Fragen über Fragen…

Hallo,
Keine Ahnung, wie ich das alles formulieren soll weil ich denke das außenstehende das wahrscheinlich null verstehen.

Mein Freund und ich sind seit 2 1/2 Jahren zusammen, haben einen Sohn und eigentlich läuft alles gut.

Seit kurzer Zeit distanziert sich mein Freund immer mal wieder, dazu muss ich sagen das ich oft zu emotional an Dinge ran gehe obwohl es garnicht von Nöten ist.

Seit knapp zwei Wochen, möchte mein Freund einfach keine Nähe, egal was. Küssen ist noch drin und ab und an necken wir uns auch.
Aber kuscheln und alles andere Garnichts, Annäherungsversuch meinerseits darauf hin wird gesagt das man es nicht möchte..
dazu muss ich sagen das unser Kind derzeit sehr schlecht schläft, er ist teils bis in die Nacht wach wir wissen nur nicht warum.
Unser Liebesleben und alles Drumherum war sonst immer gut erfüllt aber seit ca zwei Wochen hat, das rapide abgenommen, so das ich auf Distanz gehalten werde.
Ich akzeptiere es aber es verletzt auch irgendwo.
Nur weiß ich nicht, wie ich da weiter machen soll?
Er sagt mir, das es nicht an mir liegt das es an ihm liegt, er aber selber nicht weiß warum.
Trotzdessen, verletzt es mich und kränkt mich auch..
er versichert mir das er zufrieden mit mir ist, das es niemanden anderes gibt und er mich liebt.

Mach ich mir zu viele Gedanken? Bin ich wieder zu überempfindlich?
Soll ich es akzeptieren, bis er wieder ankommt und sagt das er es möchte?

Ich weiß das es normal ist, gerade wenn ein Kind da ist..

Ich weiß auch nicht, manchmal denke ich, ich habe eine an der Waffel oder überreagiere.. nur leider suche ich oft Fehler bei mir und denke dann so viel und so lange nach das ich schon Kopfschmerzen habe, nerven Will ich ihn natürlich auch nicht, weil es auch belastend ist, wenn man das Thema immer wieder anspricht aber ich war eigt immer so das ich jedes Problem aus der Welt schaffen will..

Hat jemand schon mal Erfahrungen damit? Kann mir wer Tipps geben, wie ich damit am besten umgehen kann? Vllt auch Verständnis gegenüber meines Partners haben kann?
So eine Situation kenne ich noch nicht und deshalb glaube ich das mich das mehr beschäftigt als andere Dinge.

Dazu muss ich noch sagen, die ca zwei Wochen ist das aktuellste, wo es am Stück ist, sonst waren es immer mal so 1-2 Tage.

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ihn beschäftigt wohl irgendetwas anderes.
in einer Partnerschaft sollte man über allles reden können, sonst zerfrisst es die Partnerschaft.
Hast du ihm schon mal gesagt, wie du dich fühlst?
ihr seid 2,5 Jahre zusammen und es klappt schon nicht.
Was ich nie verstehen werde ist, weshalb man gleich am Anfang einer Beziehung ein KInd haben muss.

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Nunja,
Ich war mit meinem Partner 2 ½ Jahre zusammen, als ich Schwanger wurde.

Bis heute, sind wir noch zusammen (6 Jahre). Natürlich gab es bei uns auch eine minimale Distanzierung während meiner Schwangerschaft. Etc.

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Vorerst musst du natürlich akzeptieren, dass er etwas Abstand will und das ist auch völlig ok. Er wird sicher mit dir sprechen, wenn er bereit ist. Durch dein ständiges nachfragen wirst du ihm zusätzlichen Druck machen und er mauert noch mehr.

Wieso kannst du ihm nicht vertrauen, wenn er sagt, es liegt nicht an dir? Wieso beziehst du alles auf dich? Sowas ist auf Dauer wirklich sehr anstrengend in einer Partnerschaft.

Ansonsten signalisiere ihm, dass du ihm zuhörst, aber ihm auch Abstand zugestehst und er jederzeit kommen kann. In 2-3 Wochen sieht alles vielleicht schon ganz anders aus :)

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Warum ich ihm da nicht vertraue, ist ein Problem mit mir, dadurch das ich so gut wie alles kaputt denke, über emotional bin und dolle mit mir selbst hadere.
Klar, ich akzeptiere es, muss ich ja wohl.. die letzten Male habe ich es einfach akzeptiert und nichts großartig dazu gesagt..
heute Morgen bekam ich dann auch kein Kuss mehr, manchmal weiß ich halt nicht was ich machen soll, wenn ich das alles so hinnehme kommt er meist am gleichen oder spätestens am nächsten Tag wieder an…
Seine Aussage ist, und das jedesmal er möchte das gerade einfach nicht oder er hat gerade einfach keine Lust darauf.
Es ist ziemlich schwer für mich aber ich akzeptiere es.
Gestern Abend hat er mich noch gefragt ob ich ihn den überhaupt noch liebe. Wo ich nur meinte, auch wenn es schwer für mich ist das zu akzeptieren ändert das nichts an der Liebe zu dir bzw ihm.
Es ist halt komisch so auf Distanz gehalten zu werden, ich meine es war ja alles in Ordnung bzw ist alles oke…

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"Warum ich ihm da nicht vertraue, ist ein Problem mit mir, dadurch das ich so gut wie alles kaputt denke, über emotional bin und dolle mit mir selbst hadere. "

War das früher auch schon so?
Woher kommt das?
Das würde ich ggf. bei einer Seelsorge, therapeutischen Beratung ansprechen. Manchmal reichen ein paar wenige Stunden, um "wieder ins Lot" zu kommen; Lösungsansätze zu bekommen, wie man da selbst besser damit klar kommt.
Z.B. nach einer Beziehung/Trennung/Vertrauensbruch ein paar Gespräche, um zu reflektieren, dass das ja die EINE Beziehung/Trennung war und mit dem Heute gar nichts zu tun hat.

Manchmal steckt was tieferes dahinter und es braucht schon mehr. Z.B. Therapie, weil der Selbstwert in der Kindheit stark zerstört oder geschädigt wurde, so dass ein alleine herauskommen aus der Situation gar nicht möglich ist. Wenn reflektieren und Strategien nichts bringen.

Bei mir kam der Gedankenkreisel vom ADHS. Mehr fühlen, als in die Situation zu kommen.
Da hat mir dann spezielle Therapie geholfen.
Bei einer Freundin mit Verlustängsten brauchte es ganz andere Strategien und an sich arbeiten.
Bei einer Freundin mit Borderline eine sehr, sehr intensive Therapie.


Für ein Beziehung kann es zwar hilfreich sein, wenn es Rückmeldungen an Nähe gibt,
aber es kann auch sehr anstrengend sein.
Ich für mich kann zwar verstehen, wenn jemand in solche Teufelsspiralen bzw. Teufelskreise gerät. Aber ich kann das in einer Beziehung nicht auffangen.
Gerade weil ich es verstehe, bekomme ich dann Schmerzen. Ich kann das dann nicht auf mich nehmen und Nähe geben und ziehe mich noch mehr zurück; leide dann aber selbst, weil ich nicht geben kann, was der Person gut tut.

Daher frage ich genauer nach.
Für mich wäre es eine sehr große Belastung , das Gefühl zu haben, dem Partner Nähe geben zu "müssen", damit dieser mit sich selbst im Reinen sein kann. Das erdrückt mich mehr, als wenn ich es freiwillig gebe.
Ich möchte geliebt werden, nicht gebraucht (um mit sich selbst/der Beziehung klar zu kommen).
Das kann ich jetzt nicht anders ausdrücken, sorry.


Umgekehrt tut mir zu viel Distanz auch nicht gut.
Allerdings kommt es da für mich darauf an, worauf ich anspringe
- ist es vom adhs her, dann muss ich mich selbst stoppen. Je mehr ich denke/zerdenke, desto schlimmer wird es für mich. Desto schlimmer mache ich es für andere.
- sind es berechtigte Zweifel, z.B. Hinweise auf Fremdgehen oder weil ich SPÜRE, dass sich jemand selbst belügt, dann sollte ich auf mein Bauchgefühl hören. Zerdenken ist dann aber auch sehr schlecht!
Ich mache mir dann klar, dass es OK ist, wenn mich jemand nicht (mehr) liebt. Es ist traurig, schmerzhaft, tut irre weh, aber Liebe kann man nicht erzwingen. So lange ich mich selbst liebe, kann ich mit dem Schmerz klar kommen. So verdammt weh es auch tut. Es ist OK, dass es weh tut! Aber ich muss aufpassen, dass ich mich selbst deswegen nicht in Frage stelle. Mein Verhalten schon, aber mich selbst als Mensch-Sein nicht.

Bei der Freundin mit Verlustangst waren es andere Strategien. Sie brauchte zunächst Hilfe, die Schmerzen bei früheren Verlusten auszuhalten, um überhaupt im Heute reflektieren zu können, ob es sich wiederholt, ein anderer - aber auch - Verlust ist. Oder ob sie selbst - auf Grund ihrer Angst - sich so verhält, dass es andere von ihr wegtreibt. Weil andere das nicht ertragen können.

Bei anderen Ursachen braucht es andere Strategien.

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