Wir brauchen wir immer ein gemeinsames Ziel...

Wir kernsanieren gerade ein Haus und unsere Beziehung war so gut wie selten zuvor. Selbiges ist mir auch schon in der Schwangerschaft aufgefallen, bei unseren vorherigen Umzügen, wenn wir andere Probleme haben - z.B. gesundheitliche Probleme oder Probleme mit unserem Herkunftsfamilien. Immer wenn wir ein "gemeinsames Projekt" haben (auch im negativen Sinne), sind wir das absolute Traumpaar das jeden Hollywoodfilm übertrifft 😅
Wenn aber nur einer von uns ein Projekt hat, z.B. eine wichtige Prüfung und der andere muss ihn dabei durch vermehrte Kinderbetreuung etc. unterstützen, fangen wir total schnell an uns gegenseitig "fertig zu machen", auszurechnen, wer hier jetzt wie viel wann geleistet hat, wer hier gerade mehr Zeit für seinen persönlichen Traum hat etc. .
Kennt ihr das und wie geht ihr damit um?

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Auf gut deutsch: ihr unterstützt euch nur, wenn man jeweils selbst etwas davon hat. Wäre keine Beziehung, die ich führen würde.

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In dem man sich auch ohne Projekte als Team sieht und auch die Projekte des anderen wie eine Ausbildung als gemeinsames Ziel ansieht. Und in dem man "gönnen können" lernt!

Einen besseren Job als Selbstverwirklichung anzusehen ist schon extrem, immerhin kommt es ja meist auch der Gemeinschaftskasse zu Gute wenn der eine entweder mehr verdient oder dann mit weniger Stunden zum selben Verdienst mehr zum Gemeinschaftsprojekten beitragen kann. Das klingt schon sehr nach Eifersucht und Missgunst und das hat in einer Partnerschaft nichts zu suchen, vor allem wenn es nur phasenweise auftretende Besonderheiten angeht.

Wenn ich meinem Partner kein persönliches Glück gönnen kann sondern ihn nur als Mittel zum Zweck zum schnelleren erreichen meiner Ziele die zufällig auch er teilt sehe läuft in meiner Wertvorstellung was gewaltig schief.

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Nein, kenne ich nicht und das sollte auch nicht so sein, so wie es bei euch ist. Warum ist das so bei euch? Gerade da sollte man ein eingespieltes Team sein und sich gegenseitig unterstützen und den Rücken frei halten und nicht gegenseitig aufwiegen, wer was mehr getan hat.

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Weil ich dann das Gefühl habe, dass er sich auf meine Kosten verwirklicht. Beispiel: Er möchte ein Weiterbildung machen, die es nicht mehr möglich macht, dass Kind morgens zur Kita zu bringen oder abzuholen. Also bleibt die Arbeit an mir hängen- ich kann es also auch nicht leisten und muss dann z.B. meine Arbeitszeit reduzieren, obwohl ich das gar nicht will. Umgekehrt werden es vermutlich ähnliche Gründe sein.

Ich muss jetzt die letzten Wochen z.B. immer um 6:30 auf der Baustelle die Handwerker einweisen und konnte dadurch morgens auch keinerlei Aufgaben übernehmen. Da habe ich festgestellt, dass meinen Mann das z.B. gar nicht gestört hat; im Gegenteil, er sehr froh war dass ich diese Aufgabe z.B. übernommen habe. Wenn ich habe generell morgens 1,5 Stunden eher zur Arbeit fahren würde und ihn somit mit dem Morgenstress mit Kind alleine lassen würde, wäre er irgendwann total genervt und würde meine Hulfe und Unterstützung einfordern oder sagen; dass er auch gerne 1,5 Stunden eher zur Arbeit fahren würde.

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Nein kenne ich auch nicht.

Dauert ein Ungleichgewicht länger an, dann kann es schon mal Streit geben, aber bisher haben wir immer eine Lösung gefunden.

Grundsätzlich haben wir gegenseitiges Verständnis, gönnen dem anderen seine Zeit und unterstützen ihn gerne, auch wenn wir selbst davon erstmal keinen Nutzen haben.

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Eine Lösung haben wir bisher auch immer gefunden, sonst wären wir nicht mehr zusammen 😅 aber bei einem gemeinsamen Projekt wäre dieses "Lösung-finden" überhaupt gar nicht nötig - da wäre für mich der Mehrbedarf an Zeit absolut klar und nachvollziehbar und würde -im Gegensatz zur Hobby oder Arbeit - keinerlei Diskussion benötigen, wenn deshalb dann z.B. der Haushalt aus Zeitgründen an mir hängen bleiben würde.

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Ich verstehe deine Frage absolut nicht.
Als Paar ist man in jeder Situation ein Team und sollte dem anderen auch gute dinge gönnen können.

Unterstützung und füreinander da sein ist doch auch wichtiger als sich gegenseitig vorwürfe zu machen - was ist denn das für ein Schwachsinniger Umgang miteinander?

Tut mir leid falls das jetzt harsch rüber gekommen ist aber das ist meine Meinung dazu 🙏

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Uhm... Also im Gegensatz zu den anderen kenne ich das durchaus und würde trotzdem behaupten wollen, dass wir eine tolle Beziehung führen. Es ist auch nicht so, als würden wir dem anderen alles missgönnen.
Wir reden auch darüber, da uns diese Marotte des Aufrechnens durchaus klar ist. Wir glauben, dass es daran liegt, dass wir als Kinder zu absoluten Unselbstständigkeit erzogen wurden, bzw. später dann einfach echt faul geworden sind. Unliebsame Aufgaben haben sich quasi immer "von selbst" erledigt. Das klappt nicht mehr, wenn man plötzlich für einen eigenen Haushalt zuständig ist 😆

Na klar ist das keine schöne Eigenschaft an uns als Paar, aber ich finde auch schon ziemlich krass, dass manche darüber schon das Ende der Beziehung verhängen würden. Eher würde ich daran arbeiten und versuchen den Ursprung solcher Gefühle zu ergründen.