Bettprobleme

Hallo.

Mir ist das gerade ziemlich unangenehm, aber man kann ja in Grau schreiben. Ich werde nix genaueres hier beim Namen nennen, weil ich gar nicht weiß ob das alles so forumfreundlich ist, aber ich suche wirklich ernsthaften Rat.

Mein Mann und ich sind 9 Jahre zusammen. Wir haben ein Kind. Sind beide u35. Nur um ein paar Fakten nebenbei zu nennen.
Es lief von Anfang an gut im Bett. Wir sind beide sehr offen, neugierig und haben immer einen Weg gefunden die Lust über die Jahre zu erhalten.

Am Anfang unserer Beziehung haben wir eine Sache recht regelmäßig gemacht im Bett. Ich habe sie lange davor nicht gemacht, da es sich nicht ergeben hat und diese Sache mit Loslassen und Vertrauen zu tun hat ( für mich ). Es bedarf am Anfang also wieder etwas Überwindung da diese Sache bei der kleinsten Verkrampfung schmerzt. Ich habe ihm gesagt ich stehe auch auf diese Sache, muss da aber erst wieder reinfinden und es schadet bestimmt nichts eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und vielleicht vorher auch was zu trinken. Die Regelmäßigkeit brachte es mit sich, dass die Sache wieder richtig gut für mich funktionierte. Wir hatten beide Spaß dabei und haben es genossen. Ich habe es von mir aus nie initiiert aber wenn er die Sache machen wollte, habe ich aus freien Stücken mitgemacht. Manchmal, nach längerer Zeit ohne diese Sache, hab ich mich nicht getraut zu sagen dass ich Schmerzen habe und gerade anfangs dann nicht so viel Spaß habe.

Seit längerem (2 Jahre) machen wir die Sache nicht mehr wirklich. Oft habe ich gesagt ich habe darauf gerade keine Lust und irgendwann kam der Punkt, wo die Sache schon so lange her war dass ich wusste es schmerzt wieder sehr. Also hab ich immer öfters nein gesagt. Sex hatten wir sonst nach wie vor sehr Guten. Nur ohne diese Sache.

Nach der Geburt des Kindes kam dann für mich so ein Knackpunkt, denn durch die Schwangerschaft hat sich bei mir etwas dort getan, was schmerzt und diese sexuelle Vorliebe für mich erschwert. Nur der Gedanke daran bereitet mir Schmerzen. Normalen Sex haben wir nach wie vor Guten! Zwischendurch haben wir diese Vorliebe nochmal probiert, ich musste aber vor Schmerzen abbrechen.

Jetzt offenbart mir mein Mann er kann nicht ohne diese Sache. Er möchte dass wir wieder so rangehen wie ganz am Anfang unserer Beziehung, wo es auch schmerzte und ich nur "Training und Regelmäßigkeit" brauchte um es dann wieder selbst zu genießen. Mein Mann fühlt sich , sagt er, etwas veralbert, denn damals war es mir auch wert diese ersten Momente Schmerz zu haben für ein vollkommenes Sexleben. Und jetzt möchte ich aktuell den Kompromiss nicht eingehen. Unser Kind ist 1 1/2 Jahre alt und ich habe viel zu tun, mental load etc. Ich kann momentan nicht 3 Tage Schmerz in Kauf nehmen für diese Sache beim Sex. Hinzukommt diese eine unangenehme Sache die ich durch die Schwangerschaft und Geburt habe, was die Sache für mich noch schmerzhafter gestaltet.

Ich bin eigentlich nur noch am weinen, bin traurig und enttäuscht sexuell keine Befriedigung zu sein ohne die Sache.

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Sprichst du von Analsex und Hämorrhoiden?

Dein Mann, mit Verlaub, ist ein Honk.

Wie steht es denn umgekehrt um ihn? Lässt er „die Sache“ auch mit sich machen? Wenn nein - warum nicht? Manchmal ist Selbsterfahrung ganz hilfreich.

Dass es ihm fehlt und er doof findet, dass es früher ging und jetzt nicht mehr, kann ich schon verstehen. Trotzdem, es gibt keinen Anspruch auf die Erfüllung aller sexuellen Wünsche und dass du Schmerzen hast und nicht willst, sollte ausreichen, um dich nicht mehr zu bedrängen.

Im Laufe des Lebens wird sich noch vieles ändern. Er in ein paar Jahren zum Beispiel weniger potent sein. Da wird er auch nicht wollen, dass du mit „früher“ anfängst…

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Ähm, ja genau. Ich wusste nicht, ob ich die Wörter hier so benutzen darf 🙈 aber der Text macht es ziemlich offensichtlich, was ja auch gewünscht ist.

Danke für deine Antwort!

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geht es hier um Analsex?
Grundsätzlich sollte niemand zu etwas gezwungen werden - die Frage ist, ob ihr einen Kompromiss finden könnt oder er sich das Fehlende außerhalb der Ehe holen darf/kann und möchte.

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Ich muss mich jetzt ziemlich zusammen reißen, denn ich bin empört über die Aussagen deines Mannes.
Sag mal, ist das sein Ernst?
ER fühlt sich veralbert? Verlangt tatsächlich von dir, du sollst Schmerzen erleiden?

An deiner Stelle würde ICH mir ehrlich gesagt veralbert vorkommen.
Du hast seit der Geburt eures Kindes dort eine innerliche Narbe, du hast Schmerzen!
So egoistisch kann er doch nicht sein, von dir Praktiken zu verlangen, die dir Schmerzen bereiten. Das kann ihm doch keinen Spaß machen! Da ist doch jede Lust weg, wenn man weiß es tut dem Anderen weh!
Und dann auch noch sagen, du wirst dich schon dran gewöhnen!
Nein, dem hätt ich was erzählt. Du musst dich an gar nix gewöhnen, wenn du es nicht möchtest.

Ertrage das bitte bloß NICHT ihm zuliebe.
Ein Nein ist ein Nein!
Schlimm genug, dass man das so betonen muss. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Schon dein erstes Nein hätte ihm normalerweise genügen sollen.

Bearbeitet von Cersei-Lennister
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Jup, man erkennt, worum es geht 🙈

Du möchtest grade nicht und das aus sehr nachvollziehbaren Gründen. Dein Mann muss sich da gar nicht „veralbert“ vorkommen.

Er hat kein Kind aus seinem Intimteil rausgepresst und ja, nach der Geburt fand ich ein paar Stellungen, die ich vorher sehr mochte, einfach super unangenehm und hatte auch null Lust, das zu „trainieren“.

Ich würde auch sagen, du kannst ihn ja gerne anal verwöhnen, du möchtest das grade nicht bei dir! Vielleicht sieht es in ein paar Jahren wieder anders aus. Grade halt nicht.

Jetzt muss dein Mann überlegen: ist ihm der Analsex so unglaublich wichtig, dass er dafür Familie und Partnerschaft aufgibt? Oder haben Partnerin und Familie Priorität?

In einer Beziehung muss man ja öfter Abstriche machen (gegenüber dem Single-Leben), in vielen Bereichen. Wenn er bei der Sache absolut nicht zurück stecken kann, dann muss er gehen 🤷‍♀️ sonst sehe ich leider keine Lösung.

So wie ich dich verstehe, schließt du es ja nicht gänzlich aus, irgendwann wieder mehr zu probieren. Aber aktuell fehlt dir dazu die Lust und die Kraft und das ist okay!

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Tut mir total leid für dich, dass dein Mann so ein empathieloser Arsch ist!
Unsere Tochter ist inzwischen acht Jahre alt und ich konnte mich erst vor wenigen Monaten wieder dazu durchringen es ernsthaft zu versuchen.
Und zwar in meinem Tempo.
Ja, ich hatte vor der Geburt auch Spaß daran aber die ersten Jahre nach einer dammschnittinklusiven Entbindung große Angst und starke Schmerzen bei jedem Versuch. Jetzt ist er vorsichtig wenn ich es versuchen will und akzeptiert ohne weiteres ein Nein.
Mein Mann hatte und hat dafür Verständnis.
Ein gesundes und befriedigendes Sexleben, sollte ja nicht auf der Grundlage einer einzigen Praktik basieren.

Erkläre ihm nochmal genau was Geburtsverletzungen sind und welche Auswirkungen diese haben können, also Narbenbildung, Hämorrhoiden, etc. -> Schmerzen

Hat er dann weiterhin kein Verständnis für deine Ablehnung und versucht dich zu drängen, weißt du wenigstens, dass er seine eigenen Randbedürfnisse hinter dein Wohlergehen stellt und kannst dementsprechend eine Entscheidung für dich treffen.

Bearbeitet von preemiemummy
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Bei solch gefühllosen Hornochsen von Männern gibt es nur einen Rat: Passende, schön harte Zuchini kaufen, von mir aus bissl Öl drauf und dann im Bett: "so mein Schatz, da Du sooo drauf stehst......umdrehen, du gewöhnst dich schon dran....!"
Spätestens dann sollte er merken, dass etwas grundlegend bei ihm gerade falsch läuft.
Wenn Du Dich betrinken musst, um anal gut zu finden, ist sowieso was faul, bist Du sicher, dass Du es nicht nur ihm zuliebe "erträgst"?
Ich schreibe extra nicht in grau, weil ich zu meiner Meinung stehe.. Nichts und niemand hätte mich dazu gebracht, das schön zu finden, Gottseidank waren mein Mann und ich phantasievoll genug, das nie versuchen zu wollen.
Wenn es BEIDE toll finden, garkein Problem, aber Du hast Schmerzen und Probleme, Dein Mann ist schlicht rücksichtslos.
LG Moni

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👏🏼 danke Moni!
Denn genauso sehe ich es auch. Wenn beide es wollen gerne, aber sobald einer sagt, dann sollte der Andere auch nicht weiter drüber.

Und das mit der Zucchini sehe ich ganz genauso. Der Mann soll es mal selber bei sich testen, mal sehen, was er dann sagt.

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Ich glaube das mit dem "betrinken" ist schon ein bisschen hart daher geschrieben. Mir geht es da nämlich ähnlich. Ich muss mich nicht betrinken aber schon nach einem Gläschen Wein kann ich mich beim (anal-) Sex viel besser "fallen" lassen. Und ab und zu habe ich gerne "Gedankenlosen" Sex, den habe ich sonst einfach nicht, weil noch 1000 andere Sachen im Kopf.

Ansonsten beschreibst du genau das was ich auch denke. Es ist Rücksichtslos!

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Der Mann verdient ne Ansage, die sich gewaschen hat. Den ließe ich gepfählt auf einem Stück Gemüse deiner Wahl einen Besinnungsaufsatz über die drei Begriffe “Safe, Sane, Consensual” schreiben.

Weißt der, wie viel Nerven im Anus sitzen und wie scheiße weh auch nur Mikroverletzungen da tun? Er fühlt sich veralbert, weil du keine Lust hast für seine Lust tagelang Schmerzen zu erleiden?

Was für ein Arsch. Und es sagt so viel Schlimmes über eure Beziehung aus, dass du jetzt traurig bist, keine sexuelle Befriedigung mehr zu sein für ihn, weil er seinen Kackfetisch ohne Rücksicht auf Verluste über deine Lust stellt…

Mir würde da nicht nur die Grundlage für Sex, sondern für jede Form von Intimität fehlen.

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Alle haben schon richtig geantwortet. Alleine der Gedanke, dass ihm deine Schmerzen egal sind, zeugt leider von überhaupt keinem guten Charakter.

Als Beispiel mein Mann, welcher schon beim kleinsten Ziehen bemerkt, wenn mir etwas weh tut. Für ihn sind meine Schmerzen in egal welcher Stellung Grund zum sofortigen Abbruch. Anders als bei Selbstbefriedigung, geht es beim Sex nämlich um beide und dem gemeinsamen Harmonieren. Wenn einer keinen Spaß hat, wie kann dann der andere?

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Das ist bei uns sehr ähnlich. Mein Mann mag es auch sehr sehr sehr und drängt/fragt regelmäßig. Seit der Geburt vor etwas mehr als einen Jahr geht es aber nur seeehr selten und unter besonderen Bedingungen bei mir, die sich nicht beeinflussen lassen. Ich habe keine Hämorrhoiden, aber eine Dammmaht, bei der zu viel und zu eng genäht wurde und außerdem quasi innere Schleimhäute so vernäht wurden, dass sie teils außen liegen. Dadurch spannt alles und tut jeden Tag rund um die Uhr weh, da geht einfach kein Anal-Sex.
Aber auch da mussten wir als Paar lernen: er musste lernen, dass es einfach in 99% der Fälle nicht geht und ich musste lernen, dass es auch mal okay ist, wenn er sein Bedauern darüber äußert, dass ich mich davon aber nicht unter Druck gesetzt fühlen darf.
Was du aber über deinen Mann beschreibst, das würde mich auch ziemlich anfressen.

Klar gibt es (begrenzt) Wege, die eigene körperliche Konstitution dahingehend zu verbessern (in deinem Fall zum Arzt mit deinen Beschwerden, in meinem Fall läuft es wohl auf eine chirurgische Korrektur hinaus), aber auch das miteinander ist ja essenziell für entspannten Anal-Sex. Und da geht das, was dein Mann macht absolut gar nicht!