Wie sagt man...?

Hallo ihr lieben,

ich habe eine Frage an euch und es wäre wirklich toll, wenn ihr da vielleicht eure Erfahrungen mit mir teilen könntet. Wie sagt man einer Frau, dass man sie nicht mehr liebt und das man sich trennen möchte. Hört sich einfacher an als es für mich wirklich ist. Wie würdet ihr Frauen/Männer das wollen?

Wir sind nun seit 24 Jahren zusammen und seit 16 Jahren verheiratet. 2 Kinder sind auch da.
Ich merke schon seit einiger Zeit, dass von mir aus die Liebe fehlt und ich keine Nähe mehr zu ihr haben möchte. Es ist auch relativ einfach, da sie ebenfalls keine Nähe möchte. Zumindest kommt von ihr da auch nicht mehr viel.

Natürlich denken jetzt viele, dass da eine andere Frau im Spiel ist. Nein, ist es tatsächlich nicht. Wenn ich ihr das sage, fällt natürlich eine Welt für sie und auch für mich zusammen. Aber von meiner Seite aus geht es wirklich nicht so weiter.

Wahrscheinlich kommen jetzt die Antworten wie, sag es ihr einfach. Aber ist es wirklich so einfach?

LG
Der Mabu

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Kurz und schmerzhaft. Egal wie du es sagst, das wird für sie wahrscheinlich kein schöner Tag werden.

Ganz seltsam ist es, wenn du sie zum Essen einlädst oder was schönes planst nur um ihr das am Ende zu sagen. Für so schlechte Nachrichten gibt es nichts, was man machen kann, um es einfacher zu machen.

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Es ist schwer sich zu überwinden weil man Angst vor der Reaktion hat, aber am besten ist es wirklich einfach offen zu reden!
Wenn deine Frau ebenfalls kein Interesse mehr an Nähe hat kann es ja auch sein dass ihr ähnlich geht wie dir und sich ebenfalls nur nicht zraut es anzusprechen?

Ich kann dir von mir sagen, dass ich 3 Jahre lang unglücklich war und Angst davor hatte es meinem Ex zu sagen.
Im Nachhinein war es einfach totale Zeitverschwendung. Man hat nur ein Leben und das sollte man auch glücklich verbringen. In der Zeit wo man unglücklich vergeben ist, verbaut man sich selbst die Chance auf Glück.

Auch wenn der Schritt, das Gespräch und die Zeit der Trennung wehtun wird für beide, ist es besser als viele Jahre unglücklich zu leben.

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Darauf gibt es keine gute Antwort, weil es auf die Personen ankommt.

Mein Ex-Partner hat die Trauer für sich verarbeitet. Er hat sie nach dem Trennungsgespräch mir gegenüber nicht gezeigt. Ich bin ab der Aussprache der Trennung und dem Packen meiner wichtigsten Sachen nicht mehr nach Hause gegangen, während er da war. Ich habe danach keine Nacht mehr in der gemeinsamen Wohnung vebracht, bis geklärt war, dass er den Mietvertrag übernimmt. Dann bin ich binnen eines Tages mit vielen Helfern ausgezogen. Auf seinen Wunsch auch während seiner Abwesenheit.

Aber: Wir haben keine Kinder, die Wohnung gehörte uns nicht.

Würde sich mein Mann trennen wollen, würde ich auch erwarten, dass er erst mal auszieht. Vermutlich würde ich Treffen an einem neutralen Ort, am besten mit einer Mediation bevorzugen, bis geklärt ist, wie die Wohnsituation für uns weitergehen kann. Das Zuhause UND die Partnerschaft zu verlieren, wäre mir zu viel und das könnte ich wohl nicht verkraften. Daher wäre es essentiell für mich, dass meine Umgebung erst mal stabil bleibt und ich zumindest das Gefühl hätte, freiwillig auszuziehen, freiwillig wohnen zu bleiben, etc. Ich denke, du verstehst, was ich damit meine.

Ich kenne aber auch Frauen, die dann selbst ausgezogen sind. Diese sind nach Hause zu ihren Eltern gegangen, bis alles geklärt war.
Das wäre für mich absolut keine Option.

Wie wäre es mit einer Paartherapie, in deren Verlauf du die Trennung verkündest? Das wäre die "mildeste" Variante und involviert zugleich Unterstützung.

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Es gibt wohl keine nette, freundliche Art zu sagen, "es ist vorbei".

Man kann nur so respektvoll sein, wie es sich nach über 20 Jahren des gemeinsamen Weges gebührt. Aber der bittere Geschmack bleibt.

Aber in dem Stadium, in dem Ihr beide Euch befindet ("keine gegenseitige Nähe" seit längerer Zeit), ahnen vielleicht auch beide, also auch sie, dass das Ende bald kommt. Vielleicht hält sich der emotionale Schaden auch bei ihr in Grenzen.

Ansonsten ist es natürlich immer ein schwerer Gang aber einer von beiden muss ihn dann wohl antreten müssen.

Ich persönlich, würde Worte wie "Ich liebe nicht mehr" vermeiden, da sie extrem desintegrierend und zurückweisend klingen. Aber die Wortwahl muss am Ende immer jeder selbst für sich finden.

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lebt ihr nur noch nebeneinander?
was hängt alles dran, eigenes Haus ,
gemeinsame Schulden
wie alt sind die KInder?

Hast du überhaupt kein Interesse mehr an Ihr?
wie denkst du das es weiter geht?

Da ihr seid 16 Jahren verheiratet seid, gehe ich mal davon aus, dass die Kinder noch zur Schule gehen,
kann deine Frau sich eure jetztige Wohnsituation leisten?
kannst du dir den Unterhalt incl Trennungsunterhalt leisten?
Meine erste Idee nach 24 gemeinsamen Jahren wäre erst mal ein Paartherapeut, hilft oft!

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Danke für deine Antwort. So viele Fragen.

Es ist so, dass wir jeder ein eigenes Leben führen. Sie ist kaum zu Hause. Viel Arbeit, viel Sport... Ja, es gibt ein Haus, es gibt Schulden und 2 Kinder, die auch in der Schule sind. Ich könnte mir das Haus nicht leisten. Ich würde es ihr auch überlassen, da sie es sich ohne Probleme leisten kann.
Da ich mich um die Kids kümmer, wird es für mich finanziell nicht so einfach. Natürlich gehe ich arbeiten, aber nur Teilzeit.

Alles wäre also anders als normal. Also Kinder bei mir und so weiter. Aber die Kinder sollen dahin wo sie möchten. Ohne irgendwelche Probleme. Sie sollen so wenig leiden wie möglich. Das ist auf jeden Fall in meinem Interesse.

An eine Paartherapie habe ich natürlich auch schon gedacht. Aber ich muss dir ehrlich sagen, dass es für mich nicht mehr geht. Ich fühle mich in ihrer Nähe nicht mehr wohl. Da würde eine Therapie nicht viel bringen.

Du hast aber recht. So eine lange Zeit schmeißt man eigentlich nicht einfach weg.

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Man kann keine Zeit wegschmeißen. Die ist ganz von allein vergangen.

Diese Redewendung macht einfach keinen Sinn - sie impliziert, dass nur Dinge kostbar sind, wenn sie ewig währen.
Und ewig währt bekanntlich absolut gar nichts.

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Guten Morgen,
ich möchte mich bei euch Bedanken. Ich werde nun mal schauen, wie ich das am besten angehe.