitet von donner-drummel
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Vielen Dank für deine Ehrlichkeit und die Mühe, die du dir bei deiner Antwort gegeben hast. In vielen deiner Schilderungen erkenne ich mich selbst wieder. Es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist und "Schuld" für die Art wie man ist, sondern das vieles einfach durch Prägung entsteht.

Mein Freund hat mir auch noch nie den Anlass gegeben, an ihm zu zweifeln. Er war noch nie der Typ, der gerne flirtet oder es auf Eroberungen abzielt. Daran hat er noch nie etwas gefunden, sondern hat gerne einfach Spaß mit netten Leuten. Er ist aber sehr extrovertiert und kommt gut bei Leuten an. Während es mich Mühe kostet, die "Extrovertierte" zu sein und ich mir schnell Sorgen mache, wie ich rüber komme, macht ihm das gar keine Mühe. Er ist so selbstbewusst und genießt es richtig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Da bekomme ich schnell das Gefühl "mithalten" zu können. Außerdem trinkt er gerne auch mal ein bisschen mehr und das löst in mir totale Ängste aus. Er sagt, dass Alkohol nichts an seinem Wesen ändert und er sich noch nie etwas zu Schulden hat kommen lassen, aber ich bin da sehr misstrauisch... Ich hab mit Alkohol mein ganz eigene Geschichte und reagiere da heute sehr gereizt.

Wenn ich eifersüchtig werde, schrillen bei mir auch die Alarmglocken. Da kann ich mir noch so oft sagen, dass ich Vertrauen haben muss und ihm Vertrauen kann oder dass die Eifersucht durch mein niedriges Selbstwertgefühl kommt. Mein Kopf schaltet in den Panik-Modus und spielt alle möglichen Schreckensszenarien durch...

Wie geht dein Partner mit solchen "Anfällen" um? Ist er verständnisvoll oder reagiert genervt? Ist das oft Thema bei euch? Ich habe zuletzt meine Eifersucht und Sorgen ganz sachlich zum Thema gemacht und ihm gesagt, wovor ich Angst habe und wo ich meine Grenzen ziehe. Er hat sehr angegriffen reagiert, gesagt, dass wir das Thema schon x-mal hatten und er es mir immer erklärt hat. Mich hat das ziemlich getroffen, weil ich dachte mich ganz gut unter Kontrolle zu haben und sachlich darüber sprechen zu können. Manchmal muss ich Dinge, öfter hören. Aber er ist nicht gerade der einfühlsamste Mensch...

Ich habe immer die Angst mit einem Streit alles zerstören zu können...

Meine Eltern haben auch keine gesunde Beziehung... Meine Mutter versucht Konflikten aus dem Weg zu gehen und geht wie auf Eiern. Mein Vater rastet häufig wegen Kleinigkeiten aus und verhält sich wie die Axt im Wald. Ich bin auch die Älteste und habe früh versucht zu schlichten und die Konflikte zu vermeiden. Meine Mutter hat mir ebenfalls früh viel anvertraut und mir damit eine große Last auf gebürgt. Ich wollte immer für sie da sein, aber wirklich helfen konnte ich nie und das tut ziemlich weh.

Meine Eltern fanden es immer wichtig sich selbst zu reflektieren. Sie haben mich immer gelobt und mir das Gefühl gegeben stolz zu sein. Aber auf der anderen Seite, wurde auch mein Fehlverhalten immer thematisiert. Mir wurde immer auch vor Augen geführt, was ich falsch mache und was ihnen nicht an mir gefällt. Sicher ich das auch wichtig, aber vielleicht ist das auch der Grund, warum ich zur Überreflektion neige...

Genau so ist es bei mir auch. Ich werde oft für mein Selbstvertrauen gelobt und die Leute halten mich für eine richtige Macherin. Aber in mir drin sieht es ganz anders aus.

ich war auch gut im Studium und den anschließenden Jobs. Bin aber auch nie lange geblieben. Du hast das Imposter-Syndrom ja schon angesprochen - ich hatte immer den Eindruck eigentlich nichts zu können und dass, das irgendwann auffällt. Daher bin ich oft gegangen bevor es aus meiner Sicht schwierig werden konnte... Ich neige dazu vor Problemen wegzulaufen. Außer in Beziehungen. Meinen Partner habe ich seit 12 Jahren. Er ist in vielerlei Hinsicht ganz anders wie ich und hat mich oft einfach nicht weglaufen lassen....

Wir hatten einen ziemlich Streit vor einigen Wochen, Auslöser war auch meine Eifersucht, neben ein paar anderen Dingen. Gestern hatten wir eine kurze Diskussion und ich finde ich habe mir ganz gut artikuliert, hatte aber das Gefühl mein Partner ist ziemlich ablehnend. Wie du schon sagt, habe ich da auch sehr feine Antennen und fühle manchmal mehr als da ist... Jetzt kreist mein Kopf schon wieder um die schlimmsten Horror-Vorstellungen und ich frage mich, ob ich alles kaputt gemach habe...

Ich schreibe dir sehr gerne privat. Ich finde den Austausch und deine Ehrlichkeit toll.

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Danke für deinen Text und den der TE, Ich finde mich so sehr wieder in euren Texten. Sei es Studium und Arbeit, die Jobwechsel oder die lange stabile Beziehung ohne Vorkommnisse und trotzdem diese Verlustangst und Eifersucht, so vieles gleicht sich... Das alle eine Superfrau sehen, die meist alles mit Leichtigkeit macht, aber das Gefühl dass die Superfrau fast immer eine anstrengende Maske ist... ich habe auch den Verdacht dass es ADHS bei mir sein könnte...

Auf jeden Fall wollte ich euch für eure Beiträge danken! Da es mir ein bisschen geholfen hat zu lesen dass es andere Frauen gibt denen es wirklich ganz genauso geht... Dass man nicht alleine ist.

Vielen Dank und Liebe Grüße
Oha-

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Ich denke, dass es nichts mit der Vergangenheit zu tun hat oder mangelndem Selbstvertrauen.
Du kannst noch so attraktiv sein, interessant, gebildet, dein Partner liebt dich und trotzdem kann eine Beziehung scheitern oder der andere sich verlieben oder fremd gehen.
Ich denke, es ist wichtig, damit klar zu kommen dass es keine Garantien gibt, und alles was heute sicher erscheint morgen ganz anders sein kann.
Wenn man andere Menschen kennen lernt, kann da immer was entstehen.
Man muss sich halt dann bewusst für den Partner und gegen intensiveren Kontakt zu dem neuen Menschen entscheiden.
Das kann aber nicht jeder.
Sich verlieben in langjährigen Partnerschaften ist denke ich völlig normal, man darf dem nur nicht nachgeben.
Genau an dieser Stelle ist der Punkt wo man aufpassen muss.
Also ,ich denke deine Verlustängste sind realistisch und nicht übertrieben, es kommt drauf an, das anzunehmen und sich nicht davon beherrschen zu lassen.
Dein Leben würde weiter gehen auch ohne deinen Partner.
Das muss dir klar werden, dann ist auch die Verlusangst weniger präsent.
Die tollsten Frauen werden verlassen und betrogen, es gibt keinen Schutz davor.

Bearbeitet von Inaktiv
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Wie kann man damit klar kommen, dass alles das man sich aufbaut, liebt und schätzt so fragil ist? Ich sehne mich sehr nach Sicherheit in meinem Leben und den Gedanke, dass letztendlich nichts sicher und alles zerbrechlich ist, finde ich beinahe unerträglich.

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Daran solltest du arbeiten, zu akzeptieren dass nichts sicher ist. Und nicht daran, dir eine Scheinsicherheit zu konstruieren.
Nicht das was du denkst, dein Selbstwertgefühl etc ist das Problem, sondern mit dieser Unsicherheit klar zu kommen und das Leben jetzt zu genießen.
Beziehungen scheitern, sind meist nicht für die Ewigkeit, wer weiß was danach kommt.
Wenn etwas endet , beginnt was Neues.
Vielleicht verliebt du dich auch nochmal und verlässt deinen Partner, oder er kommt irgendwann und hat jemand anderen der dann besser passt als du.
Alles ist vergänglich, davon ist man doch umgeben, das Leben endet, jede Lebensphase endet.
Man kann jeder Zeit schlimm krank werden , jemanden verlieren etc, das Leben ist nicht berechenbar, sondern voller Überraschungen, positiv und negativ.
Wichtig ist dass man damit klar kommt, resilient ist und nicht versucht eine vermeintliche Sicherheit zu konstruieren, indem man Nebenschauplätze bearbeitet und sich versucht damit zu beruhigen dass man selbst etwas tun könnte.
Dein Partner ist ein eigenständiger Mensch der freiwillig bei dir ist, und diese Freiwilligkeit bedeutet dass er jederzeit gegen kann.
Du kannst dein Selbstwertgefühl aufpolieren wie du willst, es kommt doch anders und das schützt vor gar nichts ausser dass man sich in Scheinsicherheit wiegt.
Das Leben ist unberrechenbar.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich verstehe dich. Ich bin auch so. Keine Ahnung warum. Weltschmerz, Verlustangst, in Wirklichkeit keine Eifersucht, ich denke, ok, die passt besser, ich bin nicht mehr gut genug.
Ich habe einen guten Job, bin glaub ich attraktiv, sportlich, hab liebe Menschen um mich rum. Mühsam. Sei gedrückt.

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Wie gehst du damit um?
Wie du gesagt hast, Weltschmerz ist so ein Thema... Ich habe manchmal das Gefühl unter all den Sorgen, möglichen Gefahren, schnellen Veränderungen einfach erdrückt zu werden. Als wäre ich emotional einfach nicht in der Lage dazu.
Danke, fühl dich auch gedrückt!

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Eigentlich schlecht. Manchmal auch besser.Oft wäre ich lieber alleine, obwohl sich das ja widerspricht. Habe schon auch manchmal Angst dass ich mit einem Ausbruch alles kaputt mache.

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Verlustängste hat man immer, wenn man liebt, man muss nur damit umgehen lernen.
Es nützt Dir überhaupt nichts, da irgendwo in der Vergangenheit herumzustochern und Gründe zu suchen. Echt jetzt, Du kramst Schul-Liebeleien und deren Ende raus? Und findest auch noch andere Dinge, die "schuld" sein könnten ? Tja und nun?
Kannst entweder ein Jahr auf einen Therapieplatz warten oder das Kreuz durchdrücken und Dir sagen, was soll's, mein Schatz lebt mit mir und das ganz sicher nicht ohne Grund, alles andere ist egal.
Ich grübele leider auch genug, was aus meiner noch ganz frischen neuen Liebe wird. Sie hat ein paar gehörige Haken und Stolpersteine parat und ich weiß nicht, wohin die Reise noch geht mit dem Mann.....und wie lange sie dauert.
Aber weißt Du was? Es ist mir vollkommen egal, ich genieße unser Zusammensein sowas von, wenn er da ist, vermisse ihn, wenn er nicht da ist - und Verlustängste werden ganz tief vergraben, die bekommen einfach keine Chance. Kommen sie hoch, kriegen sie sofort wieder eine auf den Deckel. 😎 Ich bin zu über 90% glücklich und das ist sooooviel mehr, als ich die letzten Jahre hatte.
Nimm es Dir zu Herzen, wenn Dein Partner sagt, Du sollst die Eifersucht nicht zu hoch hängen, er meint das sicher sehr ernst.
Je mehr Du in "Ursachen" für Verlustangst und Eifersucht herumbohrst, desto schlimmer wird es doch.
LG Moni

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Heisst er Jan und du Lena?