Ich bin ratlos. Das Leben mit einem „Gamer“

Hallo zusammen,

ich bitte um eure objektiven Meinungen von außen, da ich im absoluten Zwiespalt zwischen meinem eigenen Bauchgefühl und den Aussagen meines Mannes stehe.
Vielleicht sieht man das von außen klarer, wenn man die Beteiligten nicht kennt, deshalb schreibt schonungslos was ihr denkt, gerne auch Kritik.

Ich bin der Meinung, dass Dinge die einen der Partner beschäftigen oder belasten, dem Anderen mitgeteilt werden sollten. Mehr noch: ich halte es für die Pflicht der Partner im Sinne der gegenseitigen Loyalität zueinander, dass man fehlende Bedürfnisse oder Änderungswünsche mitteilt und gemeinsam nach einem Kompromiss sucht, anstatt das mit sich selbst auszumachen und eigene Schlüsse zu ziehen. Man sollte jegliche Belange miteinander besprechen können. Ich sehe die Partner als Team, nicht als Einzelkämpfer.

Mein Mann allerdings empfindet das als persönliche Kritik an seiner Person. Er reduziert dann sein Gegenüber indem er seiner Frau Unzurechnungsfähigkeit unterstellt. Zitat: „Du hast ja ne Macke!“.
Schüttet man ihm sein Herz aus, reagiert er mit Angriff und ist auch wirklich persönlich getroffen.

Er ist ein Gamer und spielt sehr gerne mit seinen Spielkonsolen. Dadurch baut er Stress ab. An sich ja durchaus eine gute Sache. Er kauft sich ständig neue Ausstattung und Spiele und ist dann in seiner virtuellen Welt versunken.
Wir machten schon Zeiten aus ( Familienzeiten und Konsolenzeiten ) das klappte zunächst gut.
Dennoch ist für mich das Konsolenspielen neu. Denn die ersten Jahre spielte er gar nicht und bestand darauf, ganz viel Zeit mit mir und auch den Kindern zu verbringen. Das sagte er wörtlich so. Seit er wieder das Spielen anfing, ist das natürlich nicht mehr so ausgeprägt.
Und zudem kommt, dass er mir „früher“ oft tagsüber Nachrichten schickte und wir ab und zu telefonierten…das wurde ebenfalls weniger und jetzt kommt da von seiner Seite gar nichts mehr. Obwohl er heute nicht wirklich mehr Stress auf der Arbeit hat als früher. Vermutlich chattet er auf Gamer- Seiten stattdessen.
Ich sprach ihn gestern darauf an und sagte, dass ich traurig mit der Situation bin und mich nicht mehr gesehen fühle. Er reagierte sauer und ist jetzt knapp in seinen Worten gegenüber mir. Spielte gestern demonstrativ auch NICHT mit seiner Konsole, aber tagsüber ansonsten auch keine Nachrichten.
Anstatt darüber nachzudenken, vielleicht etwas auf mich zuzugehen und froh zu sein darauf aufmerksam gemacht worden zu sein, bin ich jetzt „die Undankbare“ und er ist sauer.
Dabei sagte ich noch, es geht mir nicht um Quantität, sondern um Priorität bezüglich der Konsolen.
Die erste Ehe mit seiner Ex Frau ging auch auseinander, weil er zockte und sie sich nicht gesehen fühlte. Das war damals ebenfalls der Wendepunkt. Und das Ende vom Lied war, dass sie einen Anderen kennenlernte. Das erzählte sie mir mal so in einem Gespräch.
Sie versuchte erst auch mit ihm zu reden und zu erklären was ihr fehlt, resignierte dann aber und sagte nichts mehr, weil er bei ihr ebenfalls damit reagierte, sie solle „ihn mit ihrem Sch*** in Ruhe lassen“.
Er kann mit „Gefühlsgedusel“ einfach nicht umgehen. Er empfindet das als undankbar, weil er sich ansonsten sehr stark für die Familie einsetzt ( was auch stimmt! ).

Bitte sagt mir:
spinne / übertreibe ich? Habe ich tatsächlich eine Macke? Bin ich zu empfindlich? Was soll ich tun?

Ich bin ratlos.

Bearbeitet von Die Ratlose
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Ich würde dem Beispiel der Exfrau folgen.
Ich wäre auch zu stolz um um Aufmerksamkeit zu betteln.

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Wow…Du würdest da also auch nichts sagen und wenn dann jemand kommt, der Dir das gibt was Dir fehlt…dann ist es zu spät.
Das ist ja gerade mein Grund, warum ich die Einstellung habe es lieber anzusprechen anstatt zuzuschauen. Weil er mir wichtig ist!
Allerdings kommt man so ja offensichtlich auch nicht weiter 😔.
Danke für Deine Antwort.

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Aber du sagst ja etwas und kommst auch definitiv nicht weiter.
Anscheinend ist das sein großes Manko und du wirst da leider nicht viel anrichten können, wenn schon vorherige Beziehungen aus den selben Gründen gescheitert sind.

Schwierig

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Nein, Du übertreibst nicht.

Erklär ihm klipp und klar Deinen Standpunkt und evtl. Konsequenzen (Trennung)
Und wenn sich dann auch nichts ändert, handel entsprechend.

Wenn Du weiter zuschaust, wird er auch munter weiterspielen.

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Hm, das mit den Nachrichten kenne ich höchstens aus Zeiten, wo man noch nicht zusammengelebt hat und selbst da war es keine Selbstverständlichkeit. "Die Nacht war schön, ich freu mich auf das nächste Treffen. Hast du Freitag Zeit?"...so in die Richtung halt. Später wurde daraus "Bring bitte Brot mit." und noch später "Mist, ich muß länger arbeiten. Kannst du das Kind abholen?" oder "Kind ist gestürzt, fahre jetzt in die Notaufnahme"...so etwas gerne als Voicemail. Grundsätzlich halte ich da gar nichts von, unwichtige Nachrichten während der Arbeitszeit zu verschicken, das sollte man einfach trennen. Und telefonieren während der Arbeitszeit höchstens wenn die Hütte wirklich brennt. ich denke schlichtweg, das man irgendwann aus dem Alter raus ist, das man sich Liebesschwüre schicken muß....ist halt Einstellungssache.

Zum Zocken...naja, wenn der Punkt erreicht ist, das er sich nicht mehr an Absprachen hält, die Familie vernachlässigt, dann zeigt das nicht das Bild eines Gamers, sondern das eines Süchtigen. Nicht mehr und nicht weniger.

Und ich kann mit gefühlsgeladenen Aussagen auch nicht viel anfangen, da müssen dann einfach Fakten auf den Tisch. Aber wie du es beschreibst, geht es gar nicht darum, sondern primär um seine Abhängigkeit, die er mit aller Kraft verteidigt und sogar soweit geht, das er Schuldumkehr betreibt. Wäre für mich der Punkt, wo ich deutliche Worte finden würde, in welche Richtung die Beziehung gerade geht...nämlich dem Ende entgegen. Ich zumindest habe keine Lust, mein Familienleben im Schatten einer Abhängigkeit zu verbringen.

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Danke für Deine klaren Worte.

Ich bin ehrlich gesagt im Zwiespalt.
Denn einerseits hast Du recht: das lässt sich schwer mit einem Familienleben vereinbaren.
Auf der anderen Seite hat er doch ein Recht auf etwas, das ihm Spaß macht und ihm guttut.
Das von uns ausgemachte Maß finde ich auch vollkommen in Ordnung - ich habe nur mit der Priorität dieser Konsolen und allem was damit zu tun hat ein Problem.

Er erzählte mir zum Beispiel vorgestern grinsend, dass sein Bruder ( ebenfalls ein Gamer ) zu ihm gesagt hat:
„Zum Glück ist meine Frau nächste Woche für 4 Tage geschäftlich weg, dann kann ich ZOCKEN!“
Bei Anderen ist es also auch so wie bei uns. Die Frau stresst, weil er zu viel zockt. Erzählte mein Mann weiter.
Dieser Satz war natürlich witzig unter Männern gemeint.
Mich traf er aber, denn daran erkennt man das Ausmaß, die Priorität dieser Konsolen.
Klar war es im Spaß gemeint, aber erstens hat mein Schwager eine tolle Frau und zweitens haben die beiden auch keine Kinder. Und das Wichtigste: mein Mann fand das auch noch lustig.
Ich antwortete nur: „Ach ja? Er ist froh? Sollte ich auch mal 3 Tage weg gehen dass Du zocken kannst? Das ist ja traurig.“
Und ich war wirklich traurig. Vor allem, weil das früher bei uns überhaupt nicht so war. Da wollte er lieber Zeit mit uns verbringen, seiner Familie.

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Okay, jetzt mal ehrlich....wenn einer von uns hier 4 Tage sturmfreie Bude hat, dann kann er doch machen was er will. Da kann ich jetzt deine Reaktion nicht nachvollziehen.

Wir feuen uns auch, wenn der andere mal weg ist, genauso wie wir uns freuen, wenn er wieder da ist.

"Ach ja? Er ist froh? Sollte ich auch mal 3 Tage weg gehen dass Du zocken kannst? Das ist ja traurig.“
Mit der Aussage könnte ich gar nix anfangen, außer mit den Schultern zucken und sagen: "Mach doch.". Und das meine ich gar nicht böse, denn wenn mein Mann 3 Tage weg möchte, dann wünsche ich ihm viel Spaß und er mir für die Zeit...was immer ich auch mit den Tagen anfange.

Dieses unterschellige in dem kopierten Satz, das bringt doch gar nix. Und ja, er schießt am Thema vorbei.

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Wie steht es um sein Zockerverhalten? Wie viel zockt er denn nun tatsächlich? Davon abgesehen finde ich seine Wortwahl dir gegenüber respektlos und unter aller Sau.

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Meine Liebe, danke für Deine Antwort.
Wir machten aus, dass er jeden Abend zockt, solange ich die Kinder zu Bett bringe und am Wochenende halte ich ihm einen ganzen Tag zum Zocken den Rücken frei und der andere Wochenendtag gehört der Familie. Da wird dann nicht gezockt.
Finde ich gut und bin damit auch vollkommen einverstanden, wirklich!

Allerdings ging das nur ein paar Wochen gut…dann kaufte er sich eine VR Brille…die musste natürlich installiert werden. Es war Sonntag und unsere Kinder hatten um 13 Uhr ein Spieletreffen bei einer Freundin. Er sollte Mittagessen machen, dafür kauften wir extra den Tag vorher leckere Hühnchen ein. Ich wollte derweil die Kinder duschen ( sie sind 6 und 7 Jahre, die brauchen noch etwas Hilfe.)
Ich machte mich ebenfalls schön, denn wenn man schon mal Sonntags ein paar Stunden Paarzeit hat und die Kinder aus dem Haus sind…
Nach 12 Uhr saß er immer noch mit seiner Brille vor der Konsole…ich fragte ihn nur, ob die Kinder hungrig zum Spieletreffen gehen sollen?!
Er machte wieder „Schuldumkehr“ und fragte, was ICH denn die letzen 2 Stunden gemacht hätte?!
Daraufhin bin ich ausgerastet und habe ihm gesagt, dass ich die Kinder gerichtet habe und MICH ebenfalls schön gemacht habe - für IHN. Er dann nur: „Ja klar, 2 Stunden lang…“.
Er machte dann ein schnelles Essen warm und ich teilte ihm mit, dass ich ebenfalls außer Haus gehen werde, wenn ich die Kinder wegbringe.
Ich fuhr dann 2 Stunden mit dem Auto umher und ließ meine Wut raus. Ich war stinksauer! Weil das überhand nimmt.

Und ja, seine Wortwahl finde ich in solchen Situationen auch unter aller Kanone.
Ansonsten drückt er sich aber wirklich sehr gewählt aus. In solchen Situationen spricht wohl seine Kritikunfähigkeit aus ihm.

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Okay verstehe. Das ist definitiv drüber, zumal er einfach Verbindlichkeiten und Verantwortung hat, die Priorität haben sollten. Ich finde auch, dass du ihm wirklich schon extrem entgegen kommst, dass du ihm einen kompletten Wochenendtag zum Zocken freihältst. Das wäre bei uns damals niemals so abgelaufen (mein Exmann hat auch gezockt). Kind, Haushalt, gemeinsame Unternehmungen gingen am Wochenende immer vor und rumgetüdelt wurde höchstens mal für ein Stündchen, wenn es gepasst hat, aber nie einen kompletten Tag. Sowas kann man machen, wenn man Single ist, will er das wirklich werden? Ich denke nämlich, da hilft nur noch eine klare Ansage in einem möglichst ruhigen Gespräch, dass er sein Verhalten deutlich mehr regulieren muss und er ansonsten damit euer Familien- bzw. Eheleben gefährdet sowie kurz über lang gegen die Wand brettert. Anhand seiner Reaktion dann kannst du erkennen, ob er nicht bereits schon Suchttendenzen entwickelt hat. Falls ja, wird es leider schwierig, das kannst du dir sicher denken, wie mit jeder anderen Abhängigkeitsstörung auch.

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Irgendwie sehe ich einen Widerspruch. Bringt er sich jetzt stark in die Familie ein oder zockt er nur?

Mein Mann zockt auch ab und zu gerne. Aktuell ist er in Elternzeit (ich im Mutterschutz). Er zockt tagsüber wenn die kleine (und ich 🥴) schlafen und die große in der Kita ist. Oder abends, wenn ich die große ins Bett bringe. Und die kleine schläft. Er hat aber meist Babyphone Dienst 😁 und ich dann „Freizeit“, wenn alle schlafen.

Er macht aber auch alles hier im Haushalt, hütet die Kids usw, also ich finde es völlig ok und gönne ihm, dass er auch mal wieder zocken kann. Bald wird’s so nicht mehr gehen 🤷‍♀️

Wenn dein Mann also seine festen Zeiten hat, lass sie ihm. Wenn er tagsüber chattet - lass ihn doch. Mein Mann und ich schreiben tagsüber inzwischen auch viel weniger als früher. Ohne speziellen Grund.

Dass dein Mann dich nicht ernst nimmt, tut mir leid. Aber ich kann schlecht abschätzen, wer von euch jetzt übertreibt. 😅 wenn er sich an seine Zeiten hält, wäre für mich alles ok. Wenn er nur noch zockt, wäre das definitiv nicht okay! Wenn man NIE mit ihm reden kann, würde ich über professionelle Hilfe (geführtes Gespräch) nachdenken, hilft das auch nicht, würde ich die Beziehung überdenken.

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Ich möchte hier mal den Wiederspruch erklären:

Mein Mann ist grundsätzlich ein treuer Ehemann und ein guter Vater, der sich wirklich für uns alle einsetzt, kümmert und macht.
Wenn er nicht zockt, also außerhalb der Zocker-Zeiten, ist er vollkommen vorbildlich für uns da.
In seinen Zockerzeiten ist er natürlich vollkommen in der virtuellen Welt und ich betone deutlich: das ist auch vollkommen OK und sei ihm gegönnt.
Er zockt nicht „nur noch“, das kam falsch rüber!
Aber ich finde täglich eine Stunde ( und wenn ich am Handy daddel oder lese gerne auch länger ) und am Wochenende ein ganzer Tag sollte doch reichen? Werden die vereinbarten Zeiten aber noch ausgeweitet, fühle ich mich nicht mehr gesehen. Und gefühlt kommt immer mehr Equipment hinzu. Dieses Thema nimmt gefühlt immer mehr Raum ein. Und wenn mir das auffällt, möchte ich das meinem Partner sagen und mit ihm darüber reden.
Schade ist, dass man nicht mit ihm reden kann, da er das als Kritik auffasst.

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"Dieses Thema nimmt gefühlt immer mehr Raum ein. Und wenn mir das auffällt, möchte ich das meinem Partner sagen und mit ihm darüber reden."

Anders gesagt, er setzt dich Schachmatt.
"Schade ist, dass man nicht mit ihm reden kann, da er das als Kritik auffasst."

Was willst du tun?

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Du kämpfst vergeblich so leid es mir für Dich auch tut aber bekomm die Kurve bevor du dran kaputt gehst .
Ich kann ähnliches berichten. 2016 hab ich meinen Ex-Mann geheiratet im September kurz vorher fing Pokemon Go an und ich dachte das wäre nur ne Phase die vorbei geht .
Falsch gedacht .
Nach der Hochzeit wurde es immer schlimmer er spielte dann zum Schluss auf 4 Handys auch während der Autofahrt und hatte ständig Unfälle und er war natürlich nie Schuld .
Er hat mich für das Spiel sogar nackt im Bett liegen lassen.
Das erste am Morgen war Handy an und das letzte am Abend auch.
Ganz schlimm an der Sache war das der Vater Pyschiater ist ,aber seine eigenen Eltern quasi nicht wahr haben wollten das Ihr Sohn spielsüchtig ist .
Ich hab ein Jahr Geld zur Seite geschauffelt und Ihn dann vor die Tür gesetzt.
Er spielt heute immer noch . Sein ganzer Freundeskreis hat sich abgewandt weil man mit ihm nicht mehr reden konnte oder gar was unternehmen.

Ich wünsche dir viel Kraft

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Jedes exzessiv betriebene Hobby, mit dem der Partner rein gar nichts anfangen kann, ist bisweilen belastend für die Beziehung und Grund für Auseinandersetzungen.

Aber die eigentliche Ursache ist ja die, dass Du oder die Familie nicht mehr die Priorität haben. Das heisst nicht, dass Du keine Priorität hast aber eben nicht mehr die Nr.1 hinsichtlich Aufmerksamkeit. Manches ist möglicherweise einfach auch zur Routine geworden und Routinen erledigt man nebenher. Er ist sich Deiner sicher.

Wenn schon seine Ex-Partnerin mit seiner Spielleidenschaft zum Schluss ein Problem hatte, wiederholt er sein Verhalten von damals nun heute. Wahrscheinlich war er zu Beginn bei ihr auch aufmerksamer.

Ich glaube ja, es gibt so eine Übergangszeit, wo Jungs zu Männern werden. Als Jugendlicher, Schüler, Student, da hat man noch viel Zeit zum Gamen. Wenn man nun aber in eine verantwortiungsvolle Rolle als Partner und Familienmensch übernehmen soll, dann kann man eben nicht mehr an der Konsole oder PC hocken bis es qualmt. Aber das ist ein Prozess, der kann länger dauern.

Deswegen, nein, Du übertreibst nicht und bekanntermaßen zeigen Frauen häufig früher dieses Verantwortungsbewusstsein und mehr Hingabe für Familie und das Zusammenleben.

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Naja, ich bin selbst Gamerin. Und dementsprechend habe ich da eine gewisse Toleranzschwelle. Ich kenne jedoch auch Leute, die können mit dem ganzen Thema überhaupt nichts anfangen und finden schon eine Stunde täglich exzessiv oder man wird gleich in die Ecke "spielsüchtig" verschoben, nur weil man mal längere Zeit in einer Quest hängt.

In dem Thread fehlen einfach Infos, um das Ausmaß des Zockerverhaltens nachvollziehen zu können. Was allerdings nicht geht ist die Wortwahl.

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Gerade die Wortwahl zeigt, dass er wenig Bereitschaft zeigt, ihr da entgegenzukommen und sein respekt zu wünschen übrig lässt. Wieviel Zeit er wirklich mit der Konsole verbringt, weiß ich auch nicht. Und klar, wenn beide ein Hobby teilen, fallen Zugeständnisse leichter.

Nur passt es eben in die lange Liste an Beiträgen, wo Er hinsichtlich Einbringung in das Familienleben Defizite zeigt. Und vielleicht fehlt es mancher Schreiberin auch an Toleranz, speziell gegenüber diesem Thema Gaming.

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Um dir zu sagen, wer von euch da übertreibt, fehlen viele Infos.

Die Nachrichten Geschichte finde ich nicht schlimm. Aus dem Alter ist man doch irgendwann raus. Was soll man sich den den ganzen Tag schreiben? Zumal man ja auf der Arbeit ist… Und wenn er in der Pause auf Gamerseiten ist, wo ist das Problem? Es ist seine Pause.

Ich verstehe nicht, wie er viel für die Familie tut, aber dennoch zu viel zockt? Wieviel zockt er denn? Und wann? Ist es so, wie andere zum Sport gehen? Oder von nach der Arbeit bis zum Bett gehen? Letzteres passt ja nicht zu deiner Aussage.

Und warum soll er froh sein, dass du ihn aufmerksam machst, dass er zu viel spielt?

Irgendwie fehlt hier was.

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Hallo du,

was ich jetzt noch nicht ganz rauslesen konnte, wie konkret das bei deinem Mann ausgeprägt ist und was dich stört? Du schreibst, dass die Familienzeit "nicht mehr so ausgeprägt" ist und du dich nicht gesehen fühlst. Wie sieht das genau aus? Sitzt er beim Zocken, während du Kinder und Haushalt betreust? Hat er deutlich mehr Freizeit als du? Wünschst du dir mehr Ausflüge als Familie oder Paarzeit? Das wären alles greifbare Punkte, die du so auch deinem Mann mitteilen könntest.
Ob er diese dann sachlich annehmen und überdenken würde, ist natürlich die nächste Frage. Seine Reaktion dir gegenüber finde ich definitiv nicht angemessen. Reagiert er schon immer so auf Kritik, oder bezieht sich das nur auf das Gaming?

Generell ist das Spielen ja nun einmal sein Hobby und dem kann er natürlich auch nachgehen. Solange er dabei nicht dich und die Kinder vernachlässigt und du ausgleichend ebenfalls Zeit hast, deinen Interessen nachzugehen. Wenn es hier dauerhaft ein Ungleichgewicht gibt und er deine Ansagen nicht ernst nimmt oder sich persönlich angegriffen fühlt, ist das ein echtes Problem. Damit musst du nicht nicht abfinden. Wie argumentiert er denn zu dem Thema? Irgendwie lese ich da sehr wenig "Fakten" raus. So stelle ich mir das vor:

Du: Du kümmerst dich gar nicht mehr um mich und die Kinder und bist die ganze Zeit nur am Zocken.
Er: Ich mach das eben gerne, lass mich doch, du machst doch auch xyz und ich sag dazu nichts.

Wie es z.B. auch laufen könnte:

Du: Kannst du mich morgen bitte bei Hausarbeit X unterstützen? Außerdem ist mir aufgefallen, dass wir schon lange keinen Ausflug mehr mit den Kindern gemacht haben. Wann würde es bei dir passen?
Er: Ja OK kann ich machen. Wegen dem Ausflug könnte ich mir den Sonntag vorstellen. Am Samstag würde ich gerne zocken.

Also damit will ich sagen, bleib mal bei den Fakten. Wenn er auf Gefühlsdusel nicht steht, erreichst du ihn so sicher am besten.

Ich spreche aus Erfahrung, bin auch mit einem Gamer zusammen und führe den Kampf um die Balance in Sachen Haushalt/Familienzeit/Carearbeit. Bei uns hat sich schon viel getan mit der Zeit, indem ich sachlich ausgesprochen habe, wo ich mir mehr Unterstützung von ihm wünsche und Zeit für mich/uns eingefordert habe. Einfach konkret ansprechen, was du dir vorstellst.

Davon hast du auch viel mehr, als von ein paar Nachrichten über den Tag.

Liebe Grüße und alles Gute

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Mir fehlt die Info auch zum Ausmaß des Ganzen.