Negative Gedanken - Rat

Hallo zusammen,
Ich neige schon sehr lange zu negativen Gedanken bzw. denke ich oft grundlos, dass andere negativ über mich denken. Ich arbeite zwar daran und es wird streckenweise besser, aber es kommt immer wieder vor.
Meinen Mann regt das wahnsinnig auf wenn es ihn betrifft - es gab schon oft Streit deswegen. Momentan sind die Fronten so verhärtet, dass er mir heute mitgeteilt hat, keine Gespräche mehr mit mir zu führen, so lange bis ich ihm nichts mehr negatives unterstelle. Wie das konkret aussehen soll, will er nicht sagen, das läge jetzt an mir. Er ist sehr schroff und abweisend momentan und zieht sich zurück wo es nur geht.
Ich bin ziemlich überfordert und niedergeschlagen und weiss nicht genau, was ich jetzt machen soll und wie.
Habt ihr einen Rat für mich?

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Ich kann deinen Mann verstehen.

Versetz dich mal in seine Situation. Er tut nichts schlimmes und wird - wahrscheinlich nicht zum ersten Mal - verdächtigt schlecht über sich zu denken. Und er hat recht damit, dass es DEIN Problem ist. Nicht seins. Du musst schauen wie du klarkommst, wo das herkommt oder wie du das abstellen kannst.
Was erwartest du denn da von ihm?
Dass er dir jedesmal beweist, dass es nicht so ist?

Ganz ehrlich, ich bin jetzt hart, aber sieh zu dass du das in den Griff bekommst, sonst wird er gehen. sowas tut sich glaub ich keiner lange an.

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Über DICH, Nicht über sich*

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Dass er deswegen nicht geht, weiss ich und doch, er tut sich das schon lange an. In allen anderen Bereichen harmonieren wir nämlich sehr.
Ich will es ja in den Griff bekommen, deswegen schreibe ich ja hier. Nur wenn ich wüsste wie, würde ich es ja machen. Einfach abstellen funktioniert nicht so einfach.
Was ich von ihm erwarte? Dass er normal mit mir redet.

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Hey!

Hast du denn ein Beispiel für deine negativen Gedanken?

Liebe Grüße
Schoko

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Z.B. konnte er nicht einschlafen und dachte dass ich schlafe, ist dann raus um auf der Terrasse noch ein Glas Wein zu trinken was wir sonst nur zusammen machen. Ich konnte auch nicht schlafen und war mir sicher, dass er das gemerkt hat und war gekränkt, dass er mich nicht gefragt hat ob ich mit will. Ich hab angenommen, er will seine Ruhe vor mir haben.

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darf er nicht auch mal alleine sein wollen? wenn man nachts nicht schlafen kann, will glaube ich niemand anregende Gespräche führen, sondern seine Ruhe haben.

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Warum unterstellst du denn Sachen? Das solte man grundsätzlich nicht tun. Du kannst das umlernen, wenn du in "ich-Botschaften" kommunizierst. Sag einfach nie "du hast...... " wenn es nicht absolut eindeutige Fakten sind. Wenn du irgendwelche negativen Gefühle hast dann solltest du das so ausdrücken: z.B. "ich fühle mich kritisiert, wenn du .... sagst". Anstatt "du kritisierst mich immer" . Ausserdem sollte man Worte wie "immer" und "nie" vermeiden. Das ist meist auch übertrieben, und vor allem provoziert es.

Manche Dinge sollte man auch grundsätzlich nicht bei seinem Partner anzweifeln. Z.B. nicht dauernd an seiner Treue zweifeln, wenn man nicht gute Gründe hat. Man sollte nicht sagen, dass der Partner lügt, denn wenn man seinem Partner so gar nicht traut - warum ist man dann mit ihm zusammen?

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Warum ich das mache weiss ich nicht und das ist ja auch nichts was ich will.
"Immer" und "nie" verwende ich nicht. Ich zweifle auch nicht an seiner Treue oder denke dass er lügt.
Ich denke nur oft (auch bei anderen Menschen, nicht nur meinem Mann), dass sie etwas negatives über mich denken.

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Okay, offensichtlich sind es eher so persönliche Unsicherheiten bei dir. Selbstwertgefühl? Gedanken wie "er will lieber allein sein, oder mit anderen Leuten, aber nicht mit mir zusammen was machen?"

Da finde ich eigentlich, dass der Partner das nicht allzu übel nehmen sollte, es sei denn du würdest da lange drauf herumreiten. Es wäre ja gut, wenn er ein bisschen extra Aufmerksamkeit und positives Feedback geben könnte und du dafür ihm nicht direkt etwas unterstellst. Wenn du da noch ein bisschen Zweifel hast - das wird wohl nicht sofort verschwinden. Es wäre schon mal eine Verbesserung direkte Unterstellungen zu meiden. Aber da bräuchtest du auch Therapie, glaube ich. Gerade solche Dinge kriegt man schlecht allein weg.

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Das ist doof, aber leider dein Problem. Bitte suche dir Hilfe, damit es nicht eure Beziehung zerstört.

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Hallo Anonymaa,


ich vermute das du die negativen Gedanken hast, hängt mit Dingen zusammen die du erlebt hast. Ich vermute das dadurch dein Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein nicht wirklich stark sind.

Wie ist es denn in deiner Kindheit gelaufen? Wurdest du viel gelobt? Wurde dir gesagt wenn du etwas gut gemacht hattest? Durftest du sagen ob du etwas wolltest oder nicht wolltest und wie wurde es gehandhabt wenn doch mal etwas nicht so gelaufen ist wie es sollte?

Ich finde es sehr gut das du erkannt hast wo deine Probleme liegen und auch daran arbeitest. So ein Verhalten zu ändern und auch die Ursachen davon zur erkunden und zu verarbeiten ist meist eine sehr langwierige Angelegenheit. Du arbeitest daran und das ist sehr wichtig.

Ich kann auch zum Teil deinen Mann verstehen das es für ihn nicht einfach ist damit umzugehen. Was er aber heute getan hat wird in meinen Augen ehr kontraproduktiv sein. Er baut einen sehr starken Druck auf. Du kannst diese Gedanken nicht von einem Tag auf dem anderen abstellen. Leider versteht das scheinbar dein Mann nicht.

In meinen Augen solltet ihr über eure Probleme gemeinsam reden und auch gemeinsam nach Lösungen suchen. Er sollte dich auf deinem Weg begleiten und unterstützen, aber dich nicht unter Druck setzen.

Schafft ihr es gemeinsam daran zu arbeiten, so werdet ihr auch beide davon profitieren. Schafft ihr es nicht gemeinsam daran zu arbeiten dann kann es passieren das ihr euch leider gegenseitig das Leben schwer macht.


VG blaue-Rose

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Wenn du da gar nicht rausfindest und letztlich alle darunter leiden (dein Mann, du, eure Beziehung), würde ich mir doch professionelle Hilfe holen.

Dein Beispiel mit dem Wein zeigt ja, dass das eigtl echt Lappalien sind, die dich da antriggern. Dass dein Mann da irgendwann exploitiert, grade wenn er es (nach deinen Schilderungen) schon sehr lange mit macht, verstehe ich.

Nur mal so als Beispiel:,wäre mein Mann aufgestanden, hätte ich gefragt „wohin gehst du? Kannst du nicht schlafen?“ und dann eben gefragt, ob ich mit kann oder einfach weiter gechillt. Ohne böse zu sein, ohne es ihm nachzutragen, oder so. Bei euch artet sowas in schlechte Stimmung und evtl Streit aus, mit wirklich unfairen Unterstellungen deinerseits.

Du schreibst, es geht schon lange so und obwohl du rational weißt, dass deine Unterstellungen „falsch“ sind, kannst du sie nicht abstellen.

Daher glaube ich schon, dass du da Hilfe brauchst. Aber wirklich von nem Psychologen. Das kann ein Forum nicht 😅

Zusätzlich kannst du schon mal dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl versuchen zu steigern… vllt durch ein tolles neues Hobby oder so :)

Alles Gute dir!